Besseres Essen für den Nachwuchs
Foodwatch fordert strengere Vorgaben für Schulen und Kitas
Pommes mit Schnitzel oder Currywurst statt Kartoffeln mit Gemüse: Foodwatch kritisiert, dass die Mahlzeiten in den Einrichtungen "oft zu süß, zu fettig und zu fleischlastig" seien. Das soll sich jetzt ändern: Zum Start des neuen Schuljahres fordern die Verbraucherschützer die Einführung von Standards für ein ausgewogenes Essen in Schulen und Kitas.
Die Organisation Foodwatch besteht darauf, dass das Essen für Kinder und Jugendliche gesünder und abwechslungsreicher werden muss. "Die Bundesländer müssen endlich verpflichtende Qualitätsstandards für die Verpflegung an allen Schulen und Kindergärten einführen", so Foodwatch-Chef Martin Rücker in der Passauer Neuen Presse. "Die Länder lehnen das aus Kostengründen ab und leisten damit der grassierenden Fehlernährung von Kindern Vorschub."
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfielt schon seit 2007 Qualitätsstandards für eine ausgewogene Kost in Schulkantinen. "Es ist ein Skandal, dass diese Kriterien gut zehn Jahre später noch immer an den meisten Schulen ignoriert werden", kritisierte Rücker. Beispielsweise sollten täglich Getreide, Getreideprodukte oder Kartoffeln angeboten werden. Fleisch und Wurst hingegen nicht öfter als 2-mal pro Woche. Bis jetzt wenden laut Foodwatch aber nur 3 Bundesländer – Berlin, Bremen und das Saarland – die neuen Regeln zumindest bei Neu-Ausschreibung für die Verpflegung an. Verpflichtend sind die Qualitätsstandards zurzeit noch nicht.
Auch in der Politik wird das Thema groß geschrieben: Einen ersten Schritt macht Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Die CDU-Politikerin gab vor kurzem bekannt, die Schulverpflegung stärker zu fördern und das Budget ab dem Jahr 2019 zu verdoppeln.
Seminar: Kita- und Schulverpflegung
Woher bekomme ich neue Inspirationen für eine kindgerechte Speisenplanung? Wie berücksichtige ich dabei rechtliche und wirtschaftliche Kriterien? Diese und viele weitere Fragen, die sich bei der Verpflegung von Kindern und Jugendlichen stellen, erfahren Sie von unserer Ernährungsexpertin Iris Lindemann.