Köstliche Osterküche
Was in anderen Ländern an den Feiertagen auf den Tisch kommt
Sie suchen Inspiration für Ihr Ostermenü, würden aber gerne mal etwas auf den Tisch bringen, das nicht jeder anbietet? Versuchen Sie es mit unserer Länderküche: Wir haben uns umgehört, was der Rest der Welt an den Feiertagen isst. Bei dem ein oder anderen Leckerbissen läuft einem gleich das Wasser im Munde zusammen ...
Griechisches Osterbrot
Eine Mischung aus Brot und Kuchen gibt's in Griechenland traditionell am Ostersonntag: "Tsoureki" wird aus Hefeteig zu einem Kranz geflochten; in die Mitte kommt ein gekochtes und rot gefärbtes Ei. Das muss rot sein – die Farbe steht für das Blut Christi und wird als Zeichen für Frühling und Wiedergeburt angesehen. Wenn die Fastenzeit vorbei ist, schmeckt das Gebäck als Dessert oder zum Kaffee, macht sich aber ebenso gut auf dem Frühstückstisch, bestrichen mit Butter und Marmelade.
Englische Würze
"Hot Cross Buns" sind kleine, süße Milchbrötchen, die in England am Karfreitag gebacken und noch warm gegessen werden. In den Hefeteig kommen verschiedene Gewürze wie Nelken, Zimt und Muskat, außerdem sind noch Rosinen oder Korinthen drin. Zur Erinnerung an die Kreuzigung Jesu wird das Ostergebäck mit einem Kreuz aus Zuckerguss verziert. Inzwischen gibt's auch moderne Varianten: Gerne gegessen werden die Brötchen mit Schokolade statt Rosinen, für mehr Biss sorgen Nüsse im Teig. Besonders hübsch sehen sie mit einem Kreuz aus bunter Lebensmittelfarbe aus.
Italienische Friedenstaube
In Form einer Taube mit ausgebreiteten Flügeln kommt "Colomba Pasquale" daher; das bedeutet übersetzt "Ostertaube". Den Italienern schmeckt der kleine Kuchen traditionell bei einem Osterpicknick als Dessert. Er lässt sich aber auch zum Frühstück genießen und wird leicht getoastet mit Butter und Marmelade zum Gedicht. Auch wenn es aufwendig ist, lohnt es sich also, das Gebäck zuzubereiten: Der Hefeteig muss zunächst über Nacht im Kühlschrank gehen, damit er ein feines Hefearoma entwickelt. Danach kommen weitere Zutaten wie Trockenfrüchte oder Orangeat dazu und der Teig wird in die Taubenform gegeben. Danach muss er nochmals 3 Stunden an einem warmen Ort ruhen, bis er in den Ofen darf. Nach dem Backen bekommt die "Friedenstaube" eine Zuckerglasur und wird mit Mandeln verziert. Mmmh, lecker!
Tschechische Tradition
Wie ein Laib Brot sieht das tschechische "Mazanec" aus. Auf der Oberseite wird in den Teig ein Kreuz geritzt. Das Gebäck aus Hefeteig, Rosinen und Mandeln wird in Tschechien am Ostermontag mit bemalten Eiern und Süßigkeiten verschenkt. Bevor es serviert wird, bekommt das Brot noch eine köstliche Schicht Puderzucker.
Polnische Kreativität
Für den wichtigsten Feiertag in Polen kommt ein aufwendig verzierter Kuchen auf den Tisch: "Mazurek" wird am Ostersonntag gegessen und gerne auch an Nachbarn und Verwandte verschenkt. Auf einen dünnen Mürbeteigboden kommt eine Masse auf Sahnebasis oder aus verschiedenen Arten Kuvertüre, verziert wird mit Früchten, Nüssen, Schokoraspeln oder Kokosflocken. Auch Schoko-Eier, Marzipanhasen oder Ähnliches dürfen es sein. Beim Verzieren können sich Köche richtig austoben, denn nach der langen Fastenzeit soll der Kuchen etwas Besonderes sein. Gebacken wird er übrigens einen Tag vorher, denn am Ostersamstag nimmt man ihn mit in die Kirche. Er darf nämlich am Ostersonntag nur gesegnet serviert werden.
Ecuadorianische Spezialität
Etwas ganz anderes genießt man in der Karwoche in Ecuador. Nach der Fastenzeit freuen sich dort alle auf "Fanesca", eine reichhaltige Fischsuppe. Drin sind nämlich Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen, verschiedene Sorten Mais, gesalzener und getrockneter Fisch, gelbes und weißes Kürbisfleisch, gekochter Reis, Erdnüsse und eine ecuadorianische Knollenart. Gewürzt wird die Suppe mit reichlich Knoblauch, Kreuzkümmel, Peperoni und Zucker, mit Sahne und Eigelb reichert man sie zum Schluss noch an. Ach ja – "Fanesca" wird nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Milch gekocht. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, kommen noch ein paar Einlagen hinein, z. B. gebratene Kochbananen, frittierte Teigtaschen, gekochte Eier und geriebener Käse. Als Topping dienen frische Petersilie und feine Paprikastreifen. Sie werden es kaum glauben: Diese üppige Mahlzeit wird als erster Gang eines Mittagsmenüs serviert!
Österreichischer Brauch
Saftiger "Osterschinken" im knusprigen Brotteig – das liebt man in Österreich am Ostersonntag. Der magere Schinken kann dabei geräuchert oder gekocht sein; allerdings muss das Fleisch geweiht werden, bevor man es essen darf. Dazu wird es mit anderen Lebensmitteln wie Gebäck und Wein in einem Korb mit zur Kirche genommen und im Gottesdienst gesegnet. Danach darf geschlemmt werden! Zum "Osterschinken" reicht man meist leichte Salate, Senf und Meerrettich, es gibt aber auch frisches Brot, verschiedenes Gebäck und selbstverständlich Eier dazu.