Drinks mit Sinn

Getränke, die Gutes tun

Sea Shepherd

Bei einem Drink lässt sich prima die Welt verbessern. Tatsächlich gibt es immer mehr Getränke, die der guten Sache dienen. Drinks with Attitude sozusagen... 

Den Amur-Tiger, gibt’s den in Sibirien eigentlich noch? Und wie schaut’s mit den bedrohten Elefanten in Afrika aus? Denen soll es ja auch nicht so rosig gehen. Ganz zu schweigen von den Walen, Haifischen und Delfinen. An dieser Stelle der Konversation ließe sich jetzt schnell per Handy ein Betrag an eine entsprechende Organisation überweisen. Alternativ lässt sich inzwischen aber auch in der Bar was Feines ordern. Ein Gin Tonic oder ein Clover Club zum Beispiel. Perfekt, wenn der Bartender dafür etwa einen Elephant Gin im Portfolio hat. „Von jeder verkauften Flasche gehen 15 Prozent an verschiedene Elefantenschutzprojekte in Afrika“, erzählt Tessa Gerlach. Die Geschäftsführerin der Elephant Gin GmbH in Wittenburg war schon vor ihrer Zeit im Chefsessel viel in Afrika unterwegs. Bei ihren Reisen habe sie sich intensiv mit der Bedrohung der Elefanten durch Wilderer und Farmer auseinandergesetzt. „Das Habitat der grauen Riesen wurde immer kleiner und ich wollte den Tieren, aber auch den Menschen dort helfen“, erzählt sie. Also beschloss sie, etwas dagegen zu tun. Zusammen mit ihrem Mann Robin gründete sie 2013 das Unternehmen, das mittlerweile ein gut bestücktes Portfolio und zahlreiche Auszeichnungen hat.

Sea Shepherd

Absolut ginvoll

Dass Gin mit Sinn keine Nische ist, merkte Tessa Gerlach schnell am Feedback der Kunden: „Es wird anspruchsvoller konsumiert, die Menschen hinterfragen, wo etwas herkommt, wie es gemacht wird, und finden die Idee, etwas an die Natur zurückzugeben, sehr gut“, erzählt sie. Mehr als eine Million Euro sind so bereits zusammengekommen. Das Geld, das überwiegend aus dem Verkaufserlös kommt und zum kleineren Teil aus Spenden besteht, fließt in verschiedene Schutzprojekte. Dass das Thema Afrika auch im Gin vorkommen musste – eigentlich klar. Und so gehören zu den Botanicals unter anderem typische Pflanzen wie Baobab, Teufelskralle und Buchu. Mit Äpfeln aus der Region rund um Wittenburg steckt im Elephant Gin zudem eine kleine Hommage an die Heimat.

Doch mit ihrem Ansinnen sind die Mecklenburger nicht allein. Wer die See vor der Nase hat, dem kann etwa auch der Schutz der Meere nicht egal sein. So denkt die Firma Kirsch Import aus Bremen und ist deshalb schon lange von der Arbeit der Organisation Sea Shepherd begeistert: „Per Zufall entstand vor ein paar Jahren ein Kontakt zu den Umweltaktivisten“, erzählt Geschäftsführer Christoph Kirsch. Um diese zu unterstützen, wurde vor drei Jahren eine eigene Spirituosenmarke ins Leben gerufen, die mittlerweile eine Viertelmillion Euro für deren Arbeit generiert hat. Das Flaggschiff dieser Sea Shepherd Kollektion ist der Islay Malt Whisky, wenig später kam der Gin dazu und im vergangenen Jahr wurden der Dark Rum und der Blue Ocean Gin auf den Markt gebracht. Die Etiketten ziert der ‚Jolly Roger‘, das Markenzeichen von Sea Shepherd. „Außerdem haben wir streng darauf geachtet, kein Plastik zu verwenden“, erzählt Christoph Kirsch. Der Inhalt ist indes ganz nach dem Geschmack eines echten Freibeuters: der Whisky herrlich rauchig-torfig, der Gin mit schönen Salznoten ein Gaumenkitzler. „Zehn Prozent des Erlöses gehen direkt an Sea Shepherd“, erklärt der Geschäftsführer. Und man hisse schon mal die Segel für die nächste Viertelmillion.

Barzubehör

Dicker Kater

Ethisch korrekt geht es auch beim Organika Vodka aus Polen zu. Das Herstellungsverfahren sei recht aufwendig, erklärt Roman Kowalew, CEO des Alleinvertreibers Dovgan mit Sitz in Hamburg: „Es werden nur biologisch-angebauter Winterweizen, reines Baikalsee-Wasser und handgepflückte sibirische Lärchen verwendet.“ Anschließend wird er dreifach destilliert und durchläuft ein mehrstufiges Filtrationsverfahren. So schmeckt er frisch und gleichzeitig mild, hat einen Hauch von Süße und ist obendrein auch noch bio. Ein Prozent des Verkaufserlöses geht an Organisationen, die sich dem Schutz des selten gewordenen Amur-Tigers verschrieben haben. „Mittlerweile ist die Population des sibierischen Tigers von gerade mal 150 auf rund 500 Exemplare angewachsen“, weiß Kowalew. Er entdeckte den Wodka per Zufall und war von der Idee und dem Produkt begeistert: „Die Randnische Bio-Spirituose und soziales Engagement miteinander zu verbinden, hat mich beeindruckt.“ Da lohnt sich dann doch schon mal ein Kater …