Weiße Würze
Die Prise für den guten Geschmack
Es tauchen immer neue Salzsorten im Fachhandel auf. Himalaya-Salz, Meersalz, Fleur de Sel und viele, viele mehr. Beim Salz gibt es geschmacklich, wie auch preislich große Unterschiede. Woran liegt das? Wir schauen uns das Thema mal näher an.
Ein hoher Preis wird meist durch ein aufwändiges Verfahren zur Salzgewinnung bedingt. Seltenes wird teurer bezahlt. Steinsalz aus Deutschland und Österreich ist schon für unter 40 Cent pro 500 g im Supermarkt zu bekommen. Ob der geschmackliche Unterschied den Preis wert ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Ein besonderes Salz hebt Sie vielleicht von der Konkurrenz ab. Die Abstammung ist interessant und kann eine spannende Geschichte erzählen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt übrigens, nicht mehr als 6 Gramm Kochsalz pro Tag zu sich zu nehmen. Welche Sorten kommen denn da in Frage?!
Urmeer-Salz
Nicht besonders schwierig aus dem Boden zu gewinnen und trotzdem eine absolute Seltenheit ist das Salz aus Bad Essen. Unter dem idyllischen Kurort liegt nämlich ein weltweit einmaliges Urmeer. Im Vergleich zu allen anderen unterirdischen Salzvorkommen ist dieses Urmeer nie versteinert. Durch seinen hohen Mineralgehalt ist das Urmeer-Salz besonders würzig. Das gleiche Phänomen gibt es bei Wein. Das kleine Familienunternehmen „King of Salt“ bietet diese Kostbarkeit in vielen Geschmacksrichtungen als Salzspray, Flüssigsalz oder als von Hand geerntete Salzkristalle. Feinschmecker sind begeistert. Wenn das keine gute Story ist?!
Fleur de Sel
Eine der ältesten und traditionellsten Methoden der Salzgewinnung ist das Ernten von Fleur de Sel. Schon die alten Römer gewannen dem Mittelmeer auf diese Weise Salz ab. In Handarbeit wird es von flachen Naturbassins, in denen Meerwasser verdunstet, abgeschöpft. Diese silbrige Kruste, nennt man die Salzblume. Meersalz schmeckt feiner als herkömmliches Steinsalz. Dies liegt an den enthaltenen 5 % Mineralstoffen und Spurenelementen. Etwa 30 % des Salzes weltweit werden aus Meerwasser gewonnen. Fleur de Sel ist dabei feiner und reiner als das grobkörnige und oft graue einfache Meersalz. Die ungleichmäßigen Kristalle eigenen sich perfekt, um sie vor dem Servieren über fertige Speisen zu streuen. Feine Jodnoten schmecken nach Meer.
Himalaya-Salz
Auch nicht gerade günstig und viel gepriesen: Himalaya-Salz. Ihm werden mitunter echte Wunderkräfte nachgesagt. Das rosa Salz soll besonders mineralreich sein. Die Inhaltsstoffe lindern angeblich Blutdruckbeschwerden und Gicht. In Esoterikerkreisen gilt das Salz durch seine Schwingungsmuster sogar als Jungbrunnen.
Überraschend ist, dass Himalaya-Salz nicht aus dem Himalaya-Gebirge stammt. Es wird hauptsächlich im Salzbergwerk Khewra in Pakistan abgebaut. Khewra liegt ca. 200 Kilometer vom Himalaya Gebirge entfernt. Es handelt sich um die zweitgrößte Salzmine der Welt. Die rosa Färbung ergibt sich aus einem hohen Eisenanteil – es entsteht natürlicher Rost. Chemische Analysen belegten, dass auch Himalaya-Salz zu 97 % aus Natriumchlorid besteht.
Hawaii-Salz
Geschmacklich und farblich Abwechslung bringen Sie mit Hawaii-Salz in Gerichte. Das hawaiianische Meersalz ist besonders in seiner schwarzen Variante – als Lavasalz – bekannt und beliebt. Es gibt jedoch auch noch rotes und grünes Hawaii-Salz. Das schwarze Salz wird durch Zugabe von Aktivkohle gefärbt. Das rote Salz erlangt seine Färbung durch die vulkanische Tonerde Alea und das grüne Salz wird durch Bambus-Extrakt veredelt. Daneben empfiehlt sich ganz klassisch: weißes Meersalz aus Hawaii.
Kochsalz
Unser normales Kochsalz ist Steinsalz, das im Bergbau gewonnen wird. Es stammt aus Salzstöcken zum Beispiel aus Bad Reichenhall in Bayern, Lüneburg in Niedersachsen oder aus dem österreichischen Salzkammergut. Betrachtet man die Salzgewinnung weltweit, stammen rund 70 % aus Steinsalzlagern.
Das Salz wird aus dem Berg zutage gefördert. Für die weitere Verarbeitung wird es zerkleinert, gereinigt und aufbereitet. Eine andere Möglichkeit der Steinsalzgewinnung ist das Sieden. Hierbei wird Sole, also salzhaltiges Wasser, mit Hilfe von Verdampfern verarbeitet. Sole kann natürlichen Ursprungs sein oder sie wird bergmännisch erzeugt. Dazu wird unterirdisch Wasser in einen Salzstock geleitet. Überirdisch wird dann Siedesalz daraus gewonnen.