In der Suppe liegt die Kraft

Wie man Klassikern neues Leben einhaucht

Gaisburger Marsch

Suppen sind einfach wunderbar. Sie scheinen oft simpel – ob in der Herstellung oder im Aussehen. Doch Suppen sind nicht nur einfach Flüssigkeiten in einer Schüssel. Sie kennen das vermutlich selbst: Das Löffeln einer Suppe ist ein bisschen wie „nach Hause kommen“ – es gibt uns ein wohliges, gemütliches Gefühl. Dabei zeigt uns das Kochen einer Suppe genau das, was Kochen im Allgemeinen ausmacht: Es ist Handwerk gepaart mit Kunst. Eine Suppe gibt intensiven Aromen und außergewöhnlichen Farben einen Körper. Trotz des Status als Klassiker lassen sich aus bekannten Gerichten mit einem kleinen Zutaten-Twist attraktive Kreationen ausklügeln, die das ursprüngliche Gericht nicht verfälschen – lassen Sie sich jetzt inspirieren!

Pimp your Hausmannskost

Schauen wir auf das Beispiel „Gaisburger Marsch“. Wir wollen anhand des schwäbischen Klassikers darstellen, wie einfach eine traditionelle Suppe zu „pimpen“ ist. Dieser Klassiker besteht bekanntlich aus Wurzelgemüse, gekochtem Fleisch und Spätzle – klingt einfach, und das ist es auch. Aber haben Sie schon mal ausprobiert, einzelne Komponenten zu sondieren und jeweils speziell zu verfeinern? Traditionelle Spätzle sind ein Hochgenuss, wenn Sie richtig gemacht sind. Trotzdem können Sie zum Beispiel mit Kräutern oder verschiedenen Mehlsorten abgewandelt werden – wie wäre es mit Maronenmehl? Und verwenden Sie doch einfach einmal Kürbis statt Kartoffeln. Eine weitere Idee: Greifen Sie ins Kresse-Regal, statt alltägliche Kräuter zu verwenden. Koppert Cress ist für solche Ideen eine hervorragende Anlaufstelle. Dem klassischen Gericht verleihen Sie dadurch eine besondere Textur und einen außergewöhnlichen Geschmack

Spargel- und Spinatsuppe mit Öltopping

Wie wäre es mit Öl & Crunch?

Auch AUF der Suppe werden den Variationen keine Grenzen gesetzt. Eine Möglichkeit ist das Garnieren mit Aroma-Öl. Runden Sie Ihre Suppe mit den unterschiedlichsten Ölen raffiniert ab. Um nur ein paar wenige zu nennen: Zitrusöl, Chiliöl, Kräuteröl oder Bucheckernöl. Reminder für jeden Gastronomen: Jedes Öl lässt sich auch selbst ansetzen – so bestimmen Sie über die Aromaintensität selbst.

Toppings sind eine weitere Möglichkeit – etwas Crunchiges überrascht und erfreut jeden Gast. Unser CHEFS CULINAR Profikoch Daniel Kämmer schwört zum Beispiel auf eine geriebene, alte Brezel. Rösten Sie die Krümel in Kürbiskernöl an und fangen Sie an zu schwärmen. Aber auch jede weitere Art von Brot-, Gewürz- oder etwa Grünkohl-Crunch bringt die Herzen der Liebhaber knuspriger Zutaten dazu, höher zu schlagen. 

Rote-Beete-Suppe

Das Auge isst mit

Für Freunde der molekularen Küche ist es vermutlich nichts Neues, trotzdem peppt es fast jedes Gericht auf: Fake-Kaviar. Für die kleinen, verkapselten Aroma-Bömbchen braucht es nicht viel – einfach Saft, ggf. Wasser, ggf. Zucker oder Salz und Agar-Agar-Pulver vermischen und erhitzen. Die Flüssigkeit noch heiß in eiskaltes Pflanzenöl träufeln und schon festigen sich die geschmacksintensiven Perlen.

Was halten Sie beispielsweise von einer Olivensuppe mit einem Martini-Aroma-Kaviar? Wie Sie sehen, lässt sich auch aus der Barkarte Inspiration schöpfen.

Ein weiterer Pluspunkt des selbstgemachten Kaviars ist die Farbe. Egal, wie die Farbe auf dem Teller entsteht – ob durch Molekularküche, durch Gewürze, hochkonzentrierte Pürees oder selbstgemachte Pasten. Durch die intensive Einfärbung unterschiedlicher Zutaten erzeugen Sie außergewöhnliche Farbspiele. So wird der Klassiker zum Hochgenuss für die Sinne.

Misopaste

Würzpasten – für ein langes, gesundes Leben 

Last but not least: Was ist zumeist die wertvolle Basis einer Suppe oder eines Eintopfes? Richtig – eine leckere, schmackhafte und würzige Brühe. Versuchen Sie sich doch mal an einer selbstangesetzten Brühe – zum Beispiel aus getrockneten Pilzen mit besonderen Kräutern wie Bohnenkraut oder Liebstöckel.

Oder haben Sie bereits erwogen, sich in die Welt der Würzsaucen zu stürzen? Sie werden nicht enttäuscht sein – Fischsaucen, Sojasaucen, Chilipasten, Misopasten… Nicht nur im asiatischen Kontext funktionieren diese Würzsaucen, die allesamt einen herrlich intensiven Geschmack abgeben. Nicht ohne Grund ist Miso fester Bestandteil der japanischen Küche – die fermentierte Würzpaste aus Soja und Getreide soll einer der Gründe sein, warum es in Japan so viele Hundertjährige gibt. Ob das nun stimmt oder nicht, aus Miso und Bohnenkraut lässt sich eine perfekt abgeschmeckte Brühe herstellen, die frischen Wind in Ihre Küche bringt.

Wofür Sie sich auch entscheiden – wir hoffen, wir konnten Sie zu „aufgepimpten“ Klassikern inspirieren. Viel Spaß beim Erkunden der Welt der Suppen und Eintöpfe. Lass Sie es sich und Ihren Gästen schmecken!