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Geschichte
So unglaublich es scheint: Sauerkraut ist nicht in Deutschland erfunden worden! Schon die Römer, die Griechen in der Antike und die Chinesen vor Jahrtausenden hatten die Vorteile von eingelegtem Kohl entdeckt. Ein Beweis dafür sind z. B. Aufzeichnungen des römischen Kaisers Tiberius, der seine Armee mit dem haltbaren und gesunden Kraut versorgte.
Entdeckt wurde das Sauerkraut wahrscheinlich durch in einem verschlossenen Topf vergessenen Kohl, der dann anders, aber nicht schlecht schmeckte. Über Jahre hinweg verbreitete sich die Rolle des Sauerkrauts als Vitaminlieferant weltweit – und so begann man in Europa im Mittelalter mit der Herstellung.
Die wichtigste Rolle spielte Sauerkraut wohl in der Schifffahrt – schon James Cook versorgte seine Mannschaft fässerweise mit dem eingelegten Kohl und schützte sie so vor Krankheiten durch Vitamin-C-Mangel.
Durch Weltkriege und Hungersnöte wurde der Kohlanbau und die Sauerkrautproduktion ab dem 19. Jahrhundert in Deutschland immer wichtiger. Erst Importe anderer haltbarer Gemüsesorten schwächten die Vorliebe ab – schnell galt Sauerkraut als Arme-Leute-Essen.
Dank immer größer werdendem Gesundheitsbewusstsein und regionalem Anbau ist Sauerkraut heutzutage nicht mehr von der Speisekarte wegzudenken.
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Herkunft
Deutschland zählt zu den größten Anbauländern von Weißkohl; das größte Anbaugebiet Europas liegt sogar in Schleswig-Holstein. Etwa die Hälfte des geernteten Weißkohls wird bei uns zu Sauerkraut verarbeitet.
Neben Deutschland gelten unter anderem die Niederlande, Dänemark und Japan als bedeutendste Anbauländer von Weißkohl.
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Herstellung
Sauerkraut wird aus Weißkohl hergestellt. Vom diesem entfernt man zuerst die äußeren Blätter und den Strunk, dann wird der Kohl gehobelt. Mit Kochsalz versetzt, füllt man den gehobelten Weißkohl in Gärbehälter und setzt diese unter Druck. Die Kombination von Druck und Salz führt zum Gärungsprozess.
Nun fangen Bakterien an zu arbeiten und produzieren durch Sauerstoff- und Zuckerverbrauch Milchsäure. Schon nach wenigen Tagen erhält das Kraut den typisch sauren Geschmack.Je nach Produktionsart wird das Kraut schon nach 10–12 Tagen verwendet – es hat dann erst einen Milchsäuregehalt von etwa 1 % und ist im Geschmack deshalb noch mild. Nach einem mehrmonatigen Gärungsprozess kann man bis zu 2 % Milchsäuregehalt erreichen – mehr geht aber nicht, da kein Zucker mehr zur Verfügung steht.
Wichtig ist, dass kein Sauerstoff nachträglich in den Gärbehälter gelangt, denn dann würde das Kraut anfangen zu faulen. In der Industrie wird das Sauerkraut noch zusätzlich erhitzt, damit es länger haltbar ist.
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SaisonSauerkraut ist in Konserven oder als Saft das ganze Jahr über erhältlich. Dank des reichlichen Anbaus kann man auch Kohlköpfe das ganze Jahr über kaufen.
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Verwendung
Nicht nur wegen des Geschmacks ist Sauerkraut bei uns so beliebt – die Vielseitigkeit in der Küche macht das Kraut zum echten Highlight. Denn auch wenn Eisbein mit Sauerkraut zu den beliebtesten deutschen Gerichten gehört, kann man mit dem Wunderkraut noch viel mehr anstellen.
Es lässt sich zu Fleisch, Fisch, Geflügel und Salat kombinieren oder als Eintopf, Auflauf, Gratin und Kuchen verarbeiten. Wer es kochen möchte, der gibt im Wasserbad Gewürze dazu. Regional wird es auch mit Äpfeln, Zwiebeln oder Weintrauben verfeinert.
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Nährwerte100 g rohes Sauerkraut haben nur 20 Kalorien, dafür aber die verschiedensten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Durch die Herstellung enthält es natürlich auch einen beachtlichen Teil an Milchsäure. Am meisten findet sich jedoch Vitamin C darin – schon 200 g Sauerkraut decken mehr als die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen.
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Lagerung & Aufbewahrung
Sauerkraut sollte man trocken lagern. Wie lange man es aufbewahren kann, hängt von der Verpackung und der Herstellung ab – pasteurisiertes Sauerkraut hält sich bis zu 18 Monate, unpasteurisiert sollte man es gekühlt lagern und schnell verbrauchen.
Kauft man einen frischen Weißkohlkopf, so bleibt er gekühlt mehrere Wochen lang frisch. Angeschnittene Kohlköpfe sollten schnell verarbeitet werden oder mit Frischhaltefolie bedeckt sein.
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Qualität & Einkauf
Gutes, frisches Sauerkraut erkennt man an der hellen Farbe und der knackigen Konsistenz sowie am feinsäuerlichen Geruch. Ein guter Kohlkopf ist fest und hat weiß-grüne Blätter ohne dunkle Verfärbungen.
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Gesundheit & WirkungSauerkraut gilt nicht nur als gesund, sondern auch als perfekte Diätunterstützung – es ist nämlich kalorienarm und fettfrei. Das Kraut kann aber noch viel mehr: Die darin enthaltene Milchsäure tötet Keime ab, das Vitamin C stärkt unsere Abwehrkräfte, die Ballaststoffe unterstützen die Darmflora. Forscher vermuten, dass bestimmte Pflanzenstoffe im Sauerkraut sogar krebsvorbeugend wirken.
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