Neue DGE-Qualitätsstandards
Wichtige Kriterien für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung
Die Ansprüche an die Gemeinschaftsverpflegung von heute wachsen immens – die Speisen sollen gesund, qualitativ hochwertig, günstig und dazu noch den Umweltaspekt mit einbeziehen. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ihre Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsgastronomie komplett überarbeitet und neu strukturiert. Die aktualisierten DGE-Qualitätsstandards gehen dabei stärker als bisher auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Damit soll sichtbarer werden, wie sehr Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit miteinander verknüpft sind. In die Überarbeitung der Werke flossen die Rückmeldungen von rund 300 Praktikerinnen und Praktikern aus allen relevanten Bereichen mit ein.
"Angesichts von fast 17 Millionen Menschen, die sich hierzulande üblicherweise täglich – Stand Frühjahr 2020 – außer Haus verpflegen, liegt das hohe Potenzial für gesundheitliche Prävention und Nachhaltigkeit damit auf der Hand. Mit den aktualisierten DGE-Qualitätsstandards stellen wir die Weichen dafür in der Gemeinschaftsverpflegung", so die DGE-Geschäftsführerin Dr. Kiran Virmani. Sie will damit deutlich machen, dass die GV eine entscheidende Schlüsselrolle in der Verpflegung einnimmt. Besonders den Kindern in der Kita- und Schulverpflegung muss nahegebracht werden, was eine gesunde und nachhaltige Ernährung bedeutet. In 5 Bundesländern sind die DGE-Standards bereits verpflichtend für die Schul- und teilweise auch für die Kitaverpflegung. Das große Ziel ist es, dass auch alle anderen Bundesländer nachziehen.
Im Fokus steht die Nachhaltigkeit
"Die überarbeiteten DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in den Bereichen Bildung, Betrieb und Pflege leiten jetzt durchgängig vom ersten Planungsschritt bis zur Essensausgabe und Entsorgung dazu an, eine gesundheitsfördernde Verpflegung zugleich umweltschonender und klimafreundlicher zu gestalten", so die DGE zu den neuen Kriterien, die sich deutlich stärker als zuvor auf den Ressourcen- und Klimaschutz in der Gemeinschaftsverpflegung konzentrieren. Erstmals zieht sich das Thema Nachhaltigkeit für die Verpflegung vom Kindes- bis zum Seniorenalter wie ein roter Faden durch fast alle Kapitel. Dafür wurde auch die Expertise des internationalen Think Tanks "Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie" mit einbezogen. So soll klar werden, dass Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit als Einheit gesehen werden sollen und als wesentliche Maßstäbe für eine gute Verpflegung dienen.
Weitere Neuerungen in den DGE-Qualitätsstandards
5 Lebenswelten
Die aktuellen DGE-Qualitätsstandards sind in 5 Lebenswelten aufgeteilt. Kindertagesstätte, Schule, Betrieb, Klinik und Senioren. Darin zeigt die DGE wissenschaftlich basierte Kriterien auf, die sich auch auf die Rahmenbedingungen der jeweiligen Lebenswelt konzentrieren.
Aus 4 mach 2
Die früher 4 getrennten Werke im Pflegebereich wurden zu 2 zusammengefasst: Gebündelt wurden "Klinik" und "Rehabilitation", als auch "Essen auf Rädern" und "stationäre Senioreneinrichtungen". Neu enthalten sind in den Lebenswelten mit Teilverpflegung – nämlich Kita-, Schul- und Betriebsverpflegung – detaillierte Kriterien und Tabellen zu Frühstück und Zwischenmahlzeiten.
Qualität erzielen
Die Qualitätsentwicklung hat ein eigenes Kapitel bekommen.
CO2 im Blick
Eine Tabelle, die den C02-Fußabdruck verschiedener Lebensmittel auflistet.
Viel Veggie
Ein verstärktes Angebot an vegetarischen Speisen in allen Lebenswelten.
Weniger Fleisch, mehr Fisch
Neue Maßgaben für Kitas, Schulen und Betriebsrestaurants: Weniger Fleisch, mehr Fisch und angepasste Portionsgrößen.
Übersichtliche Gliederung
Info-Kästen, viele neue Grafiken, Tabellen und Zusatzinformationen zeigen klarer und strukturierter, worauf es ankommt.
Was bedeutet das alles konkret für die Branche? Lesen Sie dazu gern unseren nächsten Artikel über die neuen Standards in der Kita- und Schulverpflegung.