Was steckt dahinter?
Mehr oder weniger unbewusst ist die Sojabohne, hauptsächlich in verarbeiteter Form, inzwischen bei uns zu einem „Grundnahrungsmittel“ geworden. Dadurch nimmt die Häufigkeit der Soja-Allergien zu. Insbesondere im Säuglings- und Kleinkindalter findet man sie.
Die allergischen Reaktionen sind vielfältig; Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Hautsymptome bzw. asthmatische Reaktionen können die Folge sein. Die individuellen Reaktionsstärken reichen von leichten Beschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock, eine schwere Kreislaufreaktion aufgrund von Allergenen. Im Erwachsenenalter können Soja-Allergien speziell bei Birkenpollen-Allergikern als Kreuzreaktion auftreten.
Wo liegen die Herausforderungen?
Eine sojafreie Kostform sollte nur nach Abgabe einer ärztlichen Verordnung angeboten werden. Hier liegt eine medizinische Indikation vor, die Sojaeiweißallergie, für die genaue Kenntnisse der Erkrankung und deren diätetische Umsetzung notwendig sind. Soja hat in den letzten Jahren immer mehr Anwendung bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln gefunden. So kommt Soja in verschiedenen Brot- und Backwaren, Würstchen und Aufschnitt, Feinkostsalaten und anderem vor. Hier gilt es, immer die Zutatenlisten auf Sojabestandteile zu überprüfen.
Was ist zu tun?
Soja wird vor allem in vegetarischen Produkten verwendet
Nach Diagnose einer Soja-Allergie müssen Soja und Sojaprodukte vom Speiseplan genommen werden. Heutzutage wird Soja in vielen Lebensmitteln verarbeitet, wir finden Soja als Flocken, -mehl, -sprossen oder in asiatischen Zutaten wie Sojasauce o.Ä. In vegetarischen Produkten wird häufig mit Soja als Ersatz für Fleisch gearbeitet. Hierüber gibt die Zutatenliste Auskunft. Die Spurenkennzeichnung ist für den Soja-Allergiker nur dann relevant, wenn die Allergie lebensbedrohliche Reaktionen mit sich bringt. Das muss mit dem Tischgast abgeklärt werden.Allergenfreie Zubereitung
Soja wird vermieden, wenn man bei der Zubereitung ausschließlich frische, unverarbeitete Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Geflügel sowie Obst und Gemüse, Milch- und Milchprodukte auf Kuhmilchbasis einsetzt. Bei Brot und Brötchen sollte man beim Bäcker nach Sojabestandteilen im Rezept nachfragen, bei geschnittener Ware bekommt man Auskunft über die Zutatenliste. Bei fertigem Gebäck und Kuchen ist leider häufig Soja im Rezept zu finden.
Einzelgewürze und viele Gewürzmischungen sind sojafrei, bei Grillgewürzen kann manchmal Soja enthalten sein. Dasselbe gilt für Ansatzprodukte für Suppen, Saucen und Dressings. Viele Hersteller haben sich umgestellt und bieten entsprechende Produkte ohne kennzeichnungspflichtige Allergene – und damit auch ohne Soja – an.
Dazugehörige Fachthemen
Soja gehört zu den 14 Allergenen, die bei verpackter Ware auf der Zutatenliste gekennzeichnet werden müssen. Beim Einkauf sollte die Verpackung nach Begriffen wie Tofu, TVP – textured vegetable protein = Fleischersatz –, E 322 Lecithin, Tempeh, Sojasaucen – wie Tamari und Shoyu –, Sojapaste, Sojamehl, Sojasprossen, Sojaflocken, Okara, Yuba, Natto, Miso, Kinako oder Edamame überprüft werden – das sind weitere Beschreibungen für Produkte mit Soja.