Was steckt dahinter?
Bei einer Laktoseintoleranz mangelt es dem Körper am milchzuckerspaltenden Enzym Laktase. Dadurch wird Milchzucker nicht aufgespalten und rutscht in tiefere Darmabschnitte. Durch die Darmbakterien vergärt er dort – das führt zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die Heftigkeit der Symptome hängt von der Menge des zugeführten Milchzuckers ab. Das bedeutet: Im Gegensatz zu einer Milcheiweißallergie muss hier nicht komplett auf Milchprodukte verzichtet werden. In den meisten Fällen machen den Betroffenen kleine Mengen von Milchzucker – zwischen 5–10 g Laktose pro Tag – nichts aus. Nur ein ganz kleiner Teil der laktoseintoleranten Menschen, etwa 10%, können so gut wie gar keinen Milchzucker vertragen.
Wo liegen die Herausforderungen?
In den wenigsten Fällen ist eine komplett laktosefreie Ernährung angezeigt. Viel eher sollte die gesamte tägliche Laktosemenge moderat reduziert und Lebensmittel mit Laktosespitzen wie Milch oder Eiscreme vermieden werden. Diese sogenannte laktosearme Verpflegung lässt sich sehr leicht vom bestehenden Speisenangebot ableiten. Eine tatsächlich laktosefreie Kostform sollte nur nach Abgabe einer ärztlichen Verordnung erfolgen. In diesem Fall liegt eine medizinische Indikation vor, woraufhin auch auf geringste Mengen in allen Speisen und Getränken geachtet werden muss.
Was ist zu tun
Während der Milchallergiker eine strikte Karenz einhalten muss, da kleinste Spuren zu allergischen Reaktionen führen, gestaltet sich die Diät für den Laktose-Intoleranten moderater. Je nach Stärke der Unverträglichkeit muss eine mehr oder weniger breite Palette an Milchprodukten gemieden werden. Jeder sollte seine individuelle Laktosetoleranz austesten, damit sich die noch vorhandene Laktaseaktivität nicht weiter reduziert. Die Spurenkennzeichnung auf den Produkten ist nur für Allergiker relevant, für den Laktose-Intoleranten ist sie nicht wichtig.
Wo finde ich Laktose und wie sieht es mit der Verträglichkeit aus?
Natürlicherweise finden sich die größten Mengen Laktose in Milch und Milchprodukten. Laktosereich sind Milch, Buttermilch oder Molke und deren Zubereitungen – dabei spielt die Tierart keine Rolle –, Milcheis und Milchschokolade. Mit Blick auf die Verträglichkeit kommt es jedoch bei jedem Produkt darauf an, wie viel auf einmal davon gegessen oder getrunken wird.
Laktosearme Produkte
- Quark (als Aufstrich)
- Hüttenkäse
- Frischkäse
Laktosefreie Produkte
- alle Hartkäsesorten
- eine Portion Butter von ca. 20 g
- Brie
- Camembert
Der Einsatz spezieller laktosefreier Produkte – insbesondere von laktosefreier Milch, Pudding, Eiscreme oder Joghurt – erweitert das tägliche Speisenangebot. Diese speziellen Produkte haben einen Restlaktosegehalt von unter 0,1 g pro 100 ml und können anstelle normaler Milchprodukte eingesetzt werden.
Dazugehörige Fachthemen
Neben dem natürlichen Gehalt in Milch- und Milchprodukten kommt Laktose auch manchmal als Zutat in verschiedenen anderen Lebensmitteln vor. Informationen dazu finden Sie auf den Verpackungen.