Dieses mal war alles anders
Am 23. und 24. März 2025 war es wieder so weit: Mit den vier Gewinner-Teams der Vorrunden in Leipzig, Düsseldorf, Neumünster und Ulm trafen die besten Kochazubis aus ganz Deutschland zum großen Entscheid um den Staffelsieg des Young Chefs Battle in Berlin aufeinander. Soweit alles wie immer. Doch eine große Regeländerung brachte nicht nur einen ganz neuen Ablauf, sondern auch eine Menge mehr Nervenkitzel in den Wettbewerb. Zum ersten Mal standen beide Teams an beiden Tagen an den Kochtöpfen und hatten nur zwei Stunden Zeit, ihre Gerichte zuzubereiten. Das Los entschied. Und so traten am Vormittag des ersten und des zweiten Messetags Team "Latscho Koblenz" und Team "ATOMIC" an, während an den Nachmittagen Team "Bad Überkingen" und Team "Romantischer Winkel" gegeneinander im Battle standen. Jedes Team verfolgte mit seinen Betreuern natürlich genau, wie die anderen filetierten, anrührten, abschmeckten und anrichteten. Bei zig Augenpaaren, die jeden Arbeitsschritt verfolgen, cool zu bleiben, ist nicht leicht. Das haben alle Teams jedoch professionell gemeistert. Trotz der Wettbewerbssituation herrschte unter den Azubis eine sehr faire und freundschaftliche Atmosphäre. Einfach top!
2 Tage, 2 Aufgaben
Aufgabe an Tag 1: drei Fingerfood-Komponenten zaubern. Die einzige Vorgabe dabei: mindestens drei Pure Taste-Aromaperlen aus einer vorgegebenen Auswahl einsetzen. Für die Spitzenazubis ein Leichtes und eine Art "Aufwärmübung" für Tag 2. Denn am Ende des ersten Wettbewerbstages wartete eine große Überraschung auf sie: In einer Blackbox trug Daniel Kämmer, Initiator und Leiter des Young Chefs Battle, die bis dahin geheim gehaltenen Pflichtkomponenten für das Menü am zweiten Tag herein. Was drin war? Ein ganzer Stör sowie 30 g Kaviar für das zu kochende Hauptgericht und Karamell-Kuvertüre für das Dessert.
Ab dann hatten die Teams bis zum nächsten Morgen 8 Uhr Zeit, an ihren Menüs zu tüfteln. Stör, Kaviar, Karamell-Schokolade – ein Siegermenü kreieren ohne die Chance darauf, Probe zu kochen?! Eine echt herausfordernde Aufgabe, die manchem sicher eine schlaflose Nacht bereiten würde. Davon war bei diesen 16 Nachwuchsprofis aber keine Spur. Hochprofessionell und spürbar routiniert verarbeiteten sie den Fisch, drapierten die Kaviareier und bereiteten aus der Kuvertüre süße Träume.
Hochkarätige Preise und eine Fachjury voller Lob
Auch die bereits hochwertigen Preise wurden dieses Jahr noch getoppt. Auf die vier Gewinner-Azubis warteten neben dem Pokal und einer kulinarischen Genussreise nach Kopenhagen dank Dr. Yana Steudel (Vorstand der Dr. Steudel Perlen AG und zugleich Vizepräsidentin der Académie Nationale de Cuisine Departement Allemagne) auch eine einjährige Mitgliedschaft in der Académie Nationale de Cuisine. Zudem hat das Siegerteam die Ehre, bei der Dr. Steudel AG eine eigene Aroma-Perls-Serie mit Young Chefs Battle Sieger-Label zu entwickeln und an einem Flavour-Pairing-Workshop mit der Dr. Steudel AG teilzunehmen.
Kein Wunder, dass alle Teams noch einmal mehr vor Energie und Motivation sprühten. Das hat auch die Fachjury auch gemerkt, denn die angehenden Profiköche haben es den Experten um Marvin Luft (Küchenleiter und stellvertretender Direktor bei GDA im Schwiecheldthaus Goslar und Sieger des Laurentius-Awards 2024), Michael Schneider (ehem. Küchenleiter der Rentenbank Frankfurt sowie Juror und Initiator des Laurentius-Awards) und Georg Wallig (Jury-Präsident des Young Chefs Battle) nicht leicht gemacht. Die Entscheidung war so knapp wie noch nie! Nur wenige Punkte trennten die ersten beiden Teams. Neben Optik und Geschmack hatte die Jury auch auf Teamwork, die Arbeitsweise, einen nachhaltigen Umgang mit der Ware und die Beachtung der Hygieneanforderungen ein Auge gelegt. Und wer durfte jubeln und den Pokal in die Höhe halten?

Team "Bad Überkingen" gewinnt das Young Chefs Battle 2024/25
Die Entscheidung war so knapp wie noch nie in der Geschichte dieses Azubikochwettbewerbs. Ausgezeichnet mit dem Young Chefs Battle-Sieg konnte aber nur ein Team werden: Stolz in seinen Händen hält das Team "Bad Überkingen" den begehrten Pokal. Die vier Auszubildenden der Paul-Kerscheinsteiner-Schule konnten die Jury auf ganzer Linie überzeugen.
Was war ihr Erfolgsrezept? "Ganz sicher, dass wir ruhig geblieben sind und uns auf das berufen haben, was wir können", meint Eva mit Blick auf die kurze Vorbereitungszeit nach dem Öffnen der Überraschungsbox. "Und dass wir immer an uns geglaubt haben", ergänzt Moritz. Und nicht zu vergessen: "die gute Stimmung im Team" betonen die Vier einhellig.
Den Teilnehmenden der nächsten Staffel rät Lukas nun aus Erfahrung: "Kocht lecker und bewahrt vor allem Ruhe. Es klappt nicht immer nach Plan, dann sollte man ruhig bleiben und spontan reagieren können". "Vor allem sollte man auf die Machbarkeit achten", raten die Vier, "Die Idee kann noch so toll sein, aber man muss sie auch umsetzen können und dabei immer auf den Geschmack achten". Eva sieht die Teilnahme am Azubiwettbewerb "daher als eine gute Schule" für das spätere Berufsleben. Und noch einen letzten Tipp? "Natürlich ganz viel Spaß haben" – gibt David zukünftigen Teams noch mit an die Hand.
Apropos Spaß...genau den wünschen wir Eva, Moritz, Lukas und David für die Genussreise nach Kopenhagen! Darauf freuen sich die Vier schon sehr. "Kopenhagen ist gerade DIE Gastrostadt schlechthin", wissen die angehenden Profis. Wir wünschen euch daher viel Freude beim Sammeln kulinarischer Inspirationen für eure berufliche Zukunft!
Aber auch die anderen Teams gingen nicht leer aus. Denn mit der Teilnahme am Young Chefs Battle konnten die Auszubildenden spannende und wertwolle Erfahrungen sammeln, eine prima Prüfungsvorbereitung durchlaufen und bereits Kontakte in die Berufswelt knüpfen. Und eines ist sicher: bei den unglaublich guten Leistungen werden wir in Zukunft sicher noch einiges von den Profiköchinnen und Profiköchen von morgen hören.
Wir gratulieren Team "Bad Überkingen" zum Sieg und bedanken uns bei allen Teams, die beim Young Chefs Battle 2024/25 mitgemacht haben. Ihr alle wart grandios!
Team "Überkingen"

Von links: Eva Schlier, Moritz Range, Lukas Preuß, David Kübler
Gerade erst hatten sie den Messesieg in Ulm errungen, schon standen sie wieder auf der Battle-Bühne. Dabei hatten sie gar keine Zeit zwischendurch zu viert für das Finale zu üben. "Das neue Konzept hat uns daher etwas in die Karten gespielt", sagten sie vor dem ersten Duell am Sonntag. Wie sie sich dann vorbereitetet haben? Jeder hat sich seinem Steckenpferd gewidmet. Eva steckte ihre Ideen in die Kreation einer vegetarischen Komponente, Lukas kümmerte sich um das süße Fingerfood und Moritz sowie David entwickelten die dritte Komponente mit Garnele. Die Ideen haben sie jeweils von den vorgegebenen Aromaperlen abgeleitet.
Direkt nach dem Öffnen der Black-Box haben sie noch auf der Messe am Menü-Konzept für den zweiten Tag getüftelt. "Kein Chichi, sondern Fokus auf Bekanntes setzen" war das Motto. Bei der Umsetzung haben sie sich auch die Vorrunden-Tipps der Fachjury zu Herzen genommen und auf mehr Sauberkeit am Arbeitsplatz geachtet.
"Mal schauen, wie weit wir kommen" meintet ihr vor Beginn des Finales. Ganz weit nach vorn, wisst ihr jetzt. Ihr habt eine bemerkenswerte Leistung abgelegt. Herzlichen Glückwunsch!

Fingerfood
Komponente 1: Profiterole mit Selleriepüree | Mandelkern | schwarzer Knoblauch | Kerbel
Komponente 2: marinierte Garnele | Radieschenvinaigrette | Bisquemousse | gegrillter Fenchel | Kräuteröl | Basilikum-Perlen
Komponente 3: Tartelette Rum-Traube-Nuss: Mürbteig | Haselnusscreme, dunkle Schokoganache, Zitrus-Pfeffer-Trauben | Bergpfeffer-Perlen
Hauptgang
gebratenes Störfilet | Beurre blanc von der gerösteten Störkarkasse | Spitzkohl | Birne | Kartoffelpüree | Kaviar
Dessert
gesalzenes Eis von der Karamellschokolade | Joghurtmousse | Walnussknusper | marinierte Blaubeeren | Himbeergeistgel
Team "Koblenz"

Von links: Jacob Leif, Luke Feller, David Geisen, Jannis Brinkmann
Das Final-Vorhaben der vier Auszubildenden von der Julius-Wegeler-Schule in Koblenz war: "Genauso, nur noch besser". Die Fingerfood-Komponenten waren schnell entwickelt, es wurde experimentiert und verfeinert, sodass am ersten Finaltag alles saß. Das hat man gesehen und geschmeckt.
Wie bereitet man sich aber auf das Menü am zweiten Tag vor, von dem man die Hauptkomponenten noch gar nicht kennt? Die Ausbilder hatten eine clevere Idee: mehrere Bausteine entwickeln, die man mit verschiedenen Pflichtkomponenten kombinieren kann. Mit ihren aufwendigen Ideen rund um Stör, Kaviar und Karamell-Kuvertüre hat das Team Mut bewiesen und gezeigt, welche handwerkliche Topleistungen es erbringen kann.
Die Jury war überaus beeindruckt. Leider hat es für den Sieg nicht ganz gereicht. Ihr wisst jedoch, was ihr draufhabt und könnt ungemein stolz auf eure Leistung sein! Macht weiter so! Alles Gute für eure berufliche Zukunft!

Fingerfood
Komponente 1: knusprig, deftig und cremig: Belgische Kartoffel-Estragonwaffel | gebratene Tigergarnele und Krustentiercreme | marinierter Gurken-Fenchelsalat und Kressen | Kalamanski-Sake-Perlen
Komponente 2: leicht, locker, frisch: Geschmorte Sellerietaler mit Belugalinsenpüree | marinierte Kräuter | Guancialemayonnaise | geröstete Macadamia- und Haselnüsse und gebratener Guanciale | Creme-des-Cassis-Perlen
Komponente 3: süß, luftig, cremig: herber Baiser | Zarbitterschokolade | Limetten-Mascarponecreme | dunkle Schokoladenraspel | marinierte Blaubeere | Creme des Cassis-Perlen
Hauptgang
Dreierlei vom Stör: Rolle im Spitzkohlmantel, gebratenes Stück und Brandade | Zwiebelravioli | geschmorte Spitzpaprika | Räucher-Beurre-Blanc
Dessert
Salz-Karamell-Blondie | Portwein-Karamell-Butter-Eis | Karamell-Schokoladen-Ganache | marinierte Birnenscheibe | Kakao-Haselnuss-Erde
Team "ATOMIC"

Von links: Tom Blohm, Nick Evert, Marcel Hugo, Alexandra Kalaschinskij
Auf der Messe Neumünster haben sich die Auszubildenden der Gewerbeschule Lübeck mit ihren hervorragenden Kochkünsten bereits gegen fünf andere Teams durchsetzen können. Für das Finale hatten sie sich vor allem eines vorgenommen: "Üben, üben, üben". Das haben sie auch umgesetzt. Die gesamte Woche vor dem Finale haben sie sich freigenommen, um sich ausgiebig vorzubereiten.
Ihre Fingerfood-Komponenten spiegelten auch genau das wider. Klasse Ideen, die hervorragend umgesetzt wurden. An Tag 2 setzen sie auf bekannte Verfahren statt neue Experimente und haben auch recht schnell ein köstliches und attraktives Menü kreiert.
Auch wenn die Punkte für den Staffelsieg nicht reichten, denkt immer daran: ihr gehört zu den besten Nachwuchsköchinnen und Nachwuchsköchen Deutschlands. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und weiterhin so tolle kulinarische Ideen und Umsetzungen!

Fingerfood
Komponente 1: Okonomiyaki | geflämmte Garnele | Sesammayonnaise | Garnelen-Limettenschaum | karamellisierter Ingwer | Kalamanski-Sake-Perlen
Komponente 2: Linguine à la Carbonara | Pancetta-Körbchen | Guanciale-Crumble | getrocknete Kirschtomate | Tasmanische-Bergpfeffer-Perlen
Komponente 3: Limetten-Curd-Praline mit weißer Schokolade und Basilikum | Macadamia-Crumble | Joghurt-Honig-Gel | Basilikum-Blüten-Perlen
Hauptgang
heiß geräuchertes Kotelett vom Stör | Vodka-Beurre-Blanc | Schmorgurke | Ei | gepickelte Radieschen | Kartoffelmousseline | Kaviar
Dessert
Mousse von der Goldkuvertüre auf dunklem Schokoladen-Biskuit | Walnuss-Rosmarin-Eis | Orange
Team "Romantischer Winkel"

Von links: Moritz Wohlfahrt, Celina Hemken, Justus Napp, Maksym Turiv
Sie haben sich auf der Messe Düsseldorf das erste Finalticket gesichert – die Auszubildenden Kochazubis vom Hotel Romantischer Winkel RoLigio® & Wellness Resort in Bad Sachsa haben erneut gezeigt auf welch hohem Niveau sie kochen können.
Dabei war ihr Ziel, "noch eine Schippe draufzulegen – noch mehr Qualität, noch mehr Komponenten und noch mehr mit den Geschmäckern zu spielen". Dafür haben sie bis zum letzten Moment geübt. Beeindruckend waren vor allem die eindrucksvollen Anrichteweisen der Speisen. Zur Ideenfindung haben sie sich auf Social-Media-Plattformen inspirieren lassen und in Rezept-Büchern gestöbert. Für das Menü am zweiten Tag haben sie den Fokus vor allem auf das Hauptgericht gelegt – sagte das Team im Vorfeld. Doch das Dessert begeisterte ebenso. Es erzählt eine kleine Geschichte zu ihrem Ausbildungsbetrieb. Wie spannend!
Für den Messesieg hat es leider nicht gereicht. Ihr seid ein klasse Team und könnt sehr stolz auf eure tolle Zusammenarbeit sein. Wir wünschen euch weiterhin alles Gute!

Fingerfood
Komponente 1: Hähnchenroulade | Romesco-Sauce | sautierter Spinat | knusprige Zwiebeln
Komponente 2: Viererlei von der Garnele
Komponente 3: gefüllter Windbeutel | Haselnusspraline | Schokoladensablé | cremige Ganache | Basilikumblüten-Perle
Hauptgang
gedämpfte Störroulade gefüllt mit Lachsfarce | Schnittlauch-Kaviar-Beurre-Blanc | in Fischjus glasierte Ravioli | Karottenpüree | Schmorgurke
Dessert
Schmelzteich: Mandelküchlein | Karamell-Ganache | Karamell-Crumble | Blaubeergel | Nussbuttereis | flüssiger Käsekuchen