Kümmel hat viele Namen: Echter Kümmel, Wiesen-Kümmel oder auch Gemeiner Kümmel. So vielfältig seine Namen, so vielfältig sind seine Einsatzmöglichkeiten in der Küche und zugeschriebenen gesundheitlichen Wirkungen. Dabei ist er weit mehr als nur ein Gewürz.
-
Geschichte
Kümmel ist eines der ältesten bekannten Gewürze. Bei Ausgrabungen von Pfahlbauten aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. wurden Kümmelfrüchte entdeckt. In einem aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. stammenden Kochbuch von Apicius wurde seine Verwendung nachgewiesen.
-
Herkunft
Echter Kümmel ist im Nahen Osten, in Nordafrika und im Mittelmeerraum beheimatet. Mittlerweile erstreckt sich die Verbreitung auch über Europa sowie den Fernen Osten. Wild wächst Kümmel an Wegrändern und Wiesen. Die Pflanze fühlt sich bei Sonne und an Standorten bis zu 2.000 Metern Höhe wohl.
-
Saison
Die Kümmelpflanze blüht von Mai bis Juli. Die Samenreife setzt im Juni ein und reicht bis August. Man schneidet die Blüten ab, sobald sie dunkelbraun sind. Danach reifen sie an schattigen und luftigen Orten nach. Die Samen werden aus den Blüten gepuhlt, wenn sie getrocknet sind.
-
Familie & Arten
Kümmel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die zweijährige Halbrosettenpflanze mit Wurzelrübe bringt sehr kleine, weiße bis zartrosafarbene Einzelblüten und leuchtend grüne Blätter hervor, die an das Laub von Möhren erinnern.
-
Merkmale
Der Kümmelsamen hat eine Länge zwischen 3 – 7 Millimetern und eine Breite zwischen 0,7 – 1,2 Millimetern. Er ist leicht sichelförmig gebogen, an beiden Enden leicht spitz sowie der Länge nach gerippt. Die Samen sind farblich zwischen dunkelbraun und hellbraun, fast gelblich zu erkennen. Wenn man die Samen zerreibt, verströmen sie gleich ihren charakteristischen Duft.
Echter Kümmel unterscheidet sich geschmacklich von den anderen bekannten Kümmelsorten, wie z.B. Kreuzkümmel, Echter Schwarzkümmel oder Königskümmel.
-
Verwendung
Vom Echten Kümmel kann man Samen, Blätter und Wurzel verwenden. Seine unzähligen Verwendungsmöglichkeiten lassen keine Wünsche offen. Die Blätter haben einen milden Geschmack und können mit Petersilie und Dill verglichen werden. Man kann sie gut für Suppen und Salate verwenden. Die Wurzeln können als Gemüse gekocht werden.
Als ganzer oder gemahlener Samen findet Kümmel oft Verwendung in schwer verdaulichen Speisen, wie z.B. Kohlgerichten. Er wird allerdings auch gerne als Gewürz in Kuchen, Brot und Käse genutzt.
-
Nährwerte
Kümmel ist reich an Ballaststoffen und Mineralstoffen: 100 g enthalten ca. 224,6 mg Vitamin C, 19 g Eiweiß, 15 g Fett und 11 g Ballaststoffe. Zudem beliefert Kümmel uns mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Die gesunden Samen enthalten antioxidativ-wirkende Flavonoide und ätherische Öle.
-
Lagerung & Aufbewahrung
Den intensiven Duft und das typische Aroma erhält der Kümmel durch seine ätherischen Öle. Der Duft verfliegt schnell, daher sollte Kümmel gut geschützt vor Licht und Luft aufbewahrt werden. Es eignen sich fest verschließbare Metalldosen oder dunkel aufbewahrte Schraubgläser.
-
Qualität & Einkauf
Kümmel wird in großen Kulturen angebaut. Bedeutende Anbaugebiete liegen in Holland, Polen und Deutschland. Man kann ganze Kümmelsamen oder gemahlenen Kümmel kaufen.
-
Gesundheit & Wirkung
Kümmel wurde 2016 zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewählt. Kümmel hat vielfältige Eigenschaften, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken: Er regt die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen an und wirkt gegen Völlegefühl, blähungswidrig und krampflösend. Man verarbeitet Kümmelsamen als Tee oder ätherisches Öl, häufig kombiniert mit Anis und Fenchel. Kümmelöl wurde außerdem antimikrobielle Eigenschaften nachgewiesen, sodass es auch in Mundwässern und Zahnpasten enthalten ist. Das Kauen der Samen soll gegen schlechten Mundgeruch wirken.