Zukunft der Pflegebranche
Wie sich der Demografische Wandel auf die Versorgung in der Pflege auswirkt
Der demografische Wandel verändert unserer Bevölkerungsstruktur grundlegend: Menschen werden älter und ältere Menschen werden mehr. Für die Pflegebranche bedeutet das eine doppelte Herausforderung: Einerseits steigt die Zahl der Pflegebedürftigen, andererseits gibt es immer weniger Arbeitskräfte in Pflegeeinrichtungen.
Herausforderungen für die Pflege
1. Mehr Nachfrage nach Personal und wachsender Fachkräftemangel
Prognosen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von aktuell rund 5,2 Millionen auf voraussichtlich 7,5 Millionen im Jahr 2060 ansteigen wird. Gleichzeitig verschärft sich der bereits bestehende Arbeitskräftemangel. Bis zum Jahr 2049 werden schätzungsweise 280.000 bis 690.000 Pflegekräfte fehlen. Auch in den Küchen von Pflegeeinrichtungen wird es zunehmend schwieriger, qualifiziertes Fachpersonal zu finden und auszubilden. Die Lage wird zusätzlich dadurch erschwert, dass mehr ältere Beschäftigte in den Ruhestand gehen, als junge Fachkräfte nachrücken.
Angesichts dieser Herausforderungen betont Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Pflege, dass eine Neuausrichtung der Pflegeeinrichtungen notwendig sei. „Die zentrale Frage wird sein: Welche Aufgaben müssen von einer Fachkraft durchgeführt werden und welche sind delegierbar?", so Halletz. Ein entscheidender Faktor in diesem Prozess sei die Digitalisierung. „Die Nutzung von Robotik und Software bietet großes Potenzial, um bestimmte Tätigkeiten zu automatisieren und personelle Ressourcen freizusetzen. Diese Technologien ermöglichen effizientere Arbeitsabläufe in Pflegeeinrichtungen und helfen dabei, den wachsenden Bedarf an Pflegeleistungen und Essensversorgung trotz des Fachkräftemangels besser zu bewältigen.“
Lösungsansätze: Das können Sie heute schon tun
Holen Sie sich digitale Helfer ins Haus
Setzen Sie frühzeitig auf digitale Software-Lösungen zur Unterstützung Ihrer Mitarbeitenden. Mithilfe von spezialisierter Software können Sie in der Küche viele pflegeferne Prozesse wie die Speiseplanung oder Warenbestellung automatisieren und so Zeit und Ressourcen einsparen, ein Beispiel ist die All-in-one-Plattformlösung JOMOsoft.
Keine Angst vor Software: Unsere IT-Experten übernehmen die komplette System-Administration, damit Sie sich mit den wichtigen Dingen des Tagesgeschäfts befassen können und das Personal nicht zusätzlich mit Software-Administration belasten müssen.
Setzen Sie auf hochwertige Convenience-Produkte
Wir alle kennen den Spruch von Oma: „Selbst gekocht schmeckt am besten.“ Doch in der heutigen Zeit ist es für viele Pflegeeinrichtungen kaum noch machbar, selbst zu kochen. Angesichts der begrenzten Ressourcen im Verpflegungsmanagement bieten Convenience-Marken wie Hi Taste eine praktikable Lösung. „In vielen Pflegeeinrichtungen werden bereits Convenience-Lebensmittel genutzt, um Kosten, Energie und Zeit zu sparen,“ so Halletz. „Gerade dort, wo wenig Personal zur Verfügung steht, ist es hilfreich, wenn Gerichte schnell zubereitet werden können. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Zusammensetzung der Speisen den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen entspricht, denn oft besteht das Problem, dass die Gerichte den Bewohnenden nicht schmecken.“ Hi Taste hat es sich daher zum Ziel gesetzt, ein High-Convenience-Konzept zu entwickeln, das den hohen Ansprüchen gerecht wird. In Bezug auf Geschmack, Vielfalt und Qualität ist Hi Taste vergleichbar mit konventionell gekochtem Essen. Das ermöglicht den Bewohnenden ein hohes Maß an Genuss bei minimalem Zeitaufwand und entlastet gleichzeitig Ihre Mitarbeitenden.
Schaffen Sie Anreize für Ihr Personal
In Zeiten, in denen Personal knapp ist, ist es wichtig, dass Sie die Attraktivität der Arbeit in Pflegeeinrichtung steigern. „Generell kämpfen wir in der Pflege mit dem sehr hohen Anteil an Teilzeitkräften. Wenn mehr von ihnen ihre Arbeitszeit aufstocken würden, könnte das die Situation deutlich verbessern. Dafür sind viele Arbeitgeber aktuell dabei, neue Modelle zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu entwickeln sowie die Schichtsysteme anzupassen“, sagte Halletz. Solche Anreizsysteme helfen Ihnen nicht nur dabei, bestehende Mitarbeitende zu binden, sondern ermöglichen auch die Gewinnung neuer Fachkräfte.
Rekrutieren Sie auch aus dem Ausland
Erwägen Sie die gezielte Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Damit der Rekrutierungsprozess jedoch reibungslos verläuft und sich die neuen Mitarbeitenden schnell wohlfühlen, ist eine sorgfältige Planung gefragt. Außerdem ist es wichtig, dass Sie Ihre neuen Mitarbeitenden bei der Integration Unterstützung anbieten. Das kann zum Beispiel Sprachkurse, kulturelle Einführungsprogramme oder ein Mentoring durch erfahrene Kollegen und Kolleginnen umfassen. So schaffen Sie ein Umfeld, in dem sich alle von Anfang an gut aufgehoben fühlen!
2. Alternde Mitarbeitende und steigende Arbeitsbelastung
In der Zukunft wird nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen steigen, sondern auch die der älteren Mitarbeitenden. „Bereits jetzt liegt der Altersdurchschnitt der Beschäftigten in der Pflege bei fast 50 Jahren, und nur wenige erreichen das Renteneintrittsalter. Wir rechnen damit, dass in den nächsten 10 bis 15 Jahren viele Mitarbeitende in den Ruhestand gehen werden,“ erklärte Halletz. Außerdem führt die Kombination aus erhöhtem Arbeitsaufkommen und Fachkräftemangel zu einer stetig wachsenden Belastung für die Mitarbeitenden in Pflegeeinrichtungen. Auf Dauer kann das die Qualität der Versorgung beeinträchtigen.
Lösungsansätze: Das können Sie heute schon tun
Informieren Sie sich frühzeitig über innovative Technologien
Moderne Assistenzsysteme und Robotik können Ihr Personal sowohl in der Pflege als auch in der Küche spürbar entlasten und die Pflegequalität trotz wachsender Patientenzahlen verbessern. „Servierroboter sind bereits in mehreren Einrichtungen im Einsatz, wodurch das Essen nicht mehr vom Personal zu den Pflegebedürftigen gebracht wird, sondern von den Robotern“, sagte Halletz. Dadurch würden auch wieder Personalkapazitäten frei. „In Zukunft muss Schritt für Schritt geprüft werden, welche Tätigkeiten in der Küche automatisiert werden können. Ein Beispiel: Die Zusammenstellung der Lebensmittel auf dem Teller und die Portionierung.“
Verbessern Sie die Arbeitsbedingungen Ihres Personals
Bessere Arbeitsbedingungen sind der Schlüssel, um die Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Gesundheitsprogramme, Resilienz- und Stressmanagement-Workshops sowie flexible Arbeitszeiten können helfen, körperliche und psychische Belastungen zu verringern. „Darüber hinaus sollten wir überlegen, welche Aufgaben ältere Mitarbeitende übernehmen können, insbesondere in koordinierten Bereichen, wie etwa der Betreuung von Auszubildenden. Die neuen Mitarbeitenden können von der wertvollen Erfahrung ihrer älteren Kollegen profitieren,“ erklärte Halletz. Ergonomische Arbeitsplätze und regelmäßige Pausen sorgen zusätzlich für Entlastung. Auch Lob und Anerkennung motivieren das Team und schaffen eine positive Atmosphäre. Solche Maßnahmen verbessern nicht nur das Arbeitsklima, sondern machen den Job attraktiver und binden die Mitarbeitenden langfristig an Ihr Unternehmen.
3. Steigende Betriebskosten
Mit mehr Pflegebedürftigen steigt die Nachfrage nach qualifiziertem Personal und das wiederum führt zu höheren Personalkosten, da Einrichtungen möglicherweise mehr Mitarbeitende einstellen oder Gehälter anpassen müssen, um Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. Auch Investitionen in moderne Technologien, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, verursachen zusätzliche Kosten.
Lösungsansätze: Das können Sie heute schon tun
Automatisieren Sie Ihre Verwaltungsprozesse
Durch die Automatisierung von Verwaltungsprozessen, können langfristig Kosten eingespart und der Betrieb effizienter gestaltet werden.
Optimieren Sie Ihre Personaleinsatzplanung
Moderne Softwarelösungen für die Dienstplanung bieten Ihnen viele Vorteile, indem sie Ihren Personaleinsatz optimieren, Überstunden reduzieren und so die Personalkosten effizienter gestalten.
Reduzieren Sie Lebensmittelverschwendung
Forschungen der FH Münster zeigen, dass in einem Pflegeheim jährlich Lebensmittel im Wert von etwa 38.000 Euro im Müll landen. Doch mithilfe von KI kann man das inzwischen deutlich reduzieren. „Zurückgegebene Mahlzeiten lassen sich scannen, um zu sehen, wie viel übrig bleibt und so die Portionsplanung zu optimieren“, erklärte Halletz. Damit erfahren Sie schnell, ob bestimmte Beilagen zu groß portioniert werden oder manche Gerichte nicht gut ankommen. Tools wie Kitro sind dafür schon im Einsatz: Sie fotografieren den Müll, erfassen die Daten automatisch und zeigen Ihnen, welche Lebensmittel am häufigsten übrig bleiben.
Fazit
Die Herausforderungen des demografischen Wandels erfordern grundlegende Veränderungen in der Pflege. „Die Verteilung der Tätigkeiten in Pflegebetrieben muss dringend überarbeitet werden, einschließlich der Essensversorgung“, so Halletz. „Es ist wichtig zu prüfen, wie wir diese in Zukunft bedarfsgerecht gestalten können. Eine klassische Küchenversorgung lässt sich ohne dieses Umdenken auf Dauer nicht mehr aufrechterhalten. Für die Zukunft braucht es mehr Ernährungsberatung und Versorgungssysteme, die flexibler und schneller auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen eingehen können.“ Dabei werden vor allem Robotik und digitale Lösungen eine entscheidende Rolle spielen, um die Effizienz zu steigern und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.