Häufig unterschätzt, ist die Brennnessel alles andere als nur lästiges und schmerzhaftes Unkraut. Sowohl als Heilkraut als auch in der Küche bietet die Brennnessel vielseitige Verwendungsmöglichkeiten.
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Geschichte
Vor allem als Heilpflanze und für eine ausgewogenne Ernährung ist die Brennnessel bereits seit der Antike bekannt. Dort wurde sie bei Beschwerden wie Lungenentzündungen und Geschwüren eingesetzt. Im Mittelalter behandelten die Ärzte mit ihr Asthma sund Unfruchtbarkeit. Brennnessel-Tee wurde häufig für Alltagsbeschwerden wie Seitenstichen oder Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Hildegard von Bingen empfahl den Verzehr der Brennnessel als Gemüse, um den Magen zu reinigen.
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Herkunft
Ursprünglich kommt die Brennnessel aus Mitteleuropa. Die äußerst robuste Pflanze hat sich bis nach Asien, Nordeuropa, Nordamerika sowie vereinzelt nach Südeuropa verbreitet.
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Herstellung
Geerntet wird die Brennnessel, indem man von unten nach oben entlang des Stängels streicht. Andernfalls verbrennt man sich leicht an den Brenn-Härchen.
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Saison
Die Brennnessel hat von Juni bis September Saison und kann geerntet werden.
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Familie & Arten
Die Brennnessel gehört mit einigen weiteren Arten zur Familie der Brennnesselgewächse. Sie umfasst ganze 2.500 Arten in 56 Gattungen. Sie wächst mehrjährig bzw. ausdauernd und krautig. DIe Wuchshöhen variieren von 40 cm bis hin zu über 3 m.
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Merkmale
Das auffälligste Merkmal der Brennnessel sind sicherlich ihre großen, gesägten und herzförmigen Blätter. Sie können bis zu 20 cm lang und bis zu 15 cm breit werden. Blätter und Stängel besitzen Brennhaare mit Kieselsäure und Ameisensäure, die bei Berührung mit der Haut ein Brennen verursachen.
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Verwendung
Ob in Suppen, als Tee oder als Gemüse - die Brennnessel ist ein vielseitiges Kraut in der Küche. Beispielsweise kann Spinat hervorragend als Spinat-Ersatz verwendet werden - in Sachen Konsistenz und Geschmack steht sie dem Spinat in nichts nach. Auch als Pesto macht Spinat eine richtig gute Figur.
Wichtig zu beachten: Die Brennhaare der Brennnessel werden unschädlich gemacht durch Kochen oder Trocknen. So steht dem Genuss des "Unkrauts" nichts mehr im Wege.
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Nährwerte
Die grünen Pflänzchen sind äußerst gesund und eine wunderbare Proteinquelle. Pro 100 g enthalten Brennnesseln lediglich 42 kcal, verteilt auf 7,3 g Eiweis, 1,3 g Kohlenhydrate und 0,6 g Fett. Zudem enthalten sie zahlreiche wichtige Vitamine und Mineralstoffe: 333 mg Vitamin C, 713 g Calcium, 475 mg Kalium sowie Vitamin E, A, Folsäure, Beta-Carotin sowie B-Vitamine.
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Qualität & Einkauf
Brennnesseln sind sowohl in Form von Tees als auch in Pulverform erhältlich.
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Gesundheit & Wirkung
Brennnesseln wirken blutreinigend, entgiftend, entschlackend, harntreibend und hautreizend. Von den zahlreichen traditionellen Anwendungsgebieten ist die Wirkung bei folgenden wissenschaftlich belegt: Arthrose, Prostatabeschwerden, Blasenprobleme, Darmbeschwerden.