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Geschichte
Bei dem Namen Salty Fingers® handelt es sich genau genommen um den eingetragenen Markennamen der niederländischen Firma Koppert Cress, der eine mit Salicornia verwandte Art des Meeresspargels bezeichnet. Salicornia ist eine Pionierpflanze, die sich auf salzigen Böden in Verlandungszonen zwischen Land und Meer wohlfühlt. Dort ist sie häufig Erstbesiedler und leistet traditionell einen großen Beitrag zum Küstenschutz. Sie wird zudem seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel verwendet.
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Herkunft
Das salzige Küstenkraut kommt in Deutschland auf den Salzwiesen oder im Watt an der Nord- und Ostseeküste vor, wo es täglich von Meerwasser überflutet wird. Es fühlt sich aber auch in feuchten, salzreichen Gebieten im Binnenland, z.B. an Salzseen, wohl. Auf der Nordhalbkugel kommt Salicornia in fast allen gemäßigten Gezeitengebieten vor – auch in Kanada, China und Russland beispielsweise. Während es in Deutschland auf Grund seines Beitrages zum Küstenschutz unter Naturschutz steht, wird das Küstenkraut in den Niederlanden unter dem Namen „Zeekraal“ sowie in Frankreich für kommerzielle Zwecke in Gewächshäusern angebaut.
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Saison
Die Hauptangebotszeit konzentriert sich auf die Monate April bis September, Salty Fingers sind aber ganzjährig als Konserve erhältlich.
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Familie & Arten
Das Salzkraut Salicornia gehört wie Mangold und Spinat zur Familie der Gänsefußgewächse. Abgeleitet vom Lateinischen „salis“ und „comus“ bedeutet es „salziges Horn“. Die knapp 30 Salicornia-Arten kommen weltweit in sandigen und schlickigen Küstengebieten vor.
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Merkmale
Die Blätter der Salicornia erscheinen röhrenartig und wirken im Inneren wie mit Gelantine gefüllt. Tatsächlich sind sie jedoch leicht knackig und schmecken salzig mit bitterer Note. Ihnen wird zudem eine sanfte Pfeffernote zugeschrieben. Diese Kombination macht Salicornia zu einer raffinierten Salz-Alternative, die dem Gast zugleich ein überraschendes Geschmackserlebnis bietet. Nicht zuletzt werden den Salty Fingers eine appetitanregende Wirkung nachgesagt.
Und so entsteht der einzigartige Geschmack: Die Salicornia-Pflanze wird zweimal täglich von der salzigen Flut überspült und nimmt auf diese Weise viele Mineralien und Spurenelemente sowie Salz aus dem Meerwasser auf. Dabei lagert die Pflanze Salz in Hohlräumen an, wo es sich über die Vegetationszeit anreichert. Im Oktober, wenn sich die Vegetationszeit dem Ende nähert, ist der Salzgehalt so hoch, dass sich die Blätter verfärben und absterben. Mit dem Frost im Winter platzen dann die Samenkapseln auf uns bis zu 10.000 neue Samen werden durch die Strömung verteilt. Auf diese Weise entsteht die Basis für die nächste Vegetationsperiode.Ein wahrer Küstenheld: Salicornia schützt die Küsten, indem sie Überflutungsgebiete befestigt und so zur Anhäufung von Schwebstoffen beiträgt. Mithilfe dieser sogenannten Sedimentation entsteht über die Zeit neues Land.
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Verwendung
Wozu passt der Meeresspargel? Viel eher müsste die Frage wohl lauten: Wozu passt er nicht? Eine besonders gute Figur macht er wegen seines salzigen und leicht pfeffrigen Geschmacks gedünstet oder blanchiert zu Fisch und Krustentieren. Auf dem Teller ist er jedoch auch zu anderen Gerichten ein knuspriger Blickfang. In Verbindung mit Tomaten und Käse, in feinen Suppen und asiatischen Speisen wird Salicornia gern verwendet. Auch Pestos und Chutneys verleiht das Kraut einen raffinierten Touch. In klassischen Gerichten ist es ein außergewöhnlicher Ersatz für grüne Bohnen. So schmeckt es beispielsweise gekocht und in Butter geschwenkt ausgezeichnet zu Lamm. Aber Achtung: Braten unter großer Hitze sollten Sie vermeiden.
Roh macht es sich mit seinem saftig-knackigen Biss gut in kalten Salaten. Getrockneter und gemahlener Salicornia wird außerdem zum Kräutersalz: Die Alternative zum Kochsalz ist besonders geschmacksintensiv und soll sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Als Zutat für Backwaren und Fertigmenüs eignet es sich daher ebenfalls gut. Vor der Zubereitung genügt in der Regel ein kurzes Abspülen und Aussortieren einzelner vertrockneter Stängel.
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Nährwerte
Die knackig-erfrischende Wildpflanze überrascht nicht nur mit ihrem Geschmack, sondern ist auch besonders nahrhaft! Sie enthält Proteine und Kohlenhydrate sowie wertvolle Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium und liefert lebenswichtiges Jod. Wie die meisten Vertreter von grünem Wildgemüse weist Salicornia viel Wasser und wenig Kalorien auf. 100 Gramm Meeresspargel enthalten so nur 35 Kalorien und 0,6 g Fett. Der Ballaststoff-Anteil der Pflanze ist vergleichbar mit dem von Nüssen, obwohl sie so wenig Fett und Kohlehydrate liefert.
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Lagerung & Aufbewahrung
Je frischer, desto besser! Bei 2 bis 7°C hält sich frischer Meeresspargel allerdings mehrere Tage. Am besten bewahren Sie ihn wie Spargel, eingewickelt in ein feuchtes Tuch, auf. Die Triebe sollten Sie erst unmittelbar vor der Zubereitung waschen, da sich die Triebe im Süßwasser zersetzen.
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Qualität & Einkauf
Gemüse an der Fischtheke? Ja, richtig! Salty Fingers finden Sie genau dort! Wegen seiner Verbindung zum Lebensraum Meer und der ähnlichen Kühlbedingungen wird der Meeresspargel in der Fischabteilung, statt beim Obst und Gemüse, angeboten. Während er in den Niederlanden bereits in den Supermärkten erhältlich ist, werden Sie hierzulande meist beim Fischhändler fündig. Auch auf Fischmärkten wird er während der Erntezeit in den Sommermonaten frisch angeboten sowie gelegentlich in Markthallen und Feinkostgeschäften.
Bei dem in Deutschland erhältlichen Gemüse handelt es sich meist um Importware aus den Niederlanden, Israel, Großbritannien und Frankreich. Interessanter Fakt: Das Gartenbauzentrum Geisenheim unternimmt seit 2017 Anbauversuche, um interessierten Gärtnereien zukünftig Kulturanleitungen an die Hand zu geben und auf diese Weise die Produktpalette hiesiger Erzeuger zu erweitern. Achten Sie beim Kauf von Salty Fingers auf eine dunkelgrüne Farbe, eine feste Konsistenz der Blätter und einen würzigen Geruch.
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Gesundheit & Wirkung
Superfood aus dem Watt: Salicornia ist ein wahrer Gesundheitsbooster! Das Küstenkraut soll Blutfettwerte, erhöhte Leberwerte und Blutzucker senken, antibakteriell wirken, einen positiven Einfluss auf das Immunsystem nehmen sowie Osteoporose entgegenwirken. Im asiatischen Raum wird der Meeresspargel auch als Heilpflanze zur Blutreinigung, zur Entwässerung und zur Stärkung von Leber und Niere eingesetzt. Zudem verhindern seine Inhaltsstoffe Schäden an unseren Zellen, die durch oxidativen Stress verursacht werden. Auf diese Weise kann Salicornia auch krebshemmend wirken. Aufpassen sollten Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen: Auf Grund des hohen Jodgehaltes sollten sie das Gemüse besser meiden.
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