Auch, wenn die Bergamotte weniger für den puren Verzehr geeignet ist – ihr ätherisches Öl, das „grüne Gold“, katapultiert Tees und Konfitüren in atemberaubende Höhen.
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Geschichte
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Bergamotte noch nicht großflächig angebaut. Lediglich kleinere Landwirtsbetriebe ernteten geringe Mengen, um sie an die Parfümindustrie zu verkaufen. Etwa 1750 wurde dann die erste große Bergamotte-Plantage angelegt: in Kalabrien, wo sich auch heute noch das Hauptanbaugebiet befindet. In den folgenden zwei Jahrhunderten steigerte sich die Zahl und Größe der Plantagen mehr und mehr.
Zwei Besonderheiten für Bergamott-Öl: Kalabrisches Bergamott-Öl darf seit 1999 nicht nur das Siegel Denominazione d’Origine Protetta (DOP) für die geschützte Herkunftsbezeichnung tragen; auch die Qualität des Bergamott-Öls wird seit 2007 durch das Consorzio di Tutela del Bergamotto überwacht.
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Herkunft
Ein schmaler Küstenstreifen in Kalabrien, nur etwa 100 Kilometer lang: hier befindet sich das Hauptanbaugebiet der Bergamotte. Ganze 90 Prozent der weltweiten Bergamotte-Produktion findet an diesem hübschen Fleckchen Erde statt. Gute Qualität liefert ebenfalls der Anbau auf der griechischen Insel Kefalonia. Bergamotte-Öle geringerer Qualität wird zudem in Südamerika und im westlichen Afrika gewonnen.
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Herstellung
Nach der Ernte der Bergamotte-Früchte wird das Öl maschinell aus der Schale gepresst.
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Saison
Das für die Küche verwendbare Bergamotte-Öl ist ganzjährig erhältlich.
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Familie & Arten
Die Bergamotte stammt wie andere Zitrusfrüchte aus der Familie der Lorbeergewächse. Man unterscheidet zwischen drei Sorten mit verschiedenen Eigenschaften: die Castagnaro als älteste Sorte, die Femminello, deren ätherisches Öl als das qualitativ hochwertigste gilt, und die Fantastico, die vergleichsweise viel ätherisches Öl produziert.
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Merkmale
Die Frucht der Bergamotte ist rund und hat einen Durchmesser von fünf bis sieben Zentimeter. Durch ihre gerippte Schale vielleicht nicht die schönste Zitrusfrucht, überzeugt sie aber durch ein intensives Aroma. Während das grüne Fruchtfleisch sehr sauer und bitter schmeckt, duften die ätherischen Öle noch intensiver als bei ihren Verwandten.
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Verwendung
Da das Fruchtfleisch kaum genießbar ist, werden in der Küche ausschließlich das ätherische Öl und das Pulver aus der Schale verwendet. Besonders bekannt ist das Bergamotte-Öl durch seine Verwendung im Earl-Grey-Tee. Auch Bonbons erhalten durch das frische Aroma eine ganz besondere Note.
Das saure und bitte Fruchtfleisch sowie die Schale der Bergamotte werden mit viel Zucker zu Marmelade oder Sirup verarbeitet. -
Nährwerte
Da die Bergamotte anders als die Zitrone nicht genießbar ist, werden ausschließlich das Öl oder das Pulver verwendet. Beide enthalten zahlreiche ätherische Öle, die als gesundheitsfördernd und wohltuend gelten.
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Lagerung & Aufbewahrung
Egal ob Öl oder Pulver – kühl und dunkel gelagert bleiben beide Produkte sehr lange Zeit haltbar.
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Qualität & Einkauf
Je nach Verwendung und gewünschter Stärke des ätherischen Öls sollte man auf die Sorte achten, aus der das Produkt hergestellt ist.
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Gesundheit & Wirkung
Bergamottöl wird heute auf vielfältige Art und Weise medizinisch eingesetzt: In der Aromatherapie gilt sein Aroma z. B. als erfrischend und ausgleichend für Körper und Geist. Zudem wirkt es antimikrobiell sowie gegen unreine Haut.