Lotus – dabei denken wir an die hellen auf dem Wasser schwimmenden Blüten, die mit ihrer Schönheit alle Blicke auf sich ziehen. Doch auch die Wurzel der Wasserpflanze ist ein wahres Wunder der Natur: Sie sieht nicht nur einzigartig aus und steckt voller Nährstoffe. Sie ist mit ihrer pilzigen Note auch vielseitig einsetzbar – weit über die asiatische Küche hinaus.
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Geschichte
Die Lotuspflanze findet sowohl in der traditionellen Medizin als auch in der Küche Asiens seit Jahrhunderten rege Verwendung. Besonders in Indien, wo die Lotuspflanze auch Nationalblume ist, wird sie als heilig verehrt. Im Hinduismus und Buddhismus steht sie nämlich für Wiedergeburt, Reinheit und Vollkommenheit.
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Herkunft
Die ursprüngliche Lotuspflanze dürfte aus China stammen, prägt heute jedoch das Landschaftsbild der meisten asiatischen Länder. Dort wächst sie auf überfluteten Feldern, die stark an Reisanbaugebiete erinnern. Die Wurzel der Pflanze wächst dabei unter Wasser – sowohl Blüte als auch Wurzel sind für den Verzehr geeignet. Auch in Teilen Russlands, Südamerikas, Australien, Ägypten, Italien und einigen anderen europäischen Ländern kommt die Wasserpflanze mittlerweile vor.
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Saison
Die Lotuspflanze wird sowohl im Freien als auch in Gewächshäusern und Plastiktunneln angebaut und ist als Importware ganzjährig erhältlich.
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Merkmale
Das auffälligstes Merkmal der Lotuswurzel ist ihre im Querschnitt erkennbare Innenseite: Dort befinden sich nämlich röhrenartige Luftkanäle, die der aufgeschnittenen Wurzel ein besonderes Lochmuster verleihen. Aus diesem Grund wird sie nicht nur gerne als Zutat, sondern auch als exotisches, dekoratives Element verwendet. Auch der Geschmack des Wurzelstocks ist interessant: Ihm wird eine zarte Süße zugeschrieben. Dabei soll sich der Geschmack je nach Zubereitungsart unterscheiden. Die frische Wurzel erinnert an die pilzige Note von Champignons, gegart kommt sie dem Geschmack von Kartoffeln am nächsten.
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Verwendung
Vor der Weiterverarbeitung wird die Lotuswurzel wie eine Kartoffel geschält, in Scheiben geschnitten und gewaschen. Jetzt schmeckt sie sowohl in kalten als auch in warmen Speisen. Dabei hat jedes asiatische Land seinen Geschmacksfavoriten: In Japan wird sie gern in Öl angebraten und in Zitronenwasser gegart. Die Chinesen lieben sie kandiert als Snack und in Indien darf eine scharfe Note nicht fehlen, am besten eingelegt als Pickles. Die Wurzel kann aber auch getrocknet und zu Mehl weiterverarbeitet werden, um Soßen und Suppen aufzuwerten. Frisch schmeckt sie in Salaten und Tees. Besonders Currygerichte und Ramen-Suppen werden durch die Lotuswurzel aufgepeppt.
Aber nicht nur als Einlage, sondern auch als Beilage punktet der Exot: Gemüse, Fleisch und Fisch erhalten mit der gesunden Wurzel einen asiatischen Touch. So wie der Geschmack, verändert sich übrigens mit der Zubereitung auch die Konsistenz der Wurzel: Kurz blanchiert bleibt sie leicht knusprig, gegart erinnert auch die Festigkeit an Kartoffeln.
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Nährwerte
Die kleine Wurzel ist in Asien zu Recht fester Bestandteil des Ernährungsplans vieler Menschen: In ihr steckt beinahe alles, was die Natur uns Gutes tun kann. 100 Gramm der Lotuswurzel bestehen zwar aus knapp 80 Gramm Wasser, dennoch decken sie bereits 75% unseres Tagesbedarfs an Vitamin C. Auch die Vitamine A, B1, B2, B3 und B3 sind reichlich enthalten. Neben Vitaminen liefert die Lotuswurzel auch jede Menge Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium und Natrium. Diese hohen Nährwerte machen die Lotuswurzel zu einem beliebten Forschungsobjekt für Medizin und Kosmetik. 100 g der Wurzel besitzen etwa 74 kcal, ähnlich wie bei Kartoffeln. Darauf verteilen sich in etwa 17,22 g Kohlenhydrate, 2,6 g Eiweiß und nur 0,1 g Fett.
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Lagerung & Aufbewahrung
Die Lotuswurzel hält sich gekühlt bei einer Temperatur zwischen 2 und 4 ˚C am besten. So hält sie sich ca. 3 Wochen.
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Qualität & Einkauf
Während die meisten Asia-Shops Lotuswurzeln nur in der tiefgekühlten oder getrockneten Variante sowie als Konserven anbieten, führen ausgewählte Asia-Händler auch frische Wurzeln. Deutlich leichter sind diese jedoch im Internet zu erhalten. Dort kann die Wurzel in vielfältiger Art bestellt werden. Bei der Beschaffung von frischer Lotuswurzel sollten Sie auf feste und glatte Rhizome achten. Meiden Sie Exemplare mit gequetschter oder unreiner Oberfläche.
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Gesundheit & Wirkung
Mit ihrer besonders hohen Konzentration an Nährstoffen gilt die Lotuswurzel als Heilmittel für viele Beschwerden. So wirkt sich das Vitamin A positiv auf Haare, Augen und Haut aus und hilft, Entzündungen vorzubeugen. Das in den Wurzeln enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem und die Blutgefäße, während das Kalium zusätzlich den Blutdruck reguliert. Konkret erweitert es die Blutgefäße und hilft so, den Blutdruck zu senken und Herzinfarkten vorzubeugen. Auch für starke Knochen und Muskeln sowie die lebensnotwenige Arbeit in den Körperzellen bieten Lotuswurzeln das nötige Rüstzeug: Die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Natrium, Eisen und Magnesium sind in besonders hohem Maße enthalten.
Und damit nicht genug: Die Lotuswurzel wirkt sich auch positiv auf die geistige Gesundheit aus, denn das enthaltene Vitamin B6 ist an der Bildung des „Glückshormons“ Serotonin beteiligt, das unter anderem eine antidepressive Wirkung besitzt und den Schlaf-Rhythmus regelt.