Das „Gewürz ohne Tradition“ ist gerade in der gehobenen Küche gern gesehen – vor allem als ausgezeichneter Finishing-Pfeffer.
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Geschichte
Kulinarische Verwendung findet der Tasmanische Bergpfeffer erst seit dem 19. Jahrhundert – als Alternative zum schwarzen Pfeffer. Bis dahin setzten ihn Siedler aus Großbritannien seit dem 17. Jahrhundert lediglich medizinisch gegen Skorbut ein. Die australischen Ureinwohner nutzten ihn überhaupt nicht. Richtig bekannt wurde der Tasmanische Pfeffer schließlich erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Teil der australischen Küche, die sich auf die Kulinarik des „Busches“ und damit auf bis dahin eher unbekanntere Zutaten fokussiert.
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Herkunft
Tasmanischer Bergpfeffer wächst ausschließlich auf dem australischen Kontinent – insbesondere auf Tasmanien, in den Blue Mountains, in New South Wales und in Victoria. Am besten gedeiht er hier in feucht-kühlen Regenwäldern. Zu finden ist er bis in Höhenlagen von 1.400 Meter.
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Herstellung
Während die Blätter des Tasmanischen Bergpfeffers jederzeit abgenommen werden können, werden die Beeren erst geerntet, sobald sie reif sind. Früchte und Blätter werden anschließend im Schatten getrocknet. Vereinzelt werden die Beeren auch in Lake eingelegt.
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Familie & Arten
Der Tasmanische Bergpfeffer gehört zur Familie der Winteraceae und ist ein 4 bis 5 Meter hochwachsender Strauch.
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Merkmale
Die essbaren Blätter sind lanzettförmig, ziemlich dunkelgrün und werden 3 bis 13 Zentimeter lang. Der Duft ist nur leicht pfeffrig. Der Geschmack hingegen ist hölzern-süßlich und teilweise fruchtig, woraus sich langsam die Schärfe entwickelt.
Die weißen und eng beieinander stehen Blüten entwickeln sich zu großen runden roten Beeren, die mit zunehmender Reife immer schwarzer werden. Nachdem die Beeren zuerst ein wenig süßlich schmecken, entwickeln sie nach einigen Sekunden eine kratzende Schärfe, die allerdings nicht lange anhält. Es folgt ein leicht taubes Gefühl im Mund, das an Sichuanpfeffer erinnert. -
Verwendung
Als Gewürz werden die getrockneten Blätter und Beeren des Tasmanischen Bergpfeffers verwendet, häufig als Ersatz für echten Pfeffer oder Piment. In der Regel wird er entweder bei Gerichten mit längerer Kochzeit eingesetzt, um die kratzende Schärfe zu verlieren – etwa bei Eintöpfen mit Fleisch oder mit Hülsenfrüchten. Oder er wird zum Würzen von Straußen- und Rindersteaks verwendet – dann allerdings erst kurz vor dem Verzehr, da er empfindlich gegenüber hohen Temperaturen ist.
In jedem Fall sollte Tasmanischer Bergpfeffer aufgrund seiner höheren Schärfe deutlich reduzierter als anderer Pfeffer dosiert werden. -
Lagerung & Aufbewahrung
Kühl, trocken und lichtgeschützt hält Tasmanischer Bergpfeffer bis zu 5 Jahre.
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Qualität & Einkauf
Außerhalb Australiens ist Tasmanischer Bergpfeffer nur selten in Handel erhältlich.
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Gesundheit & Wirkung
Britische Siedler setzten Tasmanischen Bergpfeffer seit dem 17. Jahrhundert gegen Skorbut ein. Heute wird er nicht mehr medizinisch verwendet.