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Bürgermeisterstück

Portionsgröße: 50 g 
  • 1,00 kg
    Bürgermeisterstück
  • 200 g
    Speisesalz
  • 80,0 g
    Zucker
  • 10,0 g
    Noriblätter

Für das Bürgermeisterstück Salz, Zucker und Nori-Blätter miteinander mixen und damit das Fleisch gut würzen. Das gewürzte Fleisch vakuumieren und für 48 Stunden im Kühlhaus ziehen lassen. Danach gut mit kaltem Wasser abwaschen und trocken tupfen.

Das Fleisch in dünne Scheiben schneiden, übereinander legen und einrollen.

Rinderschaufelstück sous-vide

Portionsgröße: 50 g 
  • 500 g
    Rinderschaufelstück
  • 100 ml
    Sojasauce mit weniger Salz
  • 100 ml
    Teriyaki Sauce
  • 20,0 g
    Ingwer
  • 10,0 g
    Zitronengras

Das Fleisch abwaschen und von der dicken Sehne befreien. Dieses zusammen mit den restlichen Zutaten vakuumieren und bei 62 °C für 12 Stunden sous-vide garen. Danach im Eiswasser abschrecken.

Dünn aufschneiden und mit der Marinade aus dem Beutel bestreichen.

Erbsenpüree

Portionsgröße: 20 g 
  • 200 g
    Markerbsen
  • 50,0 g
    H-Sahne
  • 2,0 g
    Meersalzkristalle
  • 0,20 g
    weißer Pfeffer, gemahlen
  • 0,10 g
    gemahlene Muskatnuss

Erbsen mit der Sahne und den Gewürzen aufkochen lassen, danach mixen und durch ein feines Sieb streichen. Anschließend das Erbsenpüree in einen Spritzbeutel füllen.

Rinder-Tatar

Portionsgröße: 25 g 
  • 200 g
    Rinderfilet in Scheiben
  • 10,0 ml
    Zitrusöl
  • 15,0 g
    Ketchup
  • 15,0 g
    mittelscharfer Senf
  • 2,0 ml
    rote Tabasco-Sauce
  • 2,0 g
    Meersalzkristalle
  • 1,0 g
    Pfeffer-Cuvée

Rinderfilet in sehr kleine Würfel schneiden, mit den restlichen Zutaten marinieren und gut vermengen. Das Tatar zu Nocken abstechen.

Aprikosen-Chutney

Portionsgröße: 25 g 
  • 200 g
    getrocknete Aprikosen
  • 200 ml
    Orangensaft
  • 5,0 g
    gemahlene Cayenne-Chilis
  • 2,0 g
    Meersalzkristalle

Aprikosen klein schneiden. Danach den Orangensaft mit Salz und Chilipulver sehr kräftig abschmecken und aufkochen. Die heiße Flüssigkeit über die Aprikosen schütten und verrühren.

Abkühlen lassen und abschließend zu Nocken abstechen.

Aprikosencreme

Portionsgröße: 35 g 
  • 500 g
    Aprikosen
  • 15,0 g
    brauner Rohrzucker
  • 200 ml
    Weißwein zum Kochen

Bei der Verwendung frischer Aprikosen, die Aprikosen entsteinen und klein schneiden.

Den Zucker in einen Topf geben und leicht karamellisieren lassen. Mit dem Weißwein ablöschen und die Aprikosen dazugeben. Bei schwacher Hitze langsam weich garen lassen.

Dann alles fein mixen und die Creme in einen Spritzbeutel umfüllen.

Mascarponecreme

Portionsgröße: 20 g 
  • 200 g
    Mascarpone (81% Fett i. Tr.)
  • 20,0 ml
    H-Milch (3,5% Fett)
  • 20,0 ml
    Limettensaft
  • 1,0 g
    Meersalzkristalle
  • 0,10 g
    weißer Pfeffer, gemahlen

Mascarpone mit den restlichen Zutaten vermischen. Die Creme in einen Spritzbeutel umfüllen.

Garnitur

Portionsgröße: 25 g 
  • 120 g
    Wachteleier
  • 300 g
    Kartoffeln
  • 15,0 ml
    Eiweiß
  • 20,0 g
    Speisestärke
  • 150 g
    Tramezzini
  • 5,0 g
    Daikon-Kresse
  • 5,0 g
    Kräuter Kresse Chilli
  • 10,0 g
    Caviar aus Seehasenrogen
  • 10,0 g
    gepuffter Quinoa
  • 3,0 g
    Thymian
  • 10,0 g
    Meersalzkristalle
  • 5,0 g
    Pfeffer-Cuvée

Die Wachteleier ca. 2:40 min weich kochen, danach im kalten Wasser abschrecken und schälen. Die Eier in der Mitte längs halbieren.

Für die Kartoffel-Soufflés, Kartoffeln dünn aufschneiden und mit Eiweiß bepinseln. Danach mit etwas Kartoffelstärke bestäuben und zwei Scheiben aufeinander legen. Diese rund ausstechen und bei 170 °C in Öl frittieren.

Tramezzini toasten und mit den restlichen Zutaten zum Anrichten bereitstellen.

Unsere Empfehlung zum Anrichten

Schaufelstück in dünne Scheiben schneiden und überlappend auf der linken Seite des Tellers anrichten. Mit Mascarponecreme-Tupfen und Aprikosencreme-Tupfen abwechselnd garnieren.

Chillikresse auf die Mascarponecreme und Seehasencaviar auf die Aprikosencreme legen.

Eine Nocke Aprikosen-Chutney unter die Komponenten legen und mit Gartenkresse garnieren. Oberhalb der Komponente einen Tupfen Aprikosencreme setzen. Darauf Chillikresse und gepufften Quinoa streuen. Das halbierte Wachtelei neben die Komponente legen und mit Kresse garnieren.

Geröstetes Tramezzini rund ausstechen. Aufgerolltes Bürgermeisterstück auf die Weißbrotscheibe setzen. Rundherum abwechselnd mit Erbsenpüree, Aprikosencreme und Mascarponecreme kleine Tupfen setzen. Die Komponente mit Kresse garnieren.

Neben die Komponente einen Tupfer Mascarponecreme spritzen. Kartoffel-Soufflé darauf setzen und mit Mascarponecreme und Kresse garnieren.

Tatarnocke unterhalb anrichten. Mit Erbsenpüree-Tupfen, Aprikosencreme-Tupfen und Kresse garnieren. Links und rechts der Komponente den Teller mit größeren Aprikosencreme-Tupfen, gepufftem Quinoa und Kresse garnieren.

 

Nährwerte für das gesamte Rezept

Nährwertepro 100 gpro Portion
Kilojoule (kJ)1.011,6 kJ2.529,0 kJ
Kilokalorien (kcal)241,6 kcal604,0 kcal
Fett (g)10,9 g27,3 g
... davon gesättigte Fettsäuren (g)5,5 g13,8 g
Kohlenhydrate (g)16,5 g41,3 g
... davon Zucker (g)10,5 g26,3 g
Eiweiß (g)16,1 g40,3 g
Salz (g)9,2 g22,9 g

Lebensmittelinformations-Verordnung – was ist zu beachten?

Seit Dezember 2014 sind Verpflegungsbetriebe verpflichtet, ihre Tischgäste über Zutaten zu informieren, die allergische Symptome oder Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Erfahren Sie, welche das sind und was Sie zu beachten haben ...

Lebensmittelinformations-Verordnung

Allergene in den Rezept-Komponenten

Rinderschaufelstück sous-vide
unter Verwendung von Alkohol
Erbsenpüree
Laktose
Aprikosencreme
unter Verwendung von Alkohol
Mascarponecreme
Laktose
Garnitur
unter Verwendung von Alkohol
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Rindfleisch 

Rindfleisch

Produktname: Dt.: Rindfleisch; engl.: beef; frz.: boef

Rindfleisch steht auf unserer Beliebtheitsskala auf Platz 3. Insgesamt 1,2 Mio. Tonnen des roten Fleisches haben wir Deutschen 2011 gekocht, gebraten oder gegrillt. Dabei ist Deutschland nicht der größte Verbraucher: Argentinien führt unangefochten die Spitze an, dahinter folgen Australien, Amerika und Frankreich.

Geschichte

Das Rind zählt zu den ältesten Haustieren. Seit ungefähr 8.000 Jahren gehören Hausrinder in Europa zum Alltag der Menschen. Als Milch- und Fleischlieferanten und nützliche Arbeitskraft waren sie lebenswichtig und wertvoll. So lag es nahe alles vom Tier wiederzuverwenden: Die Kuhfladen dienten als Baumaterial und Dünger für die Felder. Aus der Haut stellte man Leder her. Der Darm wurde zu regenfester Kleidung umfunktioniert und diente darüber hinaus als Wurstpelle. Die Blase war ein idealer Wasserbehälter. Sogar die Knochen wurden zu Seife, Werkzeug, Knöpfen, Waffen oder Schmuck weiterverarbeitet.

Die religiöse Verehrung und Opferung von Rindern zog sich durch alle Epochen und Kulturen: Steinzeitliche Höhlenmalereien zeigten Bilder von Auerochsen. Bauern töpferten zu der Zeit Rinderfiguren aus Ton. Aus der Bronzezeit gibt es Felsbilder von Bauern, die ihr Rindvieh vor den Pflug gespannt haben. Zahlreiche Objekte für religiöse Zeremonien wurden mit Abbildungen von Rindern verziert. 750–450 v. Chr. gab es sogar große und kunstvolle Grabgefäße, die wie Rinder geformt waren oder Rinderköpfe trugen.

Herkunft

Weltweit gibt es über 450 Rinderrassen. Dabei stammen die europäischen Rassen meist von den Auerochsen ab. Die wichtigsten europäischen Fleischrinderrassen sind Charolaisrind, Limousin und Chianina. Die bekanntesten aus Amerika, Australien und Argentinien sind Aberdeen-Angus, Hereford und Shorthorn. In unseren Landen gibt es sogar regionale Unterschiede: Die weitaus häufigste Rasse in Norddeutschland ist die Deutsche Schwarzbunte, in Süddeutschland das Fleckvieh.

Familie & Arten

Rindfleisch wird auf der Großhandelsstufe nach Alter und Geschlecht verschiedenen Kategorien zugeordnet:

  • Kalbfleisch: Tiere, die zum Zeitpunkt der Schlachtung höchstens 8 Monate alt sind und ein Gewicht von max. 150 kg haben
  • Jungbullenfleisch: Fleisch von ausgewachsenen männlichen Tieren, die nicht älter als 2 Jahre und nicht kastriert sind
  • Jungrindfleisch: Tiere im Alter von 8–12 Monaten
  • Färsenfleisch: ausgewachsene weibliche Tiere, die noch nicht gekalbt haben
  • Kuhfleisch: ausgewachsene weibliche Tiere, die bereits gekalbt haben
  • Bullenfleisch: ausgewachsene männliche Tiere, die nicht kastriert sind
  • Ochsenfleisch: ausgewachsene männliche, kastrierte Tiere
Merkmale

Rindfleisch ist hell- bis dunkelrot. Grundsätzlich gilt: Je jünger das Tier, desto heller das Fleisch. Gelbliches Fett ist ein Zeichen für ältere Tiere. Wichtig: Wirklich aromatisch ist nur gut abgehangenes Fleisch.

Verwendung

Rindfleisch wird besonders in der deutschen und französischen Küche eingesetzt. Hierzulande kennt man Rindfleisch in Form von Rouladen, Sauerbraten, Hackfleisch, Tatar oder Gulasch. Die französischen Klassiker sind Chateaubriand und Consommé. Rindfleisch kann man mit einer Vielzahl an Kräutern verfeinern, wie Petersilie, Thymian, Rosmarin, Koriander oder Schnittlauch. Rindfleisch in allen Variationen ist sehr anpassungsfähig und kann somit zu wirklich jedem Gemüse serviert werden.

Nährwerte

Rindfleisch ist ein erstklassiger Eiweißlieferant – in 100 g stecken 22 g Eiweiß. Außerdem enthält es lebenswichtige Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Fettgehalt von Rindfleisch ist durch moderne Zucht- und Mastmethoden und einen veränderten Zuschnitt der Teilstücke in den vergangenen Jahren deutlich gesunken: 100 g mageres Rindfleisch enthalten heute nur noch ca. 2 g Fett. Zudem besteht das Fett größtenteils aus ungesättigten Fettsäuren, z. B. die einfach ungesättigte Ölsäure.

Lagerung & Aufbewahrung

Damit Rindfleisch zart und aromatisch wird, muss es erst einige Zeit reifen. Magere Stücke wie Filet sollten nach der Schlachtung mindestens 1 Woche, durchwachsene 3–4 Wochen abhängen. Frisches Fleisch in der Kühlung sollte innerhalb von 2 Tagen verbraucht werden. Achtung: Gehacktes ist sehr leicht verderblich – im Idealfall am gleichen Tag verarbeiten.

Qualität & Einkauf

In Deutschland unterliegt das Rindfleisch einer lückenlosen strenge Kontrolle von Geburt, Herkunft, Aufzucht über die Schlacht- und Zerlegebetriebe bis hin zur Ladentheke. Dabei werden auch Rinder, die älter als 2 Jahre sind, seit 2001 auf BSE getestet. Dazu geben verschiedene Gütesiegel Auskunft über die Qualität, z. B. das QS- oder Bio-Siegel. Generell gilt: Für gutes, qualitativ hochwertiges Rindfleisch ist es wichtig, dass das Fleisch nach der Schlachtung gut abgehangen ist.

So erkennen Sie „gutes“ Rindfleisch: Das Fleisch sollte hell- bis tiefrot leuchten, einen matten Glanz haben und elastisch-feinfaserig oder marmoriert sein. Frisches Rindfleisch verliert wenig Wasser und riecht neutral bis leicht säuerlich.

Zucker 

Zucker

Produktname: Dt.: Zucker; engl.: sugar; frz.: sucre

Das weiße Gold ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Umso erstaunlicher, dass seine Karriere in Europa eigentlich erst von 200 Jahren begann ...

Geschichte

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Honig das einzig süßende Mittel in Mitteleuropa. In den arabischen Ländern kannte man den aus Zuckerrohr hergestellten Zucker aber bereits seit dem 7. Jahrhundert n. Chr.. Durch die Kreuzzüge gelangte er nach Europa.

Dieser Zucker war allerdings eine Kostbarkeit. Er wurde nur für medizinische Zwecke genutzt. Erst durch die Herstellung aus den in Europa heimischen Rüben gewann der Zucker auch in unseren Breitengraden an Bedeutung.

Heute ist das ehemalige Luxusgut Massenware: Weltweit werden jährlich über 120 Millionen Tonnen Zucker produziert. Davon stammen ca. 60% aus Zuckerrohr und 40% aus Zuckerrüben.

Übrigens: Das Wort Zucker kommt ursprünglich aus dem Sanskrit-Wort „sarkara“. Das bedeutet so viel wie „süß“. Im arabischen Sprachraum wurde es mit sukkar übersetzt und gelangte von dort aus als Zucker in den europäischen Sprachraum.

Herkunft

Der Ur-Rohzucker wuchs auf Borneo. Dort wurde das Rohr vor allem zum Bau von Hütten und Zäunen eingesetzt. Man kaute es aber auch schon. Zuckerrohranbau wird heute in Australien, Brasilien, China, Hawaii, Indien, Indonesien, Japan, Java, Kuba, Mauritius, Puerto Rico und Südafrika betrieben.

Familie & Arten

Zucker ist eigentlich nur ein Oberbegriff für süße Saccharide und die Handelbezeichnung für Saccharose. Als Hauptquellen zur Herstellung dienen Zuckerrohr – Saccharum officinarum – und Zuckerrübe – Beta vulgaris. Das Angebot an Haushaltszucker umfasst verschiedene Sorten, die sich nach Reinheit, Bearbeitungsverfahren, Form und Farbe unterscheiden:

  • Zucker oder Weißzucker
  • Raffinierter Zucker, raffinierter Weißzucker oder Raffinade
  • Brauner Zucker
  • Vollzucker/Vollrohrzucker
  • Würfelzucker
  • Kandiszucker
  • Puderzucker
  • Hagelzucker
  • Gelierzucker
  • Einmachzucker
  • Vanillezucker und Vanillinzucker

Neben dem Haushaltszucker werden im Einzelhandel auch andere Zuckerarten angeboten. Das sind beispielsweise:

  • Traubenzucker, auch Glukose oder Dextrose genannt
  • Fruchtzucker, Fruktose
  • Milchzucker, Laktose
  • Isomaltose, Zweifachzucker aus Rübenzucker

Daneben gibt es noch Ahornsirup, Läuterzucker, Malzextrakt, Melasse und Rübenkraut, das zum Süßen von Speisen gebraucht wird.

Merkmale

Zuckerrohr ist eine bis zu 4 m hoch wachsende Pflanze. Die einzelnen Halme erreichen einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die harte Wand der Grashalme ist außen glatt und hellbraun gefärbt. In regelmäßigen Abständen ist der Halm von so genannten Knoten unterbrochen, die wie eine Naht aussehen. Im Inneren sind die Halme faserig, aber saftig. Der Rohrzuckergehalt liegt zwischen 7 und 20%.

Die Zuckerrübe hingegen ist eine 2-jährige Pflanze, die im ersten Jahr den Rübenkörper ausbildet und im zweiten Jahr blüht. Sie bildet eine Blattrosette, die Wurzel verdickt sich zu einer Rübe. Die Blätter werden bis zu 30 cm lang. Im zweiten Jahr bildet sie einen ca. 1,5 m hohen Blütenstand mit 5-zähligen Blüten aus. Der höchste Zuckergehalt konzentriert sich im Mittelstück der Rübe. Je kühler das Klima, in dem die Zuckerrübe angebaut wird, umso höher ist ihr Zuckergehalt. Er beträgt bei ausgereiften Rüben ca. 17–20%.

Verwendung

Ohne Zucker geht es einfach nicht! Ob in Kaffee, Tee oder in köstlichen Desserts und Kuchen – auf Zucker können und wollen wir nicht verzichten. Sogar raffinierten Suppen und Gemüsegerichten gibt das weiße Gold den letzten Pfiff. Das süße Einlegen mit zuckerhaltiger Marinade macht Fleisch wunderbar zart – eine wahre Freude für den Gaumen!

Nährwerte

100 g Zucker enthalten 405 Kalorien und 99,8 g Kohlenhydrate, dafür aber auch kein Fett.

Lagerung & Aufbewahrung

Zucker ist ewig haltbar. Aus diesem Grund hat er auch kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Er sollte aber stets kühl und trocken in gut verschließbaren Behältern gelagert werden. Zucker nimmt nämlich gerne Fremdgerüche auf.

Qualität & Einkauf

Einwandfreier Zucker hat einen angenehmen, leicht sirupartigen Geschmack. Ist der Zucker feucht, riecht er muffig und neigt zur Bildung von Schimmel.

Gesundheit & Wirkung

Bis um 1500 n. Chr. galt Zucker bei uns vorwiegend als Arznei. Er wurde in Apotheken verkauft. Zucker aus Zuckerrohr gab es fast nur in den Küchen der Fürstenhäuser. Heute sollten wir Zucker wieder wie ein kostbares Gewürz in Maßen genießen und hinterher die Zähne putzen. Untergewichtige Menschen können durch Naschen zwischendurch manchmal leichter zunehmen, denn kleine Mengen Süßigkeiten wirken appetitanregend. Für alle, die empfindliche Knochen haben und an Osteoporose leiden, ist Zucker eher schädlich. Nach einer süßen Mahlzeit wird nämlich besonders viel Kalzium im Urin ausgeschieden.

Ingwer 

Ingwer

Produktname: Dt.: Ingwer, engl.: Ginger, frz.: gingembre

Ingwer fasziniert uns immer wieder aufs Neue! Denn die scharfe Wurzel verleiht nicht nur Fleischgerichten und Süßspeisen eine einzigartige Note, sondern bietet uns als Heilmittel noch weit mehr.

Geschichte

Seit über 3.000 Jahren ist Ingwer in China und Indien als Gewürz und Heilpflanze bekannt. Erst im 16. Jahrhundert wurden große Mengen Ingwer aus Jamaika nach Europa importiert. Bereits ein Jahrhundert später geriet er jedoch durch den bevorzugten Konsum von Kaffee, Tee, Kakao und Zucker in Vergessenheit. Lediglich Weihnachtsgebäck wurde mit Ingwer verfeinert.

Nur die Engländer blieben dem exotischen Gewürz treu: Noch heute ist Ingwer Bestandteil in Keksen, Pudding, Brot, Limonade und Bier.

Erst in den Sechzigern fand Ingwer den Weg zurück nach Deutschland. Begünstigt wurde seine Rückkehr durch chinesische Restaurants.

Herkunft

Beheimatet ist der Ingwer im südlichen Asien. Jedoch wird die Knolle heutzutage in fast allen tropischen Ländern angebaut. Der größte Produzent ist Indien mit etwa 250.000 Tonnen pro Jahr, das größte Anbaugebiet ist in Nigeria und der größte Exporteur ist China.

Familie & Arten

Der Ingwer oder auch Zingiber officinale Roscoe zählt zur Gattung der Ingwergewächse. Es gibt ca. 50 verschiedene Arten von dieser Gattung, die überwiegend in tropischen Ländern zu finden sind.

Merkmale

Ingwer ist ein knollenartiges Gewächs mit geweihartigen Verzweigungen und fester hellbrauner Rinde. Das Innere ist hell-gelb und faserig. Je nach Sorte und Herkunft ist sein Geschmack zitronig bis beißend-scharf. Die Schärfe des Ingwers kommt vom Hauptinhaltsstoff Gingerol.

Verwendung

Ingwer wird in vielen verschiedenen Formen angeboten: Frisch als Wurzel, in Sirup eingelegt, getrocknet in ganzer oder gemahlener Form. Ingwer passt hervorragend zu Obst, Süßwaren, Fisch und Fleisch, in Kompott, Ragout, Schokolade, Saucen, Konfitüren, Likören oder zum Kandieren und Marinieren. Außerdem gibt Ingwer als Gewürz in der indonesischen und chinesischen Küche den Ton an.

Nährwerte

In Ingwer ist ein eiweißspaltendes Enzym enthalten, das u. a. das Fleisch zarter macht. Zudem besitzt Ingwer ätherische Öle.

Lagerung & Aufbewahrung

Ingwerknollen luftdicht, kühl und trocken lagern. In geriebener und gehackter Form kann Ingwer auch eingefroren werden und ist somit sehr lange haltbar. Jedoch kann er auch an Aroma verlieren. Eingelegter Ingwer hält sich luftdicht verschlossen fast unbegrenzt.

Qualität & Einkauf

Beim Kauf der Ingwerknolle darauf achten, dass sie sich fest anfühlt, die Rinde glatt, leicht glänzend und prall ist. Hände weg von schrumpeligen Knollen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Ingwer bereits vertrocknet ist.

Gesundheit & Wirkung

Ingwer hilft gut bei Magen- und Darmbeschwerden, Erkältungen, Heiserkeit, Husten oder Halsschmerzen. Außerdem sagt man ihm eine positive Wirkung bei Migräne und rheumatischen Gelenkerkrankungen zu. Laut Studien soll Ingwer sogar Blutzucker senken.

Zitronengras 

Zitronengras

Produktname: Dt.: Zitronengras; engl.: lemon grass; frz.: citronnelle

Mmmh, wie das duftet … Zitronengras verleiht unseren Speisen mit seinem frischen Zitrusaroma einen Hauch Exotik und erfreut sich wohl deshalb in deutschen Küchen immer größerer Beliebtheit.

Geschichte

Überlieferungen nach benutzten die Römer und Griechen schon in der Antike Zitronengras – nicht, um Speisen damit zu würzen, sondern um sich damit zu parfümieren. Ganz sicher ist, dass im Mittelalter und in der frühen Neuzeit Zitronengras über die Gewürzstraße nach Europa exportiert wurde. Dort war es nämlich auch als Parfumessenz beliebt. Man nutzte es zum Herstellen von Seifen – und zum Bierbrauen. Seitdem die thailändische Küche bei uns immer mehr gefragt ist, kommt auch das Zitronengras in der Küche groß raus.

Herkunft

Die Heimat von Zitronengras liegt in Südostasien, vor allem in Vietnam, Thailand und Indonesien. Heutzutage wächst es auch in anderen tropischen Regionen, also z. B. in Australien und Südamerika.

Familie & Arten

Zitronengras hat trotz seines Namens botanisch gesehen mit Zitronen nicht das Geringste zu tun – es gehört zur Familie der Süßgrasgewächse. Sein Duft und Geschmack haben allerdings Ähnlichkeit mit Zitrusfrüchten. Das liegt am enthaltenen ätherischen Öl Citral, auch Citronell-Öl genannt. Im asiatischen Raum kennt man etwa 55 Arten; am häufigsten werden das ost- und westindische Zitronengras angebaut.

Merkmale

Die Gewürzpflanze wird bis zu 1,50 m hoch – sie hat schilfartige Blätter, die in Büscheln aus grünen Stängeln wachsen. Der untere Teil, die so genannte Bulbe, ist weiß. Im Inneren zeigt sich ein violetter Schimmer zwischen den einzelnen Blattschichten. Nur selten und nur in warmen Regionen blüht Zitronengras – wenn, zeigen sich die unscheinbaren, grünlichen Blüten mit leichtem Rotschimmer in Ährenform im Oktober bis Dezember. Weil sich Samen also kaum ernten lassen, muss die Pflanze über das Teilen des Wurzelstocks vermehrt werden.

Verwendung

Zitronengras passt natürlich wunderbar zu jedem asiatischen Gericht und außerdem zu Fisch, Meeresfrüchten und Curry-Gerichten. Es verfeinert aber auch Fleisch, Salate oder Suppen. Das Beste daran: Es wirkt nie dominierend; die damit gewürzten Speisen schmecken sonnig und erfrischend. Normalerweise verwendet man zum Kochen zwar nur den unteren Teil der Stängel; beim Grillen und Braten ersetzen die Zitronengrasstiele aber z.B. perfekt die Holzspieße und geben dabei ihr Aroma an Fleisch, Fisch oder Gemüse ab. Ganz unkompliziert würzen Sie Ihre Speisen damit, wenn Sie die Stiele mitkochen; Sie sollten sie dann vorher flach- und weichklopfen. Vor dem Servieren entfernen Sie die Stängel einfach wieder.

Bei der Zubereitung von asiatischen Gerichten werden sie vor dem Anbraten in dünne Scheiben geschnitten. Zitronengras harmoniert perfekt mit Chili, Knoblauch, Zwiebeln und Koriander. Damit lässt sich aber auch prima ein aromatischer Tee zubereiten: Das Fruchtfleisch wird dazu in feine Ringe geschnitten und in einer Tasse mit kochendem Wasser übergossen. Nach 10–15 Minuten kann das Zitronengras wieder entfernt werden. Als gekühlter Eistee im Sommer ebenfalls eine echte Erfrischung!

Nährwerte

Mit Zitronengras gewürzte Speisen schmecken nicht nur lecker; die Stängel verbergen auch jede Menge gesunde Inhaltsstoffe: Ihre Mineralien Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Zink und Eisen sind wichtige Bausteine unseres Körpers. Folsäure, Vitamin A und C, Carotin und Niacin sorgen beispielsweise für starke Abwehrkräfte und unterstützen den Stoffwechsel. Die ätherischen Öle Citral und Geraniol, das auch in Rosen enthalten ist, betören unsere Sinne.

Lagerung & Aufbewahrung

In Zeitungspapier gewickelt halten sich die Stängel im Gemüsefach des Kühlschranks mehrere Wochen. Wer auf Vorrat kaufen will, kann das bedenkenlos tun, denn in Gefrierbeutel gepackt können Sie Zitronengras auch für einige Monate einfrieren.

Qualität & Einkauf

Frisches Zitronengras gibt’s beim Lebensmittelhändler. Auch Asia-Läden sind eine gute Adresse für das Gewürz. Je jünger und kleiner die Stängel sind, desto besser; große, ältere Pflanzen werden leicht strohig und holzig. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Blätter saftig und hellgrün aussehen, die Zitronengrasstiele nicht trocken sind und keine braunen Stellen haben. Übrigens wird Zitronengras auch getrocknet und gemahlen verkauft – dann heißt es Sereh-Pulver. Dieses kommt häufig in Gewürzmischungen vor. Und es gibt Zitronengras auch in Form einer Paste, die sich prima für Suppen und Saucen verwenden lässt.

Gesundheit & Wirkung

Das ätherische Öl in Zitronengras gilt als heilsam und lindernd bei Magenbeschwerden. Das Geraniol darin hemmt medizinischen Studien zufolge nämlich das Wachstum von Magengeschwüren. Zudem soll Zitronengras antibakteriell sein und Entzündungen entgegenwirken. Als Tee senkt es Fieber und hilft bei Durchfall. Außerdem sagt man ihm eine blutreinigende und beruhigende Wirkung aufs zentrale Nervensystem nach.

Sahne 

Sahne

Produktname: Dt.: Sahne/Rahm; engl.: cream; frz.: crème

Aber bitte mit Sahne! Was wären heiße Waffeln mit Kirschen, Obstkuchen oder Eiscreme ohne cremigen Rahm? Auch ungeschlagen ist Sahne ein Hit – im Kaffee, in Saucen oder warmen Hauptgerichten. So oder so gehört sie fest zur deutschen Küche wie die Sonne zum Sommer!

Merkmale

Rahm muss einen Fettgehalt von mindestens 10 % haben, um sich überhaupt Sahne nennen zu dürfen.
Man unterscheidet zwischen 2 Arten von Sahne:

  • Süße Sahne sagt der Volksmund. Er will damit nur den Unterschied zur sauren Sahne aufzeigen. Diese Sahne wurde, vom Haltbarmachen und Einteilen in verschiedene Fettstufen mal abgesehen, nicht weiter behandelt.
  • Saure Sahne bzw. Sauerrahm ist Sahne, die mit Milchsäurebakterien versetzt wurde. Sie bekommt dadurch nicht nur einen säuerlichen Geschmack, sondern auch eine cremigere Konsistenz.

Je nach Fettgehalt hat süße Sahne unterschiedliche Namen:

  • Kaffeesahne enthält mindestens 10 % Fett. Sie wird im Handel aber auch mit 12 % oder 15 % Fett angeboten. Meist macht man sie durch Ultrahocherhitzen und Sterilisieren lange haltbar.
  • Schlagsahne hat einen Fettanteil von mindestens 30 %. Dadurch lässt sie sich prima steif schlagen.
  • Schlagsahne extra bzw. Konditorsahne kommt mit einem Fettgehalt von bis zu 40 % daher. So wird gewährleistet, dass sie schön standfest bleibt, wenn sie geschlagen wurde.
  • Crème double heißt Sahne mit einem besonders hohen Fettanteil von mindestens 40 %. Sie hat eine löffelfeste Konsistenz

Saure Sahne wird ebenfalls unterteilt:

  • Normaler Sauerrahm hat einen Fettgehalt von mindestens 10 %.
  • Als Schmand wird eine fetthaltigere saure Sahne mit 20–29 % Fett bezeichnet.
  • Crème fraîche heißt saure Sahne mit mindestens 30 % Fett.
  • Crème légère ist eine fettärmere Variante der Crème fraîche – meistens liegt der Fettanteil bei 20 %.
Verwendung

Sahne gehört zu den kleinen Multitalenten in der Küche. Welche Sorte welches Gericht verfeinert, hängt allerdings von ihrem Fettgehalt ab. Als Faustregel gilt: Je mehr Fett in der Sahne, desto besser eignet sie sich für warme Speisen, weil sie nicht ausflockt.

Schlagsahne mit mindestens 30 % Fett und Crème double geben also Aufläufen, Gratins, Suppen, Gulasch und Geschnetzeltem den besonderen Pfiff. Natürlich gehört auch in die verschiedensten Saucen ein Schuss Sahne. Aber Achtung: Enthält die Sauce zu viel Säure, z. B. durch Wein, gerinnt die Sahne.

Süße Sahne ist außerdem aus so manchem Dessert einfach nicht wegzudenken. Was wäre z. B. das Tiramisu, die Mousse au Chocolat, die Crème brulée oder ein frischer Obstkuchen ohne Sahne?

Saure Sahne kommt vor allem in der kalten Küche gut an: Sie verfeinert z. B. Salatsaucen, Dips und kalte Suppen. Rettich oder Gurken in gesalzener saurer Sahne sind superlecker, ein Kartoffelsalat wird mit saurer Sahne zum Gedicht. Natürlich schmecken Schmand und Crème fraîche auch in Lasagne, Aufläufen, Saucen und als Garnitur. Sogar süße Desserts können mit saurer Sahne aufgepeppt werden.

Nährwerte

Sahne hat im Vergleich zu Milch weniger Milcheiweiß, dafür aber mehr Fett und fettlösliche Vitamine, vor allem Vitamin A und D. Je nach Fettgehalt variiert natürlich auch die Kalorienzahl. 100 g Schlagsahne haben etwa 309 Kalorien, 31,7 g Fett, 3,4 g Kohlenhydrate und 2,4 g Eiweiß. Sie bringt wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor mit.

Lagerung & Aufbewahrung

Sahne muss gekühlt aufbewahrt werden.

Qualität & Einkauf

Generell sollten Sie natürlich immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Wer auf Sahne mit zugesetzter Gelatine und Zucker verzichten möchte, greift zu Bio-Ware. Diese ist außerdem weder ultrahocherhitzt noch sterilisiert.

Gesundheit & Wirkung

In Maßen genossen, kann Sahne sehr wohl dazu beitragen, den Körper gesund zu halten. Sie enthält Kalzium für starke Knochen und wichtige fettlösliche Vitamine. Allerdings kommt Sahne auch mit ungünstig zusammengesetztem Milchfett daher: Es besteht zu 2/3 aus gesättigten Fettsäuren.

Von den nützlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann sie nur Spuren vorweisen; dafür hat sie umso mehr Cholesterin. Sahne sollte also nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen. Sorgen Sie zudem bei Ihren Gästen für gesunden Ausgleich – bieten Sie viel Gemüse und Salate an, bereiten Sie alles mit hochwertigem Pflanzenöl zu. Gäste mit einem gestörten Fettstoffwechsel sollten Sahne so gut wie möglich vermeiden.

Tonkabohne 

Sie ist klein, trocken, unscheinbar und zerknautscht – die Tonkabohne. Was sie an Schönheit nicht bieten kann, macht sie mit ihren herausragenden geschmacklichen Eigenschaften wett. Doch bei der Tonkabohne gilt: gehen Sie sparsam damit um, denn die betörende Hülsenfrucht enthält sehr viel Cumarin, das in hohen Dosen schädlich wirken kann.  

Geschichte

Im 18. Jahrhundert wurde der französische Wissenschaftler Jean Babtiste Aublet auf die Insel Mauritius geschickt, um dort eine Apotheke und einen botanischen Garten einzurichten. 1775 führte er den Tonkabohnenbaum erstmals in seiner Sammlung auf.

Lange war die Tonkabohne als Gewürz nicht weit verbreitet. Bis in die 1940er fand sie zwar als Weihnachtsgewürz Verwendung, doch erst vor wenigen Jahren wurde die Spitzengastronomie auf sie aufmerksam. Seitdem wird der Samen auch in Deutschland vermehrt in der Küche eingesetzt.

Herkunft

Die dunklen, mandelförmigen Samen wachsen in den Tonkafrüchten des Tonkabohnenbaums. Ein Baum kann bis zu 30 Meter hoch wachsen. Seine Heimat liegt in den tropischen Gebieten Zentralamerikas und des nördlichen Südamerikas. Die größten Anbaugebiete sind heute in Venezuela zu finden. Aber auch auf Trinidad und im tropischen Afrika, wie z. B. in Nigeria, werden die Bäume angebaut.

Familie & Arten

Der Tonkabohnenbaum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schmetterlingsblütler, innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Tonkabohne ist der Samen der Tonkafrucht. Die Tonkafrucht erinnert äußerlich an eine Mango. Die Tonkabohne ist also keine Bohne im herkömmlichen Sinne, sondern eine Hülsenfrucht.

Merkmale

Das Aroma der Tonkabohne ist intensiv und würzig. Der süßlich-herbe Geschmack des Gewürzes erinnert an Vanille, Mandel und Karamell. Das Gewürz wird als Vanilleersatz empfohlen. Doch auch die herbe Komponente hinterlässt geschmacklichen Eindruck – schon eine kleine Menge des Samens sorgt für kräftige Würze. Daher sollte man immer sparsam mit dem Aroma umgehen.

Verwendung

Tonkabohnen werden ähnlich wie Muskatnüsse mit einer feinen Reibe zu Pulver gerieben. So kann man sie in warme oder kalte Speisen einrühren. Die ganze Tonkabohne lässt sich auch in Milch oder Sahne auskochen. Danach spült man die Bohne mit klarem Wasser ab, trocknet sie und kann ihr bis zu zehn Mal erneut das Aroma entlocken.

Der vanilleähnliche Geschmack der Tonkabohne gibt den Takt vor – nahezu jede Süßspeise lässt sich mit ihr verfeinern: Pudding, Konfitüren, Gebäck, Joghurt, Quark, Milchreis, Eiscreme, Torte oder Kuchen.

Doch wie Muskat entfaltet sie auch in herzhaften Speisen ihren herrlichen Geschmack. Sie unterstricht etwa die fruchtig-säuerlichen Noten von Tomatensaucen und verhilft Fisch, Fleisch und Kartoffeln zu einer aromatischen Balance. Auch Cremesuppen kann man mit Tonkabohnen das gewisse Extra verleihen.

Lagerung & Aufbewahrung

Tonkabohnen sollten immer kühl, trocken und dunkel gelagert werden, zum Beispiel in einem dunklen Schraubglas.

Qualität & Einkauf

Die Tonkabohne ist in Apotheken, Reformhäusern, Bioläden, Gewürzhändlern oder im Internet erhältlich. In der Regel wird sie als ganze Bohne verkauft.

Gesundheit & Wirkung

Positive gesundheitliche Wirkungen der Tonkabohne bleiben bis heute weitestgehend unerforscht. Fakt ist, dass in Tonkabohnen der Aromastoff Cumarin enthalten ist. In größeren Mengen kann Cumarin gesundheitsschädigend wirken. Aus diesem Grund dürfen Tonkabohnen in Deutschland ausschließlich fermentiert angeboten werden, da der Cumarin-Wert durch die Fermentation sinkt.

In Tierversuchen haben hohe Dosen Cumarin krebserregend gewirkt, für Menschen wurde dieses Risiko nicht nachgewiesen. Zudem hemmt es den Vitamin-K-Stoffwechsel, was blutgerinnend wirken kann. Zu hohe Cumarin-Dosen können zudem zu einer Lebervergiftung führen.

Davon abgesehen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine täglich tolerierbare Aufnahmemenge angegeben: 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Dieser Wert wirkt nicht beeinträchtigend auf die menschliche Gesundheit. Daher steht dem maßvollen Genuss der exotischen Bohne nichts im Wege.

Muskat 

Muskat

Produktname: Dt.: Muskat; engl.: nutmeg; frz.: muscade

Feurig, scharf, bitter, würzig – Muskat sorgt für eine wahre Geschmacksexplosion am Gaumen. Das Gewürz verleiht sowohl feinen als auch rustikalen Gerichten ein unnachahmliches Aroma.

Geschichte

Seit mehr als 2.000 Jahren werden die Früchte des Muskatbaumes, also seine Samenkerne, gerieben als Gewürz verwendet. Vermutlich wurden sie von arabischen Händlern von Indonesien in den Mittelmeerraum und nach Europa gebracht. Damals galt die Muskatnuss übrigens als sehr kostbar. Sie wurde als das Gold Indiens bezeichnet. Das seltene Gewürz war lange Zeit der Grund für kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Spaniern, Portugiesen, Niederländern und Briten. Der Name Muskatnuss wird übrigens vom Lateinischen „nuces moschatae“ abgeleitet. Das bedeutet soviel wie „moschusduftende Nüsse“.

Herkunft

Ursprünglich ist der Muskatnussbaum in Indonesien beheimatet, wird aber inzwischen weltweit in tropischen Gebieten angebaut. Heute ist er in Asien, Afrika und Südamerika zu finden. Zu den wichtigsten Anbauländern gehören noch immer Indonesien, aber auch Grenada und Indien.

Familie & Arten

Der Muskatnussbaum – wissenschaftlich Myristica fragrans – ist eine Pflanzenart aus der Familie der Muskatnussgewächse und gehört zu der Ordnung der Bedecktsamigen Pflanzen. Es sind ungefähr 150 Arten der Muskatnussgewächse bekannt. Botanisch gesehen handelt es sich bei Muskatnuss nicht um eine Nuss, sondern um den Samenkern des Muskatbaumes.

Merkmale

Der immergrüne Baum kann bis zu 20 m hoch werden. In Plantagen erreicht er aber meist nur eine Höhe von 5–6 m. In der aprikosenartigen Frucht befindet sich ein rundlicher Samen, den ein rötlicher, fleischiger Samenmantel umgibt. Ist die Frucht reif, springt sie auf und gibt den Samen frei. Der Samenmantel wird getrocknet und als Muskatblüte verkauft. Als Muskatnuss werden die bräunlichen Kerne mit leicht runzeliger Oberfläche bezeichnet. Im Durchschnitt benötigt der Muskatbaum etwa 8 Jahre, bis er seine ersten Früchte trägt. Erst nach 15 Jahren ist eine ertragsreiche Ernte zu erwarten.

Verwendung

Ganz hervorragend lässt sich Muskat mit Rosenkohl, Spinat oder weißem Spargel kombinieren. Das Gewürz passt aber auch prima zu Kartoffel- und Fleischgerichten, Saucen und Cremesuppen. Desserts, wie etwa die italienische Zabaione genauso wie ein frischer Obstsalat, Pflaumenkompott, Eis oder Pfannkuchen bekommen durch Muskat besonderen Pfiff. Übrigens ist das Gewürz ein traditioneller Bestandteil des Rezepts für die Münchener Weißwurst.

Nährwerte

Muskatnüsse enthalten zwischen 5 und 15 Prozent ätherisches Öl, Harz, Stärke, den Farbstoff Lycopen und fettes Öl.

Lagerung & Aufbewahrung

Die Nüsse werden im Ganzen gelagert und bei Bedarf gerieben. Ebenso wie die Muskatblüte sollten sie kühl und trocken aufbewahrt werden, möglichst in dunklen Schraubgläsern. Dann behalten sie viele Monate lang ihr Aroma.

Qualität & Einkauf

Am besten werden Muskatnüsse im Ganzen gekauft. Hier sollte man jedoch auf eine ausgezeichnete Qualität achten. Durch Feuchtigkeit kann es nämlich immer wieder zu Schimmelpilzbefall mit dem krebsauslösenden Aflatoxin kommen. Das Gewürz ist zwar auch gemahlen erhältlich, aber das Aroma des Pulvers verfliegt recht schnell.

Gesundheit & Wirkung

Traditionell gilt Muskat als schlafförderndes Mittel. Eine Prise Muskat in der heißen Milch mit Honig soll wahre Wunder bewirken. Frisch geriebener Muskat schmeckt nicht nur lecker, er regt auch die Verdauung an und beruhigt die Nerven. Muskatnuss hat sich auch bei einer akuten Magenschleimhautentzündung als alternatives Mittel bewährt. Darüber hinaus wirken die ätherischen Öle in der Muskatnuss schmerzlindernd und werden häufig gegen Rheuma- und Gelenkschmerzen eingesetzt.

Senf 

Warenkunde Senf

Produktname: Dt.: Senf; engl.: mustard; franz.: moutarde

Ohne Senf wären Leberkäse und Würstchen lange nicht so lecker! Senf ist weltweit bekannt und aus der Küche nicht mehr wegzudenken.

Geschichte

Bereits vor 3.000 Jahren kannte man Senf: In China gehört er zu den beliebtesten Gewürzen. Von dort gelangte er über Kleinasien nach Griechenland. Damals galt er noch als Heilmittel: Das erste Rezept mit Senf wurde von den Römern im 1. Jahrhundert n. Chr. geschrieben. Bis heute ist der Senf in aller Munde.

Einer Studie zufolge wird freitags und samstags 40 % mehr Senf verspeist als an anderen Tagen. Der Mythos, dass Senf dumm macht, hat sich nicht bestätigt. Oft wird vermutet, dass cyanogene Senföle, die besonders schädlich für das Gehirn sind, enthalten sind. Diese Öle kommen im Senf aber gar nicht vor.

Die Redewendung „seinen Senf dazugeben“ stammt aus dem 17. Jahrhundert: Früher galt eine Mahlzeit als besonders, wenn Senf dazu serviert wurde. Dadurch achteten alle Wirte darauf, dass zu jeder Mahlzeit Senf auf den Tisch kam. Senf passt allerdings nicht zu jedem Gericht! Daher wurde die bekannte Redewendung abgeleitet, wenn jemand ungefragt seine Meinung zu allem sagte.

Herkunft

Der Senf stammt aus China.

Familie & Arten

Die Senfpflanze gehört zur Familie der Kreuzblüter und ist somit eng verwandt mit Kresse, Rucola oder Meerrettich. Allerdings zeichnet sie sich durch unterschiedliche botanische Merkmale aus: Der braune und schwarze Senf gehört zur Gattung des Kohls, weißer Senf dagegen zu den Senfen.

Es gibt 6 verschiedene Arten von Senf:

  • Mittelscharfer Senf: Die meistverzehrte Senfsorte isst man meistens zu Brat- und Wiener Würstchen.
  • Bayerischer Senf: Dieser Senf ist eine Mischung aus süßen, scharfen und würzigen Aromen. Außerdem kommt reichlich Zucker, Meerrettich und Wacholder darin vor.
  • Weißwurstsenf: Er entsteht aus grob gemahlenen, weißen Senfsamen. Wie der Name schon sagt, ist er ein Muss zu jeder Weißwurst.
  • Dijon-Senf: Dieser Senf schmeckt scharf, aber fruchtig.
  • Estragonsenf: Er wird aus frischen Estragon-Blättern hergestellt.
  • Moutarde de Meaux: Dieser Senf entsteht aus grob gemahlenen, schwarzen Senfsamen.
Merkmale

Die Senfpflanze ist einjährig und wird bis zu 1,30 m groß. Ihre Samen stecken in einer langen, schmalen Schote. Je nach Pflanzenart sind die Samen braun, gelb oder schwarz.

Am liebsten mag die Pflanze kalkhaltige Böden, allerdings wächst sie auch auf anderen, da sie sehr unkompliziert ist. Wenn sie größer wird, sollte sie an einen Stab oder Ähnliches gebunden werden, da sie bei stärkerem Wind umfallen kann. Sie blüht zwischen Juni und August.

Verwendung

Senf schmeckt vor allem zu Bratwurst, Bockwurst, Fleischwurst, Leberkäse oder zu kaltem Fleisch. Außerdem gehört er in die klassische Salat-Vinaigrette. Senfpulver lässt sich zu Geflügel- und Rindfleischgerichten, zu pikanten Suppen und Saucen servieren. Weiße, ganze Senfkörner findet man oft in Wurst oder bei eingelegten Gewürzgurken. Schwarze, ganze Senfkörner werden oft zum Marinieren, Kochen oder Braten verwendet.

Nährwerte

Die Inhaltsstoffe von Senf hängen von der Senfkornart ab. Weiße Senfkörner haben zum Beispiel einen hohen Ölgehalt.

Lagerung & Aufbewahrung

Senfkörner sind bei einer trockenen und dunklen Lagerung sehr lange haltbar. Senfgläser und Tuben sollte man gut verschlossen im Kühlschrank lagern. Dann sind sie bis zu 2 Monate haltbar. Seine Schärfe behält der Senf am besten, wenn er gekühlt wird.

Qualität & Einkauf

Senf findet man bei jedem guten Lebensmittelhändler.

Gesundheit & Wirkung

Senf regt durch die ätherischen Öle die Darmbewegung an und hat eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.

Außerdem soll der Senf den Speichelfluss und die Magensaftproduktion beschleunigen. Senf reguliert auch den Blutdruck und wirkt wachstumshemmend auf verschiedene Pilze, Viren und Bakterien.

Pfeffer 

Pfeffer

Produktname: Dt.: Pfeffer; engl.: pepper ; frz.: poivre

Wussten Sie, dass Pfeffer heute das meist gehandelte Gewürz ist? Etwa 200.000 Tonnen werden jährlich umgeschlagen. Kein Wunder! Schließlich ist er aus fast keinem Gericht wegzudenken. Ob Profi oder Hobbykoch – jeder greift täglich zur Pfeffermühle.

Geschichte

Schon seit sehr langer Zeit spielt Pfeffer eine überragende Rolle: Wäre das Gewürz nicht gewesen, hätte Kolumbus vielleicht nie Amerika entdeckt!

Die Heimat der Pflanze ist nämlich Indien. Dort wurde Pfeffer vermutlich schon um 2000 v. Chr. als Gewürz verwendet. Alexander der Große brachte ihn im 4. Jahrhundert v. Chr. von seinen Indienfeldzügen mit nach Europa. Und so kamen schon die Menschen im Römischen Reich in den Genuss gepfefferter Speisen.

In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich ein reger Pfefferhandel: Das Gewürz kam auf dem Landweg über den Vorderen Orient nach Europa; wegen der langen Transportwege war es sehr teuer. Die zentralen Umschlagplätze für den Handel mit Pfeffer waren die südarabischen Küstenstriche und Alexandria in Ägypten. Darauf folgte zunächst Rom. Später, nach dem Zerfall des Römischen Reiches, übernahmen Venedig und Genua den Pfefferhandel. So kamen die Städte zu unermesslichem Reichtum.

Im Mittelalter wurden auch Augsburg und Nürnberg durch den Pfeffer berühmt. Die dortigen Kaufleute verkauften das Gewürz teilweise mit 600-prozentigem Aufschlag. Aus dieser Zeit kommt der Begriff „Pfeffersack“: So nannte man Menschen, die durch Pfeffer reich wurden.

Um den Wucherpreisen der Pfeffersäcke zu entgehen – und um selbst am kostbaren Gewürz zu verdienen – wollte man in Europa bald das „Land, wo der Pfeffer wächst“ finden. Und so brach auch Kolumbus auf, den Seeweg nach Indien zu erforschen.

Wirklich gefunden hat ihn erst 1498 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama. Von da an konnte man die arabischen Zwischenhändler umgehen. Später gelangte so der Gewürzhandel in die Hände der Engländer und Holländer. Die Bedeutung der orientalischen Häfen sank – und die einfacheren Transportwege machten den Pfeffer bald für jedermann erschwinglich.

Herkunft

Das Sprichwort, man solle dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst, kommt nicht von ungefähr: Auch heute noch sind die Anbaugebiete von Pfeffer weit von Deutschland entfernt. Neben Indien gehören aber mittlerweile auch Indonesien, Brasilien, Malaysia, Thailand, Vietnam und China zu den größten Pfefferproduzenten.

Familie & Arten

Der Echte Pfeffer, wissenschaftlich Piper nigrum genannt, gehört zur Familie der Pfeffergewächse. Je nach Reifegrad der Pfefferbeeren gewinnt man unterschiedliche Pfeffersorten:

  • Für grünen Pfeffer werden unreife Pfefferbeeren entweder schnell getrocknet oder in Salzlake eingelegt. Manchmal werden sie auch gefriergetrocknet. Grüner Pfeffer schmeckt mild und frisch.
  • Für schwarzen Pfeffer erntet man noch grüne, ungeschälte Beeren, lässt sie zum Fermentieren liegen und trocknet sie danach in der Sonne. So werden sie schwarz und schrumpelig. Schwarzer Pfeffer ist sehr aromatisch und scharf.
  • Weißer Pfeffer entsteht, wenn reife, rote Pfefferbeeren etwa 1 Woche eingeweicht werden. Danach entfernt man das Fruchtfleisch. Das anschließende Trocknen gibt den Beeren ihre weißgelbe Farbe. Sie schmecken weniger aromatisch, sind dafür aber genauso scharf wie schwarzer Pfeffer.
  • Roter Pfeffer besteht aus vollreifen, ungeschälten Pfefferbeeren. Direkt nach der Ernte werden sie in Salzlake eingelegt. Roter Pfeffer hat eine süßlich-fruchtige Geschmacksnote und ist eher selten erhältlich.
Merkmale

Als mehrjährige, immergrüne Kletterpflanze wächst Pfeffer bis zu 10 m an Bäumen oder Rankhilfen empor. In Kultur wird er allerdings auf 3–4 m Höhe gehalten. Er zeigt große, herzförmige Blätter und unauffällige, winzige Blüten, die in 10 cm langen Ähren zusammenstehen. Daraus entstehen 2-mal im Jahr die Fruchtstände mit zahlreichen Pfefferbeeren.

Verwendung

Ohne Pfeffer wäre so ziemlich jedes Gericht fade. Doch welcher Pfeffer würzt welche Speisen am besten? Als Faustregel gilt: Weißer Pfeffer für helle Gerichte, schwarzer Pfeffer für dunkle.

So gibt letzterer gegrilltem und kurzgebratenem Fleisch, Wild, Eintöpfen, Suppen, Saucen, Marinaden und Pasta den richtigen Pfiff.

Weißer Pfeffer passt gut zu Fisch und Meeresfrüchten, Geflügel, hellen Saucen und Suppen sowie Kartoffelgerichten.

Grüner Pfeffer peppt Lamm, Schweinebraten, Rouladen, Brotaufstriche und sogar Erdbeeren auf.

Roten Pfeffer nehmen Sie am besten zum Marinieren und Dekorieren; aber auch Schokoladendesserts und Wildgerichte werden damit zu etwas ganz Besonderem.

Nährwerte

100 g Pfeffer haben ca. 285 Kalorien, 10 g Eiweiß, 3,3 g Fett, 52 g Kohlenhydrate und etwa 13 g Ballaststoffe. Außerdem kommen die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium darin vor.

Lagerung & Aufbewahrung

Ganze Pfefferkörner sind – trocken, lichtgeschützt und luftdicht verpackt – mehrere Jahre haltbar. Gemahlener Pfeffer hält sich etwa 3 Monate.

Qualität & Einkauf

Weil sein Aroma so schnell verfliegt, kaufen Sie am besten immer ganze Körner und mahlen sie nur bei Bedarf.

Gesundheit & Wirkung

Das Piperin im Pfeffer gibt dem Gewürz nicht nur seine Schärfe. Es hilft auch bei Krämpfen, rheumatischen Schmerzen, regt die Verdauung an und lindert sogar Husten. Weil der Stoff im Hirn einen Schmerzreiz auslöst, schüttet unser Körper Endorphine aus – unser Wohlbefinden steigt. Und wie auch das Capsaicin in Chili hemmt Pfeffer das Wachstum schädlicher Bakterien.

2- bis 3-mal täglich getrunken, soll z. B. bei Halsschmerzen und Erkältungen eine heiße Milch mit Honig, gewürzt mit etwas gemahlenem Pfeffer, hervorragend helfen. Ein Teelöffel Pfeffer in Pfefferminz- oder Zitronenblättertee sorgt für Entspannung bei Verstopfung.

Orange 

Orange

Produktname: Dt.: Orange ; engl.: orange ; frz.: orange

Ob im Sorbet oder zur Ente – die Orange macht in der Küche eine super Figur. Doch tatsächlich muss die Farbe der Orange nicht immer ihrem Namen entsprechen.
Geschichte

Es wird vermutet, dass es schon vor über 3.000 Jahren Orangenbäume in China gab. Von dort aus verbreitete sich die süß-saure Frucht, wurde aber erst im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seeleuten nach Europa gebracht. Heutzutage finden wir Orangenbäume in fast allen warmen Ländern der Welt.

Herkunft

Die größten Orangenproduzenten sind mit Abstand die USA und Brasilien. Aber auch aus China, Südafrika oder Israel kommen Orangen zu uns.

Brasilien ist der Hauptlieferant für Saftorangen. Winterorangen bekommen wir aus dem Mittelmeerraum – meist aus Spanien.

Familie & Arten

Orangen gehören zu den Zitrusfrüchten und werden grob in 5 Gruppen eingeteilt:

  • Bitterorangen
  • Blondorangen
  • Navelorangen
  • pigmentierte Orangen
  • säurefreie Orangen

Insgesamt gibt es etwa 400 verschiedene Sorten, die alle unterschieden werden in Form, Farbe, Geschmack, Saft- und Kerngehalt.

Merkmale
Die Schale der Orangen muss tatsächlich nicht immer orange sein – so können zum Beispiel Blondorangen gelb sein, die Blutorange kann rote Flecken zeigen.
Verwendung

Nicht ohne Grund tragen einige Rezepte die Zitrusfrucht im Namen – sei es nun die Ente à l’Orange oder das Orangensorbet. Dank ihres süßen und etwas säuerlichen Geschmacks sind der Orange in der Küche keine Grenzen gesetzt.

Das Fruchtfleisch kann man für Saft, Obstsalat, Kuchen, Desserts, Saucen oder Marmeladen verwenden. Die Schale der Orange – am besten von unbehandelten Früchten – ist dank ihrer ätherischen Öle das i-Tüpfelchen bei so manchem Gericht. Verwenden kann man sie in Getränken, für Gebäck, Desserts, zu Wild, Geflügel, Fisch oder Schwein.

Nährwerte
100 g Orange enthalten gerade mal 42 Kalorien und 0,2 g Fett. Hinzu kommen Vitamine der Gruppe A, B, C und E. Auch eine hohe Menge an Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium und Magnesium lässt sich in der Orange finden.
Lagerung & Aufbewahrung

Orangen sollten kühl und entfernt von anderem Obst und Gemüse gelagert werden – so halten sie sich ein paar Tage bis hin zu mehreren Wochen. Aber Vorsicht: Bei zu kühler Lagerung verlieren sie Geschmack und Vitamine!

Unbehandelte Orangen halten sich nicht so lang wie die behandelten mit ganzer Schale. Es sollte regelmäßig überprüft werden, ob die Orangen anfangen zu schimmeln.

Qualität & Einkauf

Grundsätzlich lässt sich die Qualität einer Orange nicht durch das Äußere bestimmen – denn hier zählen tatsächlich die inneren Werte. Das Fleisch muss saftig und aromatisch sein, was sich leider nicht an der Schale erkennen lässt.

Es gibt jedoch generell für gut befundene Orangensorten, an denen man sich orientieren kann.

Auf Orangen sollte eine Information stehen, ob sie mit Wachs überzogen oder chemisch behandelt wurden. Aber: Hinweise wie „unbehandelt“ oder „Schale zum Verzehr geeignet“ bedeutet zwar, dass die Früchte frei von Konservierungsstoffen und Pestizidrückständen sind, jedoch können sie trotzdem gewachst sein. Wer den Wachsüberzug vermeiden will, sollte zu Bioprodukten greifen.

Gesundheit & Wirkung
Wer sich gerne gesund und figurbewusst ernähren will oder muss, der liegt mit der Orange goldrichtig. Sie ist nicht nur praktisch fettfrei und kalorienarm, sondern auch enorm hilfreich für einen gesunden Körper. So unterstützen Orangen unser Sehvermögen, unsere Haut und den Zellschutz. Das in ihnen enthaltene Karotin hilft dabei, Gelenkerkrankungen vorzubeugen. Das viele Eisen fördert unsere Blutbildung. Der hohe Anteil an Vitamin-C stärkt unser gesamtes Immunsystem. Außerdem wird dem in der Schale enthaltenen Stoff Hesperidin eine virushemmende Wirkung zugeschrieben.

Chilischote 

Chilischote

Produktname: Dt.: Chilischote; engl.: chili peppers; frz.: piment

Darf’s ein bisschen scharf sein? Chili peppt Gerichte aller Art gekonnt auf und verleiht ihnen so den letzten Schliff. Der wahre Alleskönner bringt mit seinem feurigen Charme nicht nur die heimische Küche in Gang, sondern sorgt auch für mehr Energie.

Geschichte
Schon um 7000 v. Chr. dienten Chilis, die botanisch gesehen Beeren sind, in Mexiko als Nutzpflanzen. Christoph Kolumbus war dafür verantwortlich, dass die Chili nach Europa kam. Er nannte sie Paprika, weil sie ähnlich schmeckte und aussah. Danach wurden Chilis in der ganzen Welt angebaut. Das scharfe Gewürz wurde damals als Heilpflanze eingesetzt und war darüber hinaus als natürliche Droge bekannt. Als Gewürzmittel ersetzte sie später den teuren Pfeffer. Daher stammt vermutlich auch die Bezeichnung der Chili als spanischer oder roter Pfeffer.
Herkunft
Funde beweisen, dass die Chilischote aus Mexico stammt. Jedoch war sie auch in Süd- und Mittelamerika weit verbreitet und soll sich von dort aus bis nach Kolumbien und Brasilien ausgebreitet haben.
Familie & Arten
Chilis gehören zur Gattung des Paprika. Diese Arten und Züchtungen reifen bei höheren Temperaturen heran und schmecken somit schärfer als Paprika.
Merkmale

Das Aroma der Chili ist nicht nur scharf, sondern kann fruchtig, rauchig und süßlich sein. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Schote, desto schärfer ist sie. Heute gibt es rund 200 verschiedene Chiliarten: Kegelförmig, rund oder lang; groß, dünn oder dick; in Rot, Gelb, Grün, Orange.

Doch nicht die Frucht selbst, sondern die weißen Kerne im Inneren der Chilischote sind die eigentlichen Scharfmacher. Gemessen wird in Schärfegraden (0–10) und Scoville-Einheiten: 0 Scoville steht für Gemüsepaprika, etwa 100 für milde Peperoni und mehr als eine Million Scoville weist die seit 2007 schärfste Chilisorte der Welt, die Naga Jolokia, auf.

Verwendung

Chili wird vor allem in der klassischen mexikanischen und südamerikanischen Küche eingesetzt. Besonders in Chili con Carne spielt die scharfe Schote die Hauptrolle. Doch auch in Äthiopien, Indien, Südostasien und Westafrika ist Chili ein beliebtes Würzmittel. In Indien ist Chili nicht nur in der Küche zu finden, sondern auch in vielen Häusern und Autos: Dort dient die Schote zur Abwehr von teuflischen Geistern. Denn man glaubt, dass man damit das Auge des Teufels kontrollieren und ihn somit in Schach halten kann.

Chilis können frisch oder getrocknet  verwendet werden. Dabei stets beachten: Zum Verarbeiten von scharfen Chilis Küchenhandschuhe tragen oder anschließend gründlich die Hände waschen und nicht in die Augen fassen!

Dank des Chilis ist eine natriumreduzierte Zubereitung möglich, denn durch das scharfe Würzen benötigt man weniger Salz.

Nährwerte
Wussten Sie, dass eine Chilischote fast doppelt so viel Vitamin C enthält wie Zitrusfrüchte? Leider kann man von der scharfen Frucht nur geringe Mengen verwenden und aufnehmen, sodass sie kaum dazu beitragen, den täglichen Vitaminbedarf zu decken.
Lagerung & Aufbewahrung
Frische Chilis sind ungefähr eine Woche haltbar. Getrocknete Schoten luftdicht verschlossen aufbewahren und erst kurz vor der Verarbeitung zerkleinern. So können Sie bis zu 2 Jahre verwendet werden. Einfrieren ist auch möglich: Chilis dafür waschen, Samenkörner entfernen und vakuumieren. Haltbarkeit: ca. 1 Jahr.
Qualität & Einkauf
Achten Sie darauf, dass die frische Chilischote keine dunklen Stellen aufweist. Darüber hinaus sollte die Schale glänzend und fest sein.
Gesundheit & Wirkung
Richtig dosiert dient das scharfe Gewürz als Arzneimittel. So kurbelt Chili den Kreislauf an, stärkt das Immunsystem, den Knochenaufbau, fördert die Entgiftung von Schwermetallen, wie Alkoholabbau, und stabilisiert die Blutgefäße. Es fördert zudem die Durchblutung und verringert das Risiko an Thrombose zu erkranken. Auch wenn man beim Essen von scharfen Gerichten erstmal richtig ins Schwitzen kommt, senkt Chili die Körpertemperatur, weil sie durch ihre schweißtreibende Wirkung die Hautgefäße erweitert.

Mascarpone 

Mascarpone

Produktname: Dt.: Mascarpone; engl.: mascarpone; frz.: mascarpone

Jeder kennt die italienische Käsespezialität aus Süßspeisen – vor allem vom klassischen Tiramisu. Aufgrund der Sahne und Frische von Mascarpone ist er sehr vielseitig und selbst für Figurbewusste schon fast unwiderstehlich.
Geschichte
Um 1600 wurde der italienische Frischkäse Mascarpone in der Stadt Lodi – die sich in der Lombardei Norditaliens befindet – erfunden. „Mascherpa“ bedeutet im Lombardischen „Ricotta“, daher erhielt der Mascarpone seinen Namen. In Italien ist Mascarpone auch als „Formaggio di lusso“ bekannt, was so viel wie „Luxuskäse“ bedeutet.
Herkunft
Früher wurde der beliebte Frischkäse vorwiegend im Winter zubereitet, da er nicht sehr lange haltbar war. Dank des Kühlschranks lässt er sich nun rund ums Jahr verzehren. Mascarpone wird heutzutage in ganz Italien produziert und auch in anderen Ländern, wie z.B. bei uns in Deutschland.
Merkmale

Mascarpone hat eine gut streichfähige, cremig-weiche Konsistenz und ist weiß bis leicht gelblich. Geschmacklich ist er mild und leicht säuerlich. Außerdem weist er einen Fettanteil von 80–90 % i. Tr. auf. Mittlerweile gibt es den italienischen Frischkäse auch mit einem geringeren Fettanteil.

Verwendung
Die wohl bekannteste italienische Süßspeise, die Mascarpone beinhaltet, ist das Tiramisu. Der köstliche Frischkäse verleiht auch Creme-Torten, Eis, Dessert-Cremes und leckeren Toppings eine besondere Geschmacksnote.
Neben den klassischen Süßspeisen gelingen dem milden Frischkäse auch herzhafte Gerichte wie z.B. die Füllung von Tortellini, pikante Pastasaucen und die Veredelung für Saucen und Suppen. Ein guter Weißwein dazu rundet das himmlische Gericht ab. Blauschimmelkäse mögen Gorgonzola-Liebhaber gerne mit Mascarpone als „Gorgonzola picante“.
Nährwerte
In 100 g der Käsespezialität stecken ca. 420 Kalorien, 4 g Protein, 3,6 g Kohlenhydrate, 4,6 g Eiweiß und 48 g Fett. An Mineralstoffen liefert er 0,1 mg Eisen, 6 mg Magnesium und ganze 101,6 g Salz.
Lagerung & Aufbewahrung
Mascarpone sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, da er leicht verderblich ist und man ihn somit schnell verbrauchen sollte. Ebenso nimmt er den Geschmack und fremde Gerüche anderer Lebensmittel an, daher ist Mascarpone in einem verschließbaren Behälter aufzubewahren. So hält sich die Käsespezialität 4–5 Tage.
Qualität & Einkauf
Mascarpone findet man bei jedem guten Lebensmittelhändler.
Gesundheit & Wirkung
Normalerweise sind alle Milchprodukte wegen seinem Eiweißgehalt gut für die Gesundheit. Allerdings ist Mascarpone wegen des hohen Fettanteils eine kleine Sünde. Auch der hohe Anteil an Cholesterin ist nicht gerade förderlich für gute Blutfettwerte. In Maßen können Sie Mascarpone jedoch sorglos genießen.

Wachtelei 

Wachtelei

Produktname: Dt.: Wachtelei; engl.: quail egg; frz.: oeuf de caille

Ein Wachtelei ist zwar nur 1/5 so groß wie ein Hühnerei, hat aber geschmacklich die Nase vorn. Außerdem ist es ein wahres Power-Paket, denn es weist einen höheren Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen auf. Die kleinen, gesprenkelten Eier sind hierzulande eine wahre Delikatesse und werden in der gehobenen Küche zum Beispiel zu Kaviar serviert.

Geschichte

Wachteleier waren schon früh als Heilmittel bekannt. Bereits vor über 3.000 Jahren erkannte der chinesische Pharmakologe Li-Shi Chen, dass von Wachteleiern eine heilende Wirkung ausgeht. Die heilige Hildegard von Bingen sagte den Wachteleiern nach, dass sie den Organismus stärken. Im alten Ägypten und in China wurden die Wachteln und ihr Ei als Delikatesse geschätzt.

Herkunft

Heutzutage bieten gut sortierte Supermärkte ganzjährig Wachteleier an. Häufig sind es Importe aus den zahlreichen Wachtelfarmen in Frankreich und Italien. Qualitativ hochwertige Wachteleier aus artgerechter Haltung gibt es jedoch eher bei Wachtelzüchtern in Deutschland, die auf Käfighaltung verzichten und ihre Wachteln in Gehegen oder Volieren wachsen und legen lassen.

Familie & Arten

Wachteln sind die kleinsten Vertreter der Familie der Hühnervögel. Weltweit gibt es rund 40 verschiedene Arten. Durch intensive Landwirtschaft in den 60er Jahren und eine intensive Jagd ist der Wildbestand an Wachteln in Europa zurückgegangen, wird aber als nicht gefährdet eingestuft. In Deutschland hat die Wachtel ganzjährig Schonzeit. Daher verarbeitet man nur die domestizierte Form der Japanwachtel und ihre Eier in der Küche.

Merkmale

Kein Wachtelei gleicht dem anderen. Denn jedes der braun-beigen Eier ist anders gefärbt und gemustert und weist somit eine perfekte Tarnung auf. Dazu wiegt ein Wachtelei lediglich 9–12 g, 5-mal so wenig wie ein Hühnerei.

Verwendung

Generell verwendet man Wachteleier wie Hühnereier. Hartgekocht, geschält und halbiert dekorieren sie cremige Salate, bunte Vorspeisen-Platten und feine Häppchen. Als kleines Spiegelei verzieren sie hervorragend deftige Speisen. Ungeschält sind Wachteleier aufgrund ihrer unterschiedlichen Marmorierung besonders zu Ostern eine beliebte Tisch-Dekoration. Geschmacklich sind Wachteleier intensiver als Hühnereier und das hartgekochte Dotter erscheint nicht so staubtrocken wie das von einem Hühnerei.

Nährwerte

Das Wachtelei weist ähnliche Nährstoffe auf wie ein Hühnerei, jedoch ist der Vitamin- und Mineralstoffgehalt höher. Besonders hoch ist dabei der Gehalt an B-Vitaminen, Eisen und Zink. Die Annahme, dass das Dotter der Wachteleier cholesterinfrei sei, ist falsch: es hat lediglich 15 % weniger Cholesterin als ein Hühnerei.

Lagerung & Aufbewahrung

Generell gilt: Eier besitzen während der ersten 18 Tage einen natürlichen Schutz gegen Verderben und können in dieser Zeit bei Raumtemperatur gelagert werden. Ab dem 18. Tag müssen sie gekühlt gelagert werden. Unversehrte Wachteleier, die kühl gelagert werden, verderben jedoch kaum – auch nicht nach 8–10 Wochen Lagerfrist. Sie trocknen lediglich nach einer Weile aus, was man daran erkennt, dass die Eier im Wasser schwimmen.

Qualität & Einkauf

Achten Sie darauf, dass die Schale der Wachteleier unversehrt ist. Die Wachteleier sollten zudem ein  entsprechendes Zertifikat und Gütesiegel aufweisen, um die Qualität sicher bestimmen zu können.

Gesundheit & Wirkung

In einer dänischen Studie im Jahre 1987 wurde die Wirkung von Wachteleiern auf Allergien wie Heuschnupfen, Asthma oder Dermatitis untersucht. Das Ergebnis: Bei 85 % der 2.000 Teilnehmern wurde eine wesentliche Verbesserung oder sogar Heilung verzeichnet. Die Einnahme von Wachteleiern bewirkt eine natürliche Regulierung der IgE-Produktion im Körper des Betroffenen und verhindert so eine starke Immun-Reaktion. Dem Wachtelei sagt man ebenso nach, dass es für Wohlbefinden sorgt, die Vitalität und Potenz erhöht. Außerdem enthalten Wachteleier Biostimulatoren, auf die der menschliche Organismus angewiesen ist. Aufgrund des wesentlich hohen Anteils an Vitaminen und Mineralstoffen, ist das Wachtelei ein kleiner Kraftprotz.

Hühnerei 

Hühnerei

Produktname: Dt.: Hühnerei; engl.: chicken egg, frz.: oeuf de poule

Eier zählen zu den besonders gefragten Grundnahrungsmitteln. Kein Wunder! Die runden Naturprodukte sind nicht nur reich an vielen Vitaminen und Nährstoffen, sondern finden auch vielseitige Verwendung in der täglichen Küche.

Geschichte

Betrachtet man die Geschichte vom Ei, so schaut man logischerweise auch auf die Entstehung des Huhns. Was von den beiden zuerst da war, ist bis heute recht umstritten.

Vor mehr als 5.000 Jahren hielt man in Indien Bankivahühner als Haustiere. Denn ihr kleines gelbschaliges Ei galt zu der Zeit als echter Leckerbissen. 3.000 Jahre später entwickelten die Griechen das kleine Ei weiter. Sie züchteten aus dem Ur-Huhn neue Arten, die Eier wurden größer und schmackhafter. Außerdem galt das Ei als heilig, denn man war sich sicher, dass das Universum aus dem „Weltei“ entstanden war.

Anschließend ging das Ei beziehungsweise Huhn auf Weltreise: Von Griechenland ging es über Gallien nach Rom und von dort schließlich nach Germanien, wo es nicht nur begehrtes Nahrungsmittel wurde, sondern auch ein Symbol der Fruchtbarkeit.

Herkunft

Pro Jahr legt eine Henne ca. 290 Eier. Unter welchen Bedingungen sie diese Eier gelegt hat, kann man anhand der Eierkennzeichnung erkennen. Auf jedem Ei ist ein Erzeugercode gestempelt. Die erste Ziffer des Stempels bedeutet:

0 = Ökologische Erzeugung

1 = Freilandhaltung

2 = Bodenhaltung

3 = Käfighaltung – seit 2012 verboten

Stalleinrichtungen, Besatzdichte und Auslauffläche je Huhn sind dabei genau geregelt. Bei der ökologischen Haltung ist u.a. das ökologisch erzeugte Futter vorgeschrieben. Bei der Freilandhaltung hat ein Huhn im Auslauf mindestens 4 qm Fläche zur Verfügung, bei der Bodenhaltung im Stall muss mindestens ein Drittel des Bodens eingestreut sein, damit die Hennen ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Scharren, Staubbaden und Flügelschlagen ausüben können.

Merkmale
Hühnereier gibt es in den Farben weiß und braun. Eier von artgerecht gehaltenen und gefütterten Vögeln haben eine sehr feste Schale und Hagelschnur. Das Eiklar, häufiger bekannt als Eiweiß, löst sich fast komplett in einem Stück vom Eigelb. Das Eigelb hat eine kräftig gelbe Farbe und schmeckt herb-würzig, das Eiklar ist hellgelb.
Verwendung

Ob gekocht, gebraten, als Bindemittel oder Hauptzutat in Mehlspeisen – das Hühnerei ist der absolute Alleskönner in der Küche.

Nährwerte

Ein Hühnerei enthält gut 8 g Eiweiß, das entspricht 15 % des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Außerdem hat es viele Mineralstoffe, wie Eisen, Kalzium, Schwefel und Zink. Außerdem beinhalten sie die Vitamine A, E, D, Biotin und alle B-Vitamine.

Lagerung & Aufbewahrung

In der Regel sind Eier etwa 28 Tage ab Legedatum haltbar. Generell gilt: Für Gerichte, die mit rohen Eiern zubereitet werden, sollten nur ganz frische verwendet werden. 14 Tage alte Eier sollten vor dem Verzehr gekocht, gebraten oder im Kuchen gebacken werden.

Der Frischetest: Legen Sie das Ei in eine Schale mit kaltem Wasser. Schwimmt es oben, ist es alt. Die Luftkammer im Ei hat sich vergrößert. Sinkt es zu Boden, ist es frisch. Die Frische des Eis können Sie außerdem am Eigelb erkennen: Das Eigelb eines frisch aufgeschlagenen Eis wölbt sich hoch, während das Eigelb eines alten Eis abgeflacht ist.

Qualität & Einkauf

Eier sind in folgende Handelklassen eingeteilt:

  • Handelsklasse A
    Frische, hochwertige Eier mit unverletzter und sauberer Schale mit einer Luftkammerhöhe von bis zu 6 mm. Die Eier dürfen weder gewaschen noch anderweitig gereinigt, nicht haltbar gemacht oder gekühlt werden. Das Eiweiß ist klar, durchsichtig, gallertartig. Eiweiß und Eigelb sind frei von fremden Ein- oder Auflagerungen jeder Art. Der Keim ist nicht sichtbar entwickelt, das Ei weist keinen Fremdgeruch auf.

  • Handelsklasse A mit Zusatzbezeichnung EXTRA
    Gleiche Bedingungen wie bei der Handelsklasse A, jedoch darf die Luftkammer weniger als 4 mm hoch sein. Die Bezeichnung „EXTRA“ darf höchstens bis zum 9. Tag nach dem Legen bzw. höchstens bis zum 7. Tag nach der Verpackung verwendet werden.

  • Handelsklasse B – oder auch Eier „zweiter Qualität"
    Die Schale kann verunreinigt sein, die Luftkammerhöhe kann bis zu 9 mm betragen. Eier der Güteklasse B sind nur für zugelassene Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie und Unternehmen der Nicht-Nahrungsmittelindustrie bestimmt und dürfen nicht im Handel verkauft werden.

Gesundheit & Wirkung

Hühnerei-Eiweiß kann der Körper besonders gut zum Aufbau von eigenen Proteinen nutzen. Von allen Nahrungsmitteln hat es die höchste biologische Wertigkeit: 100 %. Das bedeutet, dass aus 100 g Hühnereiweiß 100 g körpereigenes Protein gebildet werden können. Hühnerei enthält alle Vitamine bis auf Vitamin C. Das wichtigste Vitamin im Hühnerei ist das Vitamin A (Retinol) und seine Vorstufe, das Pro-Vitamin A (Carotin). Beide sorgen für die Elastizität des Auges, bewirken eine gute Hell-Dunkel-Anpassung der Iris und ein besseres Nachtsehen.

Maisstärke 

Maisstärke

Produktname: Dt.: Maisstärke; engl.: corn stach; frz.: fécule de maïs

Mais kann mehr als nur Popcorn und Tortilla: Ohne seine Stärke wäre der Käsekuchen wabbelig und der Sandkuchen ein fester Klumpen!

Geschichte

Unter den Getreidepflanzen nimmt Mais eine Sonderstellung ein: Als einzige stammt er vom amerikanischen Kontinent. Zunächst diente Mais nur dem Nutzvieh der Ureinwohner als Futter. Doch durch geschickte Kreuzungen wurden die Körner bald auch für Menschen genießbar.

Nach der Entdeckung Amerikas gelangte Mais nach Europa. Auch hier wusste man die gelben Körner zunächst als Getreide, später als schmackhaftes Gemüse zu schätzen. Zur Stärkeproduktion wurde Mais in Europa erst ein paar Jahrhunderte später eingesetzt – in der Alten Welt bevorzugte man im Gegensatz zu den USA Weizen und Kartoffeln als Rohstoff. In Deutschland hat noch immer der Erdapfel als Stärkelieferant die Nase vorn. Doch EU-weit konnte sich der Immigrant mit den gelben Körnern bereits gegen seine Konkurrenten durchsetzen.

Herkunft

Ursprünglich stammt Mais aus Mexiko; heute wird er weltweit angebaut.

Familie & Arten

Mais ist ein Getreide und gehört zur Familie der Süßgräser; der wissenschaftliche Name lautet Zea mays. Für die Stärke-Industrie werden mittlerweile spezielle, besonders stärkereiche Sorten gezüchtet. Der wissenschaftliche Name der Maisstärke ist Amylum maydis.

Merkmale

Für die Maispflanze stellt die Stärke eine Energiereserve dar. Es handelt sich um umgewandelte Glukose, die die Pflanze in eine unlösliche Form gebracht hat. Chemisch gesehen ist Stärke ein Mehrfachzucker, auch Polysaccharid genannt. Er besteht aus mehreren Ketten oder Verzweigungen von Einfachzuckern. Durch Enzyme kann der menschliche Körper die Stärke der Pflanze in kleinere Zuckereinheiten aufspalten – und die gespeicherte Energie für sich nutzbar machen.

Verwendung

Maisstärke ist geschmacksneutral. Erhitzt man sie, kann sie ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Wasser binden. Dabei quillt sie auf und verkleistert. Dank dieser Fähigkeit eignet sie sich hervorragend als Verdickungs- und Bindemittel – sowohl für die süße als auch für die herzhafte Küche.

Geraten Suppen, Saucen und Gemüse zu flüssig, sorgt Maisstärke für die richtige Konsistenz. Gleiches gilt für Puddings und Cremes oder die fruchtige Rote Grütze: Ihr gibt das Pulver ihren halbfesten, leicht schwabbeligen Charakter. Sollen Backwaren – etwa Sandkuchen oder Mürbegebäck – schön krümelig werden, ersetzt man einen Teil des Mehls durch Maisstärke. Cremefüllungen gibt das Hilfsmittel den richtigen Halt: Ohne Stärke wäre die Füllung des Käsekuchens nur eine matschige Quarkmasse.

Darüber hinaus ist Maisstärke die Basis für Zuckerarten wie Fruktosesirup und Glukosesirup. Die kommen vor allem in den USA zum Einsatz und haben dort größtenteils den herkömmlichen Zucker aus Softdrinks und Süßigkeiten verdrängt.

Auch in vielen Fertigprodukten steckt das weiße Pulver als Verdickungsmittel. Auf der Zutatenliste ist es häufig als modifizierte Stärke angegeben Dies bedeutet, dass es durch physikalische oder chemische Verfahren verändert wurde, um bestimmte Eigenschaften wie Säure- und Hitzebeständigkeit zu verbessern. Geschah die Prozedur auf chemischem Weg, muss die Stärke als Zusatzstoff angegeben werden.

Nährwerte

100 g Maisstärke enthalten 346 Kalorien, 85 g Kohlenhydrate, 0,4 g Proteine, 0,1 g Fett und keine Ballaststoffe. Mineralstoffe und Vitamine sind nur in unbedeutenden Mengen enthalten.

Lagerung & Aufbewahrung

Maisstärke muss kühl und trocken gelagert werden, da sie mit Feuchtigkeit sofort reagiert. Am wohlsten fühlt sie sich in einer Dose aus Plastik oder Metall, die sich fest verschließen lässt – so können ihr auch Schädlinge nichts anhaben. Da Stärke schnell Fremdgerüche annimmt, sollte Sie sie abseits von stark riechenden Zutaten lagern. So hält sie sich mehrere Jahre.

Qualität & Einkauf

Maisstärke ist in jedem Handel erhältlich.

Gesundheit & Wirkung

Maisstärke ist nicht gerade eine Vitalstoff-Bombe: Bei der starken Verarbeitung sind die Vitamine und Mineralstoffe der gesunden Maiskörner auf der Strecke geblieben. Dafür liefert das Pulver nun eine Extra-Portion Kohlenhydrate, die schnell ins Blut gehen und für Energie sorgen.

Ihrem Konkurrenten, der Weizenstärke, hat die Mais-Variante einen entscheidenden Punkt voraus: Sie enthält kein Gluten – und eignet sich daher auch für Menschen mit einer Intoleranz gegen den Kleber.

Kaviar 

Kaviar

Produktname: Dt.: Kaviar; engl.: caviar; frz.: caviar

Wenn es um Kaviar geht, ist guter Geschmack wirklich teuer: Ab 500 € pro Kilo zahlt man für echten Kaviar. Einige wenige Sorten können sogar bis zu 10.000 € kosten! Kein Wunder, dass die kleinen, köstlichen Fischeier auch „schwarzes Gold“ genannt werden.

Geschichte

Kaum zu glauben – Kaviar war früher mal Volksnahrung. Störe gab es nämlich einmal sehr zahlreich im Meer. Der Fisch und seine Eier standen regelmäßig auf dem Speiseplan der armen Bevölkerung.

Der Name geht auf einen iranischen Volksstamm zurück, der am Kaspischen Meer lebte. Die Khediven aßen viel Kaviar und waren für ihre Kraft bekannt. „Cahv-Jar“ – „Kuchen der Freude“ – nannten sie diese Mahlzeit.

Von dort aus soll sich der Rogen bald als Delikatesse verbreitet haben. Die Seefahrervölker der Phönizier und Ägypter kannten den Kaviar, griechische und römische Quellen berichten von ihm als wahre Köstlichkeit.

Im Laufe der Jahrzehnte etablierte sich das schwarze Gold zum kulinarischen Genuss an Fürstenhöfen. So soll der russische Zar Peter der Große Ende des 17. Jahrhunderts ganz verrückt nach frischem Kaviar gewesen sein.

Heute sind die Wildbestände des Störs stark zurückgegangen, sodass Zuchtkaviar immer mehr an Bedeutung gewinnt. Galt er früher noch als minderwertig, erkennen heute im Prinzip nur noch Experten den Unterschied zwischen echtem Kaviar und Zuchtkaviar.

Herkunft

Im Grunde können alle essbaren, unbefruchteten Fischrogen als Kaviar bezeichnet werden. Man unterscheidet allerdings zwischen 3 Sorten:

  • Echter bzw. russischer Kaviar: Das schwarze Gold stammt ausschließlich von verschiedenen Stör-Arten, die wild im Kaspischen Meer, Schwarzen Meer oder im Asowschen Meer leben. Nach dem Fang sind die Eier hell und glasig. Sie werden erst durch das Salzen schwarz. Den russischen Rogen unterscheidet man in Malossol – der mit 2–4 % nur mild gesalzen ist – und Fasskaviar, der 10–12 % Salz enthält. Hauptsächliche Exporteure der Delikatesse sind neben Russland auch der Iran und Rumänien
  • Zuchtkaviar: Diese Ware kommt ebenfalls vom Stör. Aber die Tiere leben nicht wild, sondern werden auf Farmen gezüchtet. Auch Störe mit einer Pigmentstörung werden dort gezüchtet – sogenannte Albinos. Sie liefern einen gelblich-weißen Kaviar. Jährlich werden davon nur 12 kg gewonnen. Somit ist der weiße Kaviar der teuerste der Welt. Je nach Qualität kostet er 25–30 € pro Gramm. Eine der wenigen Produktionsstätten liegt bei Salzburg in Österreich
  • Kaviarersatz: So wird jeder Kaviar genannt, der nicht vom Stör stammt. Kaviar von der Forelle z.B. hat eine rötliche Farbe und einen kräftigen Geschmack. Lachskaviar sieht ähnlich aus, die Eier sind allerdings etwas größer. Als deutschen Kaviar bezeichnet man den Rogen vom Seehasen. Dieser ist ungleichmäßig groß, eigentlich rosa bis gelb und wird schwarz eingefärbt. Geschmacklich kommt er nicht an den echten Kaviar heran, dafür ist er wesentlich preiswerter

Es gibt übrigens auch vegetarischen Kaviar. Er wird aus einer braunen Algenart gewonnen, ist schwarz und hat eine feste Konsistenz

Merkmale

Echter Kaviar kann von verschiedenen Stör-Arten gewonnen werden:

  • Die Rogen vom Belugastör zählen mit einem Durchmesser von 3,5 mm zum größten Kaviar. Sie sind zudem feiner und teurer als die anderer Stör-Arten. Sie haben eine hell- bis dunkelgraue Farbe, eine dünne Haut und ein mildes Aroma. Die teuerste Variante dieser Eier heißt Almas-Kaviar. Er stammt vom 60–80 Jahre alten Belugastör, der sehr selten ist. Beluga-Kaviar wird in einer blauen Dose verkauft.
  • Kaviar vom Ossietrastör hat eine festere Schale, ist unempfindlich und daher nicht ganz so teuer. Die etwa 2 mm großen, silbergrauen bis schwarzen Perlen mit goldenem Schimmer schmecken leicht nussig. Tiefschwarzer, sogenannter Royal-Black-Kaviar stammt vom jungen, 18–20 Jahre alten Ossietrastör, eine besonders edle Variante ist aber der goldbraun schimmernde Imperial-Kaviar: Er wird vom 30–40 Jahre alten Ossietrastör gewonnen, der selten vorkommt. Ossietra-Kaviar wird in einer gelben Dose verkauft.
  • Die Eier des Sevrugastörs schimmern in allen Grautönen, haben einen Durchmesser von 2 mm und ein kräftig-würziges Aroma. Der Sevruga liefert den wenigsten Kaviar, weil die Weibchen kaum 2 m lang werden. Sevruga-Kaviar wird in einer roten oder orangefarbenen Dose verkauft.

Sogenannter Presskaviar stammt zwar ebenfalls vom Stör, ist aber von minderer Qualität: Der Rogen ist zu klein, schon sehr reif oder geplatzt. Er wird, wie der Name schon sagt, in einem Leinentuch gepresst.

Verwendung

Echte Kenner wissen: Kaviar wird niemals mit einem Metalllöffel gegessen. Er verfälscht den Geschmack der Delikatesse. Stilsicher serviert man sie mit einem Perlmutt- oder Goldlöffel. Natürlich sind auch Plastik- oder Holzlöffel erlaubt.

In Russland wird dem Gast Kaviar in alter Tradition in einem Glas auf Eis vorgesetzt. Crème fraîche und Blini – kleine Teigfladen – reicht man dazu. Alternativ schmeckt zum Kaviar aber auch Weißbrot mit Butter; Kartoffelpuffer oder -ecken sind ebenfalls lecker dazu. Die kleinen Perlen lassen sich auch mit etwas Zitronensaft und Pfeffer verfeinern.

Speisen mit zu dominantem Aroma passen nicht zum Kaviar – sein feiner Geschmack soll schließlich nicht überdeckt werden. Auf scharfe Gewürze, Knoblauch oder Zwiebeln sollten Sie ebenfalls verzichten.

Gute Kombi-Partner sind beispielsweise Spargel, Tomaten, Räucherfisch und Austern. Ideale flüssige Begleiter sind Champagner, Wodka oder ein trockener Weißwein.

Nährwerte

100 g echter Kaviar haben etwa 244 Kalorien, 26,1 g Eiweiß und 15,5 g Fett. Der Rogen liefert viele wichtige Omega-3-Fettsäuren und kann mit Mineralstoffen wie Natrium, Phosphor, Kalium und Kalzium punkten. Auch die Vitamine A, C und D kommen in nennenswerten Mengen im Kaviar vor. Allerdings enthält der Rogen auch viel Salz, gichtfördernde Purine und vor allem Cholesterin – nämlich 300 mg pro 100 g.

Lagerung & Aufbewahrung

Kaviar in luftdicht verschlossenen, innen beschichteten Stülpdosen ist ungeöffnet etwa 1 Jahr haltbar. Pasteurisierte Ware in Schraubgläsern hält ebenfalls 1 Jahr. Idealerweise lagert Kaviar bei –2° C.

Geöffnete Dosen sollten innerhalb von 8–14 Tagen verbraucht werden. Auch pasteurisierter Rogen muss übrigens gekühlt werden. Aber: Bei unter –4° C verliert die Delikatesse an Geschmack und Konsistenz.

Qualität & Einkauf

Frischer Kaviar darf nicht fischig, sondern muss nach Salz und Meer riechen. Öffnet man die Dose oder das Glas, sollte die Oberfläche glatt und glänzend aussehen. Einzelne Perlen dürfen nicht am Deckel kleben bleiben – das könnte ein Zeichen dafür sein, dass Luft in die Dose gelangt und der Kaviar verdorben ist. Er riecht dann säuerlich.

Frische, gute Ware perlt locker, die Eier kleben also nicht aneinander. Echter Kaviar ist nicht billig – günstige Ware hat höchstwahrscheinlich schlechte Qualität und ist vielleicht auf illegale Weise gewonnen worden.

Gesundheit & Wirkung

Wegen seinem hochwertigen Eiweiß und den Omega-3-Fettsäuren ist Kaviar gut für Muskeln und Knochen, er schützt zudem das Herz. Allerdings isst man in der Regel nur sehr wenig davon. Das ist aber auch gut so, denn das Cholesterin in den Fischeiern kann Menschen schaden, die zu hohen Blutdruck haben. Kaviar sollte auch von Gästen gemieden werden, die auf eine salzarme Ernährung achten müssen und anfällig für Gicht sind.

Thymian 

Thymian

Produktname: Dt.: Thymian ; engl.: thyme; frz.: thym

Sein Aroma weckt die Erinnerung an den letzten Sommerurlaub in der Provence – denn besonders der französischen Küche verleiht Thymian eine unvergleichliche Note. Das Kraut schmeichelt nicht nur dem Gaumen: Es lindert auch Beschwerden der Atemwege.

Geschichte

Bereits die Sumerer kannten Thymian als Würz- und Heilpflanze. Griechische Soldaten nahmen Zweige mit in die Schlacht, da sie ihnen Mut verleihen sollten. Nicht umsonst nannten sie das Kraut „Thymus“, was „Kraft“ bedeutet. Auch im Alltag schätzte man das Gewürz: Es wurde eingesetzt, um schwache Nerven zu stärken und den Appetit anzuregen. Im Mittelalter zogen europäische Benediktinermönche das Kraut in ihren Gärten heran. Lange Zeit galt Thymian als Frauenkraut. Es sollte die Fruchtbarkeit des schönen Geschlechts erhöhen.

Herkunft

Ursprünglich stammt Thymian aus den westlichen Mittelmeerländern. Hierzulande wächst er wild, wird aber auch gezielt angebaut. Spitzenqualität kommt aus Frankreich.

Familie & Arten

Der Echte Thymian gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Im Volksmund wird er auch Quendel genannt, ebenso Gartenthymian, Immerkraut, Demut, Zimis, Kunerle, Welscher Quendel oder Spanisches Kudelkraut. Der wissenschaftliche Name ist Thymus vulgaris. Neben ihm gibt es noch zahlreiche weitere Arten. Zu ihnen gehören beispielsweise Zitronenthymian, Kümmelthymian oder Sandthymian.

Merkmale

Das mehrjährige Strauchgewächs wird bis zu 40 cm hoch. Die Zweige verholzen im Laufe der Jahre. Die kleinen, graugrünen Blätter sind an den Rändern eingerollt, ihre Unterseite ist filzig behaart. Im Mai und Juni zeigen sich die Blüten, die farblich von rosa bis dunkellila variieren. Sie können bis in den Oktober hinein blühen. Verwendet werden die jungen Blätter und Triebspitzen. Am besten werden sie kurz vor der Blütezeit geschnitten – dann ist ihr Aroma am intensivsten.

Verwendung

Das Aroma des Thymians ist leicht pfeffrig und etwas herb. So passt er ideal in die mediterrane Küche: Er harmoniert wunderbar mit Oliven und Knoblauch, Aubergine, Paprika und Tomate. Wild und dunkles Geflügel, Lamm und Aal veredelt er ebenso wie Kartoffeln und Hülsenfrüchte. In den Kräutermischungen „Fines Herbes“ und „Herbes de Provence“ hat Thymian einen festen Platz. Ein gutes Team bildet er mit Rosmarin, Salbei oder Lorbeer. Allerdings: Mit Majoran, Estragon und Sauerampfer sollte man ihn lieber nicht mischen. Auch Wurstwaren, zum Beispiel Blutwurst, verleiht Thymian eine besondere Note. Ihre höchste Würzkraft besitzen die Blätter im getrockneten Zustand; am besten entfaltet sich ihr Aroma beim Kochen.

Nährwerte

100 g getrockneter Thymian enthalten 276 Kalorien, 63,9 g Kohlenhydrate, 9,1 g Eiweiß, 7,4 g Fett und 37 g Ballaststoffe. Zudem stecken in dem Gewürz beachtliche Mengen Eisen, Kalzium und Magnesium.

Lagerung & Aufbewahrung

Im Kühlschrank hält sich frischer Thymian bis zu 2 Wochen – vorausgesetzt, man schlägt ihn in ein feuchtes Handtuch ein und verstaut ihn in einer Plastiktüte. Trockenen Thymian sollte man am besten in ganzen Zweigen lagern, von denen die Blätter bei Bedarf abgestreift werden. Kühl verstaut und luftdicht verpackt, hält er sich so rund 1 Jahr. Auch Einfrieren schadet dem Gewürz nicht.

Qualität & Einkauf

Wer frisches Kraut verwenden möchte, kauft Thymian am besten im Topf. Sein typisches Aroma verstärkt sich beim Trocknen. Daher darf man hin und wieder guten Gewissens zur haltbaren Alternative greifen.

Gesundheit & Wirkung

Thymian ist ein kleines Multitalent. Seine ätherischen Öle wirken schleimlösend. Daher wird das Kraut bei Husten und weiteren Atemwegsbeschwerden empfohlen. Bei Blähungen und Sodbrennen darf man sich eine Tasse Thymian-Tee einschenken. Da das Kraut die Verdauung fördert, wird es gerne fettigen Speisen zugesetzt.