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Matjes

Portionsgröße: 80 g 
  • 800 g
    Seidenmatjesfilets mit zarter Rauchnote

Majesfilets mit einem Küchentuch abzupfen und bereitstellen.

Stampf mit Vanille

Portionsgröße: 255 g 
  • 1,00 kg
    Kartoffeln roh mehlig
  • 170 g
    Kochsahne (15% Fett)
  • 200 ml
    H-Milch (3,5% Fett)
  • 180 g
    Butter
  • 1,0 g
    Vanilleschoten
  • 7,0 g
    Speisesalz
  • 1,00 kg
    Erbsen blanchiert

Kartoffeln in gesalzenem Wasser kochen, abschütten, pressen und ausdampfen.

Sahne, Milch, Butter und die ausgekratzte Vanillestange aufkochen und mit den Erbsen mixen. Danach das Erbsenpüree gegebenenfalls passieren und mit den gestampften Kartoffeln vermischen. Mit Salz abschmecken.

Dressing mit Kasslerwürfeln

Portionsgröße: 38 g 
  • 60,0 ml
    Apfelessig
  • 5,0 g
    Speisesalz
  • 10,0 g
    Zucker
  • 5,0 g
    schwarzer gemahlener Pfeffer
  • 80,0 ml
    Traubenkernöl
  • 200 g
    Kasseler
  • 200 ml
    Saure Gurkenfond

Essig mit Salz, Zucker und Pfeffer verrühren. Erst danach das Öl dazu mischen.

Kasseler in feine Würfel schneiden und mit dem Dressing mischen. Falls nötig in 200 ml Gurkenwasser für eine Minute blanchieren.

Salatmischung

Portionsgröße: 80 g 
  • 220 g
    Kopfsalat
  • 220 g
    Romanasalat
  • 300 g
    Grüne Bohnen
  • 20,0 g
    Kerbel
  • 20,0 g
    Dill
  • 15,0 g
    gehackte Petersilie
  • 50,0 g
    Gartenkresse

Kopfsalat waschen und trocknen. Die äußeren grünen Blätter beiseite legen und für etwas anderes verwenden.
Romana Salatherzen sehr fein schneiden.
Bohnen in Salzwasser für zwei Minuten blanchieren, in Eiswasser abschrecken und sehr fein schneiden.
Die Zutaten erst kurz vor dem Servieren mit den Kräutern und dem Dressing mischen.

Deko

Portionsgröße: 2 g 
  • 2,0 g
    rosa Pfefferkörner
  • 3,0 g
    Kresse Vene
  • 10,0 ml
    Petersilienöl

Unsere Empfehlung zum Anrichten

Drei Nocken vom Stampf auf den Teller geben. Matjes darauf drapieren und mit dem Salat darüber anrichten.



 

Nährwerte für das gesamte Rezept

Nährwertepro 100 gpro Portion
Kilojoule (kJ)604,4 kJ2.720,0 kJ
Kilokalorien (kcal)145,3 kcal654,0 kcal
Fett (g)9,8 g44,2 g
... davon gesättigte Fettsäuren (g)3,8 g17,2 g
Kohlenhydrate (g)7,3 g33,0 g
... davon Zucker (g)2,0 g9,2 g
Eiweiß (g)5,7 g25,7 g
Salz (g)1,2 g5,3 g

Lebensmittelinformations-Verordnung – was ist zu beachten?

Seit Dezember 2014 sind Verpflegungsbetriebe verpflichtet, ihre Tischgäste über Zutaten zu informieren, die allergische Symptome oder Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Erfahren Sie, welche das sind und was Sie zu beachten haben ...

Lebensmittelinformations-Verordnung

Allergene in den Rezept-Komponenten

Stampf mit Vanille
Laktose
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Hering 

Hering

Produktname: Dt.: Hering; engl.: herring/tent peg; frz.: hareng

„Silber der Meere“ werden Heringe auch genannt – die Tiere mit den silbrig glänzenden Flanken schwimmen nämlich in riesigen Schwärmen. Darum stehen sie auch im Guinness-Buch der Rekorde: Weltweit kommt kein Fisch in größerer Zahl vor. Für das Ökosystem ist der Hering sehr wichtig, weil er zu den wichtigsten Beutetieren vieler Raubfische gehört. Auch der Mensch hat den fetten Fisch fest in seinen Speiseplan integriert – mal als Matjes, mal als Rollmops, mal als Bückling, mal als Bismarck- oder Brathering …

Geschichte

Heringe spielen in der deutschen Geschichte eine so große Rolle wie kein anderer Fisch. Seit Menschengedenken werden sie gefangen. In der Nähe ihrer Laichplätze und Durchzugsgebiete baute man Städte – dazu gehört z. B. Stralsund. Im Mittelalter wurden wegen des fetten Fischs sogar Kriege geführt; damals hat er die Menschen auch so manches Mal vor Hungersnöten bewahrt. Und für die Hanse war er zu jener Zeit eines der wichtigsten Handelsgüter.

Das „Silber der Meere“ hat sogar geholfen, ferne Länder zu entdecken: Als Bischof Otto von Bamberg um das Jahr 1000 herum entdeckte, dass sich der bis dahin leicht verderbliche Hering mit Hilfe von Salz haltbar machen ließ, waren endlich auch lange Seefahrten möglich – man konnte die Schiffsmannschaft entsprechend ernähren.

Weil es Hering in Massen gab, galt er bis ins 20. Jahrhundert hinein noch als Arme-Leute-Essen. Aber nicht nur die mochten den Fisch; selbst Reichskanzler Otto von Bismarck liebte ihn – so sehr, dass er dem heute so bekannten „Bismarck-Hering“, eingelegt in Essigmarinade und mit Senfkörnern, Zwiebeln, Lorbeerblättern sowie Öl gewürzt, seinen Namen gegeben haben soll.

Die Begeisterung für den Hering hält bis in die Gegenwart an; noch heute zählt vor allem der Atlantische Hering zu den bedeutendsten Speisefischen in der Bundesrepublik.

Herkunft

Des Deutschen liebster Speisefisch lebt z. B. in Nord- und Ostsee, im Nordostatlantik, im Weißen Meer und in der Barentssee. Man findet Heringe außerdem von der Bretagne bis nach Grönland und Spitzbergen, im Westatlantik vor Kanada und den nördlichen USA.

Familie & Arten

Der Echte Hering ist eine Gattung aus der Familie der Heringe. Man unterscheidet hauptsächlich 2 Arten:

  • Vor allem der Atlantische Hering ist als Speisefisch von großer Bedeutung. Er kommt oft in riesigen, wandernden Schwärmen von bis zu 1 Million Tieren in Nord- und Ostsee sowie im Atlantik vor. Er wird durchschnittlich 20–25 cm lang, ernährt sich von Plankton und hält sich tagsüber eher in tieferem Wasser – bis 360 m – auf. Erst abends schwimmt er zur Nahrungssuche nahe der Wasseroberfläche.
  • Der Pazifische Hering schwimmt ebenfalls in Schwärmen zwischen Korea, Nordjapan, der Beringstraße, den Aleuten und Kalifornien in küstennahen Gebieten. Manchmal findet man die Schwärme sogar in Flussmündungen. Diese Herings-Art wird meist etwa 35 cm lang. Als Speisefisch ist sie nur lokal, z. B. in Korea, von Bedeutung.
Merkmale

Heringe haben einen geschuppten, schlanken, langgestreckten Körper mit weißem Bauch und silbrig glänzenden Flanken. Der Rücken schimmert je nach Art mal gelb, grün, blauschwarz oder purpur. Der Fisch bewegt sich mit einer Rückenflosse, 2 Bauchflossen, einer Afterflosse sowie einer tief gegabelten Schwanzflosse fort.

Verwendung

Heringe lassen sich auf sehr vielfältige Art zubereiten: Vor allem den grünen Hering können Sie dünsten, braten, grillen, einlegen und sogar frittieren. In Norddeutschland wird grüner Hering traditionell nach Müllerinart zubereitet – dazu werden sie in Mehl gewendet, in Butter gebraten und mit Bratkartoffeln und Zwiebelringen serviert.

Aber auch als Bismarckhering, Rollmops, Brathering oder Bückling schmeckt der Fisch einfach köstlich. Letztere machen sich übrigens toll in Salaten oder als kleine Zwischenmahlzeit.

Schnell zubereitet und bei jedermann beliebt: Heringsstipp mit Pellkartoffeln. Oder wie wäre es mit Matjes auf einem Schinkenrösti? Auch Außergewöhnliches kann ein Renner auf dem Speiseplan werden; versuchen Sie doch z. B. mal ein Kartoffel-Hering-Gratin …

Nährwerte

100 g roher Hering haben 165 Kalorien, 18 g Eiweiß und etwa 15 g Fett. Zudem bringt der beliebte Speisefisch pro 100 g wichtige Mineralstoffe wie 117 mg Natrium, 360 mg Kalium, 34 mg Kalzium, 31 mg Magnesium, 400 mg Fluor und 250 mg Phosphor sowie die Spurenelemente Eisen, Selen und Jod mit. Die Vitamine A, B1, B2, C und D kommen ebenfalls in nennenswerten Mengen vor.

Lagerung & Aufbewahrung

Weil der Hering ein sehr fetter Fisch ist, wird er schnell ranzig. Am besten lagert man ihn gar nicht, sondern verarbeitet ihn gleich nach dem Kauf. Eingelegt im Glas oder in Dosen kann er selbstverständlich entsprechend des Mindesthaltbarkeitsdatums aufbewahrt werden.

Qualität & Einkauf

Lediglich ein kleiner Teil der in Deutschland gefangenen Heringe wird hierzulande frisch angeboten. Den größten Teil verarbeitet man weiter oder macht man mit Salz und Marinaden haltbar. Frischer Hering muss, wie eigentlich jeder andere Fisch auch, klare Augen und hellrote Kiemen haben. Seine Haut glänzt im Idealfall rötlich und er riecht frisch nach Meer, aber nicht fischig.

Gesundheit & Wirkung

Für unsere Gesundheit sind vor allem die Omega-3-Fettsäuren im Hering wichtig: Sie schützen das Herz, senken den Blutdruck und sollen außerdem Krebs und rheumatischen Erkrankungen vorbeugen. Das Jod im Fisch ist ein wichtiger Baustein für die Hormone der Schilddrüse, das Selen soll den Fettstoffwechsel unterstützen und vor Krebs schützen. Vitamin D im Hering sorgt außerdem für starke Knochen.

Aber Achtung: Hering sollte niemals roh oder unzureichend gegart angeboten werden. Sonst könnten Ihre Gäste sich mit der Larve des Heringswurms infizieren, der eine Wurmkrankheit auslöst. Kommt der Hering aus Konserven, besteht allerdings keine Gefahr – direkt nach dem Fang und vor der Weiterverarbeitung wird Hering tiefgefroren. Dadurch sterben mögliche Parasiten ab.

Kartoffel 

Kartoffel

Produktname: Dt.: Kartoffeln; engl.: potatoes; frz.: pommes de terre

Nicola, Linda, Gloria und Christa – was so klingt wie eine lustige Freundinnen-Runde, sind in Wahrheit Kartoffelsorten. Davon gibt es in Deutschland reichlich. Schließlich lieben die Deutschen die gesunde Knolle: 60 kg davon isst jeder Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr. Kein Wunder – so vielseitig wie sie ist kaum ein anderes Gemüse.

Geschichte

Auf der chilenischen Insel Chiloé fand man die ältesten bekannten Spuren von wild wachsenden Kartoffeln: Sie wurden auf 13.000 Jahre geschätzt. Die Inka bauten um 8000 v. Chr. in den südamerikanischen Anden, im heutigen Peru und Bolivien erste Kartoffeln an. Das Gemüse wuchs nämlich im Gegensatz zu Mais sogar noch auf 3.000 oder 4.000 m Höhe auf den dortigen schlechten Böden.

Erst im 16. Jahrhundert brachten die Spanier die Erdäpfel von ihren Eroberungszügen mit nach Europa. Dort dachte man aber zunächst gar nicht daran, sie zu essen. In botanischen und fürstlichen Gärten wurden sie wegen ihrer hübschen Blüten als exotische Zierpflanze bewundert. Weil die oberirdischen Teile der Pflanze giftig sind, galt sie lange als Teufelszeug. Ihre Knollen hätten den Menschen damals aber sowieso nicht geschmeckt – sie mussten später erst durch Züchtungen den europäischen Wetterbedingungen angepasst und genießbar gemacht werden. 

Im 18. Jahrhundert erkannte König Friedrich II. von Preußen (1712–1786), der „Alte Fritz“, wie wichtig die Kartoffel in Zeiten von Hungersnöten für die Bevölkerung war. Weil die Menschen so skeptisch auf das Gemüse reagierten, soll er sich eines Tricks bedient haben: Er weckte die Neugier der Bauern, indem er Kartoffelfelder in Berlin anlegen und gegen Diebe von Soldaten bewachen ließ. Und weil verbotene Früchte bekanntlich besser schmecken, hatte der Alte Fritz damit Erfolg. Die Bauern pflanzten die heimlich entwendeten königlichen Knollen selbst an.

Historisch belegt sind König Friedrichs „Kartoffelbefehle“: Ab 1746 befahl er in 15 solcher Schriften den Beamten seiner Provinzen, den Anbau der Erdäpfel durchzusetzen. Seine Gedanken dabei waren sicher nicht uneigennützig – jemand, der gerne Krieg führte, brauchte für ein starkes Preußen zahlreiche und gekräftigte Untertanen. Trotzdem können wir dem König dankbar sein. Denn was wäre unsere Küche heute ohne unser wichtigstes Grundnahrungsmittel?

Herkunft

Weil die Knollen so anpassungsfähig sind, werden sie heute praktisch auf der ganzen Welt angebaut. Allein in Deutschland holen Landwirte jährlich rund 11 Millionen Tonnen aus der Erde. Fast jede zweite deutsche Kartoffel stammt aus Niedersachsen – es ist weit vor Bayern und NRW Kartoffel-Land Nummer 1 in der Bundesrepublik. 

Familie & Arten

Solanum tuberosum, so der wissenschaftliche Name der Kartoffel, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Das Wort Kartoffel leitet sich übrigens von „tartufolo“ ab, dem italienischen Wort für „Trüffel“. Mit diesen unterirdisch wachsenden Pilzen wurde die Knolle anfangs verglichen. Weltweit gibt es rund 5.000 Kartoffelsorten – sie wurden wegen der vielen unterschiedlichen Verwendungszwecke und der geographisch weit auseinanderliegenden Anbaugebiete gezüchtet. Man teilt die Sorten nach ihren Kocheigenschaften ein:

  • Festkochende Kartoffeln sind länglich bis oval, kernig im Biss und haben eine feinkörnige Konsistenz. Ihre Schale platzt beim Kochen nicht auf – ideal für Salz-, Pell- und Bratkartoffeln sowie für Salate und Gratins. Einige festkochende Sorten sind Linda, Nicola, Princess, Selma und Sieglinde
  • Vorwiegend festkochende Kartoffeln haben eine uneinheitliche Form. Sie platzen beim Kochen nur leicht auf, schmecken mild bis angenehm kräftig und sind relativ fein in der Struktur. Sie eignen sich ebenso für Salz-, Pell- und Bratkartoffeln wie für Suppen. Zu den vorwiegend festkochenden Sorten zählen z.B. die Bamberger Hörnchen, Christa, Laura und Désirée
  • Mehlig kochende Kartoffeln haben meist eine runde Form, springen beim Kochen häufig auf und schmecken angenehm kräftig. Sie eignen sich prima für Püree, Eintöpfe, Knödel, Puffer, Küchlein und Kroketten. Die Sorten Adretta, Datura, Irmgard und Likaria gehören zu dieser Kategorie

Bestimmte Sorten werden für die Weiterverarbeitung genutzt. Dazu gehören z.B. die Veredelungskartoffeln Agria und Fontane, die für Pommes frites verwendet werden, und beispielsweise die Hermes und Lady Rosetta, aus denen man Kartoffelchips macht. Wirtschaftskartoffeln werden für die Industrie genutzt, außerdem gibt es Futter- und Pflanzkartoffeln. Sie alle werden nach bestimmten Kriterien unterschieden:

  • Stärkegehalt
  • Schalenfarbe: gelb, rot oder blau
  • Fleischfarbe: weiß, hellgelb, gelb oder blau-violett
  • Knollenform: lang, oval, kugelrund oder nierenförmig
  • Schalenbeschaffenheit: glatt oder rauschalig
Merkmale

Kartoffeln sind aufrecht und kletternd wachsende, krautige Pflanzen. Sie werden etwa 1 m hoch. Ihre wechselständig stehenden, gefiederten Blätter werden 10–30 cm lang. Die Teilblätter sind leicht bis stark behaart und oft unterschiedlich groß. Die größeren Teilblätter zeigen sich länglich-eiförmig.

Die Blüten der Pflanze haben glockenförmige Kelche, stehen in Trugdolden zusammen und sind je nach Sorte weiß bis blau-violett. Daraus entstehen gelblich-grüne, zweikammerige Beeren mit vielen Samen. Unterirdisch bildet die Pflanze die Knollen aus, die den Deutschen so gut schmecken.

Verwendung

Ob zu Geflügel, Schwein, Rind, Wild oder Fisch – Kartoffeln lassen sich praktisch zu jedem Gericht servieren. Wohl deshalb sind sie in Deutschland so beliebt. Die Knollen schmecken in Suppen, Aufläufen oder als Beilage. Sie lassen sich zu Püree, Knödeln, Rösti und Puffern verarbeiten. Bei Kindern sind sie vor allem in frittierter Form – als Pommes frites, Wedges oder Chips – beliebt. Auch kalt im Kartoffelsalat sind die Erdäpfel ein Gedicht. Oder wie wäre es mit Ofenkartoffeln zu Kräuterquark und Shrimps?

Rosmarin- oder Thymiankartoffeln sind neuerdings in aller Munde. Um die wertvollen Inhaltsstoffe der Knollen gut zu erhalten, sollten sie am besten als Pellkartoffeln zubereitet werden. Ansonsten kocht man Kartoffeln idealerweise mit wenig Wasser in einem verschlossenen Topf.

Nährwerte

Kartoffeln bestehen zu 80 % aus Wasser. 100 g haben gerade mal 70 Kalorien, 14,8 g Kohlenhydrate, 2 g Eiweiß, 2,1 g Ballaststoffe und nur 0,1 g Fett. Mit 17 mg ist ihr Vitamin-C-Gehalt beachtlich, auch die Vitamine der B-Gruppe können sich sehen lassen. Wichtige Mineralstoffe kommen in den Erdäpfeln reichlich vor: 417 mg Kalium, 50 mg Phosphor, 6,2 mg Kalzium, 21 mg Magnesium und 35 mg Schwefel machen die Knolle zu einem gesunden Gemüse, das auf keinem Speiseplan fehlen sollte. Energieträger im Erdapfel ist die Stärke darin.

Lagerung & Aufbewahrung

Am wohlsten fühlen sich die Erdäpfel unter der Erde. Deshalb verwahrt man sie am besten in einem dunklen, kühlen, trockenen und luftigen Raum auf. Die Dunkelheit bremst nämlich das Keimen der Kartoffeln; bei 3–6 °C reifen sie nur langsam nach.

Um den Nullpunkt herum verwandelt sich die Stärke der Kartoffel in Zucker, sie schmeckt dann süß. Küchenwärme kann den Prozess aber wieder umkehren. Übrigens: Je später die Kartoffeln geerntet wurden, desto länger lassen sie sich lagern. Auf keinen Fall sollten sie aber in der Nähe von Obst aufbewahrt werden – Reifegase lassen sie schneller altern.

Qualität & Einkauf

In Folie verpackt, fangen Kartoffeln schnell an zu schwitzen und verfaulen. In Netzen bekommen die Knollen zu viel Licht und werden grün. Am besten kaufen Sie das Gemüse also in Papiertüten verpackt oder als lose Ware. Wenn man einzelne Erdäpfel eindrückt, sollte kein Saft austreten.

Gesundheit & Wirkung

Ohne Fett zubereitet, sind Kartoffeln alles andere als Dickmacher: Ihre Kohlenhydrate halten lange satt, außerdem haben sie nur wenige Kalorien und sind leicht verdaulich. Ihre Ballaststoffe beeinflussen die Darmtätigkeit und damit die Verdauung positiv. Sie liefern keine risikoreichen Inhaltsstoffe wie Cholesterin, dafür umso mehr Vitamin C. Das unterstützt bekanntlich unser Immunsystem. Durch ihren Kaliumgehalt wirken sie entwässernd und blutdrucksenkend. Die Vitamine der B-Gruppe stärken die Nerven und regen den Stoffwechsel an. Das Eiweiß in Kartoffeln kann in Kombination mit Ei oder anderen tierischen Lebensmitteln sehr gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden.

Übrigens: An grünen Stellen – die bei zu heller Lagerung entstehen – und in den Keimen der Kartoffel bildet sich allerdings das Nervengift Solanin. Bei Verzehr kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Brechdurchfall kommen. Solche Stellen müssen vor dem Zubereiten immer großzügig herausgeschnitten werden.

Sahne 

Sahne

Produktname: Dt.: Sahne/Rahm; engl.: cream; frz.: crème

Aber bitte mit Sahne! Was wären heiße Waffeln mit Kirschen, Obstkuchen oder Eiscreme ohne cremigen Rahm? Auch ungeschlagen ist Sahne ein Hit – im Kaffee, in Saucen oder warmen Hauptgerichten. So oder so gehört sie fest zur deutschen Küche wie die Sonne zum Sommer!

Merkmale

Rahm muss einen Fettgehalt von mindestens 10 % haben, um sich überhaupt Sahne nennen zu dürfen.
Man unterscheidet zwischen 2 Arten von Sahne:

  • Süße Sahne sagt der Volksmund. Er will damit nur den Unterschied zur sauren Sahne aufzeigen. Diese Sahne wurde, vom Haltbarmachen und Einteilen in verschiedene Fettstufen mal abgesehen, nicht weiter behandelt.
  • Saure Sahne bzw. Sauerrahm ist Sahne, die mit Milchsäurebakterien versetzt wurde. Sie bekommt dadurch nicht nur einen säuerlichen Geschmack, sondern auch eine cremigere Konsistenz.

Je nach Fettgehalt hat süße Sahne unterschiedliche Namen:

  • Kaffeesahne enthält mindestens 10 % Fett. Sie wird im Handel aber auch mit 12 % oder 15 % Fett angeboten. Meist macht man sie durch Ultrahocherhitzen und Sterilisieren lange haltbar.
  • Schlagsahne hat einen Fettanteil von mindestens 30 %. Dadurch lässt sie sich prima steif schlagen.
  • Schlagsahne extra bzw. Konditorsahne kommt mit einem Fettgehalt von bis zu 40 % daher. So wird gewährleistet, dass sie schön standfest bleibt, wenn sie geschlagen wurde.
  • Crème double heißt Sahne mit einem besonders hohen Fettanteil von mindestens 40 %. Sie hat eine löffelfeste Konsistenz

Saure Sahne wird ebenfalls unterteilt:

  • Normaler Sauerrahm hat einen Fettgehalt von mindestens 10 %.
  • Als Schmand wird eine fetthaltigere saure Sahne mit 20–29 % Fett bezeichnet.
  • Crème fraîche heißt saure Sahne mit mindestens 30 % Fett.
  • Crème légère ist eine fettärmere Variante der Crème fraîche – meistens liegt der Fettanteil bei 20 %.
Verwendung

Sahne gehört zu den kleinen Multitalenten in der Küche. Welche Sorte welches Gericht verfeinert, hängt allerdings von ihrem Fettgehalt ab. Als Faustregel gilt: Je mehr Fett in der Sahne, desto besser eignet sie sich für warme Speisen, weil sie nicht ausflockt.

Schlagsahne mit mindestens 30 % Fett und Crème double geben also Aufläufen, Gratins, Suppen, Gulasch und Geschnetzeltem den besonderen Pfiff. Natürlich gehört auch in die verschiedensten Saucen ein Schuss Sahne. Aber Achtung: Enthält die Sauce zu viel Säure, z. B. durch Wein, gerinnt die Sahne.

Süße Sahne ist außerdem aus so manchem Dessert einfach nicht wegzudenken. Was wäre z. B. das Tiramisu, die Mousse au Chocolat, die Crème brulée oder ein frischer Obstkuchen ohne Sahne?

Saure Sahne kommt vor allem in der kalten Küche gut an: Sie verfeinert z. B. Salatsaucen, Dips und kalte Suppen. Rettich oder Gurken in gesalzener saurer Sahne sind superlecker, ein Kartoffelsalat wird mit saurer Sahne zum Gedicht. Natürlich schmecken Schmand und Crème fraîche auch in Lasagne, Aufläufen, Saucen und als Garnitur. Sogar süße Desserts können mit saurer Sahne aufgepeppt werden.

Nährwerte

Sahne hat im Vergleich zu Milch weniger Milcheiweiß, dafür aber mehr Fett und fettlösliche Vitamine, vor allem Vitamin A und D. Je nach Fettgehalt variiert natürlich auch die Kalorienzahl. 100 g Schlagsahne haben etwa 309 Kalorien, 31,7 g Fett, 3,4 g Kohlenhydrate und 2,4 g Eiweiß. Sie bringt wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor mit.

Lagerung & Aufbewahrung

Sahne muss gekühlt aufbewahrt werden.

Qualität & Einkauf

Generell sollten Sie natürlich immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Wer auf Sahne mit zugesetzter Gelatine und Zucker verzichten möchte, greift zu Bio-Ware. Diese ist außerdem weder ultrahocherhitzt noch sterilisiert.

Gesundheit & Wirkung

In Maßen genossen, kann Sahne sehr wohl dazu beitragen, den Körper gesund zu halten. Sie enthält Kalzium für starke Knochen und wichtige fettlösliche Vitamine. Allerdings kommt Sahne auch mit ungünstig zusammengesetztem Milchfett daher: Es besteht zu 2/3 aus gesättigten Fettsäuren.

Von den nützlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann sie nur Spuren vorweisen; dafür hat sie umso mehr Cholesterin. Sahne sollte also nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen. Sorgen Sie zudem bei Ihren Gästen für gesunden Ausgleich – bieten Sie viel Gemüse und Salate an, bereiten Sie alles mit hochwertigem Pflanzenöl zu. Gäste mit einem gestörten Fettstoffwechsel sollten Sahne so gut wie möglich vermeiden.

Butter 

Butter

Produktname: Dt.: Butter; engl.: butter; frz.: beurre

Alles in Butter: Ob als feiner Brotaufstrich, im Kuchen oder in der Sauce – des Deutschen beliebtes Streichfett ist ein wahres Allround-Talent in der Küche. Schließlich gibt Butter den Speisen ein ganz besonderes Aroma.

Geschichte

Wann und wo genau Butter zuerst hergestellt wurde, ist nicht ganz klar. Wissenschaftler vermuten, dass die Erfindung des Streichfettes mit dem Beginn der Viehzucht einherging. Als älteste Darstellung von Butter gilt ein 5.000 Jahre altes Mosaik der Sumerer.

Sicher ist: Griechen und Römer in der Antike kannten Butter. Allerdings war das Olivenöl bei ihnen zum Kochen weiter verbreitet; darum aßen sie sie nicht, sondern nutzten sie für medizinische Zwecke.
Ab dem Mittelalter wurde Butter zu einem wichtigen Handelsgut, das in Töpfen und Fässern auch auf dem Seeweg transportiert wurde. Weil das wertvolle Streichfett schnell verdarb, kam es nur bei Festessen der Reichen auf den Tisch. Es wurde oft als krönender Gang, wie ein Dessert, serviert.

Kein Wunder – die Herstellung des Streichfettes war schließlich bis ins späte 19. Jahrhundert hinein schweißtreibend. Erst die Erfindung der Zentrifuge machte die Arbeit einfacher. Und mit der modernen Produktion wurde Butter bald für jeden erschwinglich.

Merkmale

Die typisch gelbe Farbe der Butter entsteht auf natürlichem Wege, wenn die Kühe auf der Weide grasen können. Gras enthält Carotinoide, die fettlöslich sind und sich im Milchfett der Butter anreichern.

Bekommen die Kühe kein Gras, sondern Kraftfutter oder Heu zu fressen, bleibt die Butter eher weiß.
So mancher Betrieb setzt – den Futterbedingungen angepasst – der Sahne in der Molkerei oder dem Futter der Kühe eine bestimmte Menge Beta-Carotin zu. So bekommt der Verbraucher das ganze Jahr über Butter mit der gleichen Farbe.

Diese Buttersorten gibt es in Deutschland:

  • Sauerrahmbutter wird aus mikrobiell gesäuertem Rahm hergestellt.
  • Süßrahmbutter macht man aus frischem, ungesäuertem Rahm. Sie schmeckt sahnig und mild.
  • Mildgesäuerte Butter heißt das Produkt, wenn erst die Butterkörner mit Milchsäurebakterien gesäuert werden. Der Vorteil: Die Buttermilch, die im Prozess entsteht, ist noch süß und kann besser vermarktet werden.
  • Die Produktpalette umfasst mittlerweile auch Butter mit anderen Zutaten wie Salz, Kräuter oder Knoblauch.

Außerdem gibt es Butter mit unterschiedlichem Fettgehalt:

  • Dreiviertelfettbutter, auch fettreduzierte Butter genannt, enthält 60–62 % Milchfett. Die Färbung mit Beta-Carotin ist üblich.
  • Halbfettbutter wird auch fettarme Butter genannt und darf einen Fettgehalt von 40–42 % haben. Auch diese Sorte wird meist mit Beta-Carotin gefärbt.
  • Andere fettreduzierte Buttersorten müssen den genauen Fettgehalt auf der Verpackung angeben.
Verwendung

Butter ist schon als Brotbelag sehr beliebt – nicht umsonst spricht man liebevoll vom „Butterbrot“. Vor allem Süßrahmbutter eignet sich allerdings auch bestens als Grundlage für köstliche Saucen, weil sie im Gegensatz zu Sauerrahmbutter nicht so schnell ausflockt.

Beim Backen ist Butter als Zutat für leckere Kuchen und Torten nicht wegzudenken. Beim Kochen können Sie z. B. Zwiebeln sehr gut damit anschwitzen. Zum Braten und Frittieren eignet sich Butter allerdings nicht, weil dabei zu hohe Temperaturen entstehen.

Frisches Gemüse kann sie ebenso ganz prima verfeinern. Und eine selbstgemachte Würzbutter ist immer ein Hit – nicht nur zu Gegrilltem! Verfeinern Sie sie beispielsweise mit Curry, Knoblauch, Kräutern, Nüssen, Pilzen, Pfeffer, Meersalz, Oliven …

Nährwerte

100 g Butter haben etwa 740 Kalorien. Der Fettgehalt von mindestens 82 % besteht zu etwa gleichen Teilen aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren, ein kleiner Teil mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommt allerdings auch darin vor. Daneben findet man geringe Mengen Mineralstoffe und Cholesterin – etwa 230 mg in 100 g Butter. Der Vitamingehalt schwankt je nach Art der Fütterung der Kühe – im Sommer ist er bei Weidekühen höher als im Winter.

Lagerung & Aufbewahrung

Kühl und dunkel aufbewahrt, wird Butter nicht so schnell ranzig. Achten Sie aber immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie lässt sich übrigens auch prima einfrieren und ist dann etwa 7 Monate lang genießbar.

Qualität & Einkauf

Butter darf nicht ölig, ranzig oder talgig schmecken, außerdem nicht krümelig oder schmierig sein.

Gesundheit & Wirkung

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes, hohem Blutdruck oder hohem Cholesterinspiegel sollten besser auf Butter verzichten. Stattdessen bietet sich Diätmargarine für sie an. Aber auch gesunde Menschen sollten laut Experten nicht mehr als 20 g Butter pro Tag essen – das sind etwa 2 Teelöffel.

Weil gesättigte Fettsäuren insbesondere den schlechten LDL-Cholesterinwert erhöhen, gilt Butter bei so manchem als wenig gesundheitsfördernd. Allerdings haben einige der in Butter vorkommenden gesättigten Fettsäuren gar keinen Einfluss auf den Fettstoffwechsel und sind außerdem leicht verdaulich.

Generell kommt es auf die sonstige Ernährung an: Wenn auch viel Gemüse und Obst sowie Fisch auf dem Speiseplan steht, ist der Verzehr von Butter in Maßen unbedenklich.

Tonkabohne 

Sie ist klein, trocken, unscheinbar und zerknautscht – die Tonkabohne. Was sie an Schönheit nicht bieten kann, macht sie mit ihren herausragenden geschmacklichen Eigenschaften wett. Doch bei der Tonkabohne gilt: gehen Sie sparsam damit um, denn die betörende Hülsenfrucht enthält sehr viel Cumarin, das in hohen Dosen schädlich wirken kann.  

Geschichte

Im 18. Jahrhundert wurde der französische Wissenschaftler Jean Babtiste Aublet auf die Insel Mauritius geschickt, um dort eine Apotheke und einen botanischen Garten einzurichten. 1775 führte er den Tonkabohnenbaum erstmals in seiner Sammlung auf.

Lange war die Tonkabohne als Gewürz nicht weit verbreitet. Bis in die 1940er fand sie zwar als Weihnachtsgewürz Verwendung, doch erst vor wenigen Jahren wurde die Spitzengastronomie auf sie aufmerksam. Seitdem wird der Samen auch in Deutschland vermehrt in der Küche eingesetzt.

Herkunft

Die dunklen, mandelförmigen Samen wachsen in den Tonkafrüchten des Tonkabohnenbaums. Ein Baum kann bis zu 30 Meter hoch wachsen. Seine Heimat liegt in den tropischen Gebieten Zentralamerikas und des nördlichen Südamerikas. Die größten Anbaugebiete sind heute in Venezuela zu finden. Aber auch auf Trinidad und im tropischen Afrika, wie z. B. in Nigeria, werden die Bäume angebaut.

Familie & Arten

Der Tonkabohnenbaum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schmetterlingsblütler, innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Tonkabohne ist der Samen der Tonkafrucht. Die Tonkafrucht erinnert äußerlich an eine Mango. Die Tonkabohne ist also keine Bohne im herkömmlichen Sinne, sondern eine Hülsenfrucht.

Merkmale

Das Aroma der Tonkabohne ist intensiv und würzig. Der süßlich-herbe Geschmack des Gewürzes erinnert an Vanille, Mandel und Karamell. Das Gewürz wird als Vanilleersatz empfohlen. Doch auch die herbe Komponente hinterlässt geschmacklichen Eindruck – schon eine kleine Menge des Samens sorgt für kräftige Würze. Daher sollte man immer sparsam mit dem Aroma umgehen.

Verwendung

Tonkabohnen werden ähnlich wie Muskatnüsse mit einer feinen Reibe zu Pulver gerieben. So kann man sie in warme oder kalte Speisen einrühren. Die ganze Tonkabohne lässt sich auch in Milch oder Sahne auskochen. Danach spült man die Bohne mit klarem Wasser ab, trocknet sie und kann ihr bis zu zehn Mal erneut das Aroma entlocken.

Der vanilleähnliche Geschmack der Tonkabohne gibt den Takt vor – nahezu jede Süßspeise lässt sich mit ihr verfeinern: Pudding, Konfitüren, Gebäck, Joghurt, Quark, Milchreis, Eiscreme, Torte oder Kuchen.

Doch wie Muskat entfaltet sie auch in herzhaften Speisen ihren herrlichen Geschmack. Sie unterstricht etwa die fruchtig-säuerlichen Noten von Tomatensaucen und verhilft Fisch, Fleisch und Kartoffeln zu einer aromatischen Balance. Auch Cremesuppen kann man mit Tonkabohnen das gewisse Extra verleihen.

Lagerung & Aufbewahrung

Tonkabohnen sollten immer kühl, trocken und dunkel gelagert werden, zum Beispiel in einem dunklen Schraubglas.

Qualität & Einkauf

Die Tonkabohne ist in Apotheken, Reformhäusern, Bioläden, Gewürzhändlern oder im Internet erhältlich. In der Regel wird sie als ganze Bohne verkauft.

Gesundheit & Wirkung

Positive gesundheitliche Wirkungen der Tonkabohne bleiben bis heute weitestgehend unerforscht. Fakt ist, dass in Tonkabohnen der Aromastoff Cumarin enthalten ist. In größeren Mengen kann Cumarin gesundheitsschädigend wirken. Aus diesem Grund dürfen Tonkabohnen in Deutschland ausschließlich fermentiert angeboten werden, da der Cumarin-Wert durch die Fermentation sinkt.

In Tierversuchen haben hohe Dosen Cumarin krebserregend gewirkt, für Menschen wurde dieses Risiko nicht nachgewiesen. Zudem hemmt es den Vitamin-K-Stoffwechsel, was blutgerinnend wirken kann. Zu hohe Cumarin-Dosen können zudem zu einer Lebervergiftung führen.

Davon abgesehen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine täglich tolerierbare Aufnahmemenge angegeben: 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Dieser Wert wirkt nicht beeinträchtigend auf die menschliche Gesundheit. Daher steht dem maßvollen Genuss der exotischen Bohne nichts im Wege.

Vanille 

Vanille

Produktname: Dt.: Vanille; engl.: vanilla; frz.: vanille

Vanille ist uns lieb und teuer! Das süße Gewürz ist nicht nur hinter Safran das zweitteuerste Würzmittel der Welt, sondern auch das in der Küche am häufigsten eingesetzte Aroma.

Geschichte

In Mittelamerika fing alles an: Bei den Azteken im heutigen Mexiko galt Vanille früh als begehrte Delikatesse. Der Aztekenkönig Moctezuma soll sogar süchtig nach dem süßen Gewürz gewesen sein: Er trank am Tag 50 Tassen seines Lieblingsgetränks „cacahuatl“, das mit Vanille gewürzt wurde.

Einige Jahrzehnte später setzten die Spanier aus amerikanischen Kolonien die Vanilleschote in der europäischen Küche ein. Schließlich eroberte sie dank des Franzosen und Sonnenkönigs Ludwig XIV., der sich für dieses exotische Gewürz begeisterte, die Inseln Réunion, Madagaskar und bald die gesamte restliche Welt.

Herkunft

Die Herstellung der Vanilleschote ist ein sehr zeitintensives und aufwendiges Verfahren und erklärt den hohen Preis im Handel: Die Vanillepflanzen werden als Plantagen angebaut. Damit die frische Vanille zu einem aromatischen Gewürz wird, müssen die Früchte, neben einer komplizierten Befruchtung, einer sogenannten Schwarzbräunung unterzogen werden – ein zeit- und arbeitsintensiven Verfahren. Dabei bekommen die Kapselfrüchte zuerst eine 3-minütige Heißwasser-Kur bei 70 °C. Anschließend werden sie eingewickelt und trocken und schattig gelagert. Es folgt eine intensive Trocknungsphase: 3 Wochen lang werden die Früchte täglich ein- und ausgepackt; dabei 2 Stunden in die Sonne gelegt, anschließend wieder eingewickelt und warm und trocken gelagert. Der letzte Schritt ist auch der zeitaufwendigste: Die Vanilleschoten werden gebündelt und 3 Monate lang in einer geschlossenen Kiste aufbewahrt.

Madagaskar ist mit ca. 80 % der weltweit hergestellten Vanille der führende Produzent. Zudem wird sie in Indonesien, auf den Komoren, auf Réunion und in Tahiti angebaut. Aus Mexiko stammen mittlerweile nur noch 10 % der heutigen Vanilleproduktion. Die USA führt als der weltweit größte Konsument die Spitze an, gefolgt von Europa – vor allem Frankreich.

Familie & Arten

Hätten Sie’s gewusst? Vanille gehört zu der großen Familie der Orchideen und ist die einzige essbare Frucht dieser blühenden Pflanzen. Es gibt um die 150 Vanille-Arten: Die bekannteste und wichtigste Art ist die Gewürzvanille – im Handel unter der Bezeichnung Bourbon- oder mexikanische Vanille angeboten. Durch Ihr intensives Aroma wird sie gerne zum Kochen oder Backen verwendet. Ihren Namen verdankt die Bourbon-Vanille den Franzosen, die sie einst auf der Île Bourbon – heute Réunion – anbauten. Generell stammt die Bourbon-Vanille aus der Region des Indischen Ozeans. Hauptproduzent ist heutzutage Madagaskar.

Merkmale

Die schwarzbraun-glänzenden Früchte können bis zu 30 cm lang und 6–8 mm breit sein. Manchmal sind sie von Vanillinkristallen überdeckt und leicht gekrümmt. Vanille riecht angenehm hocharomatisch und schmeckt süßlich-würzig.

Verwendung

Vanille ist das beliebteste Gewürz und verleiht besonders süßen Speisen ein unvergleichliches Aroma. Doch auch mit pikanten Gerichten kann die echte Vanille eine harmonische Verbindung eingehen – besonders gut mit Spargel, Karotten und Fleisch.

Nährwerte

100 g Vanilleschote haben rund 270 Kalorien.

Lagerung & Aufbewahrung

Lagert man die Vanilleschote in einem kühlen, dunklen und luftdichten Behälter, so ist sie sehr lange haltbar und behält ihr intensives Aroma. Achtung: Bitte nicht einfrieren, da sie sonst verhärten und kristallisieren.

Qualität & Einkauf

Die Vanilleschote sollte eine ölig-glänzende Oberfläche haben. Die Stangen müssen biegsam sein. Geringere Qualitäten weisen eine rissige und trockene Schale auf.

Gesundheit & Wirkung

Vanille wirkt beruhigend und bekämpft Abgeschlagenheit. Besonders ihr Duft beruhigt und entspannt die Nerven. Der Vanille wird aber auch nachgesagt, dass Substanzen aus der Schote die DNA unserer Zellen schützen, somit Krebs vorbeugen können. Auch mit dem Einsatz von Vanille bei Alzeimer wird bereits experimentiert, da man vermutet, das exotisch-süße Gewürz könne die oxidativen Prozesse im Gehirn aufhalten.

Zucker 

Zucker

Produktname: Dt.: Zucker; engl.: sugar; frz.: sucre

Das weiße Gold ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Umso erstaunlicher, dass seine Karriere in Europa eigentlich erst von 200 Jahren begann ...

Geschichte

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Honig das einzig süßende Mittel in Mitteleuropa. In den arabischen Ländern kannte man den aus Zuckerrohr hergestellten Zucker aber bereits seit dem 7. Jahrhundert n. Chr.. Durch die Kreuzzüge gelangte er nach Europa.

Dieser Zucker war allerdings eine Kostbarkeit. Er wurde nur für medizinische Zwecke genutzt. Erst durch die Herstellung aus den in Europa heimischen Rüben gewann der Zucker auch in unseren Breitengraden an Bedeutung.

Heute ist das ehemalige Luxusgut Massenware: Weltweit werden jährlich über 120 Millionen Tonnen Zucker produziert. Davon stammen ca. 60% aus Zuckerrohr und 40% aus Zuckerrüben.

Übrigens: Das Wort Zucker kommt ursprünglich aus dem Sanskrit-Wort „sarkara“. Das bedeutet so viel wie „süß“. Im arabischen Sprachraum wurde es mit sukkar übersetzt und gelangte von dort aus als Zucker in den europäischen Sprachraum.

Herkunft

Der Ur-Rohzucker wuchs auf Borneo. Dort wurde das Rohr vor allem zum Bau von Hütten und Zäunen eingesetzt. Man kaute es aber auch schon. Zuckerrohranbau wird heute in Australien, Brasilien, China, Hawaii, Indien, Indonesien, Japan, Java, Kuba, Mauritius, Puerto Rico und Südafrika betrieben.

Familie & Arten

Zucker ist eigentlich nur ein Oberbegriff für süße Saccharide und die Handelbezeichnung für Saccharose. Als Hauptquellen zur Herstellung dienen Zuckerrohr – Saccharum officinarum – und Zuckerrübe – Beta vulgaris. Das Angebot an Haushaltszucker umfasst verschiedene Sorten, die sich nach Reinheit, Bearbeitungsverfahren, Form und Farbe unterscheiden:

  • Zucker oder Weißzucker
  • Raffinierter Zucker, raffinierter Weißzucker oder Raffinade
  • Brauner Zucker
  • Vollzucker/Vollrohrzucker
  • Würfelzucker
  • Kandiszucker
  • Puderzucker
  • Hagelzucker
  • Gelierzucker
  • Einmachzucker
  • Vanillezucker und Vanillinzucker

Neben dem Haushaltszucker werden im Einzelhandel auch andere Zuckerarten angeboten. Das sind beispielsweise:

  • Traubenzucker, auch Glukose oder Dextrose genannt
  • Fruchtzucker, Fruktose
  • Milchzucker, Laktose
  • Isomaltose, Zweifachzucker aus Rübenzucker

Daneben gibt es noch Ahornsirup, Läuterzucker, Malzextrakt, Melasse und Rübenkraut, das zum Süßen von Speisen gebraucht wird.

Merkmale

Zuckerrohr ist eine bis zu 4 m hoch wachsende Pflanze. Die einzelnen Halme erreichen einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die harte Wand der Grashalme ist außen glatt und hellbraun gefärbt. In regelmäßigen Abständen ist der Halm von so genannten Knoten unterbrochen, die wie eine Naht aussehen. Im Inneren sind die Halme faserig, aber saftig. Der Rohrzuckergehalt liegt zwischen 7 und 20%.

Die Zuckerrübe hingegen ist eine 2-jährige Pflanze, die im ersten Jahr den Rübenkörper ausbildet und im zweiten Jahr blüht. Sie bildet eine Blattrosette, die Wurzel verdickt sich zu einer Rübe. Die Blätter werden bis zu 30 cm lang. Im zweiten Jahr bildet sie einen ca. 1,5 m hohen Blütenstand mit 5-zähligen Blüten aus. Der höchste Zuckergehalt konzentriert sich im Mittelstück der Rübe. Je kühler das Klima, in dem die Zuckerrübe angebaut wird, umso höher ist ihr Zuckergehalt. Er beträgt bei ausgereiften Rüben ca. 17–20%.

Verwendung

Ohne Zucker geht es einfach nicht! Ob in Kaffee, Tee oder in köstlichen Desserts und Kuchen – auf Zucker können und wollen wir nicht verzichten. Sogar raffinierten Suppen und Gemüsegerichten gibt das weiße Gold den letzten Pfiff. Das süße Einlegen mit zuckerhaltiger Marinade macht Fleisch wunderbar zart – eine wahre Freude für den Gaumen!

Nährwerte

100 g Zucker enthalten 405 Kalorien und 99,8 g Kohlenhydrate, dafür aber auch kein Fett.

Lagerung & Aufbewahrung

Zucker ist ewig haltbar. Aus diesem Grund hat er auch kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Er sollte aber stets kühl und trocken in gut verschließbaren Behältern gelagert werden. Zucker nimmt nämlich gerne Fremdgerüche auf.

Qualität & Einkauf

Einwandfreier Zucker hat einen angenehmen, leicht sirupartigen Geschmack. Ist der Zucker feucht, riecht er muffig und neigt zur Bildung von Schimmel.

Gesundheit & Wirkung

Bis um 1500 n. Chr. galt Zucker bei uns vorwiegend als Arznei. Er wurde in Apotheken verkauft. Zucker aus Zuckerrohr gab es fast nur in den Küchen der Fürstenhäuser. Heute sollten wir Zucker wieder wie ein kostbares Gewürz in Maßen genießen und hinterher die Zähne putzen. Untergewichtige Menschen können durch Naschen zwischendurch manchmal leichter zunehmen, denn kleine Mengen Süßigkeiten wirken appetitanregend. Für alle, die empfindliche Knochen haben und an Osteoporose leiden, ist Zucker eher schädlich. Nach einer süßen Mahlzeit wird nämlich besonders viel Kalzium im Urin ausgeschieden.

Romana Salat 

Romana-Salat

Produktname: Dt.: Romana Salat; engl.: romaine lettuce; frz.: laitue romaine

Romana Salat liegt voll im Trend. Nicht nur, dass die grünen Blätter sehr gesund sind, mit ihnen lassen sich auch köstliche Speisen zaubern. Der Blattsalat schmeckt nämlich sowohl roh als auch gedünstet.

Herkunft

Die Botaniker sind sich nicht ganz einig, woher der Römersalat ursprünglich stammt. Fest steht nur, dass er bereits sehr früh sowohl in Ägypten als auch im Iran und im Mittelmeerraum bekannt war.

Familie & Arten

Der römische Salat, Lactuca sativa, gehört zur botanischen Familie der Korbblütler. Da vom botanischen Salat ausschließlich die Blätter verzehrt werden, gehört er zum Blattgemüse. Für den knackigen Salat gibt es diverse Zweitnamen, wie vor allem Romana, Römischer Salat, Spargelsalat, Kasseler Strünkchen oder Sommerendivie. Viele kennen ihn außerdem als Kochsalat – ein Titel, der deutlich ausdrückt, dass man mit Römersalat keineswegs nur Rohkost zubereiten kann.

Merkmale

Der Römersalat ist aufrecht-wachsend, hat dunkle Außenblätter und ein gelbes Herz. Runde Sorten werden bis zu 35 cm, ovale Sorten bis zu 40 cm hoch. Seine kräftigen und knackigen Blätter schließen sich mehr oder weniger freiwillig zu einem Kopf zusammen. Bei älteren Sorten musste man früher nachhelfen und die Blätter mit einem Band oder Gummi zusammenbinden. Neuere Sorten sind selbstschließend.

Verwendung

Der köstlich-würzige Salat bildet die Grundlage für einen mexikanischen und amerikanischen Salat-Klassiker: den Caesar Salat. Im Gegensatz zu anderen Kopf- und Pflücksalaten wird Römersalat traditionell nicht nur roh gegessen, sondern auch als Gemüse gedünstet. Dann erinnern die Stiele ein bisschen an Spargel. Und sie schmecken auch ähnlich.

Nährwerte

100 g Romana Salat enthalten gerade mal 16 Kalorien. Außerdem hat der Salat einen hohen Anteil an Kalium, Kalzium, Phosphor und nahezu gar kein Fett. Noch interessant: Römersalat besitzt einen hohen Gehalt an Vitamin C.

Lagerung & Aufbewahrung

In Folie verpackt hält er sich wegen der derberen Blätter besser als Kopfsalat. Wenn er 2-3 Tage gut gekühlt wird, bleibt der Salat knackfrisch.

Qualität & Einkauf

Gute Ware erkennt man an den festen Blättern. Auch sollte der Salat keine braunen Stellen aufweisen! Als Romana-Salatherzen sind übrigens Sorten mit kompakten, leicht süßlichen Herzen ohne die Umblätter im Handel. Bei regionaler Ware sollten Sie unbedingt zugreifen, denn sie ist sehr schmackhaft.

Gesundheit & Wirkung

Obwohl Römersalat zu rund 92 % aus Wasser besteht, hat er durchaus beachtliche Mengen an gesunden Nährstoffen zu bieten. Vor allem mit Vitamin C kann das Blattgemüse Punkte sammeln: Römersalat enthält davon mit 24 mg pro 100 g mehr als jeder andere Salat. Ein paar B-Vitamine und Mineralstoffe stecken außerdem darin. Und natürlich gilt Römersalat mit seinem niedrigen Kalorien- und Fettgehalt zu Recht als ausgesprochen figurfreundlich – so lange man dazu keine allzu üppigen Dressings verspeist. Menschen, die häufig Salat essen, haben überdies ein geringeres Risiko, an Typ-2- Diabetes zu erkranken. Die sekundären Pflanzenstoffe sollen vor Arteriosklerose und Bluthochdruck schützen.

Grüne Bohnen 

Grüne Bohnen

Produktname: Dt.: Grüne Bohnen; engl.: green beans; frz.: haricots verts

Knackig frisch kommen sie daher und sind in ihrem grünen Mäntelchen ein echter Hingucker auf dem Teller. Doch auch die inneren Werte der Grünen Bohne können sich sehen lassen: Die Hülsenfrüchte stecken voll wertvollem pflanzlichen Eiweiß!

Geschichte

Fast könnte man meinen, Grüne Bohnen wären eine urdeutsche Erfindung – schließlich gelten sie neben den Kartoffeln als klassische Beilage zum Sonntagsbraten. Doch in Wirklichkeit liegt ihre Wiege auf dem amerikanischen Kontinent: Die ältesten Funde des wilden Vorgängers stammen aus Peru und sind schätzungsweise 7.000 Jahre alt. Auch in Mexiko ehrten die Ureinwohner die Grüne Bohne als wertvolle Nahrungspflanze – neben Kürbis und Mais galt sie ihnen als proteinreiches Grundnahrungsmittel.

Kolonialherrscher brachten die Pflanze im 16. Jahrhundert von ihrer Heimat nach Europa. Hier machte sie bald als Alternative zu den bis dato bekannten Acker- und Saubohnen die Runde. Heute findet man sie weltweit in Nutzgärten.

Herkunft

Ursprünglich stammen die Grünen Bohnen aus Amerika. Heute werden sie in ganz Deutschland angebaut.

Familie & Arten

Hinter dem Sammelbegriff „Grüne Bohnen“ verstecken sich verschiedene Arten der Gartenbohne, auch Fisole genannt. Sie gehören zu den Schmetterlingsblütlern. Grüne Bohnen werden unreif geerntet und die Hülsen samt der noch unterentwickelten Samen verzehrt. Der wissenschaftliche Name ist Phaseolus vulgaris.

Hierzulande unterscheidet man zwischen Buschbohnen und Stangenbohnen.

  • Stangenbohnen klettern mit ihren dünnen Stängeln eine Stütze wie Stäbe oder Rankgerüste empor - und zwar immer links herum. So können sie bis zu 4 m hoch werden. Stangenbohnen brauchen mehr Zeit zum Heranreifen als Buschbohnen. Dafür fällt die Ernte meist üppiger aus. Ihre Hülsen sind in der Regel breit und flach. Daher werden sie in den meisten Fällen als „Schnippelbohnen“ in Stücke geschnitten. Am häufigsten findet man sie in Suppen und Eintöpfen.
  • Buschbohnen wachsen - ihr Name verrät es - buschig und stützen sich dabei selbst. Ihre Höhe beschränkt sich auf 30-60 cm. Die Hülsen der Buschbohnen sind rund. Zu den bekanntesten Buschbohnen gehören Keniabohnen, Haricots verts, Prinzessbohnen, Delikatessbohnen, Brechbohnen und Wachsbohnen.
  • Keniabohnen sind fast so dünn wie Stricknadeln und haben keine Samen. Wie es ihr Name andeutet, werden die Keniabohnen aus Afrika importiert. Sie zählen hierzulande zu den teuersten Bohnen.
  • Haricots verts ähneln den Keniabohnen, werden jedoch in Frankreich angebaut.
  • Prinzessbohnen nennt man die kleinen, frühreifen grünen Buschbohnen. Sie werden so jung geerntet, dass ihre kurzen Hülsen noch fadenfrei sind. Sie sind etwas dicker als die sehr dünnen Keniabohnen und eignen sich unzerteilt als Gemüsebeilage. Häufig landen sie in der Konserve.
  • Delikatessbohnen sind etwas länger als Prinzessbohnen, aber immer noch schön zart.
  • Brechbohnen sind so fleischig, dass man sie in mundgerechte Stücke brechen kann.
  • Wachsbohnen gibt es auch als Stangenbohnen – jedoch werden sie heutzutage überwiegend als Buschbohnen angeboten. Die zarten Hülsenfrüchte geben sich durch ihre blassgelbe bis weißliche Hülle zu erkennen und werden auch Butterbohnen genannt.
Merkmale

Grüne Bohnen sind einjährige Pflanzen. Im Gegensatz zu anderen Bohnensorten werden die grünen Vertreter unreif geerntet und können komplett verzehrt werden – man verwendet also sowohl Hülsen als auch Kerne.

Buschbohnen erreichen eine Höhe von 30–60 cm, die Stangenbohne kann bis zu 4 m hoch wachsen. Auf der Unterseite sind die grünen, dreizähligen Blätter meist etwas heller als auf der Oberseite. Die gelblich bis grünlich-weißen oder auch violetten Blüten der Gartenbohne stehen in Trauben zusammen. In unseren Breitengraden findet die Befruchtung fast ausschließlich durch Selbstbefruchtung statt.

Die Länge der grünen bis gelblichen Hülsen variiert von 5 bis hin zu 25 cm. Lässt man sie ausreifen, werden sie trocken, brüchig und ungenießbar. Dafür kann man dann die verschiedenen mild schmeckenden Samen ernten. Bei uns sind diese meistens weiß; allerdings gibt es sie auch in anderen Farben. Bekannte Beispiele sind die dunkelrote Kidneybohne sowie die gesprenkelte Pintobohne.

Verwendung

Grüne Bohnen haben einen feinen, dezenten Geschmack und lassen sich kräftig würzen. Vor dem Zubereiten sollten auf beiden Seiten die Enden abgeschnitten werden. Die Hülsen älterer Sorten haben oft noch Fäden, die entfernt werden müssen. Danach lassen sich die Bohnen kochen oder dämpfen. Die Kochzeit muss mindestens 15 Minuten betragen. Denn rohe Bohnen enthalten den giftigen Eiweißstoff Phasin. Er kann Magen- und Darmbeschwerden verursachen und wird erst durch das Erhitzen unschädlich gemacht. Als Rohkost ist die Grüne Bohne daher völlig ungeeignet.

Leider verlieren die Bohnen durch das Kochen auch häufig ihre schöne grüne Farbe. Das lässt sich verhindern, indem sie nach Ablauf der Kochzeit abgegossen und mit kaltem Wasser abgeschreckt werden. So wird der Garprozess gestoppt.

Nach dem Kochen sollte den Bohnen etwas Fett, zum Beispiel ein Stich Butter, hinzugegeben werden: Es unterstreicht ihren feinen Eigengeschmack. Zarte Buschbohnen, wie Delikatess- und Prinzessbohnen, peppen den Salat auf oder machen sich gut als Beilage zu Fleisch und Fisch. Wer es klassisch mag, wickelt sie in Speck ein oder schwenkt sie in Butter und Semmelbröseln.

Nicht nur auf deutschen Tellern sorgen die Grünen Bohnen für Farbe: In China sind sie Bestandteil würziger Wok-Gerichte, in der türkischen Küche schätzt man sie als Salat. Schnippelbohnen hingegen eignen sich am besten für Eintöpfe.

Nährwerte

100 g rohe Grüne Bohnen haben rund 30 Kalorien, 5,1 g Kohlenhydrate, 2,1 g Proteine, 0,2 g Fett und 1,9 g Ballaststoffe. Sie bringen Kalium, Kalzium und Magnesium sowie Zink und Eisen mit. Zudem stecken sie voller B-Vitamine.

Lagerung & Aufbewahrung

Am besten verzehrt man Grüne Bohnen frisch. Rund 2 Tage halten sie gekühlt. Danach werden sie schlaff und runzlig. Gibt man sie dann vor dem Putzen für 15 Minuten in kaltes Wasser, lässt sich die farbenfrohe Beilage meist noch einmal wiederbeleben. Grüne Bohnen können auch tiefgefroren werden. Zuvor sollten sie allerdings blanchiert werden. So behalten sie auch nach dem Auftauen ihre satte Farbe.

Qualität & Einkauf

Frische Bohnen haben ein kräftiges, sattes Grün - es sei denn natürlich, es handelt sich um hellere Sorten. Wenn man sie biegt, müssen sie glatt durchbrechen, denn nur knackige Bohnen sind frische Bohnen. Zudem dürfen sich die Samen im Inneren nicht zu stark abzeichnen, sonst sind die Hülsen schon zäh.

Gesundheit & Wirkung

Grüne Bohnen enthalten unter anderem den giftigen Stoff Phasin, der Magen-Darm-Probleme auslöst. Schon 3 rohe Bohnen können bei empfindlichen Menschen Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Aus diesem Grund müssen sie vor dem Verzehr unbedingt gekocht werden. Nur so wird das Phasin unschädlich gemacht.

Doch auch weich gegart können die Grünen Bohnen bekanntermaßen für das eine oder andere Tönchen sorgen. Um unangenehmen Blähungen vorzubeugen, sollte man ihnen beim Zubereiten Bohnenkraut oder Kümmel zugeben. So werden sie leichter verdaulich.

Grüne Bohnen zählen zu den eiweißreichsten pflanzlichen Nahrungsmitteln. Gegenüber Fleisch haben sie dabei einen großen Vorteil: einen hohen Gehalt an Ballaststoffen. Die sorgen dafür, dass eine Portion Bohnen uns lange satt hält - und bringen die Verdauung in Schwung.

Auch wenn es um Vitalstoffe geht, muss sich die Grüne Bohne nicht verstecken. Vitamin C stärkt das Immunsystem, Kalium reguliert den Wasserhaushalt und verschiedene B-Vitamine stärken die Nerven. Kalzium wiederum macht die Knochen stark und kann so vor Brüchen schützen.

Kerbel 

Kerbel

Produktname: Dt.: Kerbel; engl.: chervil; frz.: cerfeuil

Kerbel verfeinert als kulinarisches Multitalent die verschiedensten Gerichte. Wenn er als Frühlingskraut wieder auf den Markt kommt, schlagen darum Genießerherzen höher!

Herkunft

Das frühlingsfrische Küchenkraut war ursprünglich in Südosteuropa und Vorderasien zu Hause und gelangte vermutlich mit den Römern nach Nordeuropa. Heute wächst es wild und kultiviert in Nordamerika und ganz Europa, vor allem in Frankreich und Belgien wird Kerbel in großen Mengen angebaut.

Familie & Arten

Das, was wir als Suppenkraut und Gewürz kennen, ist eine Kulturform des Echten Kerbels. Er gehört, wie z. B. auch die Petersilie oder der Koriander, zur Familie der Doldenblütler – darum ähneln sich die Blättchen der verschiedenen Pflanzen. Die Kultur- und die Wildform unterscheiden sich durch ihre kleinen, schwarzen Früchte: Bei der Kulturform sind diese glatt, kahl und glänzend, die Wildform bringt eine Frucht mit kurzen, steifen und aufwärts gekrümmten Borsten hervor.

Merkmale

Die einjährige, hellgrüne Pflanze wird bis zu 70 cm groß und zeigt weiche, glatte, an der Unterseite behaarte zwei- bis vierfiedrige Blätter. Vorwiegend diese werden in der Küche verwendet – auch wenn die feinen Stängel mitverzehrt werden können – und sollten noch vor der Blüte geerntet werden, weil sie sonst ihr Aroma einbüßen.

Solange die weißen Blütendolden noch geschlossen sind, lassen sich damit Speisen prima garnieren. Der wild wachsende Wiesenkerbel hat farnartigere Blätter, ist stärker behaart und herber im Geschmack. Er sieht dem giftigen Schierling zum Verwechseln ähnlich.

Verwendung

Grundsätzlich sollte man Kerbel in warmen Gerichten nicht mitkochen – er verliert sonst seinen Geschmack. Vielmehr fügt man ihn kurz vor dem Servieren hinzu. Nur die Stängel können z. B. in einer Suppe mitgegart werden; sie geben ihr eine besondere Würze und können nach dem Kochen einfach entfernt werden.

Das zart-würzige, süßlich-frische und leicht anisartige Aroma des Kerbels passt hervorragend zu Fisch, Kalb und Geflügel. Mit den gehackten, frischen Blättern lässt sich auch einfach ein Butterbrot belegen. Sie würzen außerdem Cremesuppen, Salate – z. B. einen warmen Kartoffelsalat – und Kräuterbutter. Gemüsegerichte, Eierspeisen und Omeletts bekommen durch sie erst richtig Pep. Der Geschmack des Küchenkrauts entfaltet sich ebenso gut in Aufläufen, Kartoffelgerichten und Saucen. Darum ist Kerbel ein fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Sauce; man gibt ihn auch mit Estragon in die Sauce béarnaise. Mit Petersilie, Schnittlauch und Estragon gehört er auf jeden Fall zur französischen Kräutermischung Fine Herbes.

Kerbel harmoniert übrigens mit anderen Kräutern wie Basilikum, Dill, Kresse, Minze, Schnittlauch und Petersilie, weil er deren Geschmack noch unterstreicht. Generell sollte nur mit frischem Kerbel gewürzt werden – in getrockneter Form hat er fast kein Aroma.

Nährwerte

100 g frischer Kerbel haben 48 Kalorien, 4 g Eiweiß, 6,2 g Kohlenhydrate, 0,6 g Fett und 3 g Ballaststoffe. Mit 36 mg Vitamin C ist die Pflanze außerdem eine kleine Vitaminbombe; auch Vitamine E kommt in nennenswerten Mengen darin vor. Das Kraut kann mit vielen Mineralstoffen – 400 mg Kalzium, 597 mg Kalium, 34 mg Magnesium, 50 mg Phosphor, 1,6 mg Eisen und 4 mg Zink – punkten.

Lagerung & Aufbewahrung

Kerbel eignet sich nicht zum langen Aufbewahren; in feuchtes Küchenpapier oder eine Kunststofftüte verpackt, hält er sich etwa 2–3 Tage im Kühlschrank. Gehackt und in kleinen Behältern tiefgefroren, verliert er nach 3–4 Monaten sein Aroma.

Qualität & Einkauf

Kaufen Sie das Kraut am besten frisch und bevorzugen Sie kurze Stängel. Der Kerbel sollte saftig grün aussehen und keine welken Blätter haben.

Gesundheit & Wirkung

Kerbel wirkt entwässernd und blutreinigend, er fördert zudem die Verdauung. In der Naturheilkunde wird er deshalb für Frühjahrskuren empfohlen – auch, weil er die Frühjahrsmüdigkeit bekämpfen soll. Er gilt als wirksames Mittel gegen Ekzeme, Abszesse, Erkältungen, Fieber, Kopfschmerzen und Gicht. Ein Tee aus Kerbelblättern hilft bei Schlaflosigkeit und Nierenproblemen. Sogar bei Insektenstichen soll Kerbel Linderung verschaffen: Man zerreibt ein paar frische Blättchen und tupft damit den Stich ab.

Dill 

Dill

Produktname: Dt.: Dill; engl.: dill; frz.: aneth

Dill wird in der Küche sehr geschätzt – schließlich lässt sich das Gurkenkraut vielseitig einsetzen. Blätter, Samen und sogar die Blüten verleihen verschiedenen Gerichten eine einzigartige Note.

Geschichte

Dill stammt ursprünglich vermutlich aus Südeuropa und Vorderasien. Schon die Ägypter, Griechen und Römer verwendeten ihn im Altertum als Heil- und Gewürzpflanze; die Römer schätzten ihn als Gladiatorenkraut: Er sollte den Kämpfern Glück bringen und sie vor ihren Auftritten im Kolosseum stärken.

Im Mittelalter wurde Dill als Küchenkraut zum Einlegen und Würzen von Speisen eingesetzt und wegen seiner krampflösenden Wirkung geschätzt. Man sprach ihm damals sogar Zauberkräfte zu – angeblich sollte er Frauen die Macht geben, ihre Ehemänner zum Schweigen zu bringen. Nach Mittel- und Nordeuropa kam der Dill wohl durch Mönche, die ihn in den Klostergärten kultivierten.

Herkunft

Am wohlsten fühlt sich Dill an windgeschützten, sonnigen Plätzen, bezüglich des Bodens ist er wenig anspruchsvoll – lediglich Staunässe verträgt er nicht. So wird das Kraut weltweit angebaut, vor allem in Skandinavien, China und Osteuropa; im deutschsprachigen Gebiet gehört es sogar zu den meistangebauten Gewürzen.

Familie & Arten

„Anethum graveolens“, so der wissenschaftliche Name des Dills, ist die einzige Pflanzenart der Gattung Anethum und gehört zur Familie der Doldenblütler. Innerhalb der Art werden drei Sippen unterschieden:

  • Gartendill: Er enthält vorwiegend Carvon im ätherischen Öl.
  • Ackerdill
  • Indischer Dill: Er wird in erster Linie wegen seines Samens angebaut. Dieser ist heller, länger und schmaler als europäischer Dillsamen und schmeckt schärfer. Er findet sich häufig in Currymischungen.
Merkmale

Aus einer dünnen Pfahlwurzel wächst ein bis zu 1,20 m hoher, gerillter Spross, der sehr fein gegliederte, zarte Blätter hervorbringt. Die Blattscheiden umfassen die Stängel, die aufrecht wachsen und sich im oberen Abschnitt verzweigen. Die ganze Pflanze ist glatt, hellgrün bis grün-türkis und duftet stark aromatisch. Die dottergelben Blüten wachsen in Dolden, die Spaltsamen der Pflanze sind oval, hellbraun, flach und 3–5 mm lang.

Und so liefert Dill eigentlich gleich zwei Gewürze: die Samen und das Kraut. Bei diesem wird noch einmal zwischen den so genannten Dillspitzen, die aus den fein gehackten jungen Trieben und Blättern bestehen, und dem Dillkraut, das aus dunkelgrünen, ausgewachsenen Pflanzenteilen mit geringem Anteil von Blattscheiden jungen Dills gewonnen wird, unterschieden.

Verwendung

In Skandinavien und in den baltischen Staaten wird Dill besonders geschätzt, mittlerweile gewinnt er aber weltweit immer mehr an Popularität. In Kombination mit Säure und Zucker entwickelt Dill sein feines Aroma sehr gut, z. B. in Marinaden für Fisch und Gemüse oder in Senf und Essig. Suppen, Saucen und Salate aromatisiert er perfekt. Das Kraut schmeckt außerdem in Quark- und Eierspeisen, zu grünen Bohnen, Kartoffeln, Lauch, Möhren und natürlich zu Gurken. Für letztere ist es ein unverzichtbares Einlege-Gewürz – darum wird es auch Gurkenkraut genannt. Es verfeinert aber auch Kräuterbutter oder Mayonnaise.

In traditionellen Gerichten der griechischen und türkischen Küche wird Dill ebenso gern verwendet, z. B. in gefüllten Weinblättern, Tomaten oder Paprika und in Tsatsiki. Spinat mit Dill und Schalotten ist im Iran ein Standardgericht, und in Finnland werden sogar Waldbeeren süß-sauer eingelegt und mit reichlich Dill aromatisiert.

Dillsamen, die ähnlich wie das Kraut, aber kümmelartig schmecken, mischt man in Skandinavien in Brot, Kuchen und zum Aromatisieren auch in Essig. Man kann sie ansonsten am besten für langsam gegarte Gerichte verwenden; sie passen prima zu Chili, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma und Senf.

Frisches Dillkraut und Dillspitzen haben einen süßlich-herben Geschmack, der an Anis und Zitrone erinnert; das verträgt sich am besten mit Basilikum, Kapern, Knoblauch, Meerrettich, Paprika und Petersilie. Das Kraut verliert übrigens beim Kochen viel von seinem Aroma – darum sollte man die Speisen damit erst kurz vor dem Servieren würzen.

Nährwerte

100 g Dill enthalten etwa 55 Kalorien, 4 g Eiweiß, 8 g Kohlenhydrate, 2,1 g Ballaststoffe und ca. 1 g Fett. Vor allem die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium, Zink und Eisen kommen im Gurkenkraut vor. Außerdem enthält es vor allem Vitamin C – 70 mg in 100 g. Ätherische Öle wie Carvon und Limonen im Dill sorgen für seinen typischen Geschmack.

Lagerung & Aufbewahrung

Dill schmeckt am besten frisch, allerdings kann man ihn nicht lange aufbewahren, weil er schnell welk wird. Eingewickelt in feuchtes Küchenpapier hält er sich etwa zwei Tage im Kühlschrank. Er lässt sich sehr gut einfrieren, ohne dass er seinen Geschmack einbüßt. Getrockneter Dill kann, luftdicht aufbewahrt, zwar gut 1 Jahr gelagert werden, ist aber längst nicht mehr so aromatisch wie frischer; damit muss kräftiger gewürzt werden. Samen halten sich 2 Jahre.

Qualität & Einkauf

Achten Sie beim Kauf von Dill auf ein frisches, knackiges Aussehen. Das Kraut muss sattgrün, die Blätter dürfen nicht welk sein.

Gesundheit & Wirkung

Weil das Gurkenkraut so reich an Vitamin C ist, kann es Kopfschmerzen lindern. Seine ätherischen Öle wirken zudem appetitanregend, krampflösend und verdauungsfördernd. Bei Magen-Darm-Beschwerden hilft ein Tee aus Dill, bei Schlafstörungen empfiehlt sich Dillwein – dafür werden Dillsamen mit heißem Weißwein übergossen, der 1 Minute ziehen muss und dann abgeseiht wird. Bekannt ist das Kraut auch für seine Wirkung bei Nierenleiden, Leber- und Gallenwegserkrankungen und Sodbrennen. Das Kauen der Dillsamen sorgt für frischen Atem.

Petersilie 

Petersilie

Produktname: Dt.: Petersilie; engl.: parsley; frz.: persil

Die Petersilie ist aus deutschen Küchen nicht mehr wegzudenken. Ihr intensiv würziges Aroma verfeinert besonders Eintöpfe und Suppen. Besonders zu Fisch ist der grüne Kräuterling ein absolutes Muss.

Geschichte

Die Petersilie wurde bereits im antiken Griechenland als heilige Pflanze gesehen und galt als Symbol für Freude und Festlichkeit. So überreichte man Petersilienkränze bei Festspielen feierlich zur Siegerehrung.

Erst im Mittelalter verwendete man das Heilkraut Petersilie, das zu der Zeit meist in Klöstern angebaut wurde, als Kochzutat. Um eine Verwechslung mit der giftigen, aber ähnlich aussehenden „Hundspetersilie“ zu vermeiden, wurden Sorten mit krausen Blättern gezüchtet.

Außerdem wurde befürchtet, dass die Petersilie Unglück bringe. Die lange Keimdauer der Pflanzen wurde als Anlass für die Erklärung genommen, die Petersilie müsse 7-mal zum Teufel fahren, bevor sie keimt. Im 19. Jahrhundert war auch die Bezeichnung „Parselkraut“ gebräuchlich, die mittlerweile jedoch so gut wie ausgestorben ist.

Herkunft

Beheimatet ist die Petersilie im Mittelmeerraum. Doch das grüne Kraut wird heute vor allem in Deutschland angebaut.

Familie & Arten

Sie gehört botanisch zur Familie der Doldenblütler, entwickelt allerdings erst im zweiten Jahr Stängel mit Blütenständen.

Merkmale

Petersilie ist ein 2- bis mehrjähriges Kraut und wird – je nach Sorte – 30–120 cm hoch. Ob glatt oder kraus – das Aussehen ist vielen recht vertraut. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Unterarten: Blatt- oder Krautpetersilie und Wurzelpetersilie. Der Geruch beider Kraut-Arten ähnelt sich – er ist unverkennbar und sehr aromatisch.

Der Geschmack beider Sorten ist jedoch unterschiedlich. Die Blätter der Blatt- bzw. Krautpetersilie schmecken würzig und etwas pfeffrig. Dabei gilt: die glatte Petersilie hat einen intensiveren Geschmack als die krause. Die Wurzelpetersilie schmeckt eher süßlich, ist aber auch etwas scharf. Ihr Aroma erinnert an Sellerie.

Verwendung

Ob in Suppen, Eintöpfen, Salaten, Saucen, zu Fisch- oder Fleischgerichten – die Petersilie wird in der Küche vielseitig verwendet. In Kombination mit Dill, Kerbel, Schnittlauch oder Melisse macht sie viele Gerichte perfekt. Die Petersilienwurzel kommt vor allem bei der Zubereitung von Eintöpfen, Ragouts und Röstgemüse zum Einsatz.

Weniger gut passt das kleine grüne Pflänzchen zu Reisgerichten, Desserts, Gebäck, Eingemachtem und zu Getränken. Auch in der internationalen Küche ist Petersilie oft zu finden. Viele asiatische, türkische und libanesische Spezialitäten werden mit dem Kraut verfeinert. 

Nährwerte

100 g Petersilie haben 52 Kalorien, 4 g Eiweiß und 7 g Kohlenhydrate. Der Fettanteil liegt unter 1 g. Zudem ist sie ein hervorragender Vitamin-C-Lieferant.

Lagerung & Aufbewahrung

Frische Petersilie lagern Sie am besten in einem Gefrierbeutel an einem kühlen, dunklen Ort oder im Kühlschrank. Das Kraut kann auch eingefroren werden. Dabei die Blätter unter fließendem Wasser waschen und anschließend gut trocken schütteln. Die Blätter von den Stängeln zupfen und in einen Gefrierbeutel geben. Mindestens 3 Stunden ins Gefrierfach legen.

Qualität & Einkauf

Frische Petersilie erkennen Sie an der hellgrünen Farbe der Blätter. Finger weg von verwelkten oder feuchten Exemplaren. Greifen Sie zu Petersilie, die wenige Stängel aufweist. Die Stängel sind hart und weniger aromatisch.

Gesundheit & Wirkung

Dank Ihrer ätherischen Öle, Vitamine und Mineralstoffe wirkt die Petersilie nicht nur entwässernd, sondern auch blutreinigend und antimikrobiell. Ihr hoher Gehalt an Vitamin C wirkt belebend und Erkältungskrankheiten entgegen. Außerdem wirkt sie harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend. Sie findet unter anderem Verwendung in der Behandlung von Gicht, Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Mundgeruch, Hautkrankheiten und Frauenbeschwerden.

Kresse 

Kresse

Produktname: Dt.: Kresse; engl.: cress; franz.: cresson

Das weltbekannte Naturheilmittel gibt nicht nur vielen Gerichten einen besonderen Kick, sondern auch eine ordentliche Portion Gesundheit mit auf den Weg.

Geschichte

Experten vermuten, dass römische Soldaten die Kresse nach Mitteleuropa gebracht haben. Man benutzte sie als frisches Salat- und Gewürzkraut.

Herkunft

Ursprünglich stammt Kresse aus Persien, Süd- und Mittelamerika, West- und Zentralasien. Dort wächst Kresse auch heute noch wild.

Familie & Arten

Es gibt viele Arten der Kresse. In der Küche werden hauptsächlich Gartenkresse, Brunnenkresse und Kapuzinerkresse verwendet.

  • Gartenkresse: Sie ist überall im Handel erhältlich, weil sie das ganze Jahr kultiviert werden kann. Sie stammt ursprünglich aus West- oder Zentralasien, wo sie bis heute wild vorkommt. Sie hat einen pikanten Geschmack. Die Pflanze wird bis zu 60 cm groß und blüht von Juni bis August. Sie hat auch eine verdauungsfördernde, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Außerdem regt sie den Appetit an und fördert die Bildung der Blutkörperchen. 
  • Brunnenkresse: Im Volksmund wird Brunnenkresse oft Bauch- oder Wasserkresse genannt. Für ihr Wachstum braucht das Kraut eine Menge Wasser, da es in der freien Natur die Nähe von Flüssen, Bächen und Teichen bevorzugt. Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch und hat große, rundliche Blätter. Sie blüht zwischen Juni und September. Brunnenkresse enthält viele Vitamine, z. B. Vitamin A und C. Außerdem bringt sie wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium mit. Am besten schmeckt Brunnenkresse frisch. 
  • Kapuzinerkresse: Sie gehört zu den Kapuzinerkressengewächsen. In Deutschland wird sie häufig als Zierpflanze verwendet. Die Blätter sind kreisrund und die Blüten groß, gelb, orange oder rot. Der Geschmack der Kapuzinerkresse ist sehr scharf. Bei dieser Kressenart kann man sowohl die Blätter als auch die Blüten und die Knospen essen.
Merkmale

Die Triebe der Kresse erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm. Ihre Blüten haben eine weiße bis rosa Färbung, die Blätter sind zart, klein und grün. Sie sind 1-jährige Pflanzen und sehr krautig.

Brunnen- und Gartenkresse schmecken würzig-pikant und angenehm scharf. Man isst nur den oberen Teil, der direkt an der Pflanze abgeschnitten wird. Besonders im Winterhalbjahr ist Kresse sehr beliebt, da es sonst nicht viel Grünes gibt.

Durch die leichten Anbaumöglichkeiten ist Kresse oft in Küchen zu finden. Die einfachste Methode, Kresse anzubauen: Die Samen einfach auf einem feuchten Küchentuch aus Papier in einer Schale oder einem Teller verteilen.

Kresse, die im Freiland angebaut wird, sollte einen Reihenabstand von 15 cm haben. Die Samen sollten nur angedrückt, aber nicht in die Erde gedrückt werden.

Verwendung

Heutzutage verzehrt man Kresse meistens als Keimling. Man benutzt das Kraut oft zum Würzen, dabei schneidet man es mit einer Schere direkt auf die Speise. Es lässt sich in Kartoffelsalat, Aufstrich, Kartoffelsuppe oder pfannengerührtem Gemüse servieren.

Klein geschnitten schmeckt das Kraut auch auf dem Butterbrot. Manchmal werden die geschlossenen Knospen und die unreifen Früchte als Ersatz für Kapern verwendet. Die Blüten dekorieren viele Speisen.

Nährwerte

Kresse hat besonders viel Vitamin C, das schon 1/3 des täglichen Bedarfs deckt. Außerdem enthält sie Kohlenhydrate, Eiweiß, Mineralstoffe, Kalzium, Kalium, Phosphor und Eisen. Zudem bringt sie reichlich Provitamin A, Vitamin B1, B2, B6 und C mit.

Lagerung & Aufbewahrung

Geschnittene Kresse ist nur 1 Tag gekühlt haltbar. Ungeschnitten im Karton und feucht, bleibt sie 2–3 Tage frisch.

Qualität & Einkauf

Im Handel bekommt man Kresse meistens im Karton, sodass man sie sofort ernten kann. Beim Kauf unbedingt darauf achten, dass die Kresse dunkle und große Blätter hat – dann ist die Ware frisch. Von matten oder gelblichen Exemplaren sollten sie lieber die Finger lassen.

Gesundheit & Wirkung

Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt schützt Kresse vor Erkältungen. Außerdem wirkt sie appetitanregend. Kresse fördert auch die Blutbildung und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit. Man sagt zudem, dass Kresse bei Haarausfall und Kopfschmerzen wirksam ist.

Pfeffer 

Pfeffer

Produktname: Dt.: Pfeffer; engl.: pepper ; frz.: poivre

Wussten Sie, dass Pfeffer heute das meist gehandelte Gewürz ist? Etwa 200.000 Tonnen werden jährlich umgeschlagen. Kein Wunder! Schließlich ist er aus fast keinem Gericht wegzudenken. Ob Profi oder Hobbykoch – jeder greift täglich zur Pfeffermühle.

Geschichte

Schon seit sehr langer Zeit spielt Pfeffer eine überragende Rolle: Wäre das Gewürz nicht gewesen, hätte Kolumbus vielleicht nie Amerika entdeckt!

Die Heimat der Pflanze ist nämlich Indien. Dort wurde Pfeffer vermutlich schon um 2000 v. Chr. als Gewürz verwendet. Alexander der Große brachte ihn im 4. Jahrhundert v. Chr. von seinen Indienfeldzügen mit nach Europa. Und so kamen schon die Menschen im Römischen Reich in den Genuss gepfefferter Speisen.

In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich ein reger Pfefferhandel: Das Gewürz kam auf dem Landweg über den Vorderen Orient nach Europa; wegen der langen Transportwege war es sehr teuer. Die zentralen Umschlagplätze für den Handel mit Pfeffer waren die südarabischen Küstenstriche und Alexandria in Ägypten. Darauf folgte zunächst Rom. Später, nach dem Zerfall des Römischen Reiches, übernahmen Venedig und Genua den Pfefferhandel. So kamen die Städte zu unermesslichem Reichtum.

Im Mittelalter wurden auch Augsburg und Nürnberg durch den Pfeffer berühmt. Die dortigen Kaufleute verkauften das Gewürz teilweise mit 600-prozentigem Aufschlag. Aus dieser Zeit kommt der Begriff „Pfeffersack“: So nannte man Menschen, die durch Pfeffer reich wurden.

Um den Wucherpreisen der Pfeffersäcke zu entgehen – und um selbst am kostbaren Gewürz zu verdienen – wollte man in Europa bald das „Land, wo der Pfeffer wächst“ finden. Und so brach auch Kolumbus auf, den Seeweg nach Indien zu erforschen.

Wirklich gefunden hat ihn erst 1498 der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama. Von da an konnte man die arabischen Zwischenhändler umgehen. Später gelangte so der Gewürzhandel in die Hände der Engländer und Holländer. Die Bedeutung der orientalischen Häfen sank – und die einfacheren Transportwege machten den Pfeffer bald für jedermann erschwinglich.

Herkunft

Das Sprichwort, man solle dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst, kommt nicht von ungefähr: Auch heute noch sind die Anbaugebiete von Pfeffer weit von Deutschland entfernt. Neben Indien gehören aber mittlerweile auch Indonesien, Brasilien, Malaysia, Thailand, Vietnam und China zu den größten Pfefferproduzenten.

Familie & Arten

Der Echte Pfeffer, wissenschaftlich Piper nigrum genannt, gehört zur Familie der Pfeffergewächse. Je nach Reifegrad der Pfefferbeeren gewinnt man unterschiedliche Pfeffersorten:

  • Für grünen Pfeffer werden unreife Pfefferbeeren entweder schnell getrocknet oder in Salzlake eingelegt. Manchmal werden sie auch gefriergetrocknet. Grüner Pfeffer schmeckt mild und frisch.
  • Für schwarzen Pfeffer erntet man noch grüne, ungeschälte Beeren, lässt sie zum Fermentieren liegen und trocknet sie danach in der Sonne. So werden sie schwarz und schrumpelig. Schwarzer Pfeffer ist sehr aromatisch und scharf.
  • Weißer Pfeffer entsteht, wenn reife, rote Pfefferbeeren etwa 1 Woche eingeweicht werden. Danach entfernt man das Fruchtfleisch. Das anschließende Trocknen gibt den Beeren ihre weißgelbe Farbe. Sie schmecken weniger aromatisch, sind dafür aber genauso scharf wie schwarzer Pfeffer.
  • Roter Pfeffer besteht aus vollreifen, ungeschälten Pfefferbeeren. Direkt nach der Ernte werden sie in Salzlake eingelegt. Roter Pfeffer hat eine süßlich-fruchtige Geschmacksnote und ist eher selten erhältlich.
Merkmale

Als mehrjährige, immergrüne Kletterpflanze wächst Pfeffer bis zu 10 m an Bäumen oder Rankhilfen empor. In Kultur wird er allerdings auf 3–4 m Höhe gehalten. Er zeigt große, herzförmige Blätter und unauffällige, winzige Blüten, die in 10 cm langen Ähren zusammenstehen. Daraus entstehen 2-mal im Jahr die Fruchtstände mit zahlreichen Pfefferbeeren.

Verwendung

Ohne Pfeffer wäre so ziemlich jedes Gericht fade. Doch welcher Pfeffer würzt welche Speisen am besten? Als Faustregel gilt: Weißer Pfeffer für helle Gerichte, schwarzer Pfeffer für dunkle.

So gibt letzterer gegrilltem und kurzgebratenem Fleisch, Wild, Eintöpfen, Suppen, Saucen, Marinaden und Pasta den richtigen Pfiff.

Weißer Pfeffer passt gut zu Fisch und Meeresfrüchten, Geflügel, hellen Saucen und Suppen sowie Kartoffelgerichten.

Grüner Pfeffer peppt Lamm, Schweinebraten, Rouladen, Brotaufstriche und sogar Erdbeeren auf.

Roten Pfeffer nehmen Sie am besten zum Marinieren und Dekorieren; aber auch Schokoladendesserts und Wildgerichte werden damit zu etwas ganz Besonderem.

Nährwerte

100 g Pfeffer haben ca. 285 Kalorien, 10 g Eiweiß, 3,3 g Fett, 52 g Kohlenhydrate und etwa 13 g Ballaststoffe. Außerdem kommen die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium darin vor.

Lagerung & Aufbewahrung

Ganze Pfefferkörner sind – trocken, lichtgeschützt und luftdicht verpackt – mehrere Jahre haltbar. Gemahlener Pfeffer hält sich etwa 3 Monate.

Qualität & Einkauf

Weil sein Aroma so schnell verfliegt, kaufen Sie am besten immer ganze Körner und mahlen sie nur bei Bedarf.

Gesundheit & Wirkung

Das Piperin im Pfeffer gibt dem Gewürz nicht nur seine Schärfe. Es hilft auch bei Krämpfen, rheumatischen Schmerzen, regt die Verdauung an und lindert sogar Husten. Weil der Stoff im Hirn einen Schmerzreiz auslöst, schüttet unser Körper Endorphine aus – unser Wohlbefinden steigt. Und wie auch das Capsaicin in Chili hemmt Pfeffer das Wachstum schädlicher Bakterien.

2- bis 3-mal täglich getrunken, soll z. B. bei Halsschmerzen und Erkältungen eine heiße Milch mit Honig, gewürzt mit etwas gemahlenem Pfeffer, hervorragend helfen. Ein Teelöffel Pfeffer in Pfefferminz- oder Zitronenblättertee sorgt für Entspannung bei Verstopfung.