Alles aufklappen

Crème brûlée

Portionsgröße: 150 g 
  • 600 ml
    Vollmilch (3,5% Fett)
  • 400 g
    Sahne (33% Fett)
  • 300 g
    Eigelb
  • 2,0 g
    gemahlene Vanilleschoten
  • 130 g
    Zucker
  • 10,0 g
    entkoffeinierter, löslicher Bohnenkaffee
  • 15,0 g
    Kakaopulver
  • 15,0 g
    Pistazienkerne
  • 120 g
    brauner Rohrzucker
  • 10,0 g
    Himbeeren
  • 10,0 g
    Mikado Milchschokolade

Milch und Sahne auf 80 °C erwärmen. Eigelb mit Vanille und Zucker schaumig schlagen. Milch-Sahne-Mischung in einem feinen Strahl zum Eigelb geben.

Kaffeepulver, Kakaopulver und sehr fein gemixte Pistazien bereitstellen.

Die Creme zu gleichen Teilen auf 4 Schüsseln verteilen. Kaffee in eine der Schüsseln geben und verrühren. Kakao in eine Schüssel geben und verrühren. Die Pistazien in eine Schüssel geben und ebenfalls verrühren.

Die Gläser zum Anrichten mit den verschiedenen Cremes füllen und ins Wasserbad stellen, so dass sie bis zur Hälfte im Wasser stehen. Bei 95 °C pochieren.

Gläser aus dem Wasserbad herausnehmen und kühl stellen. Kurz vor dem Servieren mit braunem Zucker bestreuen und flambieren.

Beeren und Gebäckstäbchen zum Anrichten bereitstellen.

Profi-Tipp

Bitte nur hitzebeständige Gläser benutzen, damit sie nicht zerspringen.

Unsere Empfehlung zum Anrichten

Die Gläser nach Belieben mit Beeren, Mikado-Stäbchen oder Keksen ausgarnieren.

 

Nährwerte für das gesamte Rezept

Nährwertepro 100 gpro Portion
Kilojoule (kJ)1.029,3 kJ1.544,0 kJ
Kilokalorien (kcal)248,0 kcal372,0 kcal
Fett (g)16,1 g24,1 g
... davon gesättigte Fettsäuren (g)8,7 g13,1 g
Kohlenhydrate (g)20,4 g30,6 g
... davon Zucker (g)19,5 g29,2 g
Eiweiß (g)5,3 g7,9 g
Salz (g)0,1 g0,2 g

Lebensmittelinformations-Verordnung – was ist zu beachten?

Seit Dezember 2014 sind Verpflegungsbetriebe verpflichtet, ihre Tischgäste über Zutaten zu informieren, die allergische Symptome oder Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Erfahren Sie, welche das sind und was Sie zu beachten haben ...

Lebensmittelinformations-Verordnung

Allergene in den Rezept-Komponenten

Crème brûlée
Laktose
Alles aufklappen

Kuhmilch 

Milch

Produktname: Dt.: Kuhmilch; engl.: cow‘s milk; frz.: le lait de vache

Die Milch macht’s – das versprach schon in den 80er-Jahren ein Werbeslogan. Recht hatten die Macher schon damals! In Milch stecken nämlich so viele Nährstoffe, dass sie in unseren Breitengraden zu den Grundnahrungsmitteln zählt. Schließlich lässt sie sich auch vielseitig auf unserem Speiseplan einsetzen.

Geschichte

Wussten Sie's schon? Milch war von der Natur eigentlich nicht für Erwachsene gedacht. Das Enzym Laktase, das den Milchzucker im Dünndarm abbaut, wird vom Körper nur in der Kindheit produziert – solange der Säugling Muttermilch trinkt. Fehlt das Enzym im Erwachsenenalter, gilt man heute in Europa als laktoseintolerant. Früher war das aber normal. Dass vor allem Europäer heute in der Regel Milch auch im Erwachsenenalter trinken können, liegt an einer Genmutation, die schon vor sehr langer Zeit ihren Anfang nahm. 

Vor rund 7.000 Jahren war die Sahara noch eine grüne Landschaft, auf der Nomaden ihr Vieh weiden ließen. Forscher fanden Scherben von Tongefäßen aus dieser Zeit, an denen Milchfett klebte. Das beweist: Schon damals stand Milch von Kühen, Schafen, Ziegen oder Eseln auf dem Speiseplan der Menschen.

Auch aus dem alten Ägypten um 3000 v. Chr. und aus Indien um 2000 v. Chr. gibt es Hinweise auf eine frühe Milchwirtschaft. Griechen und Römer kannten verschiedene Milchprodukte, dazu gehörte auch Käse. Butter galt ihnen als wertvolle Salbe und Arznei. Ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. entdeckten auch die Germanen Milchprodukte für sich. Schon Cäsar konnte berichten, dass sie Topfenkäse herstellten.
Seit Jahrhunderten findet man die Milch auch in Mythen und Erzählungen: Die Griechen glaubten zum Beispiel, dass ihre Götter durch die weiße Flüssigkeit unsterblich würden. Im Altertum und Mittelalter galt Milch als Heil- und Schönheitsmittel. Und denken Sie nur an Kleopatras Milchbad!

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kam die Milchwirtschaft aber erst richtig in Schwung: Der französische Chemiker Louis Pasteur fand damals heraus, dass Milch durch Erhitzen haltbar gemacht werden kann. Darum nennt man das Verfahren heute „Pasteurisieren“. Seitdem spielte Milch in der europäischen Ernährung eine immer größere Rolle.

Merkmale

Klar, Milch ist weiß und undurchsichtig, das weiß jeder. Aber Kuhmilch ist trotzdem nicht gleich Kuhmilch – es gibt verschiedene Sorten:

  • Magermilch bzw. entrahmte Milch hat fast kein Fett – sie ist auf einen Fettgehalt von höchstens 0,5 % eingestellt.
  • Fettarme bzw. teilentrahmte Milch liegt im Fettgehalt zwischen 1,5 und 1,8 %.
  • Vollmilch enthält mindestens 3,5 % Fett.
Verwendung

Kuhmilch schmeckt natürlich schon pur als Getränk lecker. Aus ihr macht man aber auch Kakao oder luftige Shakes. Und mit ihr lässt sich Kaffee verfeinern. Müslis oder Cornflakes wären undenkbar ohne Milch, ebenso Pudding, Cremes und andere Desserts. So mancher Kuchen und die ein oder andere Sauce gelingen erst mit Milch. Und natürlich stellt man daraus Käse, Joghurt, Kefir, Schmand, Quark, Butter, Molke, Sahne, Butter- und Dickmilch sowie Crème fraîche her. Kurz gesagt: Milch ist heute aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken.

Nährwerte

In Kuhmilch steckt viel hochwertiges Milcheiweiß, außerdem liefert sie eine ganze Menge des wichtigen Mineralstoffs Kalzium. Hinzu kommen auch Phosphor, Magnesium, Zink und Jod. Die Vitamine A, D, E, K und die der B-Gruppe sind wichtige Begleitstoffe des Milchfetts. Dessen Anteil hängt natürlich davon ab, ob es sich um Mager-, Voll- oder fettarme Milch handelt. Das Grundnahrungsmittel enthält auch Laktose, ein Milchzucker, der für den leicht süßen Geschmack sorgt. 100 ml Vollmilch haben 64 Kalorien, knapp 5 g Kohlenhydrate, 3,3 g Eiweiß und maximal 4,2 g Fett.

Lagerung & Aufbewahrung

Kuhmilch, mit Ausnahme von ungeöffneter H-Milch, sollte immer gekühlt werden. Wie lange sie sich so aufbewahren lässt, hängt davon ab, mit welchem Verfahren sie in der Molkerei behandelt wurde. Wichtig: Nach dem Öffnen der Verpackung muss auch H-Milch gekühlt und wie Frischmilch innerhalb von 3 Tagen verbraucht werden.

Qualität & Einkauf

Auf der Verpackung von Kuhmilch muss in Deutschland immer das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden. Je nach Sorte findet sich dort auch ein Verbrauchsdatum. Danach sollten Sie sich richten.

Gesundheit & Wirkung

Kuhmilch ist nicht umsonst ein Grundnahrungsmittel – ihre wertvollen Inhaltsstoffe sind optimal zusammengestellt. Die in ihr enthaltene Laktose fördert eine gesunde Darmflora, regt die Verdauung an und dient als schneller Energielieferant. Die im Eiweiß vorkommenden Aminosäuren braucht unser Körper, um reibungslos funktionieren zu können.

Wissenschaftler vermuten zudem, dass einige im Milcheiweiß vorkommende Substanzen Blutdruck und Cholesterinspiegel regulieren. Kalzium und Phosphor stärken Knochen und Zähne, außerdem unterstützen sie die Muskelfunktion. Ungesättigte Omega-Fettsäuren beugen Gefäßerkrankungen vor. Und das in der Milch vorhandene Vitamin D schützt vor Osteoporose.

Sahne 

Sahne

Produktname: Dt.: Sahne/Rahm; engl.: cream; frz.: crème

Aber bitte mit Sahne! Was wären heiße Waffeln mit Kirschen, Obstkuchen oder Eiscreme ohne cremigen Rahm? Auch ungeschlagen ist Sahne ein Hit – im Kaffee, in Saucen oder warmen Hauptgerichten. So oder so gehört sie fest zur deutschen Küche wie die Sonne zum Sommer!

Merkmale

Rahm muss einen Fettgehalt von mindestens 10 % haben, um sich überhaupt Sahne nennen zu dürfen.
Man unterscheidet zwischen 2 Arten von Sahne:

  • Süße Sahne sagt der Volksmund. Er will damit nur den Unterschied zur sauren Sahne aufzeigen. Diese Sahne wurde, vom Haltbarmachen und Einteilen in verschiedene Fettstufen mal abgesehen, nicht weiter behandelt.
  • Saure Sahne bzw. Sauerrahm ist Sahne, die mit Milchsäurebakterien versetzt wurde. Sie bekommt dadurch nicht nur einen säuerlichen Geschmack, sondern auch eine cremigere Konsistenz.

Je nach Fettgehalt hat süße Sahne unterschiedliche Namen:

  • Kaffeesahne enthält mindestens 10 % Fett. Sie wird im Handel aber auch mit 12 % oder 15 % Fett angeboten. Meist macht man sie durch Ultrahocherhitzen und Sterilisieren lange haltbar.
  • Schlagsahne hat einen Fettanteil von mindestens 30 %. Dadurch lässt sie sich prima steif schlagen.
  • Schlagsahne extra bzw. Konditorsahne kommt mit einem Fettgehalt von bis zu 40 % daher. So wird gewährleistet, dass sie schön standfest bleibt, wenn sie geschlagen wurde.
  • Crème double heißt Sahne mit einem besonders hohen Fettanteil von mindestens 40 %. Sie hat eine löffelfeste Konsistenz

Saure Sahne wird ebenfalls unterteilt:

  • Normaler Sauerrahm hat einen Fettgehalt von mindestens 10 %.
  • Als Schmand wird eine fetthaltigere saure Sahne mit 20–29 % Fett bezeichnet.
  • Crème fraîche heißt saure Sahne mit mindestens 30 % Fett.
  • Crème légère ist eine fettärmere Variante der Crème fraîche – meistens liegt der Fettanteil bei 20 %.
Verwendung

Sahne gehört zu den kleinen Multitalenten in der Küche. Welche Sorte welches Gericht verfeinert, hängt allerdings von ihrem Fettgehalt ab. Als Faustregel gilt: Je mehr Fett in der Sahne, desto besser eignet sie sich für warme Speisen, weil sie nicht ausflockt.

Schlagsahne mit mindestens 30 % Fett und Crème double geben also Aufläufen, Gratins, Suppen, Gulasch und Geschnetzeltem den besonderen Pfiff. Natürlich gehört auch in die verschiedensten Saucen ein Schuss Sahne. Aber Achtung: Enthält die Sauce zu viel Säure, z. B. durch Wein, gerinnt die Sahne.

Süße Sahne ist außerdem aus so manchem Dessert einfach nicht wegzudenken. Was wäre z. B. das Tiramisu, die Mousse au Chocolat, die Crème brulée oder ein frischer Obstkuchen ohne Sahne?

Saure Sahne kommt vor allem in der kalten Küche gut an: Sie verfeinert z. B. Salatsaucen, Dips und kalte Suppen. Rettich oder Gurken in gesalzener saurer Sahne sind superlecker, ein Kartoffelsalat wird mit saurer Sahne zum Gedicht. Natürlich schmecken Schmand und Crème fraîche auch in Lasagne, Aufläufen, Saucen und als Garnitur. Sogar süße Desserts können mit saurer Sahne aufgepeppt werden.

Nährwerte

Sahne hat im Vergleich zu Milch weniger Milcheiweiß, dafür aber mehr Fett und fettlösliche Vitamine, vor allem Vitamin A und D. Je nach Fettgehalt variiert natürlich auch die Kalorienzahl. 100 g Schlagsahne haben etwa 309 Kalorien, 31,7 g Fett, 3,4 g Kohlenhydrate und 2,4 g Eiweiß. Sie bringt wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor mit.

Lagerung & Aufbewahrung

Sahne muss gekühlt aufbewahrt werden.

Qualität & Einkauf

Generell sollten Sie natürlich immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Wer auf Sahne mit zugesetzter Gelatine und Zucker verzichten möchte, greift zu Bio-Ware. Diese ist außerdem weder ultrahocherhitzt noch sterilisiert.

Gesundheit & Wirkung

In Maßen genossen, kann Sahne sehr wohl dazu beitragen, den Körper gesund zu halten. Sie enthält Kalzium für starke Knochen und wichtige fettlösliche Vitamine. Allerdings kommt Sahne auch mit ungünstig zusammengesetztem Milchfett daher: Es besteht zu 2/3 aus gesättigten Fettsäuren.

Von den nützlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann sie nur Spuren vorweisen; dafür hat sie umso mehr Cholesterin. Sahne sollte also nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen. Sorgen Sie zudem bei Ihren Gästen für gesunden Ausgleich – bieten Sie viel Gemüse und Salate an, bereiten Sie alles mit hochwertigem Pflanzenöl zu. Gäste mit einem gestörten Fettstoffwechsel sollten Sahne so gut wie möglich vermeiden.

Hühnerei 

Hühnerei

Produktname: Dt.: Hühnerei; engl.: chicken egg, frz.: oeuf de poule

Eier zählen zu den besonders gefragten Grundnahrungsmitteln. Kein Wunder! Die runden Naturprodukte sind nicht nur reich an vielen Vitaminen und Nährstoffen, sondern finden auch vielseitige Verwendung in der täglichen Küche.

Geschichte

Betrachtet man die Geschichte vom Ei, so schaut man logischerweise auch auf die Entstehung des Huhns. Was von den beiden zuerst da war, ist bis heute recht umstritten.

Vor mehr als 5.000 Jahren hielt man in Indien Bankivahühner als Haustiere. Denn ihr kleines gelbschaliges Ei galt zu der Zeit als echter Leckerbissen. 3.000 Jahre später entwickelten die Griechen das kleine Ei weiter. Sie züchteten aus dem Ur-Huhn neue Arten, die Eier wurden größer und schmackhafter. Außerdem galt das Ei als heilig, denn man war sich sicher, dass das Universum aus dem „Weltei“ entstanden war.

Anschließend ging das Ei beziehungsweise Huhn auf Weltreise: Von Griechenland ging es über Gallien nach Rom und von dort schließlich nach Germanien, wo es nicht nur begehrtes Nahrungsmittel wurde, sondern auch ein Symbol der Fruchtbarkeit.

Herkunft

Pro Jahr legt eine Henne ca. 290 Eier. Unter welchen Bedingungen sie diese Eier gelegt hat, kann man anhand der Eierkennzeichnung erkennen. Auf jedem Ei ist ein Erzeugercode gestempelt. Die erste Ziffer des Stempels bedeutet:

0 = Ökologische Erzeugung

1 = Freilandhaltung

2 = Bodenhaltung

3 = Käfighaltung – seit 2012 verboten

Stalleinrichtungen, Besatzdichte und Auslauffläche je Huhn sind dabei genau geregelt. Bei der ökologischen Haltung ist u.a. das ökologisch erzeugte Futter vorgeschrieben. Bei der Freilandhaltung hat ein Huhn im Auslauf mindestens 4 qm Fläche zur Verfügung, bei der Bodenhaltung im Stall muss mindestens ein Drittel des Bodens eingestreut sein, damit die Hennen ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Scharren, Staubbaden und Flügelschlagen ausüben können.

Merkmale
Hühnereier gibt es in den Farben weiß und braun. Eier von artgerecht gehaltenen und gefütterten Vögeln haben eine sehr feste Schale und Hagelschnur. Das Eiklar, häufiger bekannt als Eiweiß, löst sich fast komplett in einem Stück vom Eigelb. Das Eigelb hat eine kräftig gelbe Farbe und schmeckt herb-würzig, das Eiklar ist hellgelb.
Verwendung

Ob gekocht, gebraten, als Bindemittel oder Hauptzutat in Mehlspeisen – das Hühnerei ist der absolute Alleskönner in der Küche.

Nährwerte

Ein Hühnerei enthält gut 8 g Eiweiß, das entspricht 15 % des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Außerdem hat es viele Mineralstoffe, wie Eisen, Kalzium, Schwefel und Zink. Außerdem beinhalten sie die Vitamine A, E, D, Biotin und alle B-Vitamine.

Lagerung & Aufbewahrung

In der Regel sind Eier etwa 28 Tage ab Legedatum haltbar. Generell gilt: Für Gerichte, die mit rohen Eiern zubereitet werden, sollten nur ganz frische verwendet werden. 14 Tage alte Eier sollten vor dem Verzehr gekocht, gebraten oder im Kuchen gebacken werden.

Der Frischetest: Legen Sie das Ei in eine Schale mit kaltem Wasser. Schwimmt es oben, ist es alt. Die Luftkammer im Ei hat sich vergrößert. Sinkt es zu Boden, ist es frisch. Die Frische des Eis können Sie außerdem am Eigelb erkennen: Das Eigelb eines frisch aufgeschlagenen Eis wölbt sich hoch, während das Eigelb eines alten Eis abgeflacht ist.

Qualität & Einkauf

Eier sind in folgende Handelklassen eingeteilt:

  • Handelsklasse A
    Frische, hochwertige Eier mit unverletzter und sauberer Schale mit einer Luftkammerhöhe von bis zu 6 mm. Die Eier dürfen weder gewaschen noch anderweitig gereinigt, nicht haltbar gemacht oder gekühlt werden. Das Eiweiß ist klar, durchsichtig, gallertartig. Eiweiß und Eigelb sind frei von fremden Ein- oder Auflagerungen jeder Art. Der Keim ist nicht sichtbar entwickelt, das Ei weist keinen Fremdgeruch auf.

  • Handelsklasse A mit Zusatzbezeichnung EXTRA
    Gleiche Bedingungen wie bei der Handelsklasse A, jedoch darf die Luftkammer weniger als 4 mm hoch sein. Die Bezeichnung „EXTRA“ darf höchstens bis zum 9. Tag nach dem Legen bzw. höchstens bis zum 7. Tag nach der Verpackung verwendet werden.

  • Handelsklasse B – oder auch Eier „zweiter Qualität"
    Die Schale kann verunreinigt sein, die Luftkammerhöhe kann bis zu 9 mm betragen. Eier der Güteklasse B sind nur für zugelassene Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie und Unternehmen der Nicht-Nahrungsmittelindustrie bestimmt und dürfen nicht im Handel verkauft werden.

Gesundheit & Wirkung

Hühnerei-Eiweiß kann der Körper besonders gut zum Aufbau von eigenen Proteinen nutzen. Von allen Nahrungsmitteln hat es die höchste biologische Wertigkeit: 100 %. Das bedeutet, dass aus 100 g Hühnereiweiß 100 g körpereigenes Protein gebildet werden können. Hühnerei enthält alle Vitamine bis auf Vitamin C. Das wichtigste Vitamin im Hühnerei ist das Vitamin A (Retinol) und seine Vorstufe, das Pro-Vitamin A (Carotin). Beide sorgen für die Elastizität des Auges, bewirken eine gute Hell-Dunkel-Anpassung der Iris und ein besseres Nachtsehen.

Tonkabohne 

Sie ist klein, trocken, unscheinbar und zerknautscht – die Tonkabohne. Was sie an Schönheit nicht bieten kann, macht sie mit ihren herausragenden geschmacklichen Eigenschaften wett. Doch bei der Tonkabohne gilt: gehen Sie sparsam damit um, denn die betörende Hülsenfrucht enthält sehr viel Cumarin, das in hohen Dosen schädlich wirken kann.  

Geschichte

Im 18. Jahrhundert wurde der französische Wissenschaftler Jean Babtiste Aublet auf die Insel Mauritius geschickt, um dort eine Apotheke und einen botanischen Garten einzurichten. 1775 führte er den Tonkabohnenbaum erstmals in seiner Sammlung auf.

Lange war die Tonkabohne als Gewürz nicht weit verbreitet. Bis in die 1940er fand sie zwar als Weihnachtsgewürz Verwendung, doch erst vor wenigen Jahren wurde die Spitzengastronomie auf sie aufmerksam. Seitdem wird der Samen auch in Deutschland vermehrt in der Küche eingesetzt.

Herkunft

Die dunklen, mandelförmigen Samen wachsen in den Tonkafrüchten des Tonkabohnenbaums. Ein Baum kann bis zu 30 Meter hoch wachsen. Seine Heimat liegt in den tropischen Gebieten Zentralamerikas und des nördlichen Südamerikas. Die größten Anbaugebiete sind heute in Venezuela zu finden. Aber auch auf Trinidad und im tropischen Afrika, wie z. B. in Nigeria, werden die Bäume angebaut.

Familie & Arten

Der Tonkabohnenbaum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Schmetterlingsblütler, innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Tonkabohne ist der Samen der Tonkafrucht. Die Tonkafrucht erinnert äußerlich an eine Mango. Die Tonkabohne ist also keine Bohne im herkömmlichen Sinne, sondern eine Hülsenfrucht.

Merkmale

Das Aroma der Tonkabohne ist intensiv und würzig. Der süßlich-herbe Geschmack des Gewürzes erinnert an Vanille, Mandel und Karamell. Das Gewürz wird als Vanilleersatz empfohlen. Doch auch die herbe Komponente hinterlässt geschmacklichen Eindruck – schon eine kleine Menge des Samens sorgt für kräftige Würze. Daher sollte man immer sparsam mit dem Aroma umgehen.

Verwendung

Tonkabohnen werden ähnlich wie Muskatnüsse mit einer feinen Reibe zu Pulver gerieben. So kann man sie in warme oder kalte Speisen einrühren. Die ganze Tonkabohne lässt sich auch in Milch oder Sahne auskochen. Danach spült man die Bohne mit klarem Wasser ab, trocknet sie und kann ihr bis zu zehn Mal erneut das Aroma entlocken.

Der vanilleähnliche Geschmack der Tonkabohne gibt den Takt vor – nahezu jede Süßspeise lässt sich mit ihr verfeinern: Pudding, Konfitüren, Gebäck, Joghurt, Quark, Milchreis, Eiscreme, Torte oder Kuchen.

Doch wie Muskat entfaltet sie auch in herzhaften Speisen ihren herrlichen Geschmack. Sie unterstricht etwa die fruchtig-säuerlichen Noten von Tomatensaucen und verhilft Fisch, Fleisch und Kartoffeln zu einer aromatischen Balance. Auch Cremesuppen kann man mit Tonkabohnen das gewisse Extra verleihen.

Lagerung & Aufbewahrung

Tonkabohnen sollten immer kühl, trocken und dunkel gelagert werden, zum Beispiel in einem dunklen Schraubglas.

Qualität & Einkauf

Die Tonkabohne ist in Apotheken, Reformhäusern, Bioläden, Gewürzhändlern oder im Internet erhältlich. In der Regel wird sie als ganze Bohne verkauft.

Gesundheit & Wirkung

Positive gesundheitliche Wirkungen der Tonkabohne bleiben bis heute weitestgehend unerforscht. Fakt ist, dass in Tonkabohnen der Aromastoff Cumarin enthalten ist. In größeren Mengen kann Cumarin gesundheitsschädigend wirken. Aus diesem Grund dürfen Tonkabohnen in Deutschland ausschließlich fermentiert angeboten werden, da der Cumarin-Wert durch die Fermentation sinkt.

In Tierversuchen haben hohe Dosen Cumarin krebserregend gewirkt, für Menschen wurde dieses Risiko nicht nachgewiesen. Zudem hemmt es den Vitamin-K-Stoffwechsel, was blutgerinnend wirken kann. Zu hohe Cumarin-Dosen können zudem zu einer Lebervergiftung führen.

Davon abgesehen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine täglich tolerierbare Aufnahmemenge angegeben: 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Dieser Wert wirkt nicht beeinträchtigend auf die menschliche Gesundheit. Daher steht dem maßvollen Genuss der exotischen Bohne nichts im Wege.

Vanille 

Vanille

Produktname: Dt.: Vanille; engl.: vanilla; frz.: vanille

Vanille ist uns lieb und teuer! Das süße Gewürz ist nicht nur hinter Safran das zweitteuerste Würzmittel der Welt, sondern auch das in der Küche am häufigsten eingesetzte Aroma.

Geschichte

In Mittelamerika fing alles an: Bei den Azteken im heutigen Mexiko galt Vanille früh als begehrte Delikatesse. Der Aztekenkönig Moctezuma soll sogar süchtig nach dem süßen Gewürz gewesen sein: Er trank am Tag 50 Tassen seines Lieblingsgetränks „cacahuatl“, das mit Vanille gewürzt wurde.

Einige Jahrzehnte später setzten die Spanier aus amerikanischen Kolonien die Vanilleschote in der europäischen Küche ein. Schließlich eroberte sie dank des Franzosen und Sonnenkönigs Ludwig XIV., der sich für dieses exotische Gewürz begeisterte, die Inseln Réunion, Madagaskar und bald die gesamte restliche Welt.

Herkunft

Die Herstellung der Vanilleschote ist ein sehr zeitintensives und aufwendiges Verfahren und erklärt den hohen Preis im Handel: Die Vanillepflanzen werden als Plantagen angebaut. Damit die frische Vanille zu einem aromatischen Gewürz wird, müssen die Früchte, neben einer komplizierten Befruchtung, einer sogenannten Schwarzbräunung unterzogen werden – ein zeit- und arbeitsintensiven Verfahren. Dabei bekommen die Kapselfrüchte zuerst eine 3-minütige Heißwasser-Kur bei 70 °C. Anschließend werden sie eingewickelt und trocken und schattig gelagert. Es folgt eine intensive Trocknungsphase: 3 Wochen lang werden die Früchte täglich ein- und ausgepackt; dabei 2 Stunden in die Sonne gelegt, anschließend wieder eingewickelt und warm und trocken gelagert. Der letzte Schritt ist auch der zeitaufwendigste: Die Vanilleschoten werden gebündelt und 3 Monate lang in einer geschlossenen Kiste aufbewahrt.

Madagaskar ist mit ca. 80 % der weltweit hergestellten Vanille der führende Produzent. Zudem wird sie in Indonesien, auf den Komoren, auf Réunion und in Tahiti angebaut. Aus Mexiko stammen mittlerweile nur noch 10 % der heutigen Vanilleproduktion. Die USA führt als der weltweit größte Konsument die Spitze an, gefolgt von Europa – vor allem Frankreich.

Familie & Arten

Hätten Sie’s gewusst? Vanille gehört zu der großen Familie der Orchideen und ist die einzige essbare Frucht dieser blühenden Pflanzen. Es gibt um die 150 Vanille-Arten: Die bekannteste und wichtigste Art ist die Gewürzvanille – im Handel unter der Bezeichnung Bourbon- oder mexikanische Vanille angeboten. Durch Ihr intensives Aroma wird sie gerne zum Kochen oder Backen verwendet. Ihren Namen verdankt die Bourbon-Vanille den Franzosen, die sie einst auf der Île Bourbon – heute Réunion – anbauten. Generell stammt die Bourbon-Vanille aus der Region des Indischen Ozeans. Hauptproduzent ist heutzutage Madagaskar.

Merkmale

Die schwarzbraun-glänzenden Früchte können bis zu 30 cm lang und 6–8 mm breit sein. Manchmal sind sie von Vanillinkristallen überdeckt und leicht gekrümmt. Vanille riecht angenehm hocharomatisch und schmeckt süßlich-würzig.

Verwendung

Vanille ist das beliebteste Gewürz und verleiht besonders süßen Speisen ein unvergleichliches Aroma. Doch auch mit pikanten Gerichten kann die echte Vanille eine harmonische Verbindung eingehen – besonders gut mit Spargel, Karotten und Fleisch.

Nährwerte

100 g Vanilleschote haben rund 270 Kalorien.

Lagerung & Aufbewahrung

Lagert man die Vanilleschote in einem kühlen, dunklen und luftdichten Behälter, so ist sie sehr lange haltbar und behält ihr intensives Aroma. Achtung: Bitte nicht einfrieren, da sie sonst verhärten und kristallisieren.

Qualität & Einkauf

Die Vanilleschote sollte eine ölig-glänzende Oberfläche haben. Die Stangen müssen biegsam sein. Geringere Qualitäten weisen eine rissige und trockene Schale auf.

Gesundheit & Wirkung

Vanille wirkt beruhigend und bekämpft Abgeschlagenheit. Besonders ihr Duft beruhigt und entspannt die Nerven. Der Vanille wird aber auch nachgesagt, dass Substanzen aus der Schote die DNA unserer Zellen schützen, somit Krebs vorbeugen können. Auch mit dem Einsatz von Vanille bei Alzeimer wird bereits experimentiert, da man vermutet, das exotisch-süße Gewürz könne die oxidativen Prozesse im Gehirn aufhalten.

Zucker 

Zucker

Produktname: Dt.: Zucker; engl.: sugar; frz.: sucre

Das weiße Gold ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Umso erstaunlicher, dass seine Karriere in Europa eigentlich erst von 200 Jahren begann ...

Geschichte

Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Honig das einzig süßende Mittel in Mitteleuropa. In den arabischen Ländern kannte man den aus Zuckerrohr hergestellten Zucker aber bereits seit dem 7. Jahrhundert n. Chr.. Durch die Kreuzzüge gelangte er nach Europa.

Dieser Zucker war allerdings eine Kostbarkeit. Er wurde nur für medizinische Zwecke genutzt. Erst durch die Herstellung aus den in Europa heimischen Rüben gewann der Zucker auch in unseren Breitengraden an Bedeutung.

Heute ist das ehemalige Luxusgut Massenware: Weltweit werden jährlich über 120 Millionen Tonnen Zucker produziert. Davon stammen ca. 60% aus Zuckerrohr und 40% aus Zuckerrüben.

Übrigens: Das Wort Zucker kommt ursprünglich aus dem Sanskrit-Wort „sarkara“. Das bedeutet so viel wie „süß“. Im arabischen Sprachraum wurde es mit sukkar übersetzt und gelangte von dort aus als Zucker in den europäischen Sprachraum.

Herkunft

Der Ur-Rohzucker wuchs auf Borneo. Dort wurde das Rohr vor allem zum Bau von Hütten und Zäunen eingesetzt. Man kaute es aber auch schon. Zuckerrohranbau wird heute in Australien, Brasilien, China, Hawaii, Indien, Indonesien, Japan, Java, Kuba, Mauritius, Puerto Rico und Südafrika betrieben.

Familie & Arten

Zucker ist eigentlich nur ein Oberbegriff für süße Saccharide und die Handelbezeichnung für Saccharose. Als Hauptquellen zur Herstellung dienen Zuckerrohr – Saccharum officinarum – und Zuckerrübe – Beta vulgaris. Das Angebot an Haushaltszucker umfasst verschiedene Sorten, die sich nach Reinheit, Bearbeitungsverfahren, Form und Farbe unterscheiden:

  • Zucker oder Weißzucker
  • Raffinierter Zucker, raffinierter Weißzucker oder Raffinade
  • Brauner Zucker
  • Vollzucker/Vollrohrzucker
  • Würfelzucker
  • Kandiszucker
  • Puderzucker
  • Hagelzucker
  • Gelierzucker
  • Einmachzucker
  • Vanillezucker und Vanillinzucker

Neben dem Haushaltszucker werden im Einzelhandel auch andere Zuckerarten angeboten. Das sind beispielsweise:

  • Traubenzucker, auch Glukose oder Dextrose genannt
  • Fruchtzucker, Fruktose
  • Milchzucker, Laktose
  • Isomaltose, Zweifachzucker aus Rübenzucker

Daneben gibt es noch Ahornsirup, Läuterzucker, Malzextrakt, Melasse und Rübenkraut, das zum Süßen von Speisen gebraucht wird.

Merkmale

Zuckerrohr ist eine bis zu 4 m hoch wachsende Pflanze. Die einzelnen Halme erreichen einen Durchmesser von etwa 5 cm. Die harte Wand der Grashalme ist außen glatt und hellbraun gefärbt. In regelmäßigen Abständen ist der Halm von so genannten Knoten unterbrochen, die wie eine Naht aussehen. Im Inneren sind die Halme faserig, aber saftig. Der Rohrzuckergehalt liegt zwischen 7 und 20%.

Die Zuckerrübe hingegen ist eine 2-jährige Pflanze, die im ersten Jahr den Rübenkörper ausbildet und im zweiten Jahr blüht. Sie bildet eine Blattrosette, die Wurzel verdickt sich zu einer Rübe. Die Blätter werden bis zu 30 cm lang. Im zweiten Jahr bildet sie einen ca. 1,5 m hohen Blütenstand mit 5-zähligen Blüten aus. Der höchste Zuckergehalt konzentriert sich im Mittelstück der Rübe. Je kühler das Klima, in dem die Zuckerrübe angebaut wird, umso höher ist ihr Zuckergehalt. Er beträgt bei ausgereiften Rüben ca. 17–20%.

Verwendung

Ohne Zucker geht es einfach nicht! Ob in Kaffee, Tee oder in köstlichen Desserts und Kuchen – auf Zucker können und wollen wir nicht verzichten. Sogar raffinierten Suppen und Gemüsegerichten gibt das weiße Gold den letzten Pfiff. Das süße Einlegen mit zuckerhaltiger Marinade macht Fleisch wunderbar zart – eine wahre Freude für den Gaumen!

Nährwerte

100 g Zucker enthalten 405 Kalorien und 99,8 g Kohlenhydrate, dafür aber auch kein Fett.

Lagerung & Aufbewahrung

Zucker ist ewig haltbar. Aus diesem Grund hat er auch kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Er sollte aber stets kühl und trocken in gut verschließbaren Behältern gelagert werden. Zucker nimmt nämlich gerne Fremdgerüche auf.

Qualität & Einkauf

Einwandfreier Zucker hat einen angenehmen, leicht sirupartigen Geschmack. Ist der Zucker feucht, riecht er muffig und neigt zur Bildung von Schimmel.

Gesundheit & Wirkung

Bis um 1500 n. Chr. galt Zucker bei uns vorwiegend als Arznei. Er wurde in Apotheken verkauft. Zucker aus Zuckerrohr gab es fast nur in den Küchen der Fürstenhäuser. Heute sollten wir Zucker wieder wie ein kostbares Gewürz in Maßen genießen und hinterher die Zähne putzen. Untergewichtige Menschen können durch Naschen zwischendurch manchmal leichter zunehmen, denn kleine Mengen Süßigkeiten wirken appetitanregend. Für alle, die empfindliche Knochen haben und an Osteoporose leiden, ist Zucker eher schädlich. Nach einer süßen Mahlzeit wird nämlich besonders viel Kalzium im Urin ausgeschieden.

Kaffee 

Kaffee

Produktname: Kaffee

Kaffee ist Kult! Beinahe 165 Liter des Muntermachers trinkt jeder Bundesbürger jährlich im Durchschnitt. Der aromatische Kaffee gilt nicht ohne Grund als Lieblingsgetränk der Deutschen.
Geschichte

Die Wiege des Kaffees liegt in Äthiopien. Zumindest, wenn man einer alten Legende Glauben schenkt. Sie erzählt von einem Ziegenhirten aus der Region Kaffa. Er bemerkte, dass seine Tiere ungewöhnlich munter waren, nachdem sie rote Früchte von einem Strauch mit weißen Blüten gefressen hatten. Danach kostete der Hirte selbst von den Früchten und stellte dieselbe Wirkung fest. Zusammen mit einheimischen Mönchen stellte er daraufhin einen Aufguss aus den Früchten her – vermutlich den ersten Kaffee der Geschichte!

Durch den zunehmenden Sklavenhandel, gelangte der Kaffee im 14. Jahrhundert auch nach Arabien. Die Hafenstadt Mocha auch Mokka (heute al-Mukha) entwickelte sich später zu einem der wichtigsten Handelszentren für die besonderen Bohnen. So verbreitete sich der Kaffee über Persien und die heutige Türkei immer weiter. 1554 eröffnete das erste Kaffeehaus in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.

In Europa trank man den ersten Kaffee wohl erst im späten 16. Jahrhundert. Dort war er lediglich den elitären Schichten vorbehalten. Im Jahre 1766 sprach Friedrich der Große ein Verbot aus, Kaffee eigenständig zu handeln. Nur dem Staat oblag das Privileg des Kaffeehandels. Dieses Monopol hielt sich jedoch nur wenige Jahre. 1787 wurde der Kaffeehandel wieder frei und setzte seinen Siegeszug auch in anderen gesellschaftlichen Schichten unaufhaltsam fort.

Herkunft

Die Kaffeepflanze ist ein sehr sensibles Gewächs und fordert ein besonderes, frostfreies, feucht-trockenes Wechselklima. Kaffee wird daher nur in Ländern rund um den Äquator angebaut. Diesen Bereich bezeichnet man auch als Kaffeegürtel.

Die beiden Kaffee-Hauptsorten wachsen auf unterschiedlichen Höhenlagen. Arabica-Kaffee wächst zwischen 600 und 1200 m, Robusta-Kaffee zwischen 300 und 800 m über dem Meeresspiegel. Je höher, desto besser die Qualität!

Als größte Kaffeelieferanten der Welt gelten Brasilien, gefolgt von Vietnam, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Indien, Äthiopien, Guatemala, Honduras und Uganda.

Familie & Arten
Die Kaffeepflanze gehört zur Gattung Coffea in der Familie der Rubiaceae (Rötegewächse). Zu ihr gehören weltweit etwa 500 Gattungen und mehr als 6000 verschiedene Arten. Viele weitere Arten der Familie haben mit der uns bekannten Kaffeepflanze nicht viel gemeinsam. Wirklich bedeutend für den Handel sind lediglich 2 Arten: Coffea Arabica und Coffea Canephora; besser bekannt als Arabica und Robusta. Die Welternte verteilt sich auf 61 % Arabica- und 39 % Robusta-Bohnen.
Merkmale

Die Kaffeepflanze selbst ist ein Strauch mit weißen Blüten und roten, kirschenähnlichen Früchten. Sie kann eine Höhe von bis zu 4 Metern erreichen. Früchte trägt sie allerdings erst nach 3 – 4 Jahren.

Die Steinfrüchte, auch Kaffeekirschen genannt, verändern ihre Farbe je nach Reifestadium von Grün zu Rot. In den Früchten sind jeweils 2 Samen enthalten – die geschmackvollen Kaffeebohnen. Diese sind von der sogenannten Silberhaut und einer Pergamenthaut überzogen.

Verwendung

Wer bei Kaffee lediglich an Heiß- und Kaltgetränke denkt hat weit gefehlt! Denn die aromatische Bohne hat auch kulinarisch einiges zu bieten.

Eine Kaffeegewürzkruste beispielsweise bringt den richtigen Pfiff an delikate Wildgerichte. Aber auch zu Pasta passen die braunen Bohnen ganz hervorragend. Servieren Sie Ihren Gästen doch einmal „Spaghetti mit Bohnensoße“. Hier werden Espresso-Bohnen mit Pfeffer in einem Mörser zerstoßen und zusammen mit Pecorino zu einer wunderbaren Soße verarbeitet. Ebenfalls köstlich: Kaffee-Schoko-Crème-brûlée.

Nährwerte

Neben Koffein und über 800 Aromastoffen, enthalten die Muntermacher auch Säuren, Öle, Wasser, Mineralstoffe, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor.

Arabica-Kaffee enhält übrigens lediglich 1 bis 1,4 % Koffein, Robusta-Kaffee hingegen fast 3 %. 100 g der schwarzen Bohnen enthalten durchschnittlich 2 Kalorien, 0,1 g Eiweiß, 0,3 g Kohlenhydrate und kein Fett.

Lagerung & Aufbewahrung
Gerösteter Kaffee ist nur 2 bis 3 Wochen bei Raumtemperatur haltbar. Daher wird er für eine Verlängerung der Lagerzeit zumeist vakuumiert. Man kann ihn aber auch bedenkenlos einfrieren.
Qualität & Einkauf

Kauft man Kaffee in ganzen Bohnen ein, gilt generell: Je größer desto besser. Denn größeren Bohnen wird eine bessere Qualität zugesprochen als kleineren.

Auch der Mahlgrad lässt Rückschlüsse auf die Qualität zu. Er reicht von 1 (sehr fein) bis 7 (grob). Je feiner der Kaffee gemahlen ist, desto stärker ist das Aroma. Zudem sollte gemahlener Kaffee nach Möglichkeit nicht älter als 1 Monat sein.

Gesundheit & Wirkung

Früher verfemt, heute gelobt: Der Kaffe zeigt sich neuerdings von seiner guten Seite.

Die Wissenschaft lobt den positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit. Man nimmt an, dass einige seiner Inhaltsstoffe sogar Krebs vorbeugen und das Herz schützen. Außerdem wird ihm eine verdauungsfördernde Wirkung zugesprochen.

Einem gemäßigten Kaffeegenuss steht also nichts im Wege.

Pistazie 

Pistazie

Produktname: Dt.: Pistazie; engl.: pistachio; frz.: pistache

Pistazien schmecken nussig und leicht süßlich und sind vor allem eines: gesund. Doch um die leckere Steinfrucht zu genießen, muss sie erst einmal aus ihrer Schale geknackt werden. Meist werden Pistazien bei uns gesalzen und geröstet angeboten, als Zutat in Pralinen oder bei der Zubereitung von Hauptgerichten.

Geschichte

Der Ursprung der Pistazie liegt im Nahen Osten. In Vorderasien wachsen Pistazienbäume auch heute noch wild und werden dort seit der Antike geschätzt. Damals galt die Steinfrucht als Speise der Könige. Einer Legende nach soll die Königin von Saba die Pistazie geliebt haben und verbot dem einfachen Volk den Genuss. Im 1. Jahrhundert n. Chr. soll Kaiser Vitellius die Nuss in Rom eingeführt haben. Dort genoss sie den Ruf eines Heilmittels. In den 1880er Jahren importierten Einwanderer diese schließlich nach Amerika.

Herkunft

Die Pistazie wird seit mehreren 1000 Jahren geschätzt. Ihre Heimat hat die Nuss in vorderasiatischen Ländern wie Afghanistan und dem Iran. Der Iran beansprucht heutzutage sogar 50 Prozent der globalen Produktion für sich und ist somit das wichtigste Anbauland des kleinen Leckerbissens. Daneben wird die Pistazie u.a. in Ländern wie Italien, Syrien, Türkei, China und Griechenland angebaut.

Familie & Arten

Pistazienbäume gehören zur Familie der Sumachgewächse. Die Bäume wachsen auf bis zu zehn Metern an. Dabei gedeihen die Pistazien als Trauben mit zehn bis 25 nebeneinanderliegenden Früchten, vergleichbar mit wachsenden Weinbeeren. Jedoch bringt nicht jeder Baum Pistazien hervor. Nur der weibliche Baum sorgt alle zwei Jahre für ausgiebige Ernte. Die Pistazie ist eine Steinfrucht und keine Nussfrucht im botanischen Sinne.

Merkmale

Wenn die Pistazie reif wird, verfärbt sich die Haut des Fruchtfleisches rot. Der hellgrüne Kern wird größer und die harte Schale platzt entlang der Mittelnaht auf. Diese werden auch „gespaltene Pistazien“ genannt. Bei „ungespaltenen Pistazien“ ist die Nuss nicht richtig reif geworden. Bei uns werden sie überwiegend gesalzen und geröstet verzehrt. Jedoch sollte man vor verdorbenen Pistazien die Finger lassen. Diese können krebserregende Aflatoxine enthalten.

Verwendung

Ganz oder gehackt – besonders in der Küche eignen sich die kleinen Geschmackswunder vorzüglich. Dort verfeinern sie u.a. Fleischterrinen, Saucen, Füllungen oder sogar Speiseeis. Doch auch geröstet und gesalzen sind sie ein beliebter Snack für Zwischendurch.

Nährwerte

Pistazien sind gesund und nahrhaft, aber auch sehr kalorienreich. 100 g bringen es auf 518 Kilokalorien. Sie bestehen zu gut 50 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren und 20 Prozent aus Eiweiß. Zudem enthalten Pistazien viele Vitamine und Mineralstoffe. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen u.a. Vitamin B, Vitamin E, Pro-Vitamin A, Calcium, Magnesium und Natrium. Auch der Anteil von Kalium und Eisen ist hoch und die enthaltenen Ballaststoffe sind gut für die Verdauung.

Lagerung & Aufbewahrung

Geschälte Pistazien sollten immer kühl gelagert und vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sie sonst verderben und giftige Schimmelpilze bilden. Im Kühlschrank halten sie sich bis zu vier Wochen. Ungeschälte Pistazien sind bei gleicher Lagerung einige Monate haltbar.

Qualität & Einkauf

Pistazien können mit und ohne Schale eingekauft werden, sowie geröstet, gesalzen oder unbehandelt. Dabei gilt besonders: Je grüner desto qualitativ hochwertiger. Jedoch sollte der Preis eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtiger ist das Herkunftsland. Niedrige Preise können auf eine zu hohe Belastung mit schädlichen Aflatoxinen hinweisen. Die Kontrollen zur Vermeidung dieser sind teuer.

Gesundheit & Wirkung

Der tägliche Verzehr der kleinen Nüsse ist gut für die Gesundheit. Pistazien haben einen wertvollen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Diese können vor einem zu hohen Cholesterinwert und Herz-Kreislauf Erkrankungen schützen. Als Phosphorlieferant stärken Pistazien – zusammen mit Calcium - Zähne und Knochen. Außerdem beugen Pistazien Krebserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden vor.

Himbeeren 

Himbeere

Produktname: Dt.: Himbeeren, engl.: raspberries; frz.: framboises

Himbeeren sind süß, aromatisch und ein besonderer Hingucker auf Desserts und Torten! Aber Vorsicht: Die pelzigen, leuchtend-roten Früchtchen sind auch sehr empfindlich und müssen daher mit Samthandschuhen angefasst werden.

Geschichte

Die Himbeere schaut auf eine lange Geschichte zurück: Schon in der Steinzeit sammelten die Menschen Himbeeren und aßen sie. Im Altertum verwendete und schätze man die samtige Beere als Heilpflanze. Doch erst im Mittelalter wurde sie in Klostergärten kultiviert. Im Jahre 1601 erwähnte Clusius die Himbeere zum ersten Mal – er entschied bereits zwischen roten und gelben Arten.

Herkunft

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Himbeere ist riesig. Sie wächst wild in Mittel- und Nordeuropa, in Asien und im nordöstlichen Nordamerika. Fast überall dort wird sie auch erwerbsmäßig angebaut. Der größte Produzent ist heute Russland. Weitere bedeutende Anbauregionen sind die USA, Polen, Deutschland, Ungarn, die Ukraine, Kanada und Großbritannien. Die besonders aromatischen Waldhimbeeren werden im Bayrischen Wald, in Polen und in den Balkanländern gewerblich gesammelt.

Familie & Arten

Die Himbeere gehört zur Familie der Rosengewächse. Die bekannteste und wirtschaftlich wichtigste Art ist die Europäische Rote Himbeere. Generell unterscheidet man zwischen Sommer- von Herbsthimbeeren. Der Unterschied, neben dem Erntezeitpunkt, ist, dass Sommerhimbeeren an 2-jährigen, Herbsthimbeeren an 1-jährgen Ruten Beeren tragen. 

Merkmale

Himbeeren wachsen an hohen dornigen Halbsträuchern, die bis zu 2 m groß werden können. Von Mai bis Juni bilden sich traubenförmige Blütenstände, die sich später zu roten, eiförmigen Früchten entwickeln. Wussten Sie, dass die Himbeere keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht ist? Denn die kleinen, behaarten Kerne sind zu Sammelfrüchten miteinander verwachsen. Himbeeren können einen Durchmesser von 2 cm erreichen, haben ein rundes bis kegelförmiges Aussehen und einen süß-säuerlichen Geschmack. Die Färbung kann je nach Züchtung rot, gelblich oder weiß sein. 

Verwendung

Himbeeren können zu leckerer Marmelade, Gelee, Saft, Sirup oder Likör verarbeitet werden. Ein bekannter Schnaps aus den Früchten ist der Himbeergeist, der besonders im Winter warm ums Herz macht. Aber nicht nur die Früchte, sondern auch die Blätter finden in Küche und Hausapotheke Verwendung. Gemischt mit anderen Blättern und Kräutern entsteht ein wohlschmeckender Tee.

Nährwerte

100 g Himbeeren haben lediglich 36 Kalorien und können somit ohne Reue verzehrt werden. Die Früchte stehen in ihrem Nährstoff- und Vitamingehalt den Zitrusfrüchten in nichts nach. Sie sind reich an Vitamin C, enthalten Kalium und Vitamin A. Der Magnesiumgehalt in 100 g Himbeeren deckt 10 % des Tagesbedarfs eines Erwachsenen.

Lagerung & Aufbewahrung

Himbeeren sind empfindlich und sehr leicht verderblich. Daher sollten sie am besten am gleichen Tag verarbeitet oder verzehrt werden. Grundsätzlich gilt: Himbeeren aus der Schale nehmen, nebeneinander auf einen Teller setzen und kühl stellen.

Qualität & Einkauf

Greifen Sie zu prall und glänzend aussehenden Himbeeren. Der Boden der Transportschale sollte nicht feucht sein. Das ist ein Zeichen dafür, dass die unteren Beeren schon matschig sind.

Gesundheit & Wirkung

Himbeeren helfen bei Nieren- und Blasenbeschwerden sowie bei Verstopfung. Das in den Himbeeren enthaltene Biotin sorgt für schöne Haut und Haare. Himbeersaft stärkt und erfrischt bei Fieber.

Außerdem unterstützt das enthaltene Vitamin C und die sekundären Pflanzenstoffe, die Flavanoide, die Immunabwehr. Asiatische Frauen nehmen Himbeeren auch als Mittel gegen starke Monatsblutungen ein. Auch die Blätter der Himbeere haben gesundheitliche Wirkung: Sie sind leicht antibakteriell und gewebestärkend. Der Tee aus den Himbeerblättern wurde früher traditionell zur Kräftigung des Zahnfleisches, zur Blutreinigung, gegen Magen- und Darmbeschwerden und bei Hautausschlägen angewandt.

Geschirr & Co. für optischen Genuss

WAL, Weck Mini-Sturzglas, 370 ml,  H 69 mm, Ø 100 mm

WAL, Weck Mini-Sturzglas, 370 ml, H 69 mm, Ø 100 mm