Einfach lecker! Schon bei dem Gedanken an einen warmen Kakao läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Auch die Olmeken wussten, wie gut Getränke und Speisen mit Kakao schmecken ...
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Geschichte
Die erste Nutzung der Kakaopflanze wird ca. 1.000 Jahre vor Christus vermutet. Die Olmeken – ein Volk, das zu dieser Zeit am Golf von Mexico lebte – sollen die ersten Menschen gewesen sein, die die Pflanze nutzten und ihr den Namen Kakao gaben. Dieser stand zum einen für die Pflanze selber, zum anderen aber auch für Getränke, die aus der Frucht hergestellt wurden.
Die Mayas bauten bereits um 500 v. Chr. Kakao auf Plantagen an. Sie stellten daraus ein Schokoladengetränk her, das warm oder kalt nur zu besonderen Anlässen und lediglich von der Oberschicht getrunken wurde. Die Kakaobohne war außerdem als Zahlungsmittel bei den Mayas anerkannt.
Auch die Azteken kannten den Kakao. Er galt bei ihnen ebenfalls als Luxusgut. Sie mussten ihn jedoch über den Handel beziehen, weil im Hochland von Mexiko ungünstige Bedingungen für den Anbau herrschten.
Durch die Eroberung Amerikas und die Unterwerfung der Azteken durch die Spanier wurde Kakao im 16. Jahrhundert auch in Europa bekannt. Danach bauten die Europäer ihn in immer mehr Kolonien an.
Die Spanier verfeinerten das Schokogetränk, indem sie es mit Milch anstatt mit Wasser anrührten und Honig oder Rohrzucker zum Süßen hinzugaben. Im 17. Jahrhundert erreichte das Getränk erstmals europäische Königs- und Kaiserhöfe und wurde als Statussymbol angesehen. Bis ins 19. Jahrhundert hielt sich die Kakaobohne als Zahlungs- und Tauschmittel in vielen mittelamerikanischen Staaten. Erst durch die von den USA eingeführten Münzen wurde sie abgelöst.
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Herkunft
Mittelamerika und Afrika sind die größten Anbaugebiete für Kakao. Allein die Elfenbeinküste stellt ca. 33 % des weltweit angebauten Kakaos her. Sie ist damit der größte Kakaoproduzent der Welt.
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Herstellung
Die Kakaopflanze wird in tropischen Regionen angebaut. Nur hier herrschen optimale klimatische Bedingungen. Oft wird sie mit anderen Bäumen zusammen angepflanzt, um Windschutz und eine Schattenlage zu gewährleisten.
Ein Kakaobaum kann bis zu 15 m groß werden, durch kontinuierliches Herunterstutzen wird er aber meist auf einer Größe von ca. 6–8 m gehalten, um die Ernte zu vereinfachen. Im Alter von 5–6 Jahren blüht der immergrüne Baum das erste Mal und kann abgeerntet werden.
Das Bestäuben der Blüten wird von Mücken übernommen. Darum ist es wichtig, dass die Plantagen in der Nähe eines Gewässers angesiedelt sind, denn dort schlüpfen die Mücken. Aus den bestäubten Blüten bilden sich dann die Kakaofrüchte. Sie enthalten Samen, die auch Kakaobohnen genannt werden.
Zur Erntezeit werden die Kakaofrüchte mit Macheten vom Baum geschlagen und anschließend geöffnet. Das Fruchtfleisch muss in der Sonne fermentieren, damit die Samen nicht keimen. So verlieren die Kakaobohnen einen Teil der Bitterstoffe und erhalten ihr typisches Aroma. Die Samen werden dann in der Sonne oder in Öfen getrocknet. Dadurch verlieren sie die Hälfte ihres Volumens. In Säcken abgepackt, finden die Bohnen nun ihren Weg zur Schokoladenproduktion. Dort werden sie meistens noch geröstet, gemahlen und entölt, bevor man sie zu den Endprodukten weiterverarbeitet.
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Saison
Nach der ersten Blüte können die Samen 2-mal im Jahr geerntet werden. Das erste Mal zu Beginn der Trockenzeit und dann noch einmal am Anfang der Regenzeit. Die erste Ernte ist dabei die hochwertigere.
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Familie & Arten
Man unterscheidet zwischen Edel- und Konsumkakao – dabei werden weltweit nur 5 % Edelkakao verarbeitet. Er schmeckt fruchtig, blumig oder nussig. Konsumkakao dagegen ist weniger aromatisch, kann bitter und etwas säuerlich schmecken. Außerdem gibt es 4 Grundtypen:
- Criollo
- Trinitario
- Forastero
- Nacional
Der Geschmack einer Sorte kann durch unterschiedliche Böden und klimatische Bedingungen sehr verschieden ausfallen.
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Merkmale
Kakaofrüchte haben eine ovale Form mit einer ledrigen, gelben bis roten Schale. Sie können bis zu 30 cm groß und 500 g schwer werden. Eine Frucht beherbergt zwischen 30 und 50 Kakaobohnen, die in Reihen angeordnet im weißen und weichen Fruchtfleisch liegen. Sie sind anfangs übrigens ebenfalls weiß; braun werden die Kakaobohnen erst durch die typische Trocknung und Röstung.
Der Geschmack von rohem Kakao ist bitter mit einer leichten Schokonote. Der bittere Geschmack wird durch die Weiterverarbeitung und das Mischen mit Milch und Honig immer dezenter – das Schokoladenaroma tritt mehr und mehr hervor. Von rohem Kakao spricht man, wenn die Bohnen nur getrocknet und nicht geröstet wurden.
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Verwendung
Kakao schmeckt einfach himmlisch – zum Beispiel als Pulver in Müsli, Desserts, Smoothies oder selbstgemachten Pralinen. Die Kakaofrucht kann übrigens auch roh gegessen werden. Die Schalen werden in den Produktionsländern oft zur Herstellung von Tee genutzt.
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Nährwerte
Kakao bringt es auf stolze 350 Kalorien pro 100 g. Dafür ist er mit fast 500 mg pro 100 g eine der besten pflanzlichen Magnesiumquellen der Welt. Außerdem bringt er viel Kalzium und Eisen mit. Roher Kakao ist zudem reich an Antioxidantien und ungesättigten Fettsäuren wie beispielsweise Ölsäure.
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Lagerung & Aufbewahrung
Kakao sollte unter 25 °C gelagert werden, damit er nicht ranzig wird. Zu kalt darf es allerdings nicht werden, er mag keinen Frost. Darüber hinaus ist es wichtig, ihn trocken zu lagern, damit er nicht schimmelt. Weil Kakao schnell den Geruch anderer Lebensmittel annimmt, sollte er separat aufbewahrt werden. Deshalb empfiehlt sich die Lagerung an trockenen und kühlen Orten, am besten in geschlossenen Behältern.
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Qualität & Einkauf
Kakao gibt es roh oder geröstet zu kaufen. Zudem können Sie zwischen verschiedenen Graden der Entölung wählen. Auch bei der Verarbeitungsform haben Sie die Qual der Wahl. Erhältlich ist der Kakao als ganze Bohne, gebrochen in kleine Stücke oder als Pulver.
Frische Kakaofrüchte finden sich hierzulande nur sehr selten. Diese müssen nach dem Kauf noch nachreifen. Sie sollten darauf achten, dass Sie Fair-Trade Kakao einkaufen. So ist sichergestellt, dass keine Kinder zur Arbeit eingesetzt wurden und er unter sozial verträglichen Bedingungen produziert wurde.
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Gesundheit & Wirkung
Dem Kakao wird nachgesagt, dass er Naschkatzen glücklich macht – und das stimmt auch! Beim Verzehr werden nämlich Endorphine und das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Roher Kakao soll sich außerdem positiv auf die Verdauung auswirken und bei Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Erkältungen helfen.
Trotz der vielen Kalorien kann Kakao auch beim Abnehmen helfen, da er das Sättigungsgefühl verstärkt. Durch das Rösten und die Weiterverarbeitung mit Zucker und Milch verliert der Kakao allerdings viele seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften.