Gastronomie mit 5 Sinnen erleben
Das Essen allein macht nicht glücklich!
Wenn es darum geht, ein Restaurant für das Abendessen auszuwählen, spielen viele Faktoren eine Rolle. Je nachdem, um welchen Anlass es sich handelt, werden verschiedene Lokalitäten in Betracht gezogen. In die engere Auswahl kommen oft Restaurants, die dem Gastgeber rundum gut gefallen und seine Erwartungen an den Abend erfüllen können: das passende Ambiente, die richtige Atmosphäre und Ausstattung, das gewünschte Flair und, natürlich, das kulinarisches Erlebnis. Im Mittelpunkt steht bei der Entscheidungsfindung oft die gastronomische Leistung in ihrer Gesamtheit, wie der Gast sie mit allen seinen Sinnen wahrnimmt. Für einen erfolgreichen Abend müssen alle Einzelheiten zu einem perfekten Gesamtbild zusammenkommen. Folgen wir einem Gast bei einem Restaurantbesuch und erleben diesen mit seinen 5 Sinnen – sehend, hörend, riechend, fühlend und schmeckend; vom Betreten der Lokalität über die Platzauswahl, die Atmosphäre, den Service, den Speisen und Getränken bis hin zum Verlassen des Restaurants. Es handelt sich um ein Restaurant, das ein Gast zum ersten Mal besucht.
Das Visuelle
Beim Betreten des Gastraums sieht der Gast die Details der Einrichtung: Möbel, Dekoration, Raumaufteilung und Beleuchtung empfangen ihn. Die Form und Aufteilung des Raumes bestimmen seine Tischwahl, er wird geleitet durch das, was er sieht. Die Anordnung der Möbel fungiert als Wegweiser.
Ob er an einem Tisch mitten im Raum oder an der Wand sitzt, kann für das Gelingen eines Abends entscheidend sein. Oder vielleicht bevorzugt er eine kleine, versteckte Nische? Es ist der erste, der visuelle Eindruck, den er beim Betreten des Raumes bekommt. Ein Restaurant in einem alten Bankgebäude wirkt völlig anders als eines in einem Kellergewölbe. Der Gast bekäme 2 sehr unterschiedliche Eindrücke. Und es gibt immer nur eine Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen!
Das Akustische
Jetzt hört er das Restaurant: leise Hintergrundmusik, schnelle Schritte, verhaltenes Geschirrgeklapper, metallische Küchengeräusche, gedämpfte Unterhaltungsfetzen oder lautes Gelächter kommen ihm entgegen. Diese Geräusche können, je nach Tageszeit, Besucherfrequenz des Restaurants und Ausstattung des Raumes, eine unterschiedliche Lautstärke haben.
Das Olfaktorische
Der Gast nimmt das Restaurant auch mit dem Geruchssinn wahr: Es gibt verführerische Düfte, die seinen Appetit größer werden lassen oder den Geruch ausgepusteter Kerzen, wenn die Gäste vom Nachbartisch nach Hause gehen. Er nimmt außerdem wahr, ob die Luft frisch und angenehm temperiert ist.
Das Haptische
Auf dem Weg zum Tisch fühlt er den Bodenbelag unter seinen Füßen, beim Hinsetzen berührt er das Material der Stuhlbezüge, die Tischdecke oder die Tischoberfläche. Er fasst die Gläser und das Geschirr an, den Stoff der Serviette und das Besteck, testet, wie es in der Hand liegt. Die Speisekarte hält er in Hand, um die Bestellung auszuwählen. Wie fühlt sie sich an? Feines Büttenpapier, zum Beispiel, ist ein echter Handschmeichler, den man fast nicht aus der Hand legen mag.
Das Gustatorische
Die gustatorische Wahrnehmung, das Schmecken der Speisen und Getränke, runden das gastronomische Erlebnis ab. Sobald die Speisen serviert wurden, wird davon gekostet, die Gäste reden darüber und genießen es. Der besondere Geschmack der Speisen ist oft ein auschlaggebender Grund, warum Gäste ein ganz bestimmtes Restaurant auswählen.
Der Gesamteindruck entscheidet
Ein Testgastbesuch unterstützt Gastronomen dabei, Erwartungen rundum zu erfüllen
Das Zusammenspiel aller Komponenten – Speisen und Getränke, Ambiente, Ausstattung, Atmosphäre, Duft und Aroma – in seiner Gesamtheit trägt zur Wahrnehmung eines Restaurantbesuchs bei. Die Beurteilung eines Abends ist eine Kombination aller Aspekte, die der Gast über seine 5 Sinne wahrgenommen hat. Manche Komponenten wiegen schwerer – je nachdem, mit welcher Erwartungshaltung die Gäste ein Restaurant aufsuchen.
Das Feedback der Gäste ist vor diesem Hintergrund besonders wichtig und eine Chance für den Gastronomen, Gästeerwartungen zu kennen und zu erfüllen. Wer es ganz genau wissen will und eine objektive, professionelle Meinung über seinen Betrieb haben möchte, kann dies über einen Testgastbesuch erfahren. Der Ergebnisbericht eines solchen Mystery-Guestings umfasst alle Bereiche, die mit den 5 Sinnen wahrgenommen werden. Dieses detaillierte Ergebnis kann den Gastronomen bei der Weiterentwicklung seines Konzeptes aktiv unterstützen.
Durch ihre jahrelangen Erfahrungen im Hotel- und Gaststättengewerbe bringt Astrid Nogaitzig das ideale Fachwissen mit, um ihre Seminare und Coachings praxisbezogen zu gestalten. Seit über 25 Jahren in der Branche tätig, bildet sich die ausgebildete Hotelfachfrau auch privat ständig weiter. Neben ihrem Abschluss als "Systematischer Business Coach" erlangte die Betriebswirtin Zertifikate in Psychologie und Journalismus.