Das ganz besondere Stück für Fleisch-Liebhaber: Kalbsfleisch mit herrlich geschmolzenem Käse, herzhaftem Schinken und knuspriger Panade als krönender Abschluss. Das Cordon bleu schmeckt einfach gut. Mittlerweile gibt es Variationen mit Schweine- und Hähnchenfleisch oder fruchtigen Füllungen mit Birne oder Kiwi. Um seine Herkunft rankt sich echtes Seemansgarn:
Einer These nach, stammt der Name von der gleichnamigen Auszeichnung für besondere Kochkunst in Frankreich ab. Umgangssprachlich übersetzt könnte es aber auch "Küchenfee" heißen. Wo das besondere Schnitzel wirklich herkommt, können wir jedoch nur vermuten …
Die wohl bekannteste Legende geht auf Leopold Ziegenbein zurück – er war Seemann mit Leib und Seele. Im Jahr 1929 wurde ihm eine besondere Verantwortung übertragen: Er sollte das Kommando des nagelneuen Schnelldampfers "Bremen" übernehmen. Am 16. Juli 1929 ging es zur Jungfernfahrt. Dabei setzte der Dampfer neue Maßstäbe: In nur vier Tagen, 17 Stunden und 42 Minuten überquerte er den Atlantik. Damit holte sich der Dampfer "Bremen" den Preis des "blauen Bandes" – eine Auszeichnung, die für die schnellste Atlantiküberquerung verliehen wird. Ein Jahr später schnappte sich jedoch die "Europa", das Schwesternschiff der "Bremen", die begehrte Trophäe. Das wollte Ziegenbein natürlich nicht auf sich sitzen lassen: 1933 holte er sich den Titel zurück. Damit sicherte er sich zum 2. Mal den Sieg. Um diesen Erfolg zu feiern, lud Ziegenbein zu einem Fest ein. Für die Feier befahl Ziegenbein seinem Schweizer Koch ein ganz besonderes Gericht mit Käse zu kochen. Jedoch hatte dieser im Vorfeld bereits Kalbsfleisch zugeschnitten. Nach einigem Tüfteln über mögliche Kombinationen legte er den Käse in das Fleisch ein und panierte das Stück mit einer Panade aus altem Brot. Zu Ehren der Trophäe nannte er das Gericht "Cordon bleu", was übersetzt "Blaues Band" heißt. Bis heute kommt der Klassiker bei uns auf die Teller – uns freut es!
Das geschah noch mit der "Bremen"
Als die "Bremen" mit dem Nachfolger von Ziegenbein, Adolf Ahrens, auf der Rückkehr aus den USA war, brach der 2. Weltkrieg aus. Der Dampfer schaffte es trotzdem über den Atlantik in den Hafen von Murmansk in Russland zu kommen. Im Dezember 1939 traf das riesige Schiff dann wieder in Bremerhaven ein. Dort sollte das Schiff bis nach dem Krieg stehen bleiben. Doch dieser Plan ging leider nicht auf: Der große Dampfer fing 1941 Feuer und wurde vollständig zerstört. Vermutet wird, dass ein 17-jähriger Schiffsjunge das Wasserfahrzeug aufgrund einer verabreichten Ohrfeige angesteckt hatte. Andere Spekulationen gehen auf englische Agenten zurück. Was wirklich richtig ist, weiß bis heute niemand.