Trüffelkartoffeln – auch Vitelotte oder blaue Kartoffeln genannt – sind wahre Hingucker und bringen Farbe in jede triste Speise. Dabei gewinnen sie nicht nur durch ihre einzigartige marmorierte Violettfärbung zahlreiche Anhänger, sondern überzeugen außerdem durch ihr nussiges, leicht erdiges Aroma.
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Geschichte
Die Trüffelkartoffel stammt ursprünglich aus Peru und Bolivien – die südamerikanische Urheimat der europäischen Kartoffel. Bis in das 19. Jahrhundert waren die blauen Knollen in ganz Europa recht weit verbreitet. Erst als man begann, ertragreichere und widerstandsfähigere Sorten zu züchten, wurden mehr und mehr helle Kartoffelsorten angebaut. Die blauen Sorten wurden dabei völlig in den Hintergrund gedrängt.
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Herkunft
Ihre Herkunft konnte nie genau geklärt werden. Man vermutet, dass die Trüffelkartoffel eine rund 200 Jahre alte Kreuzung peruanischer Ursorten ist. Heutzutage bauen nur noch wenige europäische Regionen sowie die Ursprungsregionen Peru und Bolivien Trüffelkartoffeln an. In Deutschland gelang dies Landwirten aus Baden-Württemberg im Jahre 2004.
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Familie & Arten
Zu den verbreitetsten blauen Kartoffeln gehören heute die Sorten Linzer Blaue aus Österreich, Blauer Schwede bzw. Blue Congo aus Skandinavien, Hermanns Blaue, Valfi, Blaue Hindelbank und Blue Salad Potato.
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Merkmale
Die blauviolette Fleischfarbe verdankt die Trüffelkartoffel einem hohen Gehalt an dem natürlichen Farbstoff Anthocyan. Ihr Fleisch weist meist eine schöne helle Marmorierung auf, die jede Knolle ganz individuell aussehen lässt. Äußerlich besticht sie durch eine purpurrote bis dunkelviolette Schale. Das intensiv-würzige, fein-nussige und leicht erdige Aroma der Trüffelkartoffel erinnert geschmacklich stark an die Esskastanie. Sie ist festkochend und sehr "kompakt", zugleich aber auch stärkereich und etwas "trocken".
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Verwendung
Blaue Kartoffeln lassen sich so vielseitig verarbeiten wie klassische helle Kartoffeln und werden heutzutage gerne in der Gourmetküche eingesetzt. In Frankreich gelten Trüffelkartoffeln als Spezialität und werden meist kalt als Pellkartoffel mit einer Sauce Vinaigrette mit Petersilie und Zwiebeln gereicht. Außerdem werden sie durch ihre schöne Marmorierung als Kartoffelsalat zum wahren Augenschmaus. Doch auch als dekorative Chips oder als Kartoffelcarpaccio sind sie beliebt bei Groß und Klein. Tipp: Trüffelkartoffel-Pürree. Denn die Färbung bleibt beim Dämpfen weitestgehend erhalten.
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Lagerung & Aufbewahrung
Die Trüffelkartoffel ist sehr lagerfähig. Sie sollte an trockenen und kühlen Orten (ideal 6–12 °C) aufbewahrt und vor Wärme geschützt werden.
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Gesundheit & Wirkung
Der Pflanzenfarbstoff Anthocyan, der für die blaue Färbung des Fleisches verantwortlich ist, wirkt antioxidativ. Das heißt: Er bindet aggressive Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle und verhindert so Schädigungen am Körpergewebe. Anthocyan soll außerdem das Krebsrisiko mindern und die Sehkraft stärken.