Ob als würziger Brotaufstrich, feine Pastete oder als raffinierte Creme zu Kartoffelgerichten – Teewurst ist immer ein Gedicht!
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Geschichte
Die Teewurst wird weder mit Tee gewürzt, noch speziell zum Tee verzehrt. Ihr Name geht vielmehr auf die Tatsache zurück, dass im letzten Jahrhundert das Teetrinken modern wurde. Damals wurden besonders auserlesene Lebensmittel mit dem Attribut „Tee" versehen. Erfunden wurde die Teewurst im Jahr 1834 in Rügenwalde, einer kleinen Hafenstadt zwischen Stettin und Danzig, vom Fleischermeister Carl Müller.
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Herstellung
Zur Herstellung werden Schweinefleisch oder auch Rindfleisch und Speck in einem Verhältnis von etwa 2:1 im Fleischwolf gemahlen. Dann wird die Masse mit Gewürzen vermischt, in Därme gefüllt und oft über Buchenholz geräuchert. Anschließend muss die Wurst 7–10 Tage durch Milchsäuregärung reifen, um ihren typischen Geschmack zu entwickeln. Teewurst hat einen Fettanteil von 30–40 %, was sie besonders streichfähig macht. Sie kann unter Verwendung von Pfeffer, Paprika und Muskat oder Kardamom, Ingwer und Bienenhonig oder Himbeersaft pikant gewürzt werden. Durch Rum, Weinbrand oder Malaga erhält sie eine besondere Note. Gelegentlich gibt man in Rum eingelegte Wacholderbeeren hinzu.
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Familie & Arten
Teewurst ist eine kleine, feine Delikatesse aus der großen Familie der Rohwürste. Sie zählt zu den streichfähigen Rohwürsten und kommt als grobe oder feine Wurst in den Handel. Neben verschiedenen Teewurst-Varianten, wie Rügenwalder oder Berliner, gibt es auch die Gruppe der Mettwürste, zum Beispiel Braunschweiger und frisches Zwiebelmett. Auch Würste aus Rind, wie Rindfleisch- und Tartarenwurst, werden zu dieser Kategorie gezählt. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Dauer der Reifung und die Gewürze.
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Merkmale
Rohwurst wie die Teewurst hat eine gleichmäßig rötliche Farbe. Sie duftet fein-würzig und weist ein leichtes Raucharoma auf.
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Verwendung
Ein ganz besonderer Hit: Aufläufe mit Teewurst. Das rauchige Aroma der Wurst passt nämlich prima zu Kartoffeln, Nudeln und Gemüse. Auch solo serviert, zum Beispiel zu einem kräftigen Schwarzbrot, zu rustikalem Landbrot oder gar zu einem süßen Hefezopf, ist sie sehr beliebt.
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Nährwerte
100 g Teewurst haben ca. 300 Kalorien. Diese Menge enthält auch 17,2 g Eiweiß und 24,2 g Fett. Hinzu kommen noch alle Vitamine der B-Gruppe, Vitamin A, Vitamin C sowie Mineralstoffe, beispielsweise Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Phosphor und Schwefel.
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Lagerung & Aufbewahrung
Frische Rohwürste sind nicht zur dauerhaften Lagerung bestimmt. Gut gekühlt hält sich die Teewurst aber bis zu 1 Woche. Bei Teewurst in der Dose sollten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. In der Regel ist sie 1–2 Jahre haltbar.
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Qualität & Einkauf
Die Teewurst sollte würzig duften und ein angenehmes Raucharoma haben. Im Anschnitt muss sie eine relativ trockene und glatte Oberfläche zeigen. Der Fettanteil sollte bei einer guten Sorte nicht zu stark sichtbar sein. Im Darm darf die Rohwurst übrigens weder Falten noch Blasen bilden.
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Gesundheit & Wirkung
Die Teewurst enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Sie sollte jedoch nur in Maßen genossen werden, da sie sehr fettreich ist. Am besten variieren Sie Teewurst auch noch mit anderen Brot-Aufstrichen. Dann ist es ein durchaus gesunder und sehr schmackhafter Genuss.