Von wegen stachelig und borstig! Die Stachelbeere schmeckt wunderbar süß und ist pur oder in Desserts ein echter Genuss. Zudem versorgen uns die Wunderbälle mit wichtigen Vitamine und Mineralstoffen.
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Geschichte
Kultiviert wird die Stachelbeere seit dem 14. oder 15. Jahrhundert. Der Botaniker und Mediziner Jakob Dietrich erwähnte die Stachelbeere erstmals in seinem Kräuterbuch als Klosterbeere und schrieb ihr eine heilende Wirkung zu. Im England des 18. und 19. Jahrhunderts erlebte die Frucht ihre Blütezeit.
Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden damals über 400 Sorten gezüchtet, welche sich nach und nach über ganz Europa verbreiteten. Im 20. Jahrhundert allerdings erlebte die Stachelbeere durch die Einschleppung des Stachelbeermehltaus einen enormen Einbruch. Trotz vieler resistenter und teilresistenter Neuzüchtungen hat sie sich bis heute nicht ganz davon erholt.
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Herkunft
Ihren Ursprung hat die Beere vermutlich im Himalayagebiet. Heute wächst die Frucht in weiten Teilen Afrikas, Asien und Europa. Sie kommt als Hecken oder Gebüsch vor, wächst in Schluchten und Bergwäldern, in Auen und Laubwäldern.
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Saison
Stachelbeeren kommen von Juni bis August auf den Markt. Als Frischobst sollte man nur die reifen Beeren essen, da größere Mengen unreifer Früchte toxisch wirken.
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Familie & Arten
Die Stachelbeere ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ribes innerhalb der Familie der Stachelbeergewächse – wissenschaftlich Grossulariaceae. Sie ist mit der Johannisbeere verwandt. Die meist kugeligen oder ovalen Früchte mit durchscheinender Schale wachsen an sommergrünen Sträuchern. Einige der bekanntesten Sorten sind:
- Achilles – violett-rote Frucht, leicht behaart, sehr saftig
- Grüne Kugel – oval, glattschalig, süß-säuerlich
- Invicta – grün, mittelgroß, behaart, süß-säuerlich
- Pax – rot, leicht behaart, fruchtig
- Xenia – orange-rot, groß, glattschalig, mild
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Merkmale
Der sommergrüne Strauch erreicht Wuchshöhen von 60–150 cm. Die dunklen Äste stehen sparrig ab oder hängen bogig über und besitzen eine abschilfernde Korkhaut. Die gestielten Laubblätter sind leicht behaart. In den Blattachseln sitzen einzeln bis zu dritt die hängenden Blüten.
Die Beeren sind einzeln oder paarweise an den Büschen zu finden. Sie werden etwa so groß wie eine Kirsche und sind mit borstigen Haaren bedeckt. Ihre Schale ist grünlich weiß, manchmal auch goldgelb oder rötlich gefärbt. Das saftige Fleisch enthält viele kleine, essbare Kerne.
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Verwendung
Die Stachelbeere ist vielseitig verwendbar. Besonders lecker sind die reifen Beeren. Doch auch ein frischer Stachelbeerkuchen mit Streuseln, feine Marmelade oder ein Kompott sind eine feine Sache. Begehrt ist auch der Schnaps oder Likör, den man aus Stachelbeeren zaubern kann. Ein kleines Highlight: Rote Stachelbeeren werden mit etwas Riesling zu einer Mousse verarbeitet. Ein Dessert, das Ihre Gäste noch lange schwärmen lässt.
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Nährwerte
Reife Stachelbeeren sind, egal ob es sich um die grüne, rote oder gelbe Sorte handelt, aromatisch und zuckersüß. Sie enthalten fast so viel Zucker wie Weintrauben – 8%.
Außerdem steckt viel Vitamin C und Beta-Carotin in den Sommerfrüchten. 150 g Stachelbeeren decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C ab. Vitamin B1 ist in den Beeren sogar mehr enthalten als in den als vitaminreich bekannten Johannisbeeren. Die Stachelbeere ist zudem reich an Mineralstoffen, zum Beispiel Kalium, Kalzium und Phosphor.
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Lagerung & Aufbewahrung
Die reife Stachelbeere ist nur kurz haltbar und sollte möglichst frisch verzehrt werden. Die unreife, grüne Beere hingegen hält sich etwa 3 Wochen. Man kann die Früchte auch einfrieren. Dafür die Beeren locker auf einem Tablett verteilen, gefrieren und im gefrorenen Zustand in einen Gefrierbeutel umfüllen. Sie können so bis zu 6 Monaten gelagert werden.
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Qualität & Einkauf
Leider werden Stachelbeeren heute nur selten ausgereift und in guter Qualität angeboten. Der Grund: Sie eignen sich nicht für den massenhaften Anbau und platzen leicht beim Transport. Achten Sie beim Einkauf auf pralle Beeren ohne matschige Stellen.
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Gesundheit & Wirkung
Die Ballaststoffe in der Stachelbeere machen satt und regen die Verdauung an. Außerdem helfen sie zuverlässig, den Cholesterinspiegel zu senken. B-Vitamine sorgen zudem für schöne Haare und kräftige Nägel. Daneben sind sie auch reich an dem Spurenelement Silicium, das bei schwachen Blutgefäßen helfen und so Krampfadern und Besenreißern vorbeugen soll.