Von wegen unscheinbar! Die kleinen Körnchen stecken voller gesunder Inhaltsstoffe und schmecken im Kuchen genauso gut wie im Curry ...
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Geschichte
Auch wenn er häufig in Vorderasien verwurzelt wird, kann heute niemand mehr genau sagen, aus welchem Land der Mohn ursprünglich stammt. Fest steht jedoch, dass er zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt gehört. Bereits vor rund 6.000 Jahren schätzte man den Mohn in aller Welt als Nahrungsmittel und Arzneipflanze. Mythen vieler Kulturen erzählen von seiner heilenden Wirkung: So soll die Göttin Demeter vom Gott des Schlafes Mohnsamen gegen ihren Kummer erhalten haben. Selig träumend, vergaß sie ihre Sorgen dann auf wundersame Weise.
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Herkunft
Mohn wird hauptsächlich in Asien, in der Türkei, in Tschechien, Ungarn, Österreich, Australien und Indien angebaut. Da man aus dem milchigen Saft des Schlafmohns Opium gewinnt, fällt Mohn unter das Betäubungsmittelgesetz und darf in Deutschland nur mit Genehmigung angebaut werden.
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Saison
In Europa wird Mohn im August geerntet.
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Familie & Arten
Mohn gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Weltweit existieren etwa 200 Arten, von denen sich aber nicht alle zum Verzehr eignen. Dazu gehört z.B. der wild wachsende und rot leuchtende Klatschmohn, der in Deutschland häufig vorkommt. Der Schlaf- und Gartenmohn hingegen bildet essbare Samen aus. Er hat meist violette Blüten mit einem schwarzen Fleck oder weiße Blüten mit einem violetten Fleck. Aus seinen kugelförmigen Kapselfrüchten werden die blaugrauen oder schwarzen Samen gewonnen, die zu Öl oder Backmohn weiterverarbeitet werden. Der in Indien verbreitete weiße Mohn enthält cremefarbene Samen. Sie finden oft in Curry-Gerichten Verwendung.
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Merkmale
Schlafmohnpflanzen werden bis zu 1,5 Meter hoch, die Blüten bilden einen Durchmesser von maximal 10 Zentimeter aus. Mohnsamen haben einen Durchmesser von etwa 0,5 Millimeter und ein nussiges Aroma. Etwa 2.000 Körner stecken in jeder Kapselfrucht. Im Gegensatz zu dem Milchsaft aus den unreifen Samen enthalten die Samen, die nach der Blüte heranwachsen, berauschende Substanzen in so geringer Konzentration, dass man sie getrost zu sich nehmen kann.
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Verwendung
Gemahlene Mohnsamen sind besonders als Zutat in süßen Cremes sowie in Torten- und Kuchenfüllungen beliebt. Mit ganzen Mohnsamen lassen sich wunderbar Brötchen und Brote vor dem Backen bestreuen. Besonders die österreichische Küche verwendet Mohn mit Vorliebe für Mehlspeisen. Auch Öl lässt sich aus Mohn herstellen. Es schmeckt herb und ist vor allem in Frankreich beliebt. In Indien wird gemahlener Weißer Mohn verwendet, um Currys anzudicken und zu aromatisieren.
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Nährwerte
Aufgrund ihres hohen Ölanteils sind Mohnsamen recht fettig. 100 Gramm liefern etwa 477 Kalorien, 20 Gramm Eiweiß, 42 Gramm Fett, 4,2 Gramm Kohlenhydrate und 20,5 Gramm Ballaststoffe.
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Lagerung & Aufbewahrung
Bewahren Sie gemahlene Mohnsamen in einem verschlossenen Gefäß kühl und dunkel auf. So halten sie sich bis zu 4 Wochen. Bei falscher Lagerung werden sie wegen ihres hohen Ölanteils schnell ranzig. Ganze Mohnsamen bleiben in einem geschlossenen Behältnis mehrere Monate genießbar.
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Qualität & Einkauf
Im Handel gibt es ganze und gemahlene Mohnsamen. Gemahlene Samen entfalten zwar ihr Aroma besser als ganze Samen, allerdings werden sie auch schneller ranzig. Es empfiehlt sich daher, sie schnell zu verbrauchen.
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Gesundheit & Wirkung
Mohn enthält reichlich Kalzium, Eisen, Magnesium und Kalium und ist daher besonders wertvoll für Muskeln, Nerven, Herz und Hirn. In Kombination mit Getreide oder Kartoffeln können die pflanzlichen Proteine durch das Eiweiß noch besser verwertet werden.