Mmmh, wie das duftet! Mit Lavendel holen Sie sich ein Stück Südfrankreich nach Hause. Das aromatische Gewürz weckt Urlaubsgefühle in uns und eignet sich auch zum Würzen und Dekorieren der Speisen.
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Geschichte
Schon zur Zeit der römischen Kaiser wurde Lavendel zum Baden und für spezielle Reinigungszeremonien verwendet. Auf Lateinisch bedeutet „lavare“ auch waschen. Und so erhielt das Nervenkräutlein praktischerweise auch seinen Namen. Im Mittelalter zur Zeit der großen Seuchen wurden Lavendelblüten mit Thymiankraut und Rosmarinnadeln auf den Fußboden gestreut. Das Kräutergemisch sollte nämlich vor Krankheiten schützen. Napoleon I. soll sogar vor jeder Schlacht ein Glas Lavendelwasser zur Beruhigung der Nerven getrunken haben.
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Herkunft
Ursprünglich stammt der Lavendel aus den küstennahen Gebieten der Mittelmeerregion, insbesondere Frankreich, Italien, Kroatien und Griechenland. Heute wächst er im gesamten südlichen Europa. Und auch in unseren Breiten gedeiht er, vor allem in Weinbaugebieten mit mildem Klima, prächtig.
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Saison
Die Lavendelernte findet in den Monaten Juli und August statt. Früher wurden die Lavendelblüten per Hand mit Sicheln geerntet und in einen auf den Rücken gebundenen Behälter gefüllt. Auch heute noch ernten manche Farmen ihre Pflanzen auf diese Weise.
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Familie & Arten
Lavendel ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler – wissenschaftlich Lamiaceae. Botaniker unterscheiden heute über 30 Lavendelarten weltweit mit unterschiedlicher Blütenfarbe, Größe, Form und Eigenschaften. Ursprünglich gehen diese Arten nach langer Auslese und Zucht auf drei wesentliche Wildformen zurück, die allesamt aus Südfrankreich und Spanien stammen:
- Echter Lavendel
- Speiklavendel
- Schopflavendel
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Merkmale
Der bis zu 60 cm hohe Halbstrauch besitzt stark verzweigte Äste mit länglichen Blättern. Die Blütenstände setzen sich aus 4–5 Scheinquirlen zusammen. Die Blütenkrone erscheint in einem zarten Violett.
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Verwendung
Blätter und Blüten des Lavendels verleihen Braten, Suppen und Saucen ein unwiderstehliches Aroma. Lavendel ist übrigens ein Bestandteil der bekannten Würzmischung „Kräuter der Provence“. Auch Eis oder andere Süßspeisen, beispielsweise Pannacotta, Mousse au Chocolat, Torten und Plätzchen, werden mit Lavendel gewürzt.
Zum Dekorieren von feinen Gerichten sind die zartlila bis violettfarbenen Blüten ein echter Hit. Ganz besonders köstlich: Lavendelzucker, der ähnlich wie Vanillezucker verwendet wird oder Lavendelhonig. In der Küche wird übrigens meistens die süßlichere Sorte Lavandula angustifolia zum Würzen benutzt.
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Nährwerte
Lavendel enthält ätherisches Öl, Cineol, Cumarin, Gerbstoffe und Flavonoide.
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Lagerung & Aufbewahrung
Frischer Lavendel kann ein paar Tage kühl und dunkel in einem Frischhaltebeutel gelagert werden. Zur späteren Verwendung kann er auch eingefroren werden. Getrockneter Lavendel hält sich bis zu 6 Monate an einem dunklen Ort in einem geschlossenen, luftdichten Glas. Um das Aroma zu erhalten, wird Lavendel auch Öl, Salz, Zucker oder Essig hinzugefügt.
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Qualität & Einkauf
Gute Händler auf den Märkten haben frischen Lavendel häufig auch außerhalb der Saison im Angebot. Gewürzt werden sollte nur mit Lavendel aus ökologischem Anbau, Wildwuchs oder dem eigenen Garten. Hier kann man sicher sein, dass er frei von Pestizid- oder Herbizid-Rückständen ist.
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Gesundheit & Wirkung
Als Heilpflanze wird Lavendel sehr geschätzt. Die Blüten haben nicht nur eine antibakterielle, sondern auch eine krampflösende, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung. In verschiedenen Anwendungsformen – z. B. als Tee – werden sie daher eingesetzt bei:
- Unruhe oder Nervosität
- Einschlaf- oder Schlafstörungen
- Magen- und Darmbeschwerden
- Bauchschmerzen
- Blähungen oder Verdauungsstörungen
- Kreislaufbeschwerden