Die Obstbanane gehört bei uns zu den beliebtesten Früchten – kaum einer kennt jedoch ihre dickere Schwester, die Kochbanane. Dabei steckt unter der grünlichen Schale ein echtes Kraftpaket, das sich sehr gut als leckere Kartoffel-Alternative eignet.
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Geschichte
Die Banane ist eine der weltweit ältesten Kulturpflanzen. Schon lange zählt sie zu den Grundnahrungsmitteln in subtropischen Regionen weltweit, ursprünglich stammt sie aber aus Südostasien. Von dort trat die Kochbanane ihren Weg nach Afrika an. Im ersten Jahrtausend vor Christus gelangte sie über die ostafrikanische Küste ins Binnenland. Ihr Name leitet sich übrigens von dem arabischen Wort "banan" ab, das übersetzt "Finger" bedeutet.
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Herkunft
Heute wird die Koch- oder Gemüsebanane vor allem in Afrika, Lateinamerika und Südostasien angebaut.
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Saison
Kochbananen sind als Importware das ganze Jahr über erhältlich.
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Familie & Arten
Die Kochbanane gehört zur großen Gattung der Bananengewächse (Musaceae), die mehr als 1.000 Arten umfasst. Aus botanischer Sicht ist sie eine Beere. Es wird zwischen Obst-, Textil- und Gemüsebananen unterschieden. Am bekanntesten sind bei uns die Obst- oder Dessertbananen, von denen in deutschen Supermärkten hauptsächlich die Sorte Cavendish angeboten wird. Textilbananen kann man nicht essen – aus den Fasern ihrer Blätter werden aber Textilien hergestellt. Die Kochbanane gehört zu den Gemüsebananen.
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Merkmale
Kochbananen wachsen wie Obstbananen an Stauden. Die immergrünen Pflanzen gedeihen bei Temperaturen von mindestens 27 Grad und benötigen viel Sonne und Regen. Nach etwa 8 Monaten bilden sich rote Blüten an der Spitze der Staude, aus dem ungefähr 1 Jahr später die Früchte wachsen. Es entstehen circa 20 Bananen nebeneinander in einer "Bananenhand". Insgesamt trägt eine Staude 10 bis 20 Bananenhände. Nach 2 Jahren haben die Bananen ihre volle Größe erreicht und die Mutterpflanze stirbt ab.
Kochbananen sind größer, dicker und kantiger geformt als Obstbananen. Ihr Fruchtfleisch hat eine rötliche oder hellgelbe Farbe und schmeckt säuerlich, was sie von der süßeren Obstbanane unterscheidet. Nach dem Garen nimmt die Kochbanane einen kartoffelähnlichen Geschmack an.
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Verwendung
Was den Deutschen ihre Kartoffel, ist den Afrikanern ihre Kochbanane. Gebraten, gegrillt, gekocht, frittiert, püriert oder gebacken schmeckt sie in allerlei herzhaften Gerichten. Vor der Zubereitung wird die Schale entfernt und das Fruchtfleisch je nach Verwendungszweck in Scheiben oder Stücke geschnitten. Dank ihres milden Geschmacks eignet sie sich ebenso gut als Beilage zu süßen Speisen. Allerdings ist es wegen ihres hohen Stärkeanteils nicht ratsam, sie roh zu verzehren. Die grünen Früchte lassen sich aber hervorragend zu Mehr verarbeiten. Probieren Sie doch mal eine exotische Kochbananen-Kokos-Suppe. Dazu einfach die Bananen in Kokosmilch und Hühnerbrühe zusammen mit Tamarindenpaste köcheln lassen, bis sie weich sind. Nach dem Pürieren mit Minze und Koriander würzen. Schmeckt auch gut mit Chili!
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Nährwerte
In 100 Gramm Kochbanane stecken etwa 0,3 Gramm Fett, 28 Gramm Kohlenhydrate und 1,5 Gramm Ballaststoffe. Diese Menge enthält etwa 124 Kalorien.
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Lagerung & Aufbewahrung
Kochbananen halten sich am längsten, wenn sie bei Zimmertemperatur gelagert werden. Temperaturen unter 8 Grad schaden den Früchten.
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Qualität & Einkauf
Eine unansehnliche Schale ist noch kein Zeichen dafür, dass die Banane verdorben ist. Anders als bei Obstbananen färbt sich die Schale der Kochbanane nämlich schwarz oder violett, wenn die Frucht sehr reif ist. Dann entwickelt sie auch einen süßen Geschmack. Im Handel erhält man meistens gelbliche oder grüne Früchte. In diesem Zustand können Sie sie wie Kartoffeln zubereiten.
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Gesundheit & Wirkung
Wegen ihres hohen Kaliumgehalts haben Kochbananen den Ruf, Herzkrankheiten vorzubeugen und den Blutdruck zu regulieren. Außerdem soll die reichlich enthaltene Speisestärke die Darmflora regenerieren und die Magenschleimhaut vor vermehrter Magensäure schützen. Auch bei einer Gastritis sollen Kochbananen Beschwerden lindern.