Champagner, Prosecco und Co.
Prickelnder Genuss
Darf's ein Gläschen Sekt sein? Oder lieber Champagner? Spritzige alkoholische Getränke haben zum Jahresende Hochsaison. Prosecco, Crémant und Cava – sie alle haben eins gemeinsam: Am Anfang steht die Weintraube. Am Ende perlt aber nicht jedes Getränk gleich intensiv im Glas.
Wie ein Perl- oder Schaumwein sich am Ende nennen darf, hängt im Allgemeinen davon ab, woher er stammt und nach welcher Methode er hergestellt wurde. In den Handel gelangen die edlen Tropfen dann mal mit mehr oder weniger Alkohol und Kohlensäure und auch die Flaschen unterscheiden sich optisch. Wir erklären Ihnen den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Sekt, Champagner und Co.
Perlwein
Perlwein ist ein sogenannter "halbschäumender" Wein, der nur ein leichtes Prickeln auf der Zunge hinterlässt. Er enthält weniger Kohlensäure als Schaumwein, sein Alkoholgehalt beträgt etwa 7 Volumenprozent. Die Kohlensäure entsteht entweder bei der zweiten Gärung oder wird im Nachhinein zugefügt. Das muss aber mit dem Hinweis "Perlwein mit zugesetzter Kohlensäure" auf dem Etikett vermerkt sein. Damit es rein optisch nicht zu Verwechslungen mit Schaumwein kommt, dürfen Perlwein-Flaschen nicht mit einem Korken verschlossen sein, der von einem Drahtbügel gehalten wird.
Schaumwein
Schaumwein ist ein Oberbegriff für schäumende Weine, zu denen unter anderem Sekt, Champagner, Crémant und Cava zählen. Der Alkoholgehalt liegt bei mindestens 9,5 Volumenprozent. Beim Schaumwein entsteht die Kohlensäure während der zweiten Gärung. Anders als beim Perlwein darf sie nicht künstlich hinzugefügt werden. Je älter desto besser, gilt beim Schaumwein in der Regel nicht! Wenn er in den Handel gelangt, besitzt er seine optimale Reife.
Sekt
Sekt ist ein Qualitätsschaumwein, der aus unterschiedlichen Weinen hergestellt wird. Er ist in verschiedenen Farben und Geschmacksvarianten erhältlich: Von trockenem über halbtrockenen bis zu lieblichem Sekt in Weiß, Rot und Rosé haben Sie die breite Auswahl. Beim Genuss kommt es auf die richtige Trinktemperatur an: Roter Sekt schmeckt am besten, wenn Sie ihn auf 9 bis 11 Grad kühlen. Einen Rosé sollten Sie Ihren Gästen servieren, wenn er 6 bis 8 Grad kühl ist und weißen Sekt bei 5 bis 7 Grad. Der Alkoholgehalt von Sekt beträgt mindestens 10 Volumenprozent.
Tipp: Reichen Sie zum Käse doch mal Sekt statt Wein! Fruchtige Sorten schmecken besonders gut zu mildem Käse. Als Sorbet gibt Sekt ein edles Dessert ab.
Champagner
Champagner ist ein ganz besonderer Qualitätsschaumwein und für viele der Inbegriff des puren Luxus. Sein Name rührt von seiner Herkunft her: Nur Schaumwein, der im französischen Weinanbaugebiet der Champagne hergestellt wird, darf sich Champagner nennen. Die Trauben werden mit der Hand geerntet und aufwendig weiterverarbeitet. In der Regel kommen drei verschiedene Rebsorten zum Einsatz: Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier. Herber Champagner schmeckt nicht nur pur, sondern auch zu kräftigen Fleischgerichten mit Rind oder Lamm.
Prosecco
Wer mit einem perlenden alkoholischen Getränk anstoßen möchte, fährt mit Prosecco in der Regel am günstigsten. Das Trendgetränk ist als Perlwein (Frizzante) und als Schaumwein (Spumante) erhältlich. Es wird zu mindestens 85 Prozent aus Trauben der Rebsorte Glera hergestellt. Perl- und Schaumweine dürfen nur dann als Prosecco bezeichnet werden, wenn ihre Trauben in einem bestimmten Gebiet in der italienischen Provinz Treviso geerntet und verarbeitet werden. Die Region zieht sich über etwa 5000 Hektar von Valdobbiadene bis nach Conegliano. Prosecco ist als Aperitif beliebt, er passt aber auch gut zu Fisch und Meeresfrüchten bzw. zu hellem Fleisch und Roastbeef. Zum süßen Dessert können Sie einen milden Prosecco Spumante reichen.
Crémant
Konkurrenz für den Champagner! Crémant ist ebenfalls ein Schaumwein, der aus Frankreich stammt. Allerdings kommt er nicht aus der Champagne, sondern aus anderen französischen Weinanbaugebieten. So gibt es beispielsweise Crémants aus der Loire, dem Elsass und dem Burgund. Je nach Region werden verschiedene Rebsorten verwendet, unter anderem Pinot Gris, Pinot Blanc und Riesling. Bedingung ist auch beim Crémant, dass er in der Flasche gärt.
Übrigens: Auch der spanische Cava gilt als etwas kostengünstigere Alternative zu Champagner. Er entsteht in der Regel im Anbaugebiet Penedès, obwohl die Trauben nicht aus einem bestimmten Gebiet kommen müssen.
Richtig lagern – so geht´s
Schenken Sie Sekt, Champagner und Co. nach dem Kauf bald aus. Wenn die Getränke die Kellereien verlassen, sind sie nämlich trinkfertig – bei langer oder falscher Lagerung büßen sie an Qualität ein. Flaschen mit Stopfen aus Kunststoff können Sie bis zu 2, Flaschen mit Naturkorken bis zu 3 Jahre aufbewahren, ohne dass sich der Geschmack verändert. Lagern Sie die Flaschen stehend in einem kühlen und dunklen Raum auf. Angebrochene Flaschen verlieren ihren perlenden Effekt, da die Kohlensäure schnell entweicht. Also möglichst innerhalb eines Tages aufbrauchen!