Vorhang auf für die Super-Knolle! Die Jamswurzel ist in Afrika so beliebt wie bei uns die Kartoffel. Aber auch hier schmeckt die nährstoffreiche Wurzel in Suppen, Salaten, Gratins und in vielen anderen Gerichten!
-
Geschichte
Die Jamswurzel erlebt heute wieder ein Comeback in der Food-Szene, dabei wussten schon die Azteken um die Kräfte des schrumpeligen Gemüses. So diente sie bei ihnen beispielsweise als Schmerzmittel gegen rheumatische Beschwerden. Doch nicht nur das: Bei den nordamerikanischen Indianern galt sie sogleich als Verjüngungs- sowie als Verhütungsmittel. Die wilde Jamswurzel enthält eine hohe Dosis des Wirkstoffs Diosgenin, aus dem die ersten Antibabypillen hergestellt wurden. Als die ersten europäischen Siedler Fuß auf amerikanischen Boden setzten, lernten sie das vielseitige Wundergemüse kennen und schätzen.
-
Herkunft
Teilweise werden Jamswurzeln in den asiatischen Tropen in China, Malaysia und Indien sowie in Mittel- und Südamerika angebaut. Der größte Teil der hierzulande verkauften Wurzeln stammt aber aus Afrika, vor allem aus Nigeria. In Afrika gehören sie zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.
-
Saison
Eigentlich wächst die Jamswurzel das ganze Jahr über, verkauft wird sie hier aber meist vor allem im Herbst und Winter.
-
Familie & Arten
Jamswurzeln sind die Wurzelknollen einer Kletterpflanze, die sich bei tropischem Klima wohlfühlt. Sie gehören zur Familie der Jamswurzelgewächse – Dioscoreaceae – und umfassen mehr als 200 verschiedene Arten. Davon ist bei uns besonders die auf den Philippinen beheimatete Ube-Wurzel beliebt. Dank ihrem kräftigen Lila-Ton lassen sich allerlei Lebensmittel mit der Ube färben: Eis, Kuchen, Donuts oder Kekse.
-
Merkmale
Jamsknollen haben eine braune raue Haut mit feinen Haaren und können weiß, gelb, bräunlich oder rosa sein. Meistens sind sie länglich geformt und schmecken – je nach Sorte – bitter oder süß. Ihr hoher Anteil an Stärke verleiht ihnen eine mehlige Konsistenz.
-
Verwendung
Sie sieht nicht nur ein bisschen aus wie eine Kartoffel – Sie können die Jamswurzel auch ähnlich wie Kartoffeln zubereiten. Das heißt, Sie können sie dämpfen, kochen, frittieren und backen. Vor dem Kochen empfiehlt es sich, die Knolle zu schälen und eventuell in Stücke zu schneiden. Nach 10 bis 20 Minuten im Salzwasser sind die Wurzeln gar. Verwenden Sie das Kochwasser nicht weiter, da sich die enthaltene Oxalsäure beim Kochen aus der Wurzel im Wasser löst. Zum rohen Verzehr eignet sich die Knolle nicht.
Gekochte Jamswurzeln schmecken auch im Salat. Ansonsten machen sie sich gut in Suppen und Eintöpfen, als Gratin und püriert als Beilage zu Fleisch, Fisch und Gemüse. Vor allem lilafarbene Wurzeln sind ein echter Blickfang auf dem Teller und runden vor allem exotische Gerichte ab: Probieren Sie doch mal ein Curry mit Putenfleisch oder Gemüse und Jamswurzeln!
-
Nährwerte
Mit 0,1 g pro 100 g besitzt die Jamswurzel kaum Fett. Auch die Kalorien halten sich in Grenzen: 112 stecken in einer Portion von 100 g. Sie enthält außerdem nur relativ wenig Kohlenhydrate, dafür aber reichlich Stärke, Kalium, Magnesium, Kalzium und Vitamin C.
-
Lagerung & Aufbewahrung
Jamswurzeln halten sich mehrere Wochen, wenn sie denn richtig gelagert werden. Am besten bekommen ihnen kühle Temperaturen bei maximal 13 °C. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit hingegen mögen sie nicht.
-
Qualität & Einkauf
Achten Sie darauf, nur feste Knollen mit glatter Schale zu kaufen. Wurzeln mit weichen oder faulen Stellen lassen Sie besser liegen.
-
Gesundheit & Wirkung
In der chinesischen Medizin spielt die Jamswurzel schon seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Sie wird allgemein eingesetzt, um Herz und Kreislauf zu stärken, da sie viele Vitamine und Mineralien besitzt. Aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe wird sie bei Verdauungsbeschwerden empfohlen. Außerdem wird ihr nachgesagt, mit Phosphor die Produktion roter Blutkörperchen anzuregen.