Aus Kartoffelteig gemacht, schmecken Gnocchi selbst mit einer schlichten Tomatensauce einfach unvergleichlich gut!
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Geschichte
Gnocchi haben in Italien eine ebenso lange Tradition wie Nudeln: In Sardinien zum Beispiel werden die „malloreddus“, kleine Gnocchi, aus Mehl und Wasser gemacht, in Rom gibt es Gnocchi aus Weizen- bzw. Maisgrieß. Besonders bekannt für die Teignocken ist die Region Verona; dort werden nach altem Brauch noch heute am Karnevalsfreitag vor der Basilika San Zeno Maggiore Gnocchi an Passanten verteilt. Lange machte man die kleinen Klöße übrigens nur aus Mehl und Wasser – Kartoffeln verbreiteten sich nämlich erst Anfang des 19. Jahrhunderts in Italien.
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Herstellung
Auch wenn das Rezept für Gnocchi von Region zu Region variiert – am bekanntesten sind heute die „gnocchi di patate“. Sie bestehen aus mehlig kochenden Kartoffeln, etwas Mehl und eventuell Ei. Die gekochten Kartoffeln werden durch eine Presse gedrückt und mit Mehl sowie eventuell dem Ei vermengt, bis ein glatter Teig entsteht. Dieser wird in lange Stränge gerollt, die man in ca. 1 cm lange Stücke schneidet. Jedes Stück wird oval geformt und mit der Gabel eingedrückt oder über ein Gitter gerollt, damit ein Rillenmuster entsteht. Dann kommen die Klößchen ins kochende Salzwasser. Sind sie gar, steigen sie an die Wasseroberfläche und lassen sich abschöpfen.
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Verwendung
Nach Belieben kann schon der Gnocchi-Teig mit Spinat, Trüffel, Parmesan, Muskat oder Kürbis verfeinert werden – dem Geschmack und der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. So schmecken die kleinen Teignocken dann auch schon pur, mit einer einfachen Tomatensauce oder in Salbeibutter geschwenkt sehr lecker. Man kann sie aber auch prima überbacken oder als Grundlage zu einem Gulasch reichen. Sie schmecken außerdem im Salat, in der Suppe oder im Auflauf, bekommen besonderes Flair mit einer Garnelen-Trüffel-Kräutersauce und sind ein Gedicht als Gnocchi-Zucchini-Pfanne mit Schafskäse. Kurzum – die kleinen Klöße lassen sich sehr vielseitig in der Küche einsetzen.
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Nährwerte
Weil Gnocchi aus Kartoffeln hergestellt werden, haben sie im Vergleich zu Nudeln viel weniger Kalorien – ca. 168 auf 100 g. Sie sind reich an Kohlenhydraten, liefern also viel Energie, haben aber nur wenig Fett – ca. 5 g – und eignen sich deshalb gut für eine Diät. Wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente aus der Kartoffel sind selbstverständlich auch in Gnocchi enthalten: 11 mg Magnesium, 123 mg Kalium, 17 mg Kalzium, 44 mg Phosphor, 421 mg Natrium und 0,31 mg Eisen kommen in 100 g vor.
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Lagerung & Aufbewahrung
Wer Gnocchi-Teig selbst macht, muss ihn sofort weiterverarbeiten, weil er sonst klebrig und nicht mehr formbar wird. Die gekochten Nocken sollten auch direkt serviert werden, denn dann schmecken sie am besten. Fertig verpackte Gnocchi aus dem Handel gehören in die Kühlung, bis sie zubereitet werden.
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Gesundheit & Wirkung
Die Ballaststoffe in Gnocchi können im menschlichen Darm nur langsam verdaut werden – so regen sie die Verdauung an und halten lange satt. Die Proteine in Kartoffel-Gnocchi kann der Körper leicht in körpereigene Eiweiße umwandeln. Die Vitamine A und C darin machen freie Radikale im Körper unschädlich, die B-Vitamine sind wichtige Katalysatoren für den Stoffwechsel. Kalzium wird für den Aufbau der Knochen benötigt, Natrium ist wichtig für Wasserhaushalt, Nerven- und Muskelfunktion, Kalium sorgt für die reibungsvolle Übertragung der Nerven- und Muskelreize. Eisen ist für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich, Phosphor beeinflusst das Stoffwechselgeschehen.