Schöner Kochen:

Eine Küche für Unilever

Eine Küche für alle Gegebenheiten und das zeitlos und repräsentativ: Nicht mehr und nicht weniger soll das Chefmanship Centre in der Deutschland-Zentrale von Unilever sein. Für die Planer von CHEFS CULINAR war das eine Challenge. Das Ergebnis kann sich sehen lassen...

Großküchentechnik Dirk Rogge, Leiter der Culinary Fachberatung bei Unilever Food Solutions & Langnese

Hübsch praktisch

Man stelle sich vor, ein Autobauer bekäme folgenden Auftrag: Er soll doch bitte ein Fahrzeug entwickeln, das im Prinzip zu jedem Fahrer passt. Zu sportlichen, gemütlichen, zu Viel- und Wenigfahrern. Es soll ein Auto sein, das in jedem Gelände mit jedem Treibstoff unterwegs sein kann, in jede Parklücke passt, klein ist, groß wirkt und, ach ja: superschick daherkommen soll. Was würde der Autobauer machen? Wahrscheinlich würde er seinem Gegenüber direkt den Vogel zeigen …

Ein bisschen ähnlich erging es wohl Malte Greppmair, Projektleiter im Team Großküchentechnik von CHEFS CULINAR, und seinem Vertriebskollegen Dirk Henninger, als die Anfrage für das neue Chefmanship Centre in der neuen Hamburger Deutschland-Zentrale von Unilever kam. Allerdings steckten sie nicht vor Ehrfurcht den Kopf in den Sand oder zeigten dem langjährigen Lieferanten und Partner von CHEFS CULINAR gleich den Vogel – vielmehr sammelten sie sofort zusammen mit dem Unilever-Team um Dirk Rogge erste Ideen. „Unsere Anforderungen waren sicherlich nicht gering“, erzählt Rogge, Leiter der Culinary Fachberatung bei Unilever Food Solutions & Langnese. Schließlich musste das neue Centre nicht nur nahezu alle technischen Anforderungen zwischen kleiner Restaurant- und großer Gemeinschaftsverpflegerküche erfüllen, sondern auch
vom Look & Feel transparent und einladend wirken.

Treffpunkt für alle

 

„Die Idee hinter dem Chefmanship Centre ist, dass sich hier Fachleute treffen und aktiv austauschen können – etwa in Workshops oder Masterclasses. Wir wollen unsere Kunden hier verstehen lernen, um von unserer Seite aus dann wiederum die besten Lösungen anbieten zu können“, sagt Rogge. Im Chefmanship Centre gehe es um Trend-Themen wie Plant-based-Kitchen, aber auch um Basics wie das perfekte Mis-en-Place oder darum, wie man Thermik in der Küche optimal nutzt oder Lösungen findet, wenn man als Gastronom mit dem Thema Fachkräftemangel zu tun hat – ein bekanntlich wachsendes Problem. Zudem nutzt das zehnköpfige Hamburger Culinary-Team den Raum, um zu testen, ob und wie die eigenen Produkte in entsprechenden Küchen eingesetzt und verwendet werden können. „Wir brauchten das Chefmanship Centre also nicht nur in repräsentativer Weise, sondern auch als Ort, der den realen Küchen in normalen Gastronomien nachempfunden ist“, fasst Rogge zusammen. Das Ziel: Kein Gast sollte hier rausgehen und sagen: „Das war ja ganz spannend, aber die Technik dafür habe ich zu Hause eh nicht“.

Im Prinzip haben wir diverse Küchen nachempfunden und einen Manufaktur-Ansatz drauf gepackt.

Dirk Henninger, Vertriebsleiter Großküchentechnik
 
GKT

Metal rules

 

Und wie ging die Lösung? „Die haben wir tatsächlich länger gesucht“, gesteht Projektleiter Greppmair. Dass es auf einzelne Pantryküchen hinauslaufen würde, sei zwar schnell klar gewesen. Nur: Aus welchem Material sollten diese am Ende sein? „Das klassische Edelstahl war aus repräsentativer Sicht zu einfach, Gold als Alternative too much“, so der Planer. Weitere Metalle wie Kupfer und Messing schieden aus, weil sie zu reinigungsintensiv gewesen wären. Am Ende wurde es titaniertes Edelstahl in Bronze satiniert. Die Möbelfronten, die großflächig mit Keramikfliesen in Oxide Nero mit Fliesen ergänzt wurden, baute schließlich der südtiroler Hersteller Ambach nach Maß nahtlos zusammen. Darunter auch der kleine Pass mit immerhin sieben sowie der große mit mehr als zehn Metern, in den zusätzlich noch ein Monolith-Grill eingebaut wurde. Daneben kommen Kombidämpfer und Multifunktionsgeräte von Rational, Schockkühler und Kühlschränke von Cool Compact und Spültechnik von Hobart zum Einsatz. „Im Prinzip haben wir so diverse Standard-Küchen nachempfunden und einen Manufaktur-Ansatz draufgepackt“, bilanziert Großküchentechnik-Vertriebsleiter Dirk Henninger. „Unser Ziel war, das Chefmanship Centre modern, aber zeitlos zu gestalten. Harmonisch und durchdacht, sodass wir zum Beispiel Geräte, sofern sie nicht mehr zeitgemäß sind, sehr einfach austauschen können.“

Integriert ist der 270 Quadratmeter große Küchenbereich in die neue Deutschland-Zentrale von Unilever im Hamburger Nikolai-Quartier. Mitten in der Stadt, im Erdgeschoss, verglast, sodass auch Passanten von außen direkt ein paar Eindrücke des imposanten Meeting-Points mitnehmen können. Rund 700 Mitarbeiter arbeiten hier und kümmern sich darum, dass die Weltmarke Unilever auch in Deutschland nah am Kunden und den regionalen Begebenheit bliebt. „Smart-Selling statt Hard-Selling“, bringt Rogge das Prinzip hinter dieser Philosophie, zu der auch die Chefmanship-Centre-Idee gehört, auf den Punkt. „Für uns ging es in diesem Projekt um unseren Eigenwert. Umso schöner, dass das Ergebnis am Ende so stimmig geworden ist.“