Distelöl oder Safloröl erfreut sich in deutschen Küchen immer größerer Beliebtheit – nicht nur wegen seines leicht herben, nussigen Geschmacks. Es trägt den Beinamen Diätspeiseöl, weil es von allen Pflanzenölen den höchsten Anteil an gesunder Linolsäure besitzt.
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Geschichte
Die Färberdistel, aus der das Distelöl hergestellt wird, hat ihren Namen nicht umsonst: Weil ihre Blütenblätter intensiv gelb-rot leuchten, wurden schon im Alten Ägypten um 3500 v. Chr. damit Leinengewänder und Textilgewebe gefärbt. Dort, in Ostasien und an der Westküste Nordamerikas war die Pflanze übrigens heimisch.
In der Antike nutzte man ihr Öl für Lampen und Salben. Mit den Römern kam die Färberdistel nach Mitteleuropa; seit dem 13. Jahrhundert wird sie dort genutzt. Ab dem 17. Jahrhundert wuchs sie in warmen Gegenden Deutschlands – und diente auch dort zum Färben. Später, gegen Ende des 20. Jahrhunderts, wurden die besonders ölreichen Sorten industriell genutzt.
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Herkunft
Die Färberdistel wird vor allem in Indien, den USA, Mexiko, Australien und im Mittelmeerraum angebaut. Heute nutzt man besonders das wertvolle Öl in den Samen der Pflanze.
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Herstellung
Aus den zerkleinerten Färberdistel-Samen wird entweder durch Heiß- oder Kaltpressung das Distelöl gewonnen. Weil die heißgepresste Variante auf bis zu 170 °C Grad erhitzt und danach noch raffiniert wurde, hat sie allerdings auch ihre wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Gesünder ist daher kaltgepresstes Distelöl – die essentiellen Fettsäuren sind darin erhalten geblieben. Bei dieser Art der Herstellung werden die Samen bei einer Temperatur von unter 70 °C gepresst.
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Familie & Arten
Distelöl wird aus den Samen der Färberdistel gewonnen, die wie die Sonnenblume zu den Korbblütlern gehört. Sie wird auch Saflor oder Öldistel genannt. Falscher Safran heißt sie, weil sie manchmal als Ersatz für den teuren Echten Safran verwendet wird.
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Merkmale
Das hellgelbe, klare Distelöl schmeckt nussig und leicht herb – ähnlich wie Sonnenblumenöl.
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Verwendung
Distelöl unterstreicht durch sein nussiges Aroma vor allem kalte Speisen wie Salate und Rohkost. Auch einen Dip oder ein leckeres Pesto kann es verfeinern. Zu Gemüse sollten Sie es erst kurz vor dem Anrichten geben.
Kaltgepresstes Distelöl hat einen niedrigen Rauchpunkt; seine zahlreichen ungesättigten Fettsäuren machen es sehr hitzeempfindlich. Daher sollten Sie es nicht erhitzen – dabei können sonst krebserregende Stoffe entstehen. Erwärmt lässt es sich höchstens zum kurzen Garen oder Dünsten verwenden. Raffiniertes Distelöl dagegen eignet sich zum Kochen und Braten, wenn Sie Temperaturen um 180 °C nicht überschreiten.
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Nährwerte
Mit 75 % hat Distelöl von allen Pflanzenölen den höchsten Anteil an Linolsäure, einer für den Körper sehr wichtigen Omega-6-Fettsäure. Generell besteht es zu etwa 78 % aus zweifach ungesättigten, zu 12 % aus einfach ungesättigten und zu 10 % aus gesättigten Fettsäuren. Es bringt außerdem eine große Portion Vitamin E mit.
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Lagerung & Aufbewahrung
Wie jedes Öl sollte auch Distelöl am besten kühl, dunkel und gut verschlossen aufbewahrt werden – so bleibt es 9–12 Monate haltbar. Kommt es längere Zeit mit Licht und Luft in Berührung, wird es ranzig. Angebrochene Flaschen sollten daher nach 4–8 Wochen verbraucht sein. Die kaltgepresste Variante des Öls ist empfindlicher. Am besten kaufen Sie nur kleinere Mengen und verbrauchen diese zügig.
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Qualität & Einkauf
Im Handel wird hauptsächlich kaltgepresstes Distelöl angeboten. Ob Sie auch mal zur raffinierten Variante greifen, hängt ganz davon ab, was Sie zubereiten möchten. Gesünder und köstlicher ist aber sicherlich kaltgepresstes Distelöl.
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Gesundheit & Wirkung
Weil Distelöl zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren besteht, kann es den Cholesterinspiegel senken und beugt so Krankheiten wie Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Schwächen vor. Es unterstützt außerdem die Zellerneuerung und stärkt das Immunsystem.
Experten empfehlen allerdings, Distelöl im regelmäßigen Wechsel mit anderen Ölen, wie z. B. Rapsöl, zu verwenden und zu verzehren. Weil im Diätspeiseöl hauptsächlich die Omega-6-Fettsäure Linolsäure vorkommt, könnten dem Körper sonst die wichtigen Omega-3-Fettsäuren fehlen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält ein gesundes Mischverhältnis beider Fettsäuren für sinnvoll.