Der Klassiker aus Dresden

Der Klassiker Christstollen darf an Weihnachten nicht fehlen

Das Weihnachtsgebäck schlechthin: der Christstollen! Egal, ob Marzipanstollen, Quarkstollen oder Mohnstollen: Keiner dieser Köstlichkeiten darf an Weihnachten fehlen. Der wohl berühmteste ist der Dresdener Stollen. Das Original wird in 130 Bäckereien und Konditoreien in Dresden und Umgebung gebacken. Nur wenn er den Ansprüchen der Satzungen entspricht, bekommt er das Stollensiegel – dieses versichert höchste Qualität und Zeichen der Echtheit.

 
Striezel wurde aus Mehl, Hefe, Öl und Wasser hergestellt Am Anfang bestand der Christstollen lediglich aus Mehl, Hefe, Öl und Wasser

Jedoch ist bekanntlich aller Anfang schwer: Der Christstollen, damals noch Striezel genannt, wurde in der Anfangsphase lediglich mit Mehl, Hefe, etwas Öl und Wasser hergestellt – damals galt er noch als Fastengebäck. Nach kirchlicher Vorschrift durften die sächsischen Kurfürsten und Bäcker den heute so beliebten Christstollen mit keinen anderen Zutaten backen – was ihn nicht zu einem besonders leckeren Gebäck machte. 1427 wurde das geschmacksarme Fastengebäck dann erstmalig dem sächsischen Hof als Weihnachtsgebäck überreicht.

Der Butterbrief

Weil der Christstollen so neutral und langweilig schmeckte, schrieben der Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht einen Brief an den damaligen Papst Innozenz VIII. Sie baten ihn, das damalige Butter-Verbot aufzuheben, denn genau diese Zutat fehlte ihnen, um den Christstollen aufzupeppen. Doch bis dieser Antrag angenommen war, vergingen Jahre. Nach einiger Zeit war es soweit – Papst Innozenz VIII nahm den Antrag unter einer Bedingung an: Sie mussten als Buße "Buttergeld" zahlen, womit der Kirchenbau unterstützt werden sollte. Gesagt, getan! Das Bußgeld wurde bezahlt und der Christstollen bekam mehr und mehr Geschmack. So wurde es zur Tradition, dass diese Leckerei am heiligen Fest auf dem Tisch steht. Genauso entwickelte sich auch der Brauch, dass die Bäckermeister der Stadt am Weihnachtsabend einen Christstollen durch die Stadt zum Schloss des Landherrn trugen.

Der Riesen-Christstollen

Im Jahre 1560 schrieb der Christstollen dann Geschichte. Besonders der Kurfürst August der Große war damals ein wahrer Stollenliebhaber. Dieser ließ sich anlässlich des Lustlagers von Zeithain 1730 einen Riesenstollen backen. 100 Bäcker zauberten mit Unmengen an Eiern, Milch und Mehl ein 1,8 Tonnen schweres Riesengebäck. Auch heute findet noch Dresdener Stollenfest am Sonnabend vor dem 2. Advent statt.

Schon gewusst?

Der Christstollen soll eine Nachbildung des Jesuskindes darstellen. Dabei soll der weiße Puderzucker die weißen Windeln veranschaulichen. Außerdem sind die Zutaten für den Dresdener Christstollen festgelegt: Nur Bestandteile, die vom Dresdener Stollen e.V. bestimmt worden sind, dürfen zur Herstellung des echten Dresdener Christstollen verwendet werden.