Wohltuend und verdauungsfördernd: Gerade in Gerichten mit Bohnen oder Fleisch verhindert Bohnenkraut unangenehme Überraschungen – nicht nur im Mittelmeerraum!

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Geschichte
Bereits im antiken Italien wurde das Sommer-Bohnenkraut kultiviert und in der Küche verwendet. Vermutet wird, dass Benediktiner-Mönche das Kraut nach im Frühmittelalter nach Mitteleuropa brachten. Hier ersetzte Bohnenkraut häufig Pfeffer, welcher zur damaligen Zeit sehr teuer gewesen ist.
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Herkunft
Das Bohnenkraut stammt ursprünglich aus mediterranen Gebieten – das Sommer-Bohnenkraut eher aus dem östlichen Mittelmeer-Raum, das Winter-Bohnenkraut aus dem südeuropäischen Raum. Beide Arten sind heute allerdings in sämtlichen mediterranen Ländern, am Balkan sowie auch in Deutschland und Österreich vorzufinden.
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Saison
Direkt nach Austrieb kann Bohnenkraut geerntet werden – und das sogar fast über das gesamte Jahr. Während seiner Blütezeit, die in etwa von Juli bis Oktober geht, schmeckt Bohnenkraut am kräftigsten.
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Familie & Arten
Das Bohnenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler, darin wiederum zur Gattung der Bohnenkräuter. Von den vielen verschiedenen Bohnenkraut-Arten sind das Sommer-Bohnenkraut und das Winter-Bohnenkraut am meisten im Handel erhältlich. Verwandt ist das Bohnenkraut mit mediterranen Kräutern wie Salbei, Thymian und Rosmarin.
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Merkmale
DIe zweijährigen oder ausdauernden krautigen Pflanzen besitzen besitzen aufrechte Stängel mit schmalen Blättern. Unterschieden wird zwischen Sommer- und Winter-Bohnenkraut: Das Sommer-Bohnenkraut ist einjährig und wächst ca. 55 cm hoch, das Winter-Bohnenkraut dagegen ist zwei- oder mehrjährig und wächst bis zu 70 cm hoch.
Mit seinem kräftigen Geschmack und seiner herben sowie leicht scharfen Note erinnert Bohnenkraut ein wenig an Rosmarin und Thymian. Winter-Bohnenkraut hat insgesamt einen etwas intensiveren Geschmack als Sommer-Bohnenkraut.
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Verwendung
Ob zu Fleisch, Hülsenfrüchten oder anderem Gemüse wie Kohl – Bohnenkraut ist ein vielseitiges Gewürz, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch wohltuend für die Verdauung ist. Wie der Name vermuten lässt, passt Bohnenkraut am allerbesten zu Hülsenfrüchten. Da es geschmacklich ziemlich intensiv ist, sollte Bohnenkraut sparsam in der Küche eingesetzt werden. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es nicht zu lange mitgekocht wird – ansonsten verliert es schnell an Geschmack. Es harmoniert neben Bohnen vor allem auch mit magerem Fleisch wie Kalb und Geflügel oder fettigem Fisch. Eine weitere Möglichkeit: die Verfeinerung von Quark und Butter. In Kräuterbutter, Kräuterquark oder Frischkäse-Zubereitungen.
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Lagerung & Aufbewahrung
Die getrockneten Blätter des Bohnenkrauts sollten luftdicht, kühl und lichtgeschützt gelagert werden. So hält es sich mindestens zwölf Monate.
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Qualität & Einkauf
Das mehrjährige Winter-Bohnenkraut hält mehrere Saisons und kann immer wieder aufs Neue geerntet werden. In der Küche wird jedoch meist das Sommer-Bohnenkraut verwendet, welches lediglich eine Saison hält. Getrocknet ist das Bohnenkraut gut konserviert und hält mehrere Monate.
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Gesundheit & Wirkung
Bohnenkraut wirkt verdauungsfördernd und appetitanregend. Da es gegen Blähungen und Durchfall eingesetzt wird, wird es häufig gemeinsam mit Bohnen und Fleisch serviert.