Berliner, Krapfen oder Pfannkuchen – wie Sie die Gebäckkugel mit der Marmeladenfüllung auch nennen wollen: Lecker schmeckt sie allemal. Vor allem zu Karneval gehört sie unbedingt dazu. Der Teig wird aus Eiern, Milch und Butter hergestellt und anschließend in Fett schwimmend ausgebacken. Üblicherweise gehört Erdbeermarmelade hinein, aber auch mit Aprikosenmarmelade gefüllt gibt’s das Gebäck oft im Angebot. Der Zucker obendrauf setzt dazu einen süßen Akzent. Mit 500 Kalorien pro Stück ist der Berliner allerdings nicht gerade für eine Diät geeignet.
Den Überblick über seine verschiedenen Namen zu behalten, ist gar nicht so leicht. In Berlin wird er "Berliner Pfannkuchen" oder kurz auch "Pfannkuchen" genannt. Außerhalb unserer Hauptstadt sagt man eigentlich überall "Kräppel" oder "Berliner". Nur im Süden Deutschlands kennt man ihn als "Krapfen". So mancher Bäcker bietet ihn aber auch als "Berliner Ballen" oder "Puffel" an. Sogar im Ausland kennt man das köstliche Gebäck: In Frankreich wird es "Boule de Berlin" gerufen, in England sagt man "Jelly Doughnut".
Kleiner Scherz um Mitternacht
Um vor der Fastenzeit nochmal richtig auf unsere Kosten zu kommen, verdrücken wir den Berliner vor allem zu Karneval. Das süße Gebäck bringt dafür einfach die perfekten Zutaten mit: Eier, Milch und Zucker sind schließlich in der Fastenzeit strengstens verboten.
Aber auch auf der Silvestergala ist der Berliner zum Stammgast geworden. Traditionell wird er dort um Mitternacht serviert. Manchmal ist allerdings Vorsicht geboten: Einige Bäcker füllen das Hefegebäck statt mit süßer Marmelade mit Senf. Jedoch wird diese Tradition heute nicht mehr so stark gepflegt wie noch vor einigen Jahren.
Und wo kommt er nun her?
Wie so oft gibt es viele Legenden über die Herkunft des Berliners. Die berühmteste geht auf einen Zuckerbäcker aus dem Jahr 1756 zurück. Ursprünglich war er als Kanonier tätig, doch sein Talent blieb in diesem Bereich aus. Also bekam er die Aufgabe, für Friedrich den Großen zu backen. Um wenigstens bei dieser Tätigkeit zu glänzen, wollte der Zuckerbäcker etwas ganz Besonderes machen und hatte eine Idee: Warum nicht essbare Kanonenkugeln backen? Weil ihm der Backofen fehlte, musste die Fettpfanne aushelfen. Nach dem Ausbacken streute er noch etwas Puderzucker auf die Teigkugeln – fertig! Da der Zuckerbäcker aus Berlin kam, taufte er sein Werk auf den Namen Berliner.
Es gibt aber noch eine andere Legende: Die besagt, dass die Hofratsköchin Cäcilie Krapf aus Wien den Leckerbissen erfunden haben soll. Um 1960 verkaufte sie "Chillikugeln" in ihrem Laden. Im Inneren fanden ihre Kunden immer eine leckere, fruchtige Füllung. Später benannte man das Gebäck dann nach ihrem Nachnamen "Krapfen".
Aber auch die Römer könnten schon den Grundstein für das beliebte Gebäck gelegt haben. Bereits sie aßen kleine Teigkugeln, die in Fett frittiert worden waren. Anschließend wurden sie in Honig getunkt und mit Mohn bestreut. Ob das wirklich die ersten Berliner waren, weiß aber keiner so genau. Ähnliche Gebäcke wie dieses kann man auch noch heute in Italien kaufen. Dort werden sie Bomboloni genannt.