Anis kennen viele als Weihnachtsgewürz. Und ohne den typischen Anisgeschmack wäre das griechische Nationalgetränk Ouzo nur ein recht fader Schnaps. Doch Anis ist nicht nur ein interessantes Würzmittel: Als Heilpflanze hat er eine Menge Gutes zu bieten.
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Geschichte
Bereits vor 3.500 Jahren wurde Anis angebaut. Vor allem die Ägypter erwähnten den süßen Kümmel in ihren Schriften oft als Nahrungs- und Heilmittel. Als gängige Sitte aß man nach jeder Mahlzeit ein paar Körner zur Verdauung. In der Antike backten die Griechen und Römer Anisbrot und -kuchen. Damals über alle Grenzen Griechenlands bekannt: Ein Wundertrank namens "Theriak", der nahezu gegen alle Krankheiten helfen sollte.
Nachdem sich Anis über das gesamte Mittelmeergebiet ausgebreitet hatte, gelangte er durch Mönche nach Mittel- und Nordeuropa. In vielen Gegenden wurde Anis als Aphrodisiakum geschätzt und angewendet. So bereiteten die Frauen im Herbst, wenn die ruhigere, dunklere Jahreszeit kam und die Feldarbeit getan war, ihren Männern anishaltige Getränke zu. Ob und wie viele Kinder im folgenden Sommer das Licht der Welt erblickten, ist nicht belegt. Tatsächlich aber ist Anis heute noch ein fester Bestandteil des Hochzeitskuchens.
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Herkunft
Anis stammt aus dem östlichen Mittelmeer und wird heute eher in gemäßigten Klimazonen angebaut. Der beste Anis kommt aus Apulien (Italien). Hauptanbaugebiet ist Russland.
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Familie & Arten
Anis gehört zu den Doldenblütern, die durch ihre ätherischen Öle sehr aromatisch sind. Als Gewürz werden die getrockneten Früchte (Samen) verwendet, die man von August bis September erntet.
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Merkmale
Der Geschmack von Anis erinnert stark an Lakritz. Er schmeckt süß, aromatisch und ein wenig scharf. Er riecht würzig-herb und süßlich. Das einjährige, aufrecht wachsende Kraut wird bis zu 60 cm hoch. Die kleinen weißen Blütenstände wachsen an großen Dolden, aus denen sich 3 mm große Spaltfrüchte mit je zwei Teilfrüchten entwickeln.
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Verwendung
Anissamen werden im Ganzen oder gemahlen verwendet. Das Aroma entwickelt sich am intensivsten, wenn Anis im Mörser zerstoßen wird. Das Gewürz passt perfekt zu Weihnachtsgebäck, Brot, Süßspeisen und Kuchen. Auch Fleischgerichte bekommen dadurch eine interessante Note. Anisöl ist ein wichtiger Bestandteil in Ouzo, Pastis oder Pernot.
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Lagerung & Aufbewahrung
Die Samen immer kühl, trocken und dunkel lagern. So sind sie bis zu 12 Monate haltbar.
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Qualität & Einkauf
Am besten kauft man die Anissamen im Ganzen, da sie gemahlen schnell an Aroma verlieren.
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Gesundheit & Wirkung
Anis hilft bei Verdauungsstörungen. Da Anis außerdem sekretlösende Eigenschaften besitzt, wird er auch gern als Schleim- und Hustenlöser eingesetzt. Anistee wirkt schlaffördernd.