Neues Hotelkonzept

So verändert der "Surf Rescue Club" die Branche

Im Grömitzer Dünenpark ist im Sommer der "Surf Rescue Club" an den Start gegangen. Das außergewöhnliche Projekt vereint die Vorzüge eines Hotels, Hostels und AirBnbs zu einem völlig neuen Gästeerlebnis, bei dem auch das Verpflegungskonzept besonders ist: Im Hotel-Hybriden kocht während einer Testphase ein Roboter. Doch der hohe Digitalisierungsgrad bedeutet nicht das Ende der menschlichen Gastfreundschaft. Im Gegenteil – im Surf Rescue Club soll er genau dafür mehr Raum schaffen…

Ein ganz normaler Abend im Surf Rescue Club: Die Gäste kommen vom Stand-Up-Paddling zurück, greifen in einen der Selbstbedienungskühlschränke oder bedienen sich an der stylischen Espressobar, rechnen ihren Drink per App ab und lassen den Tag auf der Dachterrasse ausklingen. Für Betreiber Niels Battenfeld wird in seinem neuen Haus gelten, was schon in seinen „Lieblingsplatz“-Häusern gilt: „Ein Aufenthalt bei uns soll wie ein Besuch bei Freunden sein, ungezwungen, ohne festgefahrene Regeln. Der Gast kommt bei uns in ein zweites Zuhause. Das fängt schon beim Empfang an: Eine Rezeption im klassischen Sinne gibt es nicht.“ 

Hotel der Zukunft

Urlaub mit Zuhause-Flexibilität

Dafür gibt es im Surf Rescue Club, der sich das Gebäude auf dem Strand mit der neuen Hauptwache der DLRG teilt, schon bald alles, was das digitale Herz begehrt: Der Gast checkt unkompliziert via App ein, kann dort Speisewünsche aufgeben, mit einem Klick alles abrechnen und auschecken. Besonders die junge Generation, die frischen Wind an die Ostsee bringen soll, fühlt sich von so viel Flexibilität angesprochen. 

Und Flexibilität verspricht im „Poshtel“ nicht nur die digitale Customer Journey: „Durch schnelles, modulares Verändern der Zimmer können wir Alleinreisende, Paare und Familien gleichermaßen beherbergen. Ein Bett kostet 50 Euro, teure Beistellbetten oder Verbindungstüren gibt es bei uns nicht“, betont Niels Battenfeld. Das multifunktionale Zimmer-Konzept sieht 100 Betten vor – je nach Buchungslage können die Zimmer flexibel für eine, zwei, drei oder vier Personen hergerichtet werden. „Im Unterschied zu einem klassischen Hostel teilt man Zimmer und Bad allerdings nicht mit Fremden.“ Und für das „Unter-Freunden-Gefühl“ gäbe es da noch den Community-Bereich: eine Kombination aus Wohn- und Esszimmer, Sitzbereichen und Terrasse, in dem die Gäste in den Austausch kommen können. 

Verlässliche Organisation, entspannte Atmosphäre, herzliche Gastgeber – das alles macht den Hybriden so besonders. „Der Surf Rescue Club ist unser Pilotmodell zur Neuinterpretation von Urlaub, ein Wohnkonzept im Urlaub quasi, das multifunktional und digital ist und sich in der Gastronomie der neuesten Technik bedient“, erklärt der Unternehmer das Konzept. 
 

Kochroboter in Grömitz

Mehr Zeit für die Gäste

Was das bedeutet, zeigt ein Blick in die Küche. Im High 5-Deli kocht während der ersten Saison eine Robotic-Kitchen im Rahmen einer Testphase. Während der eifrige Helfer eine Vielzahl leckerer Rezepte in die nachhaltigen Schüsseln bringen kann, konzentriert sich die Maschine passend zum Konzept des Hauses im High 5-Deli vor allem auf die Zubereitung von geschmackvoller Pasta, bunten Bowls und leckeren Currys. Um das Personal zusätzlich zu entlasten, gibt es Selbstbedienungskühlschränke, aus denen sich die Gäste Salate, Obst, Sandwiches, Joghurt  und Getränke nehmen können. Durch den Einsatz neuer Technologien wie diesen gewinnt das Team Flexibilität für die täglich anfallenden Aufgaben und hat obendrein mehr Zeit für die Gäste. „Ich bin überzeugt, dass Technologie eine Win-Win-Situation ermöglicht, denn mit einem profitableren Restaurant-Konzept können wir auch unsere Mitarbeitenden fairer bezahlen“, erzählt Niels Battenfeld. Als Betreiber profitiere er von einer schnellen, frischen und planbaren Zubereitung der Gerichte – zukünftig möglicherweise sogar 24 Stunden am Tag. Das einzigartige Gastro-Konzept biete aber auch den Gästen faire Preise und eine einfache Handhabung: Sie können ihre Bestellung über Displays oder eine App direkt beim Roboter aufgeben. Das Personal steht dabei unterstützend zur Seite. 

Hotel

Mit beiden Beinen in der Zukunft

Mit seiner einzigartigen Kombination aus Automation und persönlichem Charme adressiert das durchdachte Konzept gleich eine Vielzahl aktueller Branchentrends und Herausforderungen – vom To-Go-Geschäft, über das gestiegene Nachhaltigkeitsbewusstsein bis hin zur Nachfrage nach 24/7-Angeboten und unkomplizierten Scan & Go-Systemen. Zudem ist es eine Antwort auf gestiegene Rohstoffkosten und den anhaltenden Personalmangel, wie Niels Battenfeld verdeutlicht. „Wer möchte heute noch sieben Tage die Woche kochen? Personal von April bis Oktober zum Durcharbeiten zu motivieren, ist schwierig, gerade, wenn die Arbeit aus den gleichen Handgriffen besteht. Ich kann die Menschen gut verstehen, die an den Wochenenden im Sommer lieber bei ihrer Familie sein möchten. Deswegen probieren wir neue Wege aus.“ 

Gastgewerbe

Der richtige Partner an der Seite

Eine so grundlegend neue Idee erfordert nicht nur Mut, sondern auch viel Entwicklungsarbeit, Weitblick und Umsetzungsstärke. „Wir freuen uns, dass Niels Battenfeld CHEFS CULINAR schon zu Beginn des Projektes an Bord genommen hat. So konnten wir das Konzept des Surf Rescue Clubs mit unserer langjährigen Erfahrung in der Gastronomie- und Hotelbranche an vielen Stellen mitgestalten“, erzählt Sönke Kasch, Key Account Manager bei CHEFS CULINAR. Als Food-Logistiker füllt CHEFS CULINAR die Kühlschränke und die Robotic Kitchen mit allem, was das Gästeherz begehrt. Das Konzept und die digitalen Prozesse wurden gemeinsame mit Hans van den Houdt, CHEFS CULINAR Consulting, entwickelt. Dabei kommt auch die Software-Komplettlösung LINA zum Einsatz. Die Umsetzung der Großküche und des Interieurs stammen aus der Feder der CHEFS CULINAR Großküchentechnik und des langjährigen Interior-Partners Kramer. Und die Kolleg:innen aus dem CHEFS CULINAR Software und Consulting haben tatkräftig beim Digitalisierungskonzept, der Gestaltung und dem Sourcing der Sortimente und der Projektsteuerung unterstützt. Die Zukunft der Hotellerie entwickelt man schließlich am besten gemeinsam.